Mit großer Beteiligung haben Autofahrer auch bei einem aufschlussreichen Experiment mitgemacht, das am ersten Feinstaubalarmtag stadtgefunden hat. Da gab es nämlich eine Demonstration gegen die zu hohen Feinstaubwerte auf der Cannstatter Straße und am Neckartor, die für Stau und Stillstand gesorgt hat. Bei diesem Experiment ist herausgekommen, dass der stehende Verkehr die Feinstaubwerte besser senkt, als der ungebremst rollende Verkehr.
Wir wissen jetzt, auch eine Verflüssigung des Verkehrs am Neckartor bringt keine Verringerung des Feinstaubs und der Stickoxide. Nein, man muss Autos in den Dauerstau stecken.
Warum die Autofahrer/innen Stuttgarts so vehement für Fahrverbote ab dem 1. Januar 2018 sind, darüber kann ich nur spekulieren. Vielleicht wünschen sich viele einen äußeren Zwang, damit sie endlich das Auto stehen lassen und auf Öffentliche und Fahrräder umsteigen können. Menschen sind manchmal so.
Dieser Winter wäre jedenfalls die letzte Gelegenheit gewesen, den Gerichten zu beweisen, dass die Stadtgesellschaft willens und fähig ist, die hohen Stickoxid- und Feinstaubwerte in der ganzen Stadt zu senken. Ich bin sicher, einzelne haben tapfer auf Autofahrten verzichtet (etwa 3 %), sich aufs Fahrrad geschwungen, das Abenteuer Stadtbahn gewagt (zum halben Preis) oder sind zu Hause geblieben. Ich habe auch sehr viele Radfahrende auf den Straßen gesehen. Aber eben auch genauso viele Autos wie sonst, die auf Parkplatzsuche kreisen und vor Parkhäusern warten.
Ich frage mich wirklich und ernsthaft, warum das so ist? Warum fahren so viele mit Autos, obgleich sie doch wissen, dass es jetzt darauf ankommt, es nicht zu tun? Ich kann mir schon vorstellen, dass Routine nur schwer durchbrochen wird. "Fahrrad? O Gott, ich weiß gar nicht, wie ich da fahren muss. Und das Licht tut auch nicht."- "Stadtbahn? Oje, da weiß ich gar nicht, welche wohin fahren. Außerdem wäre ich dann länger unterwegs. (Die Automaten sind mir zu kompliziert.)"- "Zu Fuß? Bei der Kälte? Außerdem ist es mir zu weit." Und dann hat man doch wieder die Kinder zum Kindergarten oder bis vors Schultür gekarrt. Morgens zu lange getrödelt, keine warmen Winterklamotten für die Kinder, keine Lust zu laufen. Keine Lust auf Draußen-Sein, keinen Bock auf Stadtbahnen. Die S-Bahn kommt sowieso immer zu spät. Keine Lust, über den heutigen Tag hinaus zu denken? Kopf in den Sand gesteckt? Oder was ist das?
Die Alternative sind doch nur tatsächlich nur noch Fahrverbote. Da die Stadt den Gerichten nicht wird beweisen können, dass wir freiwillig auf Autofahrten verzichten, wenn die Luft für Anwohner/innen, Kinder, Ältere und Kranke wirklich gefährlich wird, werden die Gerichte Fahrverbote verhängen. Unweigerlich. Nicht nur in Stuttgart, auch in anderen Städten. Möglicherweise zunächst nur für Dieselfahrzeuge.
Theodor-Heuss-Str.: Autos parken überall. Auch auf dem Gehweg. Radler schlängeln sich durch. |
Diesen Winter ist nur ein Aufruf. Eine Bitte. Und es geht nicht darum, dass gehbehinderte Menschen, Handwerker oder eine vierköpfige Familie nicht mehr das Auto nehmen dürfen. Es geht um den Vater oder die Mutter, die ihre Kinder im SUV bis vors Schultor fahren, um einen Einkaufsweg von einem Kilometer zum Supermarkt, den man zu Fuß machen kann (dauert weniger lang als ins Parkhaus rein, und danach wieder rausfahren) und um Strecken unter 5 Kilometer, auf denen man mit dem Fahrrad ohnehin schneller ist.
Es geht ums Denken an die Zukunft: Eure eigene und die anderer Menschen.
Ein Radlerstau, das wär doch mal was. (Critical Mass-Ausfahrt) |
Mal im Ernst. Ich kann mir vorstellen, dass man nicht aufs Auto verzichtet, wenn die Nachbarn morgens ins Auto steigen und wenn die Kolleg/innen mit den Achseln zucken, wenn also kaum jemand stolz verkündet: Ich bin heute mit dem Fahrrad gekommen oder habe die S-Bahn genommen, ist doch Ehrensache. Man möchte nicht als Depp dastehen, als der, der die Sache mit dem Feinstaubalarm Ernst genommen hat. Wir haben uns nicht gegenseitig ermuntert, umzudenken und umzusteigen. Wir haben uns eher darauf eingeschworen, die Lösung des Problems anderen zu überlassen.
Es ist ein Phänomen, das dem des so genannten Gefangenen-Dilemmas ähnelt. Es ist ein mathematisches Spiel aus der Spieltheorie. Es geht so: Zwei Straftäter werden getrennt vernommen. Sie können sich nicht über ihre Strategie verständigen. Wenn beide die Tat bestreiten, dann wird die Strafe niedrig ausfallen. Gestehen beide, dann bekommen sie eine höhere Strafe, aber sie fällt wegen des Geständnisses milder aus. Gesteht nur einer der beiden, dann kann es sein, dass er als Kronzeuge straffrei ausgeht, während der andere die Höchststrafe bekommt. Wenn sich die beiden also nicht sicher sein können, dass der jeweils andere die Tat bestreitet, dann ist es für beide in jedem Fall vorteilhafter, wenn sie gestehen. Mir scheint, in diesem Spiel befinden wir uns gerade. Nur dass die meisten von uns die für uns alle unvorteilhaftere Verhaltensform gewählt haben: Auto fahren in der Hoffnung, dass alle anderen es auch tun, was letztlich dazu führt, dass alle mit den Konsequenzen zu leben haben. Besser wäre es gewesen, wir hätten uns auf ein Verhalten verständigt, dass das Risiko minimiert, dass tatsächlich Fahrverbote ausgesprochen werden müssen.
Und noch mal, diese Fahrverbote werden nicht von der Politik ausgesprochen werden, sondern von Gerichten. Die Politik wird sie nur irgendwie vollziehen müssen. Dagegen zu protestieren hat dann auch gar keinen Sinn. Wir sind ein Rechtsstaat. Wir halten uns an Gerichtsurteile. Besser wär's, sie würden gar nicht erst nötig.
Wie wäre es also, liebe Autofahrende, wenn alle, die können, wirklich beim nächsten Feinstaubalarm tatsächlich handeln und ihr Auto stehen lasst. Es wäre so wichtig, damit wir um Fahrverbote drum herum kommen. Es wäre so sehr in unsere eigenen Interesse.
Und jetzt bitte ich um eine sachliche Diskussion. Und eine freundliche, die von Verständnis, den jeweils anderen Verkehrsteilnehmer/innen gegenüber geprägt ist. Geschrei gibt es auf der Welt genug. Wir brauchen das hier nicht.
