26. August 2015

Radfahrer, Pech gehabt

Blogleser Martin hat am Montag einen Brief an die Stadt geschrieben. Er pendelt mit dem Fahrrad täglich von Stuttgart nach Böblingen. Von einem Tag auf den nächsten stand er vor einer Baustelle. 

Er  musste er völlig überraschend feststellen, dass seine bevorzugte Strecke über die gut befahrbare K1055 von Vaihingen nach Böblingen wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Er hat zwar an der Gründgenstraße Halteverbotsschilder bemerkt und daraus geschlossen, dass Bauarbeiten anstehen, aber an dem Morgen war dann die Einfahrt in die Gründgenstraße verboten ist. Und zwar ohne ein Radfahrer-frei, was ihm durchaus angebracht erscheint. 

Ein böse Überraschung, so ohne Vorwarnung. Er schreibt weiter:


"Ich bin etwas fassungslos, dass diese viel genutzte Radverbindung ohne Vorwarnung gesperrt wird. Hier hätte man letzte Woche zusammen mit den Halteverbotsschildern ja auch ankündigen können, was kommt.
Es war mir beim Eintreffen am Zeichen 267 völlig unklar:
  * Kommt man mit Schieben doch irgendwie durch?
  * Wie komme ich stattdessen Richtung Böbligen?
  * Wie lange ist die Strecke gesperrt (zeitlich)?

Es ist schade, dass der Radverkehr bei der Einrichtung von Baustellen so wenig Beachtung findet.
Am Wochenende hat wohl jemand auf das rechte Schild einen Aufkleber geklebt: "Radfahrer Pech gehabt". Da will ich nichts mehr hinzufügen.

mit freundlichen Grüßen
M.M. 

Auf der Karte sieht man, dass man vorher wissen sollte, ob man durch die Gründgenstraße nach Böblingen (oder zurück nach Vaihingen) radeln kann, denn eine parallele Alternativroute fehlt. Man hätte dann ganz anders radeln müssen. 

Autofahrer werden in der Regel vor solch gravierenden Sperrungen für sie wichtiger Routen gewarnt und mit Hilfe von Umleitungsschildern auf eine praktikable Alternativroute geleitet. 

14 Kommentare:

  1. Das hab ich heute morgen auch gesehen. Ich fahre nicht so regelmäßig, aber dann eigentlich immer diesen Weg. Oben dann rechts und nach der Autobahn wieder links Richtung Sindelfingen Krankenhaus. Mein neuer Weg ist dann eben total entspannt und relativ langsam die deutlich steilere Pascalstrasse. Das ist wegen dem dortigen PKW und Bus verkehr eigentlich nicht meine erste Wahl, aber aktuell die einzig brauchbare alternative mit dem Liegerad. Selbstverständlich könnte ich auch vor dem Citroenhändler rechts runter, unter der Autobahn durch und dann über untere / obere Waldplätze hochfahren damit ich den Hauptweg nur kurz tangiere, aber dazu fehlt mir die Motivation. Ich fahr doch nicht den Berg halb hoch, um dann wieder ein Stück runter zu fahren und suche mir dafür auch noch Wege in schlechtem Zustand. Auch Radfahrer dürfen auf gutem Straßenbelag reisen.

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  2. Einem Mailwechsel nach mit dem Ordnungsamt wegen der Sperrung der Hauptradroute 2 in Stuttgart-Ost neulich schildert die Stadt keine Umleitungen für Radfahrer aus, nur auf den Hauptradrouten. Selbst da nicht immer, siehe oben. Auf Wunsch kann ich den Mailwechsel zur Verfügung stellen.

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  3. Das muß eine Begleitmaßnahme des Fahrradlandes Baden-Württemberg zur Radverkehrsförderung sein (http://www.fahrradland-bw.de/startseite/).
    Im Ernst: so etwas läßt einem ja keine andere Wahl als dort verbotswidrig durchzufahren.

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  4. Hallo, haben denn die Autofahrer eine Vorwarnung bekommen, dass die Straße so plötzlich gesperrt wird? Vielleicht war ja eine Nachricht in der örtlichen Presse oder im Gemeindeblatt.

