Er beginnt dort, wo der Gehweg sich von der Fahrbahn entfernt und Radler in den Wald geleitet werden, der im Winter und bei Nacht keinen Spaß macht. Bergauf soll der rechte Fahrstreifen eingezogen und in einen Radfahrstreifen umgewandelt werden, der bis zum Autoabzweig nach links in die Kirchheimer Straße reicht. (Siehe Bild unten). An Veranstaltungswochenden soll er zum Parkplatz werden. Wir haben darüber schon diskutiert, hier sind genauer Informationen und Pläne dazu.
Oben: Spinne, links: Pischekstr. Hangbrücke, rechts unten: Parkplatz zu den Waldwegen |
Hinter dem Abzweig zum Frauenkopf wird man bisher als Radler - wenn man von der Fahrbahn runter will - einen schmalen Gehweg in den Wald hinauf geleitet (der übrigens nachts auch für Fußgänger/innen eine Zumutung ist).
Auch wenn es sich hier nur um ein kurzes Stück Radfahrstreifen handelt, zu dem bislang keine Radinfrastruktur hinführt, begrüße ich das, denn ich bin da schon nachts über den Waldweg Richtung Degerloch gegurkt. Als nächster Schritt muss ein Radweg oder ein Radfahrstreifen die Pischek und Jahnstraße (Radroute 41) bergauf und bergab sein. Damit es eine zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter befahrbare Radroute. Leider aber dient der jetzt geplante Radfahrstreifen offenbar einem ganz anderen Zweck, nämlich dem, Parkplätze zu schaffen. Und da komme ich mir nun leicht verarscht vor.
Oben: Radstreifen, links unten (rot) der Abschnitt, rechts unten: Aufhebung des Halteverbots bei Großveranstaltungen |
Und die Situation wird für Radler am Wochenende mit Großversanstaltungen auf der Fahrbahn ja nun gerade nicht leichter, sondern schwieriger. Es fahren mehr Autos auf der Jahnstraße, Autofahrende sind in Parkplatzpanik, sie rangieren, sie parken, sie stoßen Seitentüren auf. Die Autos sollen laut Schild zudem teilweise auf den Gehweg hinauf parken. Das heißt Radler sind hier auf der Fahrbahn oder auf dem Gehweg in Dooringzonen unterwegs. Gar nicht gut. Außerdem sehen viele Autofahrende keine Schilder, schon gar keine Parkverbotsschilder. Wo sie am Wochenende parken dürfen, stellen sie dann auch an jedem beliebigen Wochentag ihr Auto ab.
Also bitte ändern. Radstreifen sind keine verkappten Parkplätze.
Man muss hier auch in den öffentlichen Haushalten peinlich genau drauf achten, dass hier nicht Radfahrgelder (so sparsam sie fließen/bewilligt werden) so indirekt für den KFZ-Verkehr ausgegeben/umdeklariert werden. Ggf. hier die Politik anfragen, ggf. können die das über eine kleine Anfrage herausbekommen. Oft werden auch Radwegemaßnahmen sehr teuer dargestellt, am Ende waren es aber die Tiefbauarbeiten wegen der hundert Jahre alten Kanalisation und nicht der neu lediglich markierte Radweg. Bei der Planung werden ungewollte Maßnahmen sehr gerne teuer und damit rechnerisch unwirtschaftlich und damit nicht förderfähig dargestellt. Es lohnt sich hier Kosten z.B. aus Dänemark und den Niederlande (beides keine Billigländer) zu kennen und dies den Verantwortlichen entgegen zu halten.
AntwortenLöschenWenn an der Waldau Parkplätze fehlen, müssen diese als Parkplätze gebaut werden. Bitte mit Planung der Refinanzierung über Parkraumbewirtschaftung.
AntwortenLöschenDiese aus dem Radetat zu finanzieren geht gar nicht. Radrouten müssen dauerhaft befahrbar sein.