Weiterführende Links:
Umwelthilfe klagt gegen Düsseldorf
Vielen Städten drohen Fahrverbote / Die Welt
Fahrverbote am Neckartor, StZ
Städte müssen handeln / faz.net
Viele Autofahrer werden denken: "Hoffentlich lassen die anderen das Auto stehen, dann habe ich freie Fahrt!" Zugang zur Innenstadt sollten Autofahrer nur noch mit einem Jahresabo der VVS hinter der Windschutzscheibe gestattet sein, vielleicht denkt der eine oder andere dann um.
AntwortenLöschenEs geht nur per Verbot. Freiwillig ist doch Wunschdenken. Also am Besten bei Feinstaubalarm extra reinfahren, damit das Fahrverbot schneller kommt.
AntwortenLöschenJa, Leute, ihr müsst es einfach mal probieren! Es gibt so viele geniale Wege durch Stuttgart, aber da braucht man etwas Neugierde und Entdeckergeist. Über die Varianten an der Uhlandshöhe tauscht man sich bei uns im Büro aus, die Autofahrer kommen da nie hin ... Thomas
AntwortenLöschenChristine, du beschreibst die Denkweise bezüglich Fahrrad und Öffis richtig. Interessant finde ich dabei die Denkweise über den Autoverkehr. Beim morgendlichen Teamfrühstück mit etwa 5 Personen fehlt immer irgendjemand weil er heute ausnahmsweise im Stau steht. Oder weil jemand im Winter überraschenderweise noch seine Schreiben kratzen müsste. Manchmal bin ich sogar allein, weil es heute besonders schlimm war auf den Straßen, ausnahmsweise. Und bei Veranstaltungen wie einem Elternabend wird selbstverständlich Rücksicht genommen auf diejenigen die zu spät kommen, es war ja ausnahmsweise Stau und damit konnte man ja nicht rechnen.
AntwortenLöschenAber bei den Öffis, die sind ja immer zu spät. Bahn fahren ist ja quasi per se unzuverlässig.
Mit den kurzen Taktraten der Öffis in der Stadt sind Verspätungen meiner Meinung nach kein Thema, und zu spät bin ich mit dem Fahrrad einmal alle 6.000km weil ich einen Platten hatte und kurz den Ersatzschlauch einlegen musste.
Die tatsächliche Fahrzeit ist auf vielen Strecken auch über 6km in Stuttgart mit dem Fahrrad (inkl. Umkleiden) oder den Öffis kürzer, und sie ist planbar.
Die Wahrheit und die Wahrnehmung der Autofahrer differieren, und das werden sie bei Fahrverboten, die schwer zu kontrollieren sein werden, auch merken. Erst wenn die Aussage beim Elternabend oder Teamfrühstück "selbst schuld wenn du das Auto nimmst" lautet, haben wir einen gesellschaftlichen Wandel geschafft.
Absolut. Eine schöne Beobachtung. Stimmt. Wir schimpfen auf Verspätungen bei den Öffentlichen (oft steht der Bus ja im Autostau), aber nehmen Verzögerungen durch einen Stau von einer Viertel- bis einer halben Stunde hin, ohne auf den Individualverkehr zu schimpfen.
LöschenIch fahre beinahe täglich S-Bahn und kenne das Leid der Pendler. Es ist einfach unerträglich andauernd zu spät zu kommen weil irgendwelche Störungen sind oder die S-Bahn so voll das es zu Verzögerungen kommt wenn man ein-und aussteigt. Auch sind die Preise horrend. Wir haben Verwandte in der Region von Stuttgart, dort kommt man einfach nur mit dem Auto hin weil der Bus vielleicht 4 × am Tag durchfährt und im Ort hält. Oder wenn ich im Klinikum arbeite und um 6 Uhr anfangen muss, da fährt so gut wie nichts von den Öffentlichen. Ich bin selber ein halbes Jahr lang mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren um Kosten für den VVS zu sparen und kann deine Beweggründe durchaus nachvollziehen. Die Steigungen hier sind durchaus hemmend bei der Entscheidung Rad zu fahren. Nehme ich die Haupt Radroute 1 von Stuttgart-Zentrum nach Stuttgart-Vaihingen so steige ich spätestens am Waldeck in die U 1. Nicht das ich es nicht probiert hätte, aber die Steigung ist zu gewaltig. Runter Richtung Stuttgart ist das kein Problem.
AntwortenLöschenBin mal gespannt wie sich das in Stuttgart künftig entwickelt.
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LöschenIch hatte zwei Jahre lang ein Abo, und war im großen und ganzen zufrieden. S1 bis Böblingen, fährt zur Rush Hour im 15min Takt und da EFA immer die aktuellen Abfahrtszeiten hat kann man die passende U-Bahn nehmen um die verspätete S Bahn genau zu erwischen. Auf meiner Strecke war ich mit dem Angebot zufrieden, und rund 1000 Euro für drei Zonen im Ticket Plus finde ich angemessen. Im Auto fährt man nicht günstiger.
LöschenBezüglich der Höhenunterschiede stimme ich Dir zu. Man kann da rauf fahren, ich habe auch mal einen Kinderanhänger hoch gestrampelt. Jeden Tag macht es aber keinen Spaß, und meine Lösung für die knapp 500Hm auf meiner Pendlerstrecke ist ein Pedelec.
Ein Pedelec anschaffen. Ist zwar zunächst teurer als ein normales Rad, aber meine beiden Pedelecs haben sich jeweils nach drei Jahren amortisiert, das zweite, teurere sogar noch schneller, weil ich noch mehr damit gefahren bin. Mit einem Pedelec wird die Strecke nach Vaihingen zum Vergnügen. Und man fährt viel öfter Fahrrad, weil es leicht geht und Spaß macht. Verglichen mit einem Auto (oder auch nur den Autofahrten oder den Fahrten mit den Öffentlichen) ist so ein Pedelec billig.
LöschenChristine, wie berechnest du die Amortisation? Ich bekomme 30 Cent je Entfernungskilometer als Pendlerpauschale. Das sind 15 Cent steuerfrei pro gefahrenen Kilometer, im günstigsten Fall (Spitzensteuersatz 42%) sind das 6,3 Cent netto pro gefahrenen Kilometer. Allein an Verbrauchsmaterial pro Jahr benötige ich je 5000 Kilometer einen Reifen, einen Kettensatz, und einen Satz Bremsbeläge. Mit Montage etwa 250 Euro. Bleiben also noch 65 Euro pro Jahr für Kleidung, Reparaturen außer der Reihe, und für die Abschreibung des Neupreises. Ich denke nicht, das sich mein Pedelec je amortisiert, es ist nur weniger teuer als andere Verkehrsmittel.