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    1. Im Baustellenkalender (http://www.stuttgart.de/baustellenkalender) ist die Baustelle nicht zu finden. Autofahrer fahren auch eher über die Autobahn nach Böblingen statt über die K1055.

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    2. Nicht wenn's Stau gibt... ich bin da zwar nicht oft unterwegs, aber ich hatte immer das Gefühl, dass wenn es auf der Autobahn stockt dort merklich mehr Verkehr gab... auch zu Berufsverkehrzeiten, quasi als Ausweichstrecke.

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  5. Naja, die Pascalstraße ist eigentlich schon eine praktikable Alternative - mangels anderer, praktikablerer Alternativen. Nur ist die Straße eben auch nicht gerade taufrisch und an einigen Stellen schon ziemlich marode, bergab ist es noch OK, bergauf nervt es. Finde ich persönlich gravierender als den dortigen Autoverkehr.

    Kleine Bemerkung/Kritik an Christine: Liest du deine Beiträge nochmal Korrektur bevor du sie veröffentlichst? Weil, mir ist nur aufgefallen, dass sich immer mal wieder der ein oder andere kleine Rechtschreib-/Grammatikfehler einschleicht (vermutlich durch Satzumbau?). Passiert mir allerdings auch des Öfteren, darum schau ich immer noch mal drauf bevor ich etwas abschicke. Liest sich einfach besser ;)

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  6. Naja nach Böblingen gibts doch Alternativen. Für die fitten Leute oder Pedelecfahrer die Waldburgstraße und dann die etwas nervigen Kopfsteinpflasterpassagen auf der Römerstraße.

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  7. Ich hab mal nachgeschaut, wie lange die Baustelle geplant ist. Das ist auf Strecken mit einer Buslinie recht Einfach und die SSB meldet für die dort verkehrende Linie 84 einen geänderten Linienverlauf bis voraussichtlich Mitte Oktober. Wir habe also etwa 8 Wochen das Problem mit dem Radweg. Mein Weg wird die Pascalstrasse, da ich das NERVIGE Kopfsteinpflaster mit meinem Rad nicht fahren werde.

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  8. Ein kurzes Update von meiner Seite:
    Das Team der gelben Karte hatte am nächsten Tage geschrieben, dass das Anliegen an die Zuständige Stelle weitergeleitet wurde. Das ist jetzt zwei Wochen her. Das ist auch schon alles, was passiert ist.

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    1. Mit anderen Worten, die Lage dort hat sich nicht geändet?

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    2. Anscheinend sind die Gelben Karten mal jemand aufgefallen. Ich habe vorgestern endlich mal eine Antwort auf eine Gelbe Karte vom 24.04. bekommen. Wow. Dieses Mal hat es nicht mal ein halbes Jahr gedauert! Okay, sind trotzdem noch Antworten für andere Karten offen.

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    3. Genau. Alles wie gehabt. Keine Umleitungsempfehlung an der Sperrung oder bessere Ausschilderung und keine Antwort aus der Fachabteilung.
      Wird mich aber nicht davon abhalten, mich erneut zu beschweren. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass Beschwerden helfen können den Radverkehr ernst zu nehmen. Eine gelbe Karte wegen der Ampelregelung am Schillerplatz in Vaihingen hatte Wirkung gezeigt.

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    4. Nun habe ich gestern per Briefpost doch noch eine Antwort erhalten. Darin ist ein Verweis auf den Baustellenkalender (Die Baustelle in der Pascalstrasse ist dort aufgeführt, die Auswirkung auf Gründgensstrasse jedoch nicht offensichtlich) und mein Unmut wurde zur Kenntnis genommen.
      Wörtlich steht drin: "Der Radverkehr wird bei der Einrichtung von Baustellen sicher nicht außer Acht gelassen, jedoch ergibt sich oft keine geeignete Umleitung. In Ihrem Fall müssten Sie den Umweg über die Panzerstrasse in Kauf nehmen."
      Ich möchte einfach ermuntern sich zu beschweren. Es könnte ja sein, dass Missstände bei den zuständigen Stellen schlicht nicht bekannt sind. Wer sich nicht beschwert, kann auch nicht auf Besserung hoffen.

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