8. November 2017

Sieh zu, wo du bleibst!

Rund um den Bahnhof herum sind Radfahrende im Prinzip eingeplant, ihre Wege fallen allerdings immer wieder plötzlich einer Baustelle zum Opfer. Gerade ist das an der Türlenstraße der Fall. 

Interessanterweise gibt es für Rollstuhlfahrer ein Umleitungsschild. Das ist sehr schön. Denn deren Verzweiflung ist groß, wenn sie an solche Baustellen kommen. Steht die Abschrankung vor dem Zugang zum Radweg, werden Radfahrer mal kurz zu Fahrbahnradlern, wie man an diesem Pizzafahrer sieht. Auch wenn er mit dem Rad gar nicht über die Kreuzung am Arnulf-Klett-Platz fahren darf. Aber das merkt er erst, wenn er dort ist.


Eine Umleitung ist weder für Fußgängern noch Radfahrer ausgeschildert. (Die beiden Fotos habe ich übrigens von einem Bus aus gemacht.)

Überraschende Totalblockaden von Geh- und Radwegen entlang der Heilbronner Straße kommen übrigens immer wieder vor. Rums, Schranken hin, Zack Fußgänger und Radfahrer verboten. Und wo geht es jetzt lang? Meinen die das ernst, dass wir jetzt über Fußgängerampeln auf die andere Straßenseite zurück müssen? Weit weg von meinem eigentlichen Ziel. Während die Stadt übrigens ungeheuer darauf achtet, dass rund um die Bahnhofsbaustelle der Autoverkehr immer auf vielen Spuren fließen kann.




15 Kommentare:

  1. So sieht Verkehrsplanung in Stuttgart schon immer aus. Weder ist eine ordentliche (Rad)Verkehrsführung teurer, noch aufwändiger, als es in dieser "altbewährten" Form zu machen. Man muss also davon ausgehen, dass es so gewollt ist.

    Wäre dem nicht so, hätte die Stuttgarter Verwaltung ein riesengroßes Führungsproblem.

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  2. Die Heilbronnerstraße bin ich neulich zu Fuß entlang gelaufen. Auch für Fußgänger ist es eine Katastrophe!

    Die Sperrung ist übrigens nur 20m, dahinter darf man wieder auf dem Gehweg fahren (und gehen). Als Radfahrer ist man also nicht irgendwann vor einem Radverbotsschild gefangen. Wenn das kommt, kann man rechts in die Jägerstraße abbiegen.

    Als Fußgänger kann man die Stelle in der Unterführung umgehen - wenn man es rechtzeitig weiß :-))) Probleme haben vor allem Radfahrer stadtauswärts, die nicht mal eben für die 20m auf die Fahrbahn wechseln können!

    Von der gezeigten Stelle stadtauswärts ist der Rad-/Gehweg übrigens auch gesperrt!

    @Christine: Ich glaube es lohnt sich gerade, einen eigenen Blogbeitrag zu machen, wie man vom Schlossplatz links der Gleise (also nicht durch den Park) zum Pragsattel kommt. Oder gleich nach Feuerbach, da sind nämlich noch zwei wirre Baustellen :-))

    Fazit: Dass die Stadt sich bei Baustellen keine Mühe für Radfahrer gibt ist auch meine Beobachtung!!!

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    1. Hallo Steffen, es gibt kein Radverbotsschild (VZ254) in Richtung Arnulf-Klett-Platz. Es gibt zwar ab der Kriegerstr. einen benutzungspflichtigen Radweg der automatisch in die Jägerstr führt, den muss man aber nicht nehmen weil die letzten Meter in der Jägerstr. Gehweg sind (nicht stetig). Ausserdem ist der Radweg nicht straßenbegleitend und führt nicht geradeaussondern nach rechts. Damit ist der Radweg nicht mehr benutzungspflichtig und man muss ihn nicht beachten. Viele fahren deshalb über den Arnulf-Klett-Platz. Macht ja auch Sinn, wie soll man denn sonst aus dieser Ecke zum Katzenstift kommen. Eigentlich wäre die Stadt laut S21 PFA1.1 verpflichtet eine Umleitung für Radfahrer auszuschildern. Tut sie aber leider nicht mehr! Bis vor ein paar Wochen gab es diese noch an der Vordernbergstr. rüber in Europaviertel und zum Bahnhof. Wurde aber abgeschafft, warum auch immer.
      An der Baustelle in dem Bild von Christine ist zwar eine Umleitung ausgeschildert, diese versteht aber niemand. Die Straßenverkehrsbehörde stellt auf einen Gehweg ein Umleitungsschild und glaubt, dass dieser damit automatisch mit dem Rad befahren werden darf. Darf man aber meines Wissens nicht! Solange der Gehweg durch ein Verkehrszeichen nicht explizit für Fahrräder freigegeben wird bleibt es ein Gehweg, Umleitungsschild hin oder her. Von oben ist der Gehweg freigegeben. Folgt man der Umleitung geht diese links in die Räpplenstr. Dort links abzubiegen ist nicht ohne, da die Mauer der IHK einem jegliche Sicht nimmt. Ist schon als Fußgänger nicht einfach (ich frage mich, ob die IHK dafür wirklich eine Baugenehmigung hatte). Dazu kommt, als Radfahrer hätte man eigentlich auf dem linksseitigen (!) Radweg als Linksabbieger auch noch Vorfahrt, man radelt schließlich parallel zur Vorfahrtsstr. Schön, dass der Autofahrer aus der Räpplenstr. aber nicht damit rechnet. Man hätte dort ebenfalls ein Verkehrszeichen hinstellen müssen. Aber wie schon geschrieben, macht nichts, da man da ja sowieso nicht radeln darf  . Schiebestrecke!
      Wenn man die Türlenstr. von oben kommt ist da zwar ein Umleitungsschild welches rechts in die Räpplenstr. zeigt, man darf an dieser Stelle trotzdem nicht rechts abbiegen weil es durch VZ 209-30 (nur geradeaus fahren) verboten ist. Man hat das Zusatzzeichen „Rad frei“ vergessen. Macht aber auch nichts da Radfahrer, so wie die Stuttgarter Straßenverkehrsbehörde (s.o.), sich sowieso nicht an Regeln halten und trotzdem rechts abbiegen.  Die Haftungsfrage wäre spannend falls es an dieser Stelle einmal zu einem Unfall kommen würde.
      Ansonsten gilt, wegen der Baustelle gibt es dort keine Benutzungspflicht mehr und es darf auf der Heilbronner geradelt werden. Die mutigeren machen das, aber für Kinder ist das nichts. Diese sind wieder mal die Verlierer.
      Diese Baustelle und ihre Umleitung sind eigentlich ein schönes Beispiel dafür, wie "scheiß egal" Radfahrer für diese Verwaltung sind. Man versucht nicht mal in die Nähe zur RSA95 zu kommen. Warum nicht Tempo 30 an dieser Baustelle und die Radfahrer sauber in den Verkehr einfädeln?
      Ich gebe dir recht, die Heilbronnerstr. ist eine einzige Katastrofe für Radfahrer. Ständig ist da etwas gesperrt. Aber Koller und Schanz können machen was sie wollen, ich radel trotzdem gern in dieser Stadt! Meist aber nach eigenen, sinnvollen Regeln, da ich Abends meine Familie wieder gesund sehen möchte.

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    2. Ich bin sicher, dass, wenn man aus der Jägerstraße Richtung Heilbronnerstraße geht, nach rechts ein "Radfahren Verboten"-Schild ist (VZ 254). Vielleicht ist das so angebracht, dass es nur für Radfahrer aus der Jägerstraße sichtbar oder gültig ist. Vielleicht täusche ich mich auch. Jedenfalls ist die Situation dort so verworren, das ist echt ein Glanzlicht der Verkehrsverplanung!

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    3. Aus der Jägerstr Richtung Heilbronner kommend...das mag sein. Die Heilbronner Richtung Klett Platz jedenfalls nicht. War aber mal so vor den S21 Bauarbeiten als es noch den Radweg gab. Ich check das heute Abend mal.

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    4. @Steffen, ja du hast recht. Aus der Jägerstr. kommend hat die Verwaltung sogar 2 mal Radfahren verboten aufgestellt. Hintereinander im Abstand von ein paar Metern. Die Straßenverkehrsbehörde erwartet also von uns Radfahrern, dass wir die ca 50 Meter das Rad schieben, bis wir auf den linksseitigen, verpflichtenden Radweg Heilbronnerstr. kommen. Die sind "goldig". Ist aber dennoch ein Verstoß gegen S21 PFA1.1 der so eine "Schiebestrecke" nicht vorsieht. Auf der Heilbronner Richtung Klettplatz gibt es dieses Schild nicht. Also alles ok, wir dürfen den direkten und kürzesten Weg zur Theo nehmen.