LöschenDu kannst vermutlich besser rechnen als ich. Ich kann das nämlich gar nicht. Ich überlege mir nur, dass die Kilometer, die ich nicht mit dem Auto fahre, sondern mit dem Fahrrad, zunächst mal von den Benzinkosten und Verschleißkosten fürs Auto abgehen. Wenn ich dafür die 0,30 Cent als Grundlage nehme und rund 4.000 km im Jahr mit dem Fahrrad fahre, dann sind das schon mal rund 1.000 Euro im Jahr. Kostet ein Pedelec 3.000 Euro, dann wären damit die Kosten fürs Autofahren neutralisiert. Zu den Kosten fürs Auto kommen aber auch noch die, was weiß ich, 200 Euro im Jahr für Inspektion, Reifenwechsel und sonstige Kleinigkeiten (Ist ein abgefahrener Außenspiegel auch noch mit drin, dann wird es noch teurer.) Wenn ich gar kein Auto habe, dann läuft die Kostenrechnung natürlich anders. Dann gilt vermutlich deine Rechnung. Kann ich aber nicht beurteilen. Mobilität kostet ja immer Geld. Und das Auto dürfte da das Teuerste sein. Kannst du vielleicht mal ausrechnen und alles nebeneinander stellen für einen Post. 😊
Löschen@Carsten: Warum rechnest Du 30ct pro Fahrradkilometer? Kann man für Pedlecs mehr ansetzen? Denn soweit ich weiß darf man für reine Muskelfahrräder lediglich 5ct pro Kilometer nehmen (was angesichts der Feinstaubdiskussion ein Hohn ist).
LöschenStimmt, gegenüber Autos ist die Amortisation leicht. Ein Basis-Golf kostet laut ADAC Datenbank gut 44 Cent/km, oder 37,5 Cent Nettoverlust pro Pendler-Kilometer. Da kann man sich öfters mal ein neues Bike rauslassen. Selbst im Idealfall (geschenkter Kleinstwagen ohne nennenswerte Reparaturen mit der alten Versicherung von Oma) kostet Autofahren mindestens 20 Cent.
Löschen@Steffen: war früher so wie von dir beschrieben, wurde geändert und ist nun eine Entfernungspauschale unabhängig vom Verkehrsmittel: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Entfernungspauschale
LöschenVielen Dank - dann habe ich noch die alten Regeln im Kopf! Gut, dass es geändert wurde...
LöschenPedelec, oder S-Pedelec.......
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenich finde den Artikel sehr gut. Seit dem Feinstaubalarm nutze ich das Kinderticket und fahre damit zur Arbeit. Mittlerweile habe ich mich sogar daran gewöhnt.
Ich habe kein Verständnis für die vielen die nicht umsteigen. Ich finde niemand hat das Recht die Gesundheit anderer zu gefährden.
Sorry schöne Wunschvorstellung hat die Stadt mit dem freiwilligen Feinstaub Alarm. Der Effekt ist 0 mit leichter Tendenz nach unten(innerhalb der Toleranz).
AntwortenLöschenDas liegt aber nur teilweise an den Autofahrern.Selbst mit Stau ist Kfz halt noch besser und billiger als Öffis. Die Tickets sind unverschämt teuer. Nach Böblingen oder ludwigsburg (DIE Killer Strecken in Sachen Stau) kann man gleich Gesamtnetz zahlen. Sprit kostet nur n hunni zusätzlich zu den so-da-kosten. Länger dauert es oft auch. Schnelle ubahn die nicht an jeder Station anhalten muss ist ein Fremdwort. Ob die Kapazität im Bahn Netz überhaupt vorhanden ist kann bezweifelt werden. Baustellen machen das Leben in der bahn zu einem urbanen Abenteuer. Passend dazu im Sommer der Hochgenuss mit dem Fahrrad direkt in den Feierabend verkehr. Auch hier z.b. Böblingen-hbf-"RADWEG". Ertüchtigung von Waldwegen zu Radwege unterbleibt seit Jahren, es wird nicht mal ein mal im jahr gekehrt. Fahrten sind im Winter z.t echt riskant und wer schon mal ne Begegnung mit einem Wildschwein hatte wird das Fahren in der Dunkelheit lieben.
Ne ne umgestiegen auf Bahn wird nur wenn es nicht mehr anders geht. Hoffentlich mit totalem Fahrverbot inklusive Autobahn. Dann wacht die Verwaltung endlich mal auf und macht die alternativen zum Auto endlich "funktionsfähig".
Mir ist auf der Böblingen Route nur ein Fall bekannt, da endete die Kollision von Sau und Radler mit Schlüsselbeinbruch. Auf der A81 werden mehr Autofahrer verletzt, und mir persönlich sind auf 12.000km durch den Wald dort mal ein paar Rehe vors Bike geflüchtet - mit Schweinen bisher keine Probleme. Ich fühle mich nicht gefährdet, Unfälle durch Wildwechsel sind auch für Autofahrer eine Verletzungsgefahr.
LöschenAutofahrer-bashing ist ja schön und macht Spaß - aber ist es hier zielführend?
AntwortenLöschenWas mir in der Diskussion immer fehlt, sind belastbare Zahlen: Wie viele PKW fahren mit und wie viele ohne Feinstaubalarm? Wie viele LKW-Fahrten gibt es täglich (hier ist sicher nicht mit "freiwilligem Verzicht" zu rechnen). Wie viele Fahrten führen _in_ die City und wie viele _durch_ die City? Fährt die SUV-Mutti wirklich nur zum Kindergarten oder vielleicht weiter ins Büro?
Gleichzeitig tut man so, als wäre das ÖPNV-Angebot plötzlich auch qualitätiv gut, als gäbe es das Problem der fehlenden Ringverbindungen nicht und vor allem: man tut als wären die Bahnen im Berufsverkehr nicht schon heute knallvoll.
Ach und noch eine Frage: Warum genau wurde der Feinstaubalarm gestern zufällig genau während der Ladenöffnungszeiten unterbrochen?
Keine Frage, die Werte sind wie sie sind und es besteht Handlungsbedarf. Aber die Verantwortung fürs Gegensteuern allein den Autofahrern zuschieben zu wollen, ist mir deutlich zu flach.
"Autofahrer-bashing ist ja schön und macht Spaß - aber ist es hier zielführend?"
LöschenIch finde, ja. Jeder hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, auch Stuttgarter. Angesichts 65.000 Toten wegen Luftschadstoffen pro Jahr in der EU, kann ich nicht nachvollziehen dass man das Thema belächelt und weiter dieselt.
Ich muss Anonym an dieser Stelle zustimmen. Es ist Unsinn mit dem Finger auf die bösen Menschen zu zeigen, die es wagen bei Feinstaub Alarm mit dem Auto zu fahren. Die öffentlichen Verkehrsmittel der Region sind schon jetzt Jenseits der Belastungsgrenze. Einzelne können vielleicht beim Alarm umsteigen aber um mal ein Beispiel zu nennen, mein Kollege fährt aus Ehningen mit der S1 nach Stuttgart. Hier bekommt er (4. Station) nie einen Sitzplatz. Ab Böblingen (6. Station) können die Leute kaum mehr einsteigen. Die Bahnen fahren schon so eng getaktet, dass es nicht zuletzt wegen der alten Signalanlagen nicht mehr enger geht. Zudem mit vollen drei Wagons, somit ist die Kapazität erschöpft. Viele fahren aber nicht nur hinein, sondern durch Stuttgart durch und verursachen einfach Aufgrund der nicht vorhandenen Umfahrungsmöglichkeiten im Kessel unnötig Feinstaub.
LöschenWenn hier nicht dauerhaft wirkliche Alternativen geschaffen werden (Modernisierung des Bahnnetzes, Ringstrecken, Kapazitätserhöhung der Öffentlichen...) KANN sich an aktuellen Status auch mit Verboten nichts ändern. Irgendwie müssen die ja zur Arbeit kommen. Ich weigere mich zu glauben, dass sich die Mehrheit der Autofahrer jeden Tag freiwillig trotz besserer Alternativen in den Stau begibt.
