25. Mai 2020

Wo radeln, wenn nicht durch den Killesbergpark?

Durch den Killesbergpark darf man nicht radeln. Aber wie kommt man um ihn herum? Nur schlecht.

Die Stuttgarter Zeitung berichtete vor einigen Tagen, das Ordnungsamt wolle im Park jetzt verstärkt Radfahrende kontrollieren. Ein paar sehe ich dort immer radeln, wenn ich dort bin.

Ich finde es in Ordnung, dass es radlerfreie Parks in Stuttgart gibt. Zufußgehende müssen auch mal nicht aufpassen müssen. Allerdings sollte es dann unbedingt eine Radinfrastruktur geben, die zum Umfahren einlädt. Und die fehlt. Es fehlen auch Wegweiser, die Radfahrende um den Park herum leiten. Wo auch immer die Ziele der Radler:innen liegen, die die Wege des Parks befahren, sie über die Straßen außen herum anzusteuern, ist kein Vergnügen.


Auf der einen Seite haben wir die Stresemannstraße, wo gerade die Radstreifen fertig gestellt werden. Runter landet man an der Maibachstraße, und falls man Richtung Feuerbach will, dann darf man sich nach einer Fußgängerfurtquerung auf Gehweg und Fahrbahn zur Siemensstraße durchschlagen. Um nach links in die Alarichstraße zu kommen (Abkürzung Richtung Feuerbach) muss man irgendwie über die Maybachstraße drüber. Von Radinfrastruktur keine Spur.

Falls man von der Maibachstraße kommt und zum Kochenhof hoch radeln will, hat man derzeit das Vergnügen, sich an der Baustelle für die neuen Radspuren zwischen Autos, Lkw und Bus einreihen zu müssen und mit hochtouriger Ungeduld hinter sich hoch zu radeln. Schließlich gelangt man auf den schon fertigen Radfahrstreifen. Der ist eine Minimallösung. Wenn man ihn mittig radelt, ist man aus der Dooringzone der geparkten Autos raus (hier die Parkplätze wegzunehmen, ist uns nicht gelungen). Als ich da radelte, hielten die Autos links von mir gut Abstand, die Fahrbahn ist breit genug. Probleme gab es erst, wo der Streifen zum Radweg wird. Auf dem Gehweg steht ein Abfallcontainer teils auf dem Radweg, der gerade von Leuten befüllt wurde. ("Was ist denn, Sie komme doch durch!") Eine Fahrt mit mehreren Stressmomenten.

Wenn man den Hauptstraßenautoverkehr nicht mag (und 12-jährige Kinder würde ich weder in die Maibachstraße schicken noch in die Baustellenführung die  Stresemannstraße bergauf), dann könnte man auf der anderen, der westlichen Parksseite versuchen, den Park zu umrunden. Ich kenne mich in der Gegend nicht aus. Eine Wegweisung fehlt komplett. Also musste ich herumprobieren. Einstieg über den Adolf-Fremd-Weg. Dann erst rechts, nein, Sackgasse, wieder zurück, dann den Feuerbacher Weg, aber nein, Mist, der ist komplett für alle Fahrzeuge gesperrt, also noch mal zurück und die Lenbachstraße entlang, rauf, runter, am Eingang für das Höhenbad vorbei und die Heidestraße runter, die erstaunlich viel befahren ist. Dann kommt man an der Siemensstraße raus oder biegt vorher in die Rüdigerstraße Richtung Feuerbach ein. Das ist allerdings ein Riesenumweg.

Radfahrenden bin ich dort nicht begegenet. Als ich umkehrte und die Heidestaße bergauf zurückradelte, unternehm der Fahrer eines Posing-Kleinwagens sofort einen Versuch mich zu überholen, obgleich die Fahrabahn nur ein Auto breit ist, weil am Straßenrand Autos parken. Ich hielt bremsend die Hand raus, er bremste, aber nach einmal Luftholen, ließ er den Motor aufheulen und quetschte sich zwischen den geparkten Autos und mir hindurch, auf Außenspiegel-Ellbogenfühlung. (Ich habe mich nicht getraut, mittig zu radeln, weil ich befürchete, er werde mich dann touchieren, aber sein Kennzeichen konnte ich gut studieren.) Kein Wunder, dass diese Staße, die offensichtlich als Schleichweg aggressiver Zeitsparer dient, bei Radfahrenden nicht beliebt ist. Eine 12-Jährige würde ich unter diesen Bedingungen dort auch nicht radeln lassen.