Lieber Anonymus, es wäre schön, wir würden deinen Namen lesen und daraus ableiten können, woher deine genauen Informationen über die Finanzierung der Radmaßnahmen kommen. Ich weiß es nicht. Ich gehe aber davon aus, dass man für verschiedene Maßnahmen verschiedene Etats angreift. Was aber meiner Beobachtung nach so ist: Radstreifen kommen derzeit nur dann, wenn ohnehin auf der Autostraße etwas getan werden muss, oder wenn anderweitige Baumaßnahmen (etwa wie bei der neuen Weinsteige) anstehen. Jetzt kann man das schlimm finden (ich wünschte mir, der Radverkehr käme schneller voran), oder aber sagen, die Stadt soll ja mit den Geldern auch sparsam wirtschaften und Fahrbahnen nicht zwei Mal bearbeiten, sondern Arbeiten zusammenlegen.
LöschenMal unabhängig davon, ob hier jetzt Parkplätze über den Radwegetat finanziert werden (was natürlich nicht so sein sollte und eigentlich abzulehnen ist):
AntwortenLöschendie Lösung ist auf alle Fälle besser als die heutige Situation!
Der Weg über Planck-, Pischek und Jahnstraße nach Degerloch ist Teil meiner Pendelstrecke. Ich fahre nie die Gänsheidestraße hoch (zu steil und man muss oben wieder die Seite wechseln). Die Pischekstraße fahre ich auf dem Gehweg (trotz der Lichtmasten) und nicht auf der Straße, weil mir die Autos zu gefährlich schnell unterwegs sind.
Oben an der Pischekstraße entscheide ich je nach Wetter, ob ich durch den Wald über Bosperwaldhütte oder parallel zur Jahnstraße auf dem Gehweg nach Degerloch fahre. Dabei priorisiere ich natürlich den Weg durch den Wald, weil der Gehweg an der Jahnstraße schmal, in schlechtem Zustand und gegen Ende steil ist.
Ein Radweg ist daher also eine erhebliche Verbesserung.
Auch das Thema parkende Autos ist heute schon so gegeben. Bei Veranstaltungen parken die Autos heute bereits auf dem Gehweg. Betrifft aber nur Termine, wenn die Kickers oder die Stuttgart Scorpions spielen. Also absehbar (wenige) Termine und daher also auch dies im neuen Vorschlag zumindest keine Verschlechterung zu heute.
Was ich mich aber immer schon gefragt habe: warum muss die Straße zwischen Spinne und Abzweig Jahnstraße zum Fernsehturm eigentlich als zweispurige Innenstadtautobahn ausgebaut sein (inklusive tatsächlich dort gefahrener Geschwindigkeiten)?
Von allen Seiten kommen die Autos einspurig auf dieses Teilstück zu, es kann daher theoretisch kein Kapazitätsthema sein. Einspurig müsste also reichen.
Vor allem an der Pischekstraße auf der Hangbrücke aufwärts (auf der für die Autos max. Tempo 40 gilt, aber selten unter 50 km/h gefahren wird) würde sich damit die Möglichkeit ergeben
a) die Höchstgeschwindigkeit baulich zu "unterstützen", und
b) die jetzt rechte Autofahrspur in einen "Panoramaweg" für Radfahrer und Fußgänger umzugestalten und zu nutzen. Der Blick in die Stadt ist von dort aus toll und ich könnte mir vorstellen, dass dies dann noch attraktiver auf "noch-nicht-Radler" wirkt.
Iss schon recht, die Autos werden immer größer, ergo brauchts mehr Platz. Das schmaroztende Zweiradprekariat sollte dankbar sein, wenn es diese absurd schmalen Parkstreifen und roten VIP Parkplätze befahren darf.
AntwortenLöschenSoll der Streifen benutzungspflichtig werden? Da bin ich mal gespannt, wie die Benutzungspflicht begründet wird. Denn genau dann, wenn besonders viel "gefährlicher Autoverkehr" herrscht, soll ja der Streifen aufgehoben werden.
AntwortenLöschenKomisch, ich bin bisweilen mit der Stadtbahn ganz gut auf die Waldau gekommen, ein Auto habe ich dazu noch nie gebraucht, geschweige denn ein Parkplatz. Ja aber ich bin nur ein blöder Radfahrer, der arm ist und das bisschen Geld, was er hat, hinterm Haus verbrennt. Wegen mir stirbt der Einzelhandel. Und der Fernsehturm. Und das Waldhaus. Und die Kletterhalle. Und und und.
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