Ich selbst pendle jeden Tag innerhalb Stuttgarts mit dem Rad vom Osten zum Marienplatz. Jedes Mal wenn ich ausnahmsweise die Ubahn/Bus nehme sehe ich auch den Öffentlichen Nahverkehr in Stuttgart an der Kapazitätsgrenze. Ich lese dein Blog echt gerne liebe Christine, aber die Artikel zum Feinstaubalarm finde ich in letzter Zeit arg einseitig.
Zu den Toten wegen Luftschadstoffen möchte ich gerne die Methodik und Datengrundlage erfahren. Wie wird denn festgestellt, ob jemand wegen Luftschadstoffen gestorben ist? Solche Statistiken beruhen oft auf unseriösen Schätzungen, die von kleinen, nicht repräsentativen Teilmengen ohne Berücksichtigung anderer Faktoren auf die Gesamtmenge extrapoliert werden.
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LöschenDie Studie selbst ist nicht kostenlos verfügbar, soweit mein Google reicht, die Autoren haben dazu aber einen Artikel in Nature veröffentlicht: http://www.nature.com/nature/journal/v525/n7569/abs/nature15371.html
LöschenDie Methodik kann ich aufgrund mangelnden Wissens nicht nachvollziehen. Dies ist jedoch der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Lieber Sebastian, ich möchte noch mal sagen, dass es eigentlich nicht um diejenigen geht, die zum Auto keine Alternative haben und es nehmen müssen, was ja angesichts des Staus heute (Montag) Morgen rund um Stuttgart auch keine Freude ist. Sondern um diejenigen, die nicht mit dem Auto fahren müssten, weil die Wege kurz sind, also hauptsächlich also die Stuttgarterinnen und Stuttgarter selbst. Sie könnten ja auch so freundlich sein und an die Pendler denken, die mit dem Auto in die Stadt fahren müssen, weil die Alternative fehlen, und selber Öffentliche oder das Fahrrad nehmen. Übrigens würde ich mir wünschen, dass man jemand auf Fahrradfahrende zeigen und sagen würde: "Guck mal, wie nett, der/die entlastet Stuttgarts Straßen von Stau und Feinstaub, finde ich super! Vielen Dank."
LöschenLieber Anonymus, schade, dass meine Fragen zum Verhalten von Autofahrenden angesichts von Feinstaubalarm gleich als Bashing verstanden werden. Der Feinstaubalarm ist übrigens am Samstag nicht für die Läden unterbrochen worden (zumal sich die Einkaufenden davon nicht hätten abhalten lassen, trotzdem in die Stadt zu fahren), sondern wegen der Wetterlage, die offenbar versprach, besser zu werden, es aber nicht wurde. Verschwörungstheorien helfen hier nicht weiter. Und ja, es kann sein, dass die SUV-Mutter anschließend ins Büro weiterfährt, aber die Frage ist ja, ob sie nicht vielleicht genau dafür eine Alternative hätte. Wenn nicht, dann soll sie fahren, wenn ja, dann frage ich mich, warum sie sie nicht nutzt, obgleich genau dieses Verhalten, weiter mit dem Auto zu fahren, dazu führt, dass wir im kommenden Winter Fahrverbote haben werden. Das ist für mich das große Rätsel. Etwas tun, von dem man weiß, dass die Folgen noch ungünstiger sind, als der momentane Verzicht, es zu tun.
LöschenIch habe mich nach langem Nachdenken dafür entschieden einen e-Up! zu kaufen. Z.Zt. (seit 2 Monaten) fahre ich mit dem ÖPNV jeden Tag von Feuerbach-Ost nach Weilimdorf und zurück. Die Preise sind absolut in Ordnung, die Zuverlässigkeit jedoch ist kaum gegeben. Noch an keinem einzigen Tag (!!) war die S-Bahn pünktlich, in der Spitze jedoch 25 Minuten verspätet! Meine Frau (z.Zt. arbeitsunfähig) und ich arbeiten im selben Betrieb und benötigen zu normalen Zeiten mit dem PKW für die o.g. Strecke (allerdings Richtung Ditzingen / B295) 12 Minuten. Den e-Up! kaufen wir jedoch nicht ob eines drohenden Fahrverbotes und/oder wegen der zu
Löschenvollen und verspäteten S-Bahnen jeden Morgen oder Abend.
Auch von Ersparnis kann keine Rede sein, das neue Elektroauto ist sogar teurer als jedes andere Verkehrsmittel. Nein, der einzige Grund ist, dass wir jeden
Morgen und jeden Abend "gegen den Strom" fahren und max. 1-2x im Jahr im Stau stehen (werden). Müsste ich Richtung Stuttgart City oder Richtung Ludwigsburg, würde ich kein Elektroauto kaufen!
Christine, das ist einer der Punkte meines Beitrags von gestern Nachmittag: Niemand weiß, wie viele dieser Muttis es gibt und wie viele eine echte Alternative nicht nutzen und warum. Es gibt gar keine seriösen Erhebungen dazu. Und man kann schon auch durch Fragen zum Schlagen einladen, nicht?
AntwortenLöschenUnd was genau ist eigentlich eine Alternative? Auch ich habe ein Pedelec. Aber für mich ist es unerheblich, ob das Laub nur nass ist oder wirklich gefroren und ob ich mir die Gefahren im dunklen Wald nur einbilde - ich fühle mich unwohl, noch bevor Frieren oder Umziehen überhaupt ein Thema werden. Also fahre ich im Winter nicht. Auch nicht aus Rücksicht auf irgendjemandes körperliche Unversehrtheit.
Wenn ich mir den täglichen Pendlerstau ansehe, jedes Auto nur mit einer Person besetzt, dann fällt es mir schwer zu glauben das diese Menschen keine Alternative haben. Das sie niemanden kennen, mit dem sie eine Fahrgemeinschaft machen können. Das sie nirgends einen Park& Ride haben. Ich respektiere, das Fahrrad und Öffis nicht für jeden ab Haustür die Lösung sind, aber viele sind einfach nicht Willens umzusteigen - siehe z.B. die Pendlerbefragung von Stuggi.TV in der Fußgängerzone.
LöschenEs ist doch ganz einfach: Autos die nur mit dem Fahrer besetzt sind dürfen nicht mehr in den Kessel fahren. Dann wäre das Problem ganz schnell keines mehr. Aber die Autofahrer sind leider so bequem. Wie erst vor Kurzem, ich frage eine Mutter mit zwei Kindern das sie in dieser Straße nicht parken dürfe, Anwort der Mutter: Ich habe zwei Kinder da kann ich nicht von der nächsten Straße hier her laufen. Genau das ist das Problem, alle sind so bequem geworden das sie sich überhaupt nicht mehr bewegen wollen.
LöschenGlauben ist etwas für die Kirche, nicht für die Argumentation. Dafür empfehle ich Google oder eine andere Suchmaschinen Ihrer Wahl.