Kurzum, die Parallelwege zum Höhenpark sind ein Graus. Vor allem für nicht so beherzte Radfahrende, die die Auseinandersetzung in der freien Wilbahn der Autostraßen nicht suchen, sondern meiden. Für radelnde Kinder und Änstliche sind die Straßen keine Option. Solange das so ist, habe ich Verständnis für die Radfahrenden, die sich ihren Weg durch Park suchen. Die, die ich gesehen habe, waren extrem langsam unterwegs. Verboten ist es trotzdem. Und ich radle da auch nicht.

Die Leserbriefe zu dem Zeitungsartikel klangen übrigens gar nicht so unversöhnlich. Einer schlug vor, doch den Radlern im Höhenpark eine Durchfahrt auf einem breiten Weg zu gestatten und alle anderen Wege für den Radverkehr gesperrt zu lassen. Weil wir nicht hoffen können, dass sich zeitnah auf der Maybachstraße oder auf den westlichen Umgehungstraßen für den Radverkehr irgendetwas tut, ist das die einzige Lösung.

21 Kommentare:

  1. Jörg
    Ich sehe immer noch kein Problem am Dienstag Morgen um 7:30 Uhr durch den Park zu radeln. Man kann sich die Ganze Sache auch zeitlich teilen. Werktags Rad frei. Und ehrlich selbst an Winter Sonntagen gibt es keine Probleme.
    Ganz wichtig ist das Radwege nicht benutzungspflichtig sind, wie können sonst Radfahrer an Sonn- und Feiertags den Fußgängerströmen ausweichen. Gleichzeitig wäre es Wahnsinn am Montag Morgen auf der Fahrbahn zwischen den Autos zu radeln, während der Rad- Fußweg ungenutzt ruht. Die Flächen in der Stadt sind begrenzt. Auch Pendler wollen auf schönen Wegen fahren. Reden wir über Area-Sharing und nicht nur über Car-Sharing.

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    1. Ich persönlich sehe darin auch kein Problem, genauso übrigens wie auf der Königstraße, ich weiß aber, das es Fußgänger:innen vor allem mit Kindern gibt, die auch gerne mal nicht auf Radfahrende achten wollen. Insofern sollte man im Park nur eine Route freigeben. Der Bezirksbeirat Nord hat sich aber bisher immer dagegen entschieden. Aber ich sehe das wie du, Jörg.

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  2. Geoerg

    Selbst wenn man durch den Park schiebt gibt es Leute, die einen anmaulen und/oder sich demonstrativ in den Weg stellen.
    Auf der Rüdiger-, Heide- und Lenbachstraße gilt ganz klar das Recht des Stärkeren: Vorfahrten an Einmündungen und Engstellen werden missachtet; selbst wenn man die zu mehr als die Hälfte passiert hat wird auf Kollisionskurs eingefahren.
    Von Geschwindigkeiten (deutlich über 45Km/h bergab) und beim Überholabstand scheinen viele zu glauben, dass die 1,5m ab den Fahrersitz gemessen wird oder es sich um den Maximalenabstand handelt.
    Oder wie mir ein älterer Herr erklärt hat, dass ich selber beim überholt werden darauf achten sollte.
    Mit Hupen, Fernlicht und Beleidigungen in Wort und Geste ist man auch nicht sparsam.
    Erfolgsquote bei Anzeigen ist 0%, mit den üblichen, FahrerIn war bisher nicht auffällig, kann sich nicht erinnern, konnte es sehr wohl einschätzen, weil "Hausstrecke" oft mit dem Appell, Radfahrer sollten nicht immer auf ihr Recht bestehen bzw an die gegenseitige Rücksichtnahme erinnert.

    Die Mehrheit der Autos fährt dort, abgesehen von der Geschwindigkeit, warscheinlich schon anständig, bin aber jedes mal etwas perplex, wenn das passiert.
    Es sind vielleicht 10-20%, die auffällig sind, aber die bleiben im Gedächtnis.

    Vielen Dank für deine Arbeit und den Blog, bleib gesund,

    Georg

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    1. Danke, Georg, du hast meine Beobachtungen bestätigt. Es wird wirklich Zeit, dass Stuttgart seine Radfahrenden ernst nimmt und ihnen gute und sichere Radrouten anbietet, die nicht zugleich die Fußgänger:innen stressen.

