27. Juli 2015

Radfahren ist supergesund und erhöht die Lebensfreude

Nicht auspowern, nicht außer Puste kommen, dann ist Radfahren ausgesprochen gut für den Fettstoffwechsel, fürs Herz und fürs seelische Wohlbefinden 

Leichtes und gleichmäßiges Radfahren verbraucht vier bis fünf Kolorien pro Minute. Experten der deutschen Sporthochschule in Köln meinen, dass der Organismus so trainiert wird, auf seine Fettreserven zurückzugreifen. Also lieber längere Strecken ohne zu keuchen fahren, als den Berg hoch asten. Zuerst wird das Frühstück mit seinen Kohlehydraten verbrannt, dann geht der Körper an die im Überfluss vorhandenen Fettreserven.
Entscheidend ist, dass die Fahrten im aeroben Bereich stattfinden, denn Fettverbrennung braucht Sauerstoff, und wenn man aus der Puste kommt, dann gibt es nicht genügend Sauerstoff und der Körper verbrennt weniger Fett.

Insofern sind in Stuttgart Pedelecs das ideale Trainingsmittel, wenn man damit täglich oder beinahe täglich wenigstens eine Dreiviertelstunde unterwegs ist, am besten natürlich am Stück. Nachdem ich ein paar Monate in Stuttgart mein Pedelec gefahren hatte, stellte ich zum Beispiel fest, dass ich auf den Normalradtouren durchs bergige Allgäu plötzlich im Durschnitt zwei Stundenkilometer schneller war als vorher.

Auch das Herz gewinnt dabei. Wer regelmäßig radelt, vergrößert das Schlagvolumen, es wird mehr Blut gepumpt, was das Herz stärkt und den Ruhepuls verlangsamt. Das Herz arbeitet ökonomischer. Dafür reicht eine halbe Stunde radeln, das aber regelmäßig und nicht nur einmal die Woche. Die Gefahr von Herzinfarkten wird um die Hälfte reduziert, und 95.000 von 100.000 Bypass-Operationen wären nicht nötig gewesen, wären die Patienten regelmäßig statt Auto Rad gefahren, schätzt die WHO.

Bei Daueraktivitäten schütten wir außerdem Glückshormone aus, so ungefähr nach einer halben Stunde. Ich komme schon nach meinem 25-minütigem Weg zur Arbeit glücklicher dort an als im Auto. Auch weil ich draußen war und Wind und Wetter oder Sonne gespürt habe. Außerdem regt Radeln die Regeneration von Nerven an. Deshalb ist Ausdauersport auch ein probates Mittel gegen Depressionen.

Muskeln freuen sich übrigens auch, wenn sie was zu tun kriegen. Wenn nicht wandelt sich Muskelmasse im Lauf des Lebens in Fett um. Etwa ein Pfund pro Jahr geht so verloren. Für den Erhalt von Muskelmasse genügen schon zehn Minuten Aktivität pro Tag. Muskeln mögen Bewegung. Dann funktioniert ihr Stoffwechsel und sie lernen eher Fett als Kohlehydrate zu verbrennen. Außerdem wachsen die Blutgefäße in die Muskulatur hinein. Das gilt aber nur für dieses moderate Ausdauertraining, nicht für Berg-Gewalt-Touren.


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