AntwortenLöschenDort liest man ohne viel Rechercheaufwand, dass die P&R-Angebote in Stuttgart im Schnitt zu 85% ausgelastet sind (Stand Mai 2016: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.ueberblick-stellplatzangebot-park-and-ride-plaetze-in-stuttgart.4c7b11fd-9b74-4862-b300-797f1d5d727c.html). Man liest aber auch, dass Parkgebühren erhoben werden, damit die "von weiter draußen" die Parkhäuser nicht anfahren (gut, aus 2013, aber ich wüsste nicht, dass sich etwas geändert hat: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kaum-ausbau-heftige-kritik-an-park-and-ride-planung.27d0a444-8b4f-4de6-8286-cbf3aa23644d.html).
In 2014 hat die VVS ihr Konzept komplett auf Eis gelegt und hofft, dass jemand anders jetzt etwas reißen möge: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.s-bahn-stuttgart-region-will-mehr-p-r-plaetze-fuer-pendler-schaffen.dde91483-74fb-4fdd-b295-bb7f7ac309c2.html
Ihren Hinweis habe ich jetzt nicht weiter recherchiert - trotzdem finde ich "Pendlerbefragung" und "Fußgängerzone" recht widersprüchlich.
Das heisst also das sie denken das die Leute die bei Feinstaubalarm fahren keine Pendler sind? Soso. Wer steht denn sonst um 6:30 auf und fährt durch Stuttgart? Die Leute die einkaufen gehn? Oder auf den Weihnachtsmarkt? Heute habe ich wieder einmal feststellen müssen das der Verkehr trotz Feinstaubalarms nicht weniger wird sondern mehr, da fragt ham sich dann doch, denkt denn hier überhaupt jemand irgend etwas. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das Fahrverbot in Stuttgart, übrigens trotz das ich ein Auto habe, aber ich fahre ja jeden Tag mit dem Rad....
LöschenEs steht Ihnen frei, mich für beschränkt zu halten - aber meine Aussage zum "Glauben" bezog sich schon sehr offensichtlich auf die angeblich zahlreichen Alternativen, die den Pendlern offenstehen. Oder eben auch nicht.
LöschenIhre Freude auf das Fahrverbot teile ich eigentlich - denn dann wird man um die erforderlichen Verbesserungen im ÖPNV-Angebot langfristig einfach nicht mehr herumkommen.
Nun, lieber Anonym, schade dass Du auf den Punkt der Fahrgemeinschaft nicht eingehst. Schau Dir mal die Reaktionen der Pendler an:
Löschenhttp://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.netz-reaktionen-auf-feinstaubalarm-oeffentliche-ueberhaupt-nicht-vorbereitet.a8187a8e-a573-4975-a755-83f4b95b1364.html
http://www.stuggi.tv/2016/01/reagieren-die-stuttgarter-auf-den-ersten-feinstaub-alarm/
Ich sehe hier viele, die sich wünschen dass bei Feinstaubalarm weniger Stau ist damit sie besser Auto fahren können. Und wenige, die ernsthaft umsteigen wollen. Dies nehmen auch die Kommentatoren von Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten/Tagblatt so wahr.
Wenn man Leute befragt pickt man sich veröffentlicht man immer die, die zur gewollten Aussage passen (die STLZ hat genau 3 Zitate gebracht). So funktionieren auch diese Satiresendungen... .
LöschenNatürlich steigen nicht viele um, weil das Angebot nicht attraktiv ist - aber ich wiederhole mich.
Die Politik hat jahrzehntelang Stuttgart zur autogerechten Stadt optimiert. Die Verantwortung für die Folgen jetzt allein den bösen Autofahrern zuschieben zu wollen, ist mir einfach zu billig.
Die einzige echte Maßnahme unserer Politik war bisher der Kindertarif - beim wie vielenten Feinstaubalarm ist man draufgekommen? Und wo genau ist denn die Werbung dafür? Selbst VVS-Mittelbenutzer (also die ohne Monatskarte) sind sich dessen teilweise nicht bewusst. Ja, es steht natürlich im Anzeigefenster des Automaten - aber wer liest das denn, der halt regelmäßig die gleiche Strecke fährt.
Ach und ich sollte was zu Fahrgemeinschaften sagen: Ich hatte früher Kollegen, die eine solche pflegten, die kamen allerdings aus Karlsruhe nach Stuttgart. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber bin ich nicht lange genug um dazu überhaupt ewas sagen zu können. Ich arbeite aber für eine sehr spezialisierte Firma mit einem sehr großen Einzugsgebiet an Mitarbeitern.
Lieber Anonym,
Löschenvielen Dank für die Antwort. Ich glaube nicht, das der Beitrag von Stuggi.TV als Satire gemeint war. Letztlich deckt sich das Stimmungsbild dort mit Deinen Aussagen und einigen anderen aus meinem Bekanntenkreis. Die Öffis sind den Menschen zu teuer (obwohl bei Feinstaubalarm die öffentliche Hand die Hälfte bezahlt), oder zu schlecht. Und Fahrgemeinschaften sollen doch die anderen machen, bei mir selbst passt es leider nicht.
Da von PM10 und vor allem PM2.5 sowie NO2 Gefahren für die Gesundheit ausgehen, wird man den Verkehr per Zwangsmaßnahmen reduzieren müssen. Und zwar nicht nur am Neckartor, wo eine von ganzen 2 Messstationen der Stadt steht und daher schon Anwohner erfolgreich ihr Recht auf Gesundheit einklagen konnten, sondern im gesamten Stadtgebiet, wie ein Blick auf das im Aufbau befindliche Feinstaub Messnetz des Open Knowledge Lab zeigt: http://opendata-stuttgart.github.io/feinstaub-map/
Lieber Anonym,
AntwortenLöschenDein Mitgefühl für Automobilisten in allen Ehren. Und von mir aus auch Deine Schelte an die Kommunalpolitik. Aber es ist halt nicht legitim, die Schuld immer nur bei anderen zu suchen.
Ich unterstelle mal, dass der durchschnittliche Automobilist ein vernunftbegabtes Wesen ist und die Folgen seines Handelns grob einschätzen kann.
Es ist allgemein bekannt, dass beim Auto hinten eben keine Waldluft, sondern "Dreck" raus kommt. Schon in den 90ern war das ein Thema inkl. Beschränkung des Individualverkehrs (Tempo-Limit auf Autobahnen wegen Ozon-Alarm - zuviel Ozon wegen zu hoher NO-Werte). In den 80ern kam die Katalysator-Technik.
Und was macht der vernunftbegabte Automobilist in den 2010ern? Er kauft immer größere und schwerere und leistungsstärkere Autos. Dass die mehr Energie benötigen als kleine und leichte Autos, ist naheliegend. Und dass dabei hinten mehr Dreck raus kommt, auch. Aber das alles ist dem Automobilisten offensichtlich gleichgültig. Wer wider besseren Wissens handelt, ist verantwortungslos. Und dafür scheint es jetzt die Quittung zu geben.
Viele Grüße nach Stuttgart
Matthias
... und weil es nicht legitim ist, die Schuld bei anderen zu suchen werden die Autofahrer als alleinverantwortliche hingestellt?
LöschenDem "vernunftbegabten Automobilisten" wird ja auch erklärt, er möge statt dem "dreckigen Verbrenner" auf den "sauberen Elektromotor" umsteigen. Und dann hat er die Frechheit, das trotz angebotener Prämie nicht zu tun, der böse. Und schiebt tatsächlich wieder die Schuld auf andere - nämlich die, die die Infrastruktur dafür nicht bereitstellen (in Stuttgart ist das private Laden auf der öffentlichen Straße nicht möglich). Schon schlimm mit diesen sturen Autofahrern.
