Zürich ähnelt Stuttgart. Auch diese Stadt hat Berge. Und Autos. Und Radfahrer.
Unmöglich sei es, den Autoverkehr in zehn Jahren um 10 Prozentpunkte zu senken, meinte die Stadtpolitik. Doch genau dazu hat die in der Schweiz direkter organisierte Stadtdemokratie die Regierung gezwungen. Und es klappt.
Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr lässt sich auch in Zürich nicht so genau berechnen. Man hat immer nur die Zahlen der Radler, die an Zählstellen vorbeikommen (Dort werden es wie bei uns ständig deutlich mehr). Und man hat Leute befragt, was ihr Hauptverkehrsmittel ist. Demnach hat sich der Radverkehr in Zürich innerhalb von fünf Jahren von 5 auf mindestens 8 Prozent gesteigert. Ähnliches könnte man von Stuttgart sagen, mit dem gleichen Hinweis, dass die Zahl der Radler zugleich absolut deutlich zugenommen hat (der Autoverkehr parallel halt auch). Jedoch ist in Zürich innerhalb von 15 Jahren der Anteil des Autos am Verkehr von 40 auf 25 Prozent gesunken.
Und zwar dank eines jahrzehntelangen rigorosen Parkraummanagements in der Innenstadt. Hier gibt es praktisch gar keine Parkplätze, und wenn, sind sie teuer, und es wird so gut kontrolliert, dass man sich nicht traut, nicht zu bezahlen. Touristen müssen sich ihr Parkticket für einen Tag und eine Nacht am Straßenrand auf der Polizei holen oder im Hotel kaufen.
Es geht also. In solchen wirtschaftlich starken Städten herrscht viel Verkehr. Er nimmt insgesamt nicht ab, sondern zu, aber die Vehikel ändern sich. Radfahren liegt im Trend und ersetzt zunehmend das Auto. Am meisten wird jedoch der Öffentliche Verkehr genutzt. Wäre die Infrastruktur einladender, würden mehr Menschen das Fahrrad nehmen.
In Zürich gibt anders als bei uns in Wohngebieten Radabstellanlagen anstelle von Autoparkplätzen. Es gibt auch viele gelb markierte Radstreifen. Jedoch wird in dem Artikel des Tagesanzeigers auch deutlich, dass der Radler mit der Infrastruktur alles andere als zufrieden sind. Auch mich hat sie bisher noch nicht beeindruckt, wenn ich in Zürich war. Allerdings gibt es eben sehr viel mehr Radabstellplätze und es sind auch sichtbar viele Radler unterwegs.
Schade, dass sich das in DE niemand traut... Immer dieses gejammer: "Wo soll ich denn parken?" wenn mal 2 Parkplätze umgebaut werden zu etwas der Allgemeinheit nützlichem: (Rad-)Wege
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