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  3. Die Heidestraße kann man allerdings leicht umfahren (näher am Park), es gibt einen Weg in Verlängerung der Rolandstraße zum Theoderichweg und zur Alarichstraße.
    Bleibt vor allem das Problem Maybachstraße. Ich würde vorschlagen, zumindest mal den sehr am Rande des Parks befindlichen breiten Weg "Beim Höhenfreibad" freizugeben.

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    1. Danke Frank, wenn man diesen Weg entdeckt (nachdem man dort ein paar Mal geradelt ist), dann ist es in der Tat eine Umfahrung der Heidestraße, die ich noch nicht entdeckt habe. Wegweiser fehlen halt, man ist da auf Pfadfindertour. Ich habe auch an den westlichen Weg durch den Park gedacht, den man freigeben könnte. Es müsste halt der Bezirskbeirat Nord dem auch mal zustimmen, hat er aber noch nicht.

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  4. Der Weg ist allerdings so schmal, dass er nur als freigegebener Gehweg gelten kann und nicht als Radweg. Für mich reicht das: Ich pendele da oft und habe noch nie kritische Konflikte mit Fußgängern gehabt.
    Die Zufahrt über den Theoderichweg finde ich eher schlecht: Die Stadt markiert diese Verbindung in iherm Online-Stadtplan als Radempfehlung. Dann fände ich es schön, wenn Sie auch verhindert, dass der Zugang über den Theoderichweg regelmäßig zugeparkt ist.

    Jens

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  5. Laut StZ ("Aus den Stadtteilen") von gestern soll in der Maybachstraße ein Radweg angelegt werden. Planungen dazu aber noch im Anfangsstadium.

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  6. Ich bin dort seit Jahren 2x am Tag zu Fuß unterwegs in die Arbeit und zurück,
    von der alte Messe kommend Richtung RBK und vice versa, morgens meist gegen 7:15 und abends gegen 20:00 Uhr.
    Meine Erfahrungen:
    von Jahr zu Jahr wird es gefährlicher als Fußläufiger den Park zu betreten!
    Radfahrende würden niemals auf einem ausgewiesen Radweg bleiben, da sie es
    bereits aktuell nicht tun und dies alles trotz Verbotes den Park überhaupt
    mit dem Rad befahren zu dürfen!
    Das Umfahren des Höhenparks wird immer besser gestaltet, siehe z.B. das
    aktuelle Anlegen eines breiten Radstreifens auf der Stresemannstr.!
    Man muss nicht zwingend überall dem Rad/KfZ/Krad/LKW/etc. unterwegs sein
    dürfen, oder würde jemand auf die Idee kommen zu besuchsschwachen Zeiten
    durch die Wilhelma zu radeln/fahren.

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  7. Es ist für den Stand des Diskurses sehr bezeichnend, dass hier über die Aufteilung des 'Katzentisches' zwischen Rad und Fuß debattiert wird.
    Das ursächliche und weiter anwachsende Ühänomen des metastasierenden Autoverkehrs kommt nur insofern vor, als dessen Vorhandensein den 'Katzentisch' noch zusätzlich verkleinert (Motto: wer will schon in der Nähe der Autos fahren usw).
    Solange nicht als erstes bei solchen Konflikten überlegt wird: 'Rad und Fuß kommen sich in die Quere, daher müssen wir entscheiden wo und wie wir den MIV entsprechend reduzieren' dreht sich das Dilemma im Kreis und bleibt das Wachstum des Autoverkehrs ungebrochen.
    Diese ganzen Umverteilungen zwischen Rad und Fuss sind doch im Kern keinen Deut besser als vertrocknete Mooswände.
    Alfons Krückmann

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  8. Die Gegenseite (am Naturfreundehaus Steinbergle, runter dann i.R. Löwentor , durch den Wartberpark) darf man ja mit dem Rad befahren. Insofern wäre es schön , wenn die Unterführung , unter der Stresemannstrasse hindurch, für Radfahrer zugänglich gemacht würde, wenn man denn vom Killespark her kommt. Ich nutze oft , vom Killesberg kommend , diese Möglichkeit , um dann durch's "grüne U" zu fahren .