Irrtum. Es gibt über 300 Lader in Stuttgart: https://www.enbw.com/privatkunden/energie-und-zukunft/e-mobilitaet/ladestationen/
LöschenIch habe eine Entwicklung beschrieben. Lieber Anonym, schau Dir doch mal einen Fernsehfilm aus den 80ern oder 90ern an, z.B. einen Tatort. Was für Autos siehst du dort? Und welche jetzt?
LöschenWenn niemand diese "Schlachtschiffe" kaufen würde, dann würden sie auch nicht produziert. Aber der vernunftbegabte Automobilist fragt große Autos nach. Seit Jahrzehnten. und er hat eben seit Jahrzehnten nicht ÖPNV und anderes nachgefragt. Jetzt stehen wir kurz vor dem Abgrund und die Handlungsoptionen werden weniger.
Übrigens: Das kostenlose Angebot der Fahrgemeinschaft steht nach wie vor. Dass das im Einzelfall nicht funktioniert - geschenkt. Aber dass es in der Regel nicht funktionieren soll?
Für mich klingt das nach "Vernunft unterliegt Ideologie". Warum diese Denkblokaden?
Ideologie? Denkblockaden?
LöschenFür mich ist das stumpfe "die Autofahrer brauchen Fahrverbote" ohne jede andere begleitende Maßnahme - das ist für mich Ideologie.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt behauptet, dass es keine Fahrer gibt, die ihr Fahrzeug nicht stehen lassen könnten. Aber es sind m. E. zu viele, denen einfach ein vernünftiges Angebot fehlt.
Wow - 300 Ladestationen. Aber eben auch 600.000 Einwohner und 500 Car2Go Fahrzeuge. Das ist so ein tolles Angebot wie der übrige ÖPNV eben auch: Für manche ausreichend, für viele eben nicht.
Andere Städte machen es vor: Wien - Jahresticket 365 Euro. Für den Preis hätte ich eines, auch wenn es mir für den Arbeitsweg gar nichts nutzt. Oder in der Schweiz, wo nahezu jeder das "Halb-Tax" hat, mit dem Bahnfahren immer eine günstige Atlernative ist - Landesweit übrigens. In Paris ist bei Smog der ÖPNV kostenlos. Mehr Beispiele?
Nein, ihr habt wahrscheinlich alle Recht: Das einzige, was wir brauchen, ist ein Fahrverbot.
Ich fahre nur selten mit dem Car2Go in die City, eher mit Einkäufen zurück, da ich normalerweise dort Stadtbahn fahre. Bisher habe ich im Kessel immer einen freien Lader gefunden, und die Ladeinfrastruktur ist besser als in vielen anderen Städten. Wenn man da laden will, geht das.
LöschenNatürlich geht alles immer irgendwie - das ist wahrscheinlich unser Kernmissverständnis ist: Mir gehts nicht um die 2 Wochen Feinstaubalarm, sondern über nachhaltigere Umstiegsangebote.
LöschenJa, wenn die Ladesäule (Einzelplatz) in 5 Minuten Entfernung besetzt ist, habe ich in weiteren 15 Minuten zu Fuß die nächste erreicht - in weiteren 20 Minuten bin ich dann auch zuhause. Ja, das geht. Eine Alltagslösung ist es aber nicht.
Die Leute fahren auch aus Sindelfingen zum Cannstatter Wasen - weil es das eine Mal im Jahr unerheblich ist, ob der Heimweg 30 Minuten oder 2 Stunden dauert. Im täglichen Leben sieht man das halt anders.
Ja, wenn ich so drüber nachdenke: Für den Feinstaubalarm ist ein Fahrverbot eine tolle Lösung. Dann muss nämlich niemand weiterdenken - weder die Politik noch die Autofahrer. Die 2 Wochen im Jahr kriegt man immer irgendwie überbrückt.
Lieber Namenloser,
Löschenich kann mir nicht helfen, deine Kommentare wirken auf mich bockig, trotzig und zynisch.
Seit rund 30 Jahren haben wir die Diskussion "Individualverkehr als Schadstoffquelle". Weder Konsument noch Politik haben reagiert. Das Motto lautete "Weiter so - größer, schwerer, stärker".
Und jetzt kommen wir an einen Punkt, an dem Gerichte eingeschaltet werden, weil Rechte anderer verletzt werden. Und wenn diese Gerichte (partielle) Fahrverbote aussprechen - wir leben in einem Rechtsstaat, der Rechtsweg steht dir offen.
Diese ganze Diskussion erinnert mich an ein Zitat eines Kabarettisten: "Man kann nicht sein ganzes Leben lang Fleisch fressen und beim Gichtanfall den Metzger verklagen."
Oder wie der Volksmund sagt: Jeder ist seines eigenes Glückes Schmied.
Und wie es für eine aufgeklärte Gesellschaft gilt: Jeder trägt die Verantwortung für sein Handeln.
Und in unserem Rechtsstaat gilt das Verursacherprinzip.
Forderungen an die Politik nach nachhaltingen Maßnahmen sind bockig, trotzig und zynisch?
LöschenGut, dann glauben Sie weiter an die umfassende Wirkung von Fahrverboten - ich bin davon sowieso nicht betroffen.
Gut, ich habe verstanden. Nachhaltige Maßnahmen, da kann ich mir was drunter vorstellen. Aber Planung, Genehmigung, Finanzierung und Durchführung innerhalb von 12 Monaten? Und ne politische Mehrheit will auch noch gefunden werden. Aber du hast bestimmt ein griffiges und konkretes Konzept in der Schublade, um all dies zu realisieren. Bevor 2018 die Gerichte sprechen.
LöschenWollen Sie mir jetzt sagen, es ist eh zu spät und man muss gar nichts mehr anfangen?
LöschenNein, das will ich nicht. Dafür wiederhole ich mich. Seit Jahrzehnten fragt der vernunftbegabte Automobilist und Wähler (!!) nach größeren Autos und nach mehr und breiteren Straßen. Das darf er, wir leben in einer Demokratie. Und die Politik bediente die Mehrheitsmeinung. Logisch.
LöschenNatürlich kann man den ÖPNV und die Radinfrastruktur massiv ausbauen. Nur sprechen offensichtlich 2018 Gerichte. Ein umfassender Ausbau, der die bestehende Situation nachhaltig ändert, dauert viel länger.
Um auf mein Bild mit dem Gichtanfall zurückzukommen. Die Konsequenzen von Fehlverhalten können sehr schmerzhaft sein. Und die Konsequenzen hier basieren nicht auf Ideologien, sondern auf rechtsstaatlichen Entscheidungen.
Parallel zu diesen Fahrverboten und möglichen anderen Einschränkungen wird es hoffentlich eine nachhaltige Veränderung geben.
Es bewahrheitet sich immer wieder. Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern nur geliehen (Quelle unbekannt).
Wen genau hätte man für einen besseren ÖPNV in Stuttgart wählen müssen? Eine grüne Landesregierung oder einen grünen OB?
