Am Montag hat ein unbekannter Radfahrer einen Fußgänger auf dem Überweg über die Karl-Kloß-Straße am Erwin-Schöttle-Platz im Süden angefahren und die Flucht ergriffen.
Der Fußgänger stürzte und zog sich Prellungen zu, die im Krankenhaus versorgt werden mussten. Ein Radfahrer soll dem Polizeibericht zufolge den Unfallverursacher Richtung Marienplatz verfolgt haben. Es ist nicht bekannt, ob er ihn gestellt hat. Die Polizei sucht Zeug/innen und bittet auch den Radler, der den Unfallflüchtigen verfolgt hat, sich zu melden. Auch der Unfallversursacher darf und sollte sich natürlich melden.
Leider muss ich leise anmerken, dass es eigentlich nur ein Frage der Zeit war, dass auf diesem Überweg etwas passiert. Und vemutlich ist dort schon viel mehr passiert.
Deshalb hat der Bezirksbeirat Süd auch bereits beantragt, dass hier Fußgänger und Radfahrer entflochten und der Radstreifen deutlich verbreitert wird. Ich habe über die konfliktträchtige Anlage bereits berichtet. Hier gibt es enorm viel Platz für Autofahrer, die lange Grün haben, viel für Fußgänger und nur ganz wenig für Radfahrer.
Fußgänger und Radler warten lange, auch wenn schon lange kein Auto mehr fährt. Und wenn es dann mal kurz Grün wird, stürzt eine große Ansammlung von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam los. Radler begegnen sich auf dem schmalen Streifen und müssen zu beiden Seiten ausweichen.
Viele Fußgänger bemerken nicht, dass sie auf dem Radstreifen gehen. Was ürbigens auch daran liegt, dass der Mast mit dem Drücker nicht zwischen Radstreifen und Fußgängerbereich steht, sondern außen. Fußgänger müssen also den Radlerbereich betreten, wenn sie Grün anfordern wollen (was eigentlich nicht nötig ist). Radfahrende versuchen auf der Spur zu bleiben, weil die Asphaltaufschüttungen an den Bordsteinen nur auf Breite des Radstreifen bestehen. Für Eltern mit Kinderwagen sind sie aber auch attraktiver als die Bordsteine, für Rollstuhlfahrende und Menschen Mit Rolatoren sowieso.
Es ist dort also viel zu eng. Fußgänger und Radfahrer müssen dringend entflochten, der Radstreifen muss viel breiter werden. Denn diese Querung ist Teil der Hauptradoute 1, auf der täglich sicherlich mehr 2.000 Radler verkehren, gehäuft morgens und abends. Sie haben keine Alternative. Allerdings, Radfahrende müssen immer auf Fußgänger Rücksicht nehmen, auch wenn die auf Radwegen, Radstreifen oder auf der Fahrbahn laufen. Punkt.
Und all denen, die jetzt gleich, vor allem auf Facebook, anfangen, generell auf Radfahrer zu schimpfen, sei zu bedenken gegeben: Kürzlich habe ich zugeschaut, wie ein ein Autofahrer über diesen Überweg raste, und zwar beschleunigend, weil die Ampel für ihn nämlich gerade Rot geworden war und die Fußgänger schon Grün bekommen hatten. Gut, dass die Fußgänger und Radfahrer ihn gesehen hatten, sonst wäre das sehr schlimm ausgegangen. Es geht also darum, dass wir alle unsere innere Hast zurückfahren und bremsen, statt zu beschleunigen. Grundsätzlich und immer! Radfahrende dürfen aber auch darauf hinweisen, dass der Raum für den Radverkehr an dieser Stelle viel zu eng und Verbesserung nötig ist. Über Unterstützung von Fußgänger/innen im Ringen um Raum für Radler auf der Fahrbahn, getrennt von Fußgängern, freuen wir uns.
Jörg:
AntwortenLöschenFahrerflucht ist immer doof. Fahrerflucht, wenn Personen betroffen sind ist wirklich schlimm.
Zu der Stelle: Wir haben uns mal Gedanken gemacht, wie es besser sein könnte: Tempo 30, jeweils eine Fahrspur pro Richtung, eine Mittelinsel mit Zebrastreifen und Radfurt.
Die Ampel hat hier für den Autoverkehr keine Funktion. Die Ampel an der Böblinger Straße wo die U1 fährt und die Ampel an der Böheimstraße bestimmen für die Autofahrer die Kapazität (verursachen den Stau (ein Stau besteht aus lauter unschuldigen Autos)).
Die Schickahrdstraße hat auch je eine Autospur pro Richtung. Das muss dann dann auch am Erwin-Schöttle-Platz reichen. Die jeweils über 50 m langen doppelspurigen Aufstellflächen für den Autofahrer erhalten bleiben.
Im Grunde gebe ich dir Recht. Was aber alles auch nicht das Fehlverhalten der Fahrerflucht relativiert. Und die innere Hast würde ich gerne den Rennradlern auf der Tübinger in Höhe des Gerbers nehmen - die überholen nämlich gerne links Autos, die am Zebrastreifen für Fußgänger stehen bleiben, bzw sehen es eben erst gar nicht ein dass ein Zebrastreifen auch für sie Stop bedeutet, wenn Fußgänger zum Überqueren des Selbigen ansetzen oder sich schon darauf befinden.
AntwortenLöschenWir sollten alle aufeinander achten. Unabhängig davon wie viel Blech wir unter oder um uns herum haben
Jaja, die Rennradler... Eine ganze Gruppe an den Pranger zu stellen, ist diffamierend und diskriminierend. Und sich dann auch noch in der Anonymität des Netzes zu verstecken, ist feige.
LöschenIch finde such, wir sollten hier nicht andere pauschal verunglimpfen, schon gar nicht im Schutz der Anonymität.
LöschenPassiert es eigentlich nur mir, dass dort regelmäßig die Autos den Übergang wegen Rückstau blockieren?
AntwortenLöschenDas passiert mir auch.
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