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  9. Nirgends gibt es breitere Wege für Radfahrer und Fußgänger als im Killesberg. Und trotzdem ist das Radfahren verboten. Alternativen? Kurz um: Es gibt keine. Die Stresemannstraße ist neu wie alt eine Katastrophe, die Lehnbachstraße auf der anderen Seite ist auch nicht besser: Infrastruktur nur für die Harten. Was ich besonders übel finde: Hätte man an der Stresemannstraße und folgend ordentliche Radwege gebaut, wäre der Park kein Thema. Statt dessen baut man lieber Parkplätze für Parkbesucher.

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  10. @Michael Sche
    "Nirgends gibt es breitere Wege für Radfahrer und Fußgänger als im Killesberg."

    Und genau dies darf man NICHT als Positivum sehen, da:
    je breiter der Weg desto schneller der Radfahrende.
    Und das ist gefährlich für JEDEN Fußläufigen, besonders
    natürlich für Kinder und ältere Mitbürger!
    Es ist überhaupt nicht schlimmer, wenn man als Kfz-/Krad-/
    LKW-/ oder auch Radfahrer an bestimmten Orten NICHT fahren darf.

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    1. Lieber Paul, die meisten Fußgänger:innen überschätzen Geschwindigkeit und Gefahr von Radfahrenden. Radfahrende sehen Fußgänger:innen vor sich, denn sie wissen, wenn sie mit einem kollidieren, stürzen sie selbst auch und verletzen sich. Ich habe aber bereits erklärt, dass ich es in Ordnung finde, wenn in einem Park keine Radler fahren. Nur muss man den Radfahrenden dann halt auch Radwege anbieten, wo sie angstfrei und angenehm zum Ziel kommen. Die Zufußgehenden könnten sich ruhig ein bisschen mehr für Radwege und Radstreifen einsetzen, denn die sind es ja, die die Radler:innen runter von den Gehwegen und raus aus dem Mischverkehr mit den Fußgänger:innen bringen. Momentan haben wir in Stuttgart aber die Situaiton, dass Autofahrende und Fußgänger:innen die Radfahrer:innen hassen und sie irgendwie weg haben wollen. Weg wären sie aus dem Autoverkehr und aus dem Fußverkehr, wenn sie eine durchgängige eigene Infrastruktur hätten. Dann würden sie niemanden mehr ärgern.

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  11. "Nur muss man den Radfahrenden dann halt auch Radwege anbieten, wo sie angstfrei und angenehm zum Ziel kommen. "
    Ich halte dieses 'wording' für sehr problematisch, da suggeriert wird, dass das allgemeine Verkehrsnetz weiterhin ein Autonetz bleiben wird bzw. zu bleiben hat.
    Statt verpflichtender separierter 'Radwege' braucht es verpflichtend ein allgemeines Verkehrsnetz, das umwelt- und klimagerecht sichere, zügige und inklusive Mobilität für alle gesellsch. Gruppen ermöglicht.
    Die Verfestigung der zutiefst automobilen Sichtweise von 'Rad braucht Radweg' ist da m.E. grundlegend hinderlich.
    Immer öfter kommt der sich verfestigende Reflex: Verkehrsproblem? = Radwege bauen.
    Das mag zu grösserer Akzeptanz innerhalb des weiter wachsenden automobilen Verkehrssystems führen, aber kann/soll das ein Ziel sein?
    Es braucht aus ökologischen und klimapolitischen Gründen ZWINGEND und grundlegend mehr, als lediglich Radfahrende auf Radwege abzuschieben.
    Wir brauchen eine 'echte', ökologische Verkehrswende.
    Weniger Autos, drastisch sinkende MIV-Fahrleistung.
    Alfons Krückmann

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  12. Hallo Frau Lehmann,
    danke sehr für diesen großartigen Blog! Ist sogar für mich Rad-Ur-Stuttgarter interessant. Sie schreiben: "Schließlich gelangt man auf den schon fertigen Radfahrstreifen. Der ist eine Minimallösung. Wenn man ihn mittig radelt, ist man aus der Dooringzone der geparkten Autos raus."
    Das stimmt nur bei kleinen PKWs. Bei einem Premium-SUV (BMW X6) wie Killesberger ihn oft fahren und dort parken, stimmt es leider nicht. Der ist nämlich 221 cm breit, die Parkbucht aber nur 200cm tief. Wenn dessen FahrerIn die 22" Alufelgen nicht am Bordstein verkratzen will parkt er/sie den Wagen so, dass er 40cm weit links auf der Strasse steht.Dann fliegt die 138cm lange Tür auf, so dass kein Radweg mehr übrig bleibt. Ich habe es nachgemessen. Also künftig dort: Bußgeld auf dem Gehweg oder Gefahr für Leib und Leben auf der Strasse, wir Radler "dürfen" wählen, was wir riskieren müssen.

