17. März 2018

Radschnellwege kommen

In den kommenden sieben Jahren will das Land zehn Radschnellwege bauen. Der Spatenstich für eine schnelle Radverbindung zwischen Böblingen und Stuttgart Rohr soll bald getan werden. 

Das Verkehrsministerium hat in einer Potenzialanalyse für Radschnellverbindungen Orte ausgemacht, wo Rad-Pendler-Wege noch mehr Menschen aufs Fahrrad bringen und damit den Autoverkehr verringern könnten. Baden-Württemberg ist damit das erste Land, das flächendeckend untersucht hat, wo die Potenziale stecken. 70 Routen wurden geprüft, bei 34 sieht das Ministerium einen vordringlichen Bedarf für den Bau eines Radschnellwegs, weil über zweitausend Radler dort fahren. Solche Wege sind breiter als übliche Radwege, möglichst kreuzungsfrei (also mit Unterführungen und Brücken) und haben einen guten Untergrund.


Bei uns geht es dabei um Schnellverbindungen für Radler zwischen Stuttgart und Kirchheim/Teck, Esslingen, Echterdingen, Böblingen, Schorndorf, Waiblingen und Ludwigsburg, die als vordringlich angesehen werden (grün auf der Karte rechts).

Das Land hilft den Gemeinden bei den Kosten (pro Km zwischen einer halben und einer Million). Drei bis vier Pilotprojekte, darunter Stuttgart-Esslinge-Plochingen, könnten bald verwirklicht werden. Nach Angaben von Minister Winfried Hermann steht der Spatenstich für eine komfortable Radschnellverbindung zwischen Sindelfingen/Böblingen und Stuttgart Vaihingen auf der Römerstraße (ich habe  hier darüber vor schon berichtet) unmittelbar bevor.

Das Land finanziert Macbarkeitsstudien für Radschnellwege zu 80 Prozent mit, 40 solcher Studien werden derzeit finanziert. Das Land fördert in den kommenden vier Jahren hundert Projekte für Rad- und Fußgängerwege mit 46 Millionen Euro. (Für den Straßenbau hat das Land allein im Jahr 2015  751 Millionen Euro ausgegeben, das wären hochgerechnet auf vier Jahre gut 3 Milliarden.) Auch an Bundes- und Landstraßen sollen Radwege angelegt werden (siehe Seite des Verkehrsministeriums).







7 Kommentare:

  1. Super! Das Land Baden-Württemberg ist nach wie vor sehr aktiv! Wenn sich die Routen in den nächsten Jahren realisieren ließen, fände ich das großartig. In puncto Freizeitverkehr wäre für mich persönlich der Radschnellweg nach Kirchheim/Teck ein Traum, um rascher Richtung Alb fahren zu können. Bislang ist es auf diesem Mittelstreckenverkehr ein elendes Gegurke.
    Ich würde mir wünschen, dass der Stuttgarter OB mal ähnlich aktiv werden würde im Hinblick auf Mobilitätskonzepte wie unsere Landesregierung resp. unser Verkehrsminister Winnie Herrmann.
    Vielen Dank an dich und viele Grüße.

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  2. Noch ein kurzer Nachtrag: Ich finde, das Land macht sehr, sehr viel. Großartig. Mehr würden "wir" auch nicht zustande bringen und umsetzen können. Aber aus meiner Sicht steht die Stadt Stuttgart im krassen Gegensatz zum Land: Keine Ziele, kein Konzept, keine Politik, keine Kommunikation, kein irgendwas, einfach nichts, oder sehe ich das falsch? Ein grüner OB darf die Radverkehrspolitik nicht nur den Schultern von Christine Lehmann überlassen. Christine braucht Unterstützung. Warum nicht auch vom OB und den zuständigen Dezernenten?

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  3. Mobilität braucht viele Varianten: selbstverständlich auch das Auto und ebenso selbstverständlich auch das Fahrrad. Es geht nicht um ein entweder-oder sondern um ein sowohl-als-auch. Wieso propagiert die städtische Verkehrspolitik nicht mal einen "Radschnellweg" zwischen Zuffenhausen und Vaihingen oder beliebig beispielhaft zwischen Untertürkheim und Killesberg? Ist Christine im Gemeinderat wirklich unsere einzige Stimme und Protagonistin? Sie alleine wird es nicht schaffen und die großartige Critical-Mass-Demonstration ebenso nicht. Was macht eigentlich der Paetzold?

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    1. Pätzold macht gerade aus der Fahrradstr. Tübingerstr. eine Bundesstr. In Stuttgart laufen die Uhren rückwärts.

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  4. Am 7.3.18 hat der Kreis Esslingen die Machbarkeitsstudie für den rsNeckar vorgestellt. Es sind 3 Hauptvarianten mit zahlreichen Untervarianten, die in den nächsten Monaten durchleuchtet werden müssen. Hauptproblem dürfte sein, dass die Stadt Esslingen nicht ansatzweise die Planungskapazität für den Radschnellweg hat, da wurde komplett kaputtgespart!

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