31. August 2019

Poller führt zu Fahrradunfall

Auf Rad- und Gehwegen befinden sich Hindernisse, die man dem Autoverkehr niemals zumuten würde. 

Zum Beispiel bringen Poller, die verhindern sollen, dass Autos Wege befahren, wo sie nicht sollen,  Radfahrende zu Fall.

Das ist kürzlich an diesem Poller auf dem Samarasteg über die Heilbronner Straße geschehen. Blogleser Ralph hat mir geschrieben: "Ich in sauer! Wieder mal ein unnötiger Unfall." Seine Frau fuhr oberhalb des Leibfriedschen Gartens vom Osten her kommend nach Westen auf den Steg. Da steht ein grauer Poller, den sie bei schlechten Lichtverhältnissen zu spät erkannte. Sie blieb mit dem Pedal am Poller hängen, stieß mit den Beinen an den Lenker und stürzte.
SutttgartMaps, per Klick vergrößern
Zum Glück war sie langsam unterwegs. Aber sie hatte sich schmerzende Blessuren zugezogen und wollte, weil sie nicht mehr radeln konnte, ihren Weg mit der Stadtbahn fortsetzen. Leider innerhalb der Sperrzeit. Der Stadtbahnfahrer wollte sie aus der Bahn wieder rauswerfen, sie hatte aber solche Schmerzen und stand noch so unter Schock, dass sie vom Sitz nicht wieder hochkam und sich außerstande sah, das Fahrrad wieder aus der Bahn zu schieben. Der Stadtbahnfahrer gab dann netterweise auf.

Auch auf den Bombaystegen (unterhalb des Leibfriedschen Garten) steht so ein Poller mit demselben Problem (Foto gsanz oben). Wenn wir uns dieses Foto anschauen, stutzen wir. Da steht ein grauer Poller, den man je nach Lichtverhältnissen gut oder schlecht sieht. Und es gibt eine Leitmarkierung. Doch beides passt nicht zusammen. Da, wo die weiße Bodenmarkierung (viel zu kurz wie bei uns üblich) im Asphalt zu sehen ist, steht der Poller nicht. Er steht  daneben. Genauso verhält es sich mit dem Poller auf dem Samarasteg wie man sogar, wenn man genau hinschaut, auf Suttggart Maps erkennen kann (Foto: Karte). Das ist  tückisch. Das muss an all den Stellen schleunigst geändert werden.

Ürigens habe ich schon Fußgänger/innen gegen Poller laufen sehen, was ebenfalls ziemlich schmerzhaft ist. Auch Fußgänger brauchen solche Hindernisse nicht. Und man muss als Radler nur durch eine Kleinigkeit abgelenkt werden - Zweige auf dem Weg, ein Kind, das gerade losrennt - und schon knallt man gegen so ein kleines Hindernis mitten auf der eigenen Fahrbahn.

Ohnehin fragen sich Radfahrende, warum auf Wegen, die weit weg vom Autoverkehr liegen, solche Pfosten stehen. Welcher Autofahrer schafft es bis hierher und muss davon abgehalten werden, auf die Brücke zu fahren? Ich habe nun allerdings die orangefarbenen Baufahrzeuge der Stadt schon auf den unmöglichsten Wegen, auch Radwegen fahren sehen. Und vielleicht sollen deren Fahrer davon abgehalten werden, auf einen Fußgängersteg zu fahren, der das Gewicht nicht trägt. An vielen Stegen stehen diese Poller, zum Beispiel auch auf dem Ferdinand-Leitner-Steg zwischen Oper und Schlossgarten. Hier sind sie immerhin rotweiß markiert und stehen innerhalb der Bodenmarkierungen.

Und so haben wir Radfahrenden, wie an vielen anderen Stellen auch, den Schaden, weil Autofahrende sich partout nicht an die Regeln halten wollen, die ihnen durch aufgestellte Schilder meist sogar noch verdeutlicht werden.

Wir wollen eine Radinfrastruktur, die kleine Fehler verzeiht.

6 Kommentare:

  1. "Wir wollen eine Radinfrastruktur, die kleine Fehler verzeiht."

    Bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Gemeinderat ist so was nicht umsetzbar.
    Selbst kleinste Verbesserungen, oder auch das bloße Einhalten des geltenden Rechts können nicht realisiert werden.
    Das müssen Sie verstehen.

    Da kann man nichts machen.

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  2. Mein 'Favorit': in Mühlhausen, wenn man nordwärts linksseitig dem Neckarufer folgt und dann vom (sowieso schon schmalen Fuß/Radweg) nach rechts auf die Hofener Brücke geleitet wird, steht ein massiver, breiter Betonpoller direkt in der idealen Kurvenlinie und wird erst sehr spät sichtbar. Nachdem ich hier mehrfach selbst erschrocken bin, warne ich Mitfahrer inzwischen frühzeitig vor...

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    1. Ist das ein alter Poller, der da schon ewig steht, oder ein neuerer. Beton klingt nach irgendeiner uralten Konstruktion für oder gegen irgendetwas.

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    2. Christine das ist ein Uralt-Poller und ja- der steht dort ziemlich "ungünstig".

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  3. Der Unfall scheint nicht Aktenkundig geworden zu sein, der besagte Poller steht noch immer neben der Markierung und am anderen ende der Brücke sieht es auch nicht besser aus- dort steht ein "unsichtbarer" Wegbegleiter mitten in der Ideal-Kurvenlinie. Dass dort noch keiner seine Zähne verloren hat, beweist wiedermal, wie aufmerksam Radfahrer unterwegs sind.

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  4. Auch bei aktenkundigen Unfällen wird Stuttgart in der Regel nicht aktiv. Die entsprechenden Vorschriften, spätestens bei 3 Unfällen an der selben Stelle tätig werden zu müssen, ignoriert die Stadt. Das hat mir OB Kuhn in einer Mail dargelegt. Nach meinem vorletzten Unfall haben das die Polizisten auch bestätigt.

    So gesehen quasi offiziell: in Stuttgart hat die Leichtigkeit des KFZ-Verkehrs Vorrang vor der Sicherheit der Radfahrer.

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