LöschenSeit Jahrzehnten bemängeln die Stuttgarter Preis und Qualität ihres ÖPNV. Die Stuttgart-21-Gegner sind sogar so weit gegangen zu beweisen, dass es einen Schienen-Ring gibt, der schon heute befahren werden kann. Doch leider verunglimpft man sie lieber als zu prüfen, wie dieser Ring für die S-Bahn zu ertüchtigen wäre.
Aber, natürlich, der Verbraucher ist mündig und verantwortlich. Er soll kleinere Autos (besser keine) kaufen, kein Fleisch aus Massentierhaltung essen, keine Kleidung mit Pelzbesatz tragen. Wenn das alles ist, habe ich meinen Teil schon erfüllt und kann aufhören, Politiker mit Fragen zur Nachhaltigkeit ihrer Maßnahmen zu nerven und vor allem: Diskussionen in Kommentarspalten zu führen :-)
Fröhliche Weihnachten!
Stimmt, die Politik darf nicht alles Engagement an die Einzelnen delegieren. Wir sind es jedoch, die nicht aufhören dürfen, von der Politik Handeln zu fordern. Und wir Radler:innen brauchen unseren eigenen Rückenwind, unsere eigene kaute Stimme.
LöschenIch hätte übrigens auch bereits ein E-Auto, wenn ich es aufladen könnte. Ich habe keine Garage, und der nächste Lader ist 700 Meter den Berg runter. (Oder 700 Meter nach Hause den Berg rauf). Ja, ich finde auch, es braucht eine Infrastruktur für alternative Mobilität zum Auto: Zum Beispiel Ladestationen im Wohngebieten, Radabstellanlagen (Container, wenigsten Radbügel) in Wohngebieten mit dichter Bebauung, viel mehr Radstreifen und Radwege, Busspuren, auf denen Busse am Stau vorbeifahren könne, mehr Busse, die den Kurzverkehr durch die Stadt für Fußgänger belegen, mehr gute S-Bahn-Verbindungen ins Umland. Dennoch bin ich überzeugt, dass auch jetzt schon ein paar mehr Menschen aufs Autofahren verzichten könnten als es dies momentan tun. Ich sehe aber auch, trotz der Kälte, mehr Radfahrende als sonst.
AntwortenLöschenBeim heutzutage gängigen Energiemix (10%, manchmal auch 20% Anteil erneuerbarer Energie) erzeugt ein reines Elektroauto immer noch durchschnittlich 100gr/km an Co2 Emission! Im Vergleich dazu: Diesel 160gr/km, Benziner 140gr/km (Quelle EnBW 2015). Erst wenn der Anteil der erneuerbaren Energie am Energiemix deutlich steigt oder gar an die 100% herankommt, fahren reine Elektrofahrzeuge nahezu Co2-Neutral. Bisher jedoch ist das keineswegs der Fall!
LöschenEinerseits hat der Strommix nichts mit der lokalen Feinstaubbelastung zu tun, solange die Kraftwerke nicht in der Stadt rußen. Zweitens hatten wir 31,6% erneuerbare im Strommix in Deutschland im Jahresmittel 2015. Drittens ist das Argument genau so weit verbreitet wie falsch: ich zahle einem Ökostromanbieter Geld für die Erzeugung einer bestimmten Menge Energie, was ich erhalte ist dabei irrelevant denn ich habe dafür gesorgt dass die Energiemenge die ich erhalte grün erzeugt wird. Zudem wird beim Elektroauto gerne der CO2 Eintrag der Stromerzeugung eingerechnet, beim Verbrenner jedoch der CO2 Eintrag der Förderung, Raffination, und dem Transport von Erdöl außen vor gelassen. Wenn schon, dann bitte beide Fahrzeugarten well to wheel vergleichen, dann sieht das Elektroauto immer noch blendend aus, selbst wenn man keinen Ökostrom kaufen würde.
Löschen@ Carsten Otte
LöschenNein, ohne gekauften Ökostrom sieht die Bilanz sehr schlecht aus, dann wären wir bereits bei ca. 160gr/km.
Ein Blick auf die folgende Studie lohnt sich:
"Ökologische Folgen von Elektroautos" des Umwelt- und Prognose-Instituts (UPI) / Heidelberg.
Studien gibt es dazu im Überfluss, und jeder singt das Lied seines Auftraggebers. Die Erdöl Industrie hat viele beauftragt, upi legt praktischerweise seinen Auftraggeber nicht offen. Stets wird ein großes Medienecho angestrebt und meist auch erreicht, um die gewünschte Botschaft zu transportieren. Ich persönlich halte das Ergebnis von upi für unausgewogen.
LöschenHier zum Vergleich eine die von der Bundesregierung beauftragt wurde, und zu einem gänzlich anderen Ergebnis kommt: http://www.emobil-umwelt.de/
@ Carsten Otte
LöschenSie schrieben (Teilzitat):
"... Wenn schon, dann bitte beide Fahrzeugarten well to wheel vergleichen, dann sieht das Elektroauto immer noch blendend aus, selbst wenn man keinen Ökostrom kaufen würde."
Die von ihnen verlinkte Studie kommt zu dem Schluss (Zitat):
"Die Klimabilanz von Elektromobilität hängt entscheidend vom verwendeten Strom ab."
siehe:
http://www.emobil-umwelt.de/index.php/projektergebnisse/einflussgroessen/strommix
Und was hatte ich nochmal geschrieben ?
Und jetzt sie ...
@ Carsten Otte
LöschenNoch etwas zu, Thema lokal:
mein Anteil an regenerativer Energie wird (Beispiel) auf der Schwäbischen Alb produziert und natürlich auch dort verbraucht, von anderen versteht sich. Ein "Transport" findet nicht statt und wäre ohnehin sehr verlustreich.
Mein Bedarf jedoch wird in Stuttgart, vermutlich in Gaisburg, produziert und trägt deshalb lokal (in Stuttgart) zur Erhöhung der CO2-Emissionen bei !
Das ganze wird dann "durchschnittlich bewertet", was uns hier (lokal) jedoch überhaupt nichts hilft.
an Frau Lehmann.
LöschenUnd wie laden sie daß von ihnen oft zitierte und empfohlene Pedelec ? Ich nehme an via Schuko ? Falls ich richtig liege, dann haben sie bereits alle Voraussetzungen für einen Elektro-Golf oder Elektro-UP erfüllt, siehe "Schnarchladung". Und sollte ihre Elektroinstallation aus Vorkriegszeiten stammen, so regeln sie einfach den Ladestrom herunter. Dann dauert das Laden zwar etwas länger, für die Innenstadtmobilität reicht das trotzdem immer aus.
Ich verstehe die Frage nicht. Vielleicht formulierst du sie etwas weniger polemisch.
Löschen???
LöschenWie laden sie momentan den (die) Akku(s) ihres Pedelec ?
Dann weiter ab:
"Falls ich richtig liege ..."
Lieber Anonym, die Wirkweise eines Verbundnetzes bedingt, das mein Strom von meinem Anbieter nicht zu mir transportiert werden muss, wegen Leitungsverlusten wäre das auch unsinnig. Wenn also in Gaisburg eine CO2 Schleuder steht, deren Strom ich nicht bezahle, dann geht sie auch nicht in die Ökobilanz meines Fahrzeugs ein, selbst wenn ich die Steckdose genau neben dem Kraftwerk habe und technisch die Energie von dort kommt. Wenn niemand die Energie dort kaufen würde, dann würde die auch nicht produziert.