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    1. Ja, das ist richtig, es gibt Autotüren, die viel breiter sind. Allerdings sollte man jetzt dazu sagen, dass der Radweg bislang rechts von den geparkten Autos auf dem Gehweg verlief und vielleicht 1.50 Meter breit war. Da radelte man in der Dooring-Zone der Beifahrer:innen, die noch weniger auf den Radfverkehr achten, wenn sie aussteigen wollen. Und man darf als Radfahrender ja den Radweg nicht verlassen und auf dem Fußgängerteil weiter radeln. Dies ist der letzte Radstreifen, der in der Form noch im Gemeinderat durchging, weil seine Planung bereits älter war. Künftig wird es mit den Stimmen der Grünen (und vermutlich auch der Linken und von Puls die zusammen noch nciht die Mehrheit haben, da muss noch die SPD dazukommen) keine Radstreifen mehr geben die so aussehen. besser als vorher ist schon, zumal man auch nicht durch die Glasscherben auf dem Gehweg nach einer Partynacht radelt. Aber wirklich gut ist anders.

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  13. Statt 2m breite Längsparkbuchten auf beiden Seiten, wäre eine 4m breite Schrägparkbucht zum rückwärts einfahren (und vorwärts raus), die physisch vom Radweg zwischen Gehweg und Parkanlage getrennt wird, die vielfach sicherere Lösung für alle gewesen. So werden die Autotüren nicht zur Falle für Radler und immer vorsichtig geöffnet, weil die Tür das Auto daneben trifft.

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    1. Schrägparkbuchten bergen andere Gefahren: Randieren und Rückwärts rausfahren, ohne Radler:innen zu sehen. Solche Parkplätze haben wir ja noch in einigen Straßen Stuttgarts, und da gibt es immer wieder Unfälle. Mein Vorschlag ist übrigens, die Parkplätze ganz weg oder nur auf einer Seite lassen. Aber dafür hatten wir keine Mehrheit im Gemeinderat. Und weil wir in Stuttgart so elend hintendran sind mit der Radinfrastruktur, aber jetzt richtig viele Radler:innen bekommen, und es werden immer mehr, stehe ich inzwischen auf dem Standtpunkt, alles, was gerade ansteht an Radinfrastruktur muss rauf auf die Fahrbahn, auch wenn es hier und dort nicht perfekt ist oder sogar an einigen Stellen (fast immer an den Kreuzungen) Mängel hat. Hauptsache alle sehen, dass hier Radfahrende unterwegs sind und das sie es auch sein sollen und dürfen. Keine Radwege mehr irgendwo hinter geparkten Autos verstecken oder so.

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  14. Hallo Frau Lehmann,
    Danke, dass Sie diese Thema aufgegriffen haben.
    Ich wohne in Feuerbach und kenne viele, die mit dem Rad durch den Park fahren (nur über den Hauptweg), da es einfach keine Alternativen gibt, die halbwegs sicher sind. Alle, die ich kenne, fahren langsam und rücksichtsvoll und wenn viel los ist, schieben sie.

    Nun bekam ein Freund von mir am 10.8. um 20 Uhr ein Verwanung durch zwei Mitarbeiter des Städtischen Ordnungsdienstes über 55 Euro. Er versicherte mir, dass er langsam durch den Park rollte, als die beiden Herren ihn aufforderten anzuhalten. Die beiden waren laut seiner Aussage nicht an einem Gesrpäch interessiert, sondern nahmen nur seine Personalien auf, um ihm das Verwanungsgeld von 55 Euro zu erteilen.
    Hier ist in meinen Augen die Verhältnismäßigkeit in keiner Weise gewahrt, v.a. wenn man als Fahrradfahrer immer wieder erlebt, dass bei Regelverstößen durch Autofahrer die Polizei alle Augen zudrückt.
    Beschämend für eine Stadt, die zu einer Fahrradstadt werden will, oder sich dies zumindest auf die Fahnen schreibt.

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    1. Das ist zwar nicht schön, aber es ist nun mal verboten. Wir finden es ja auch nicht gut, wenn ein Autofahrer auf dem Radweg sein Auto anstellt mit der für ihn Guten Begründung, er müsse nur kurz zum Bäcker. Wir haben alