7. Januar 2018

Wie radeln die in Hamburg, mal gucken

In Hamburg radeln viele. Aber die Stadt ist auch gefährlich, weil es schon sehr lange sehr viele Radwege gibt, und die verlaufen eben alle über Gehwege.

Eine typische Hamburger Kreuzung sieht man hier (Lübeckertortamm, Steindamm, Berliner To, Lohmühlensgtr.). Die Radwege sind zwar rot, aber sie führen immer auch mitten durch die Aufstellplätze für Fußgänger an den Fußgängerampeln. Sie liegen nicht nahe an den Autofahrbahnen, sodass Autofahrer die Radfahrenden gar nicht neben sich kommen und vorbeifahren sehen. Der Radler taucht dann unvermutet vor dem Kühler des abbiegenden Autofahrers auf.


Radwege werden auch in Hamburg immer in Gegenrichtung benutz, also gegen den Strom der Autofahrer. Wohin die Radlerin hier auf dem Bild eigentlich will, ist unklar, denn wenn sie noch ein paar Meter weiter radelt, ist sie als Geisterradlerin auf einem Radstreifen im Autoverkehr unterwegs. Auch das macht Radwege extrem gefährlich für Radler.

Wegen der Gefährlichkeit dieser fahrbahnfernen Radwege, die zudem alt und schmal sind, hat Hamburg mal beschlossen, auf Radstreifen zu setzen. Ich bin bei einer Nachtfahrt (im Auto) durch Hamburg mal auf diese Kreuzung gestoßen. Viel Fahrbahnmalerei für Radler mit Linksabbiegeaufstellplatz. Vermutlich muss man sich hier gut auskennen, um die Kreuzung mit dem Rad zügig und vertrauensvoll befahren zu können.


Da in Hamburg aber schon sehr viel länger massiv Rad gefahren wird, entdeckt man immer mal wieder nette kleine Details, wie diese Fahrradgarage.

Und im Parkhaus gibt es tatsächlich recht viele Stellplätze für Fahrräder an allen Ecken und in allen Winkeln.
Diese schäbigen Stellen gibt es in Hamburg auch, solche Radleridyllen oder superschmale Radwege (obligatorisch), die dann plötzlich über die Straße gehen. Dann wieder blutrot markierte Radwege, nagelneu, die zeigen, wie gefährlich Radwegradeln in Hamburg ist. Es wirkt nur gemütlich, wenn man die Gehweg entlang rollt. Aber auch in Hamburg sind Radfahrer inzwischen schneller unterwegs als früher. Und das alte System erneuern und Fahrräder auf die Fahrbahn bringen, ist mühsam.

Da können wir in Stuttgart vielleicht froh sein, dass wir nicht so viel alte Radwege haben. Wir könnten, wenn wir wollten, gleich was G'scheits auf die Beine stellen ...

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