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    5. Um vom Schloßplatz nach Feuerbach zu kommen,
      nimmt man seit jeher die "westliche Route".
      Lindenmuseum/Herdweg/Lenzhalde/Am Kräherwald
      oder
      Azenbergstr./Eduard-Pfeiffer-Str./Parlerstr.

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    6. Es gibt nie nur eine beste Route. Radfahrende nehmen wie Autofahrer verschiedene Routen, um zu einem Ziel zu kommen. Ich kenne mich beispielsweise auf deiner westlichen Route weniger gut aus und nehme die Route über den Pragsattel. Zumal man ja durchs Feuerbacher Tal nur mit sehr guten Nerven auf der Fahrbahn fahren kann oder eben andernfalls - etwa nachts - durch die Finsternis geschickt wird. Solche Routen, die einzelne Radler (oder auch viele) für sich als die beste herausgefunden haben, sind für Ortsfremde meistens nicht verwendbar, weil sie gar nicht ausgeschildert sind. Ich antworte dir deshalb so ausführlich, lieber Feuerbacher, weil ich mich immer wieder auch in der Politik dagegen wehre, dass alle Radler nur diese und keine andere Strecke fahren sollen (gerne auch Grünstrecken) oder wollen. Otskundige sehen das immer anders als ich, die ich viel in Stadtteile radle, wo ich mich nicht so gut auskenne, dass ich schon die Nebenstrecken kenne, die man sich ja immer erst erradeln muss.

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    7. Danke @Rainer fürs Nachschauen! Ich war mir sicher, dass ich ein solches rotes Schild erspäht habe :-)

      Welches der schnellste Weg vom Schlossplatz nach Feuerbach ist weiß ich nicht, da ich so nie fahre. Aber ich glaube ich würde den Weg durch den Park und über den Pragsattel nehmen, denn ich mag lieber grün als grau.

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    8. Feuerbach ist ziemlich weit weg (Feuerbacher, habt Nachsicht mit mir :-)). Da kann es sich schon lohnen diesen Bereich "weiträumig" zu umfahren. Wenn man aber in dieser Ecke wohnt muss man da durch wenn man Richtung Schloßplatz will. Bis die Baustelle Türlenstr/Heilbronnerstr kam, war da auch morgens ordentlich Radverkehr Richtung Innenstadt. Jetzt sieht man leider nur noch wenige da lang radeln.

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    9. @ Christine Lehmann

      Man kommt mit dem Feuerbacher Tal überhaupt nicht in Berührung, dies wäre auch ein sehr grosser Umweg. Man fährt auf der von mir genannten Route über die Lenbachstr. (Ziel Feuerbach West/ Mitte), oder über die Stresemannstr (Ziel Feuerbach Bereich Pragsattel oder Feuerbach Ost) nach Feuerbach ein. Alles sehr einfach und vor allem mit deutlich weniger Verkehr als auf der Heilbronner Str.!

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    10. Stimmt. Bin ich nur rückzu schon geradelt. Allerdings ist für mich vom Stuttgart Süd her die Heilbronner viel leichter und schneller erreichbar als die Lenbachstraße oder die Siemenstraße. Aber vielleicht sollte ich es hinzu auch mal probieren. Danke für den Tipp.

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    11. @Steffen ich glaube das Amt liest hier mit :-) @Strassenverkehrsbehörde Stuttgart, vielen Dank dafür, dass ein "Fahrrad verboten" Schild in der Jägerstr. demontiert und gegen ein Schild welches dem Radverkehr zeigen soll wo es langgeht ersetzt wurde. Damit entfällt eine Schiebestrecke in der Jägerstr. Schade, dass die Schiebestrecke von der Heilbronnerstr. kommend immer noch besteht. Aber ich bin optimistisch....das wird schon :-)

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    12. @Rainer: Wunderbar - kurz bevor in 12 Jahren die Baustelle weg ist sind alle Unzulänglichkeiten beseitigt :-)))

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  3. Es gibt einen wirklich gut gemachten Leitfaden der AGFK-BW für die Behörden und Baufirmen, wie der Rad- und Fußverkehr im Baustellenbereich geführt werden muss mit Hinweisen zu Vollzug und Überwachung. Der Inhalt ist mit dem Verkehrsministerium abgestimmt. Für Leute, die sich mit dem Lesen schwertun, er enthält reichlich Fotos und Musterpläne: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/optimale-fuehrung-des-fuss-und-radverkehrs .

    Die Ausrede, man wüsste nicht, wie man es besser machen könnte, gilt nicht.

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