LöschenZum Thema Umweltbilanz empfehle ich, den ganzen Absatz zu lesen aus dem Sie kopiert haben, denn über CO2 hinaus ergeben sich andere nennenswerte Vorteile für für Umwelt durch die Elektrifizierung.
Ich verstehe den Sinn der Frage immer noch nicht? Ist es ein Skandal, den Pedelec-Akku aufzuladen? Pedelecs bringen immerhin sehr viel mehr Radler auf die Straße, die dann nicht Auto fahren, gerade im bergigen Stuttgart. Die Ökobilanz des Pedelecs ist sogar besser als die von Normalradfahrern, denn sie fahren öfter und weiter mit dem Fahrrad (und nehmen nicht das Auto).
LöschenIch bin erstaunt, daß sie noch immer nicht verstehen.
LöschenSie haben geschrieben (Teilzitat):
"Ich hätte übrigens auch bereits ein E-Auto, wenn ich es aufladen könnte. ..."
Ich habe sie gefragt, wie sie ihren Pedelec-Akku aufladen.
Ich nehme an, daß sie dies an einer "ganz normalen" Steckdose (Schuko) tun. Und falls ich richtig liege, dann könnten sie ihr Elektroauto in spe genau an dieser Schuko laden !
Jetzt verständlicher ?
Ich habe doch niemals etwas über "Skandal" der Pedelec-Akku-Ladung geschrieben, obwohl das wohl auch ein Thema sein könnte, nicht wahr ?
@ Carsten Otte
LöschenMit den meisten Dingen, welche sie hier gewöhnlich vertreten, gehe ich konform mit ihnen. In diesem Fall jedoch nicht, was aber auch nicht SO schlimm ist.
Um nicht falsch verstanden zu werden:
wir werden in 2017 unseren einzigen Benziner gegen ein E-Auto tauschen. Und zwar sobald der neue E-Golf mit dem Reichweiten-Upgrade verfügbar ist. Ein anderer User hier im thread will das wohl ebenfalls tun. Ob der weiß auf was er sich dabei einlässt oder sich schon einmal "schlau gemacht" hat ?
Ich/wir tun dies allerdings (Stand heute) mit einem lachenden und einem weinenden Auge ! Wir zahlen dann keine Mineralölsteuer mehr, wer finanziert dann den Straßenbau und dessen Erhalt ? Wir brauchen die Straßen nach wie vor, fliegen kann auch das neue E-Auto (noch) nicht. Und durch unseren höheren Stromverbrauch werden in und rund um Stuttgart die "fossilen Kraftwerke" noch mehr CO2 in die Luft blasen. Daran wird auch unserer künftiger "Nichtausstoß" von CO2 nichts ändern. Uns nützt es kaum etwas, wenn die Luft auf der Schwäbischen Alb noch besser wird, hier in Stuttgart jedoch mindestens auf dem selben schlechten Level bleibt oder gar noch schlechter wird (dann auch durch unser E-Auto mit verursacht), siehe oben.
Deshalb bin ich hin- und hergerissen ...
Ah, jetzt habe ich das Ziel der Frage verstanden. Sorry. Geht aber nicht, denn ich eohne in ersten Stock. Kabel aus dem Fenster hängen ist eher nicht gut. Auch habe ich nicht immer einer Parkplatz unterm Fenster. Den Pedelec-Akku kann ich ja rausnehmen und hochtragen.
LöschenMan(n)/Frau könnte die Hausverwaltung fragen, ob man eine Außensteckdose (samt Innenschalter) anbringen darf.
LöschenAllerdings ist Vandalismus ein großes Problem, vor allem in Wohngebieten abseits der Hauptrouten. Ich werde den E-Golf in spe mit Sicherheit nur zuhause laden, alles andere ist mir zu gefährlich. Manche Idioten treten einem das Ladekabel einfach ab, genauso wie sie Fahrradreifen zerstechen ...
Deshalb sind Ladesäulen in Wohngebieten keine so gute Idee, weder für den Betreiber noch für den "Tankenden". Unauffällige Lademöglichkeiten sind etwas besser, bis es sich herumspricht, leider.
"Deshalb bin ich hin- und hergerissen ..."
LöschenTolle Diskussion - Danke hierfür.
Ihre Zweifel sind unbegründet, da sie ihren Verbrenner abschaffen. Nur wenn sie das Elektrocar als Zweitwagen anschaffen würden wären ihre Bedenken gerechtfertigt!! Also nur zu, sie tun das richtige! Mir persönlich wären 40.000 Euro viel zu viel für die geringe Reichweite des e-Golfs, für ihre Ansprüche reicht es aber wohl?!
Liebe Stuttgarter,
AntwortenLöschenHannover ist weit weg von euch, manche denken vielleicht sogar, Hannover liege an der Nordseeküste. (Hab' ich auch mal gedacht, bevor ich hier aus beruflichen Gründen herzog.) Eine Bitte an alle, die mit einem kleinen Aufwand eine Unterstützung der Radfahrer in Hannover leisten wollen: Unterstützt mit eurer online-Unterschrift diese Petition Hannoveraner Fahrradaktivisten, die das Ziel verfolgt, mit Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen und du7rch Umwandlung von Autoflächen zu Fahrradflächen, den Autoabgase-Gift-Ausstoß zu senken.
Siehe hier: https://www.openpetition.de/petition/online/stickstoffdioxidbelastung-in-hannover-senken-jetzt
Schgließlich könnte es ja auch den ein oder anderen Stuttgarter treffen, dass er mal in Hannover landet!
Cooler Meinungs- und Gedankenaustausch. Zu einem schwierigen Thema. Habe die Beiträge mit Gewinn gelesen. Super. Herzlichen Dank dafür.
AntwortenLöschenIch stimme Stefan K. zu. Sehr interessante Diskussion hier.
AntwortenLöschenIch sehe ein paar Vorteile für ein Fahrverbot:
- Freie Straßen/freie Fahrt für Radler - ein Traum!
- Frische(re) Luft und Ruhe für Anwohner und Radler - noch ein Traum!
- Die öffentliche Debatte wird dann erst so richtig angeheizt und weiter enttabuisiert. Endlich! Es kann nur förderlich sein.
- Der Zwang nach Alternativen zu suchen wird die individuelle Kreativität fördern und neue Lösungswege aufzeigen.
- Ist eine halbwegs funktionierende Alternative gefunden, sinkt die notwendige Aktivierungsenergie mal öfters freiwillig das Auto stehen zu lassen.
- Städtische Autonetze werden unattraktiver, das schwächt langfristig die Autolobby und das wiederum macht Platz für neue Denke… Nichts ist alternativlos.
- Und last but not least: Radler und Autofahrer können den Druck auf die Politik gemeinsam verstärken, nachdem alle verstanden haben, dass Radnetze getrennt von Autostraßen und Fußwegen anzulegen sind und langfristig einen Haufen Kohle sparen.
(- Ein persönlicher Vorteil noch: Wer langsamer unterwegs ist, sieht viel mehr wie hässlich und dreckig und laut diese Stadt ist. Besonders dort, wo Autos fahren dürfen. (Also quasi überall.) Hier ist Potential für einen neuen Wirtschaftszweig: unser Dorf soll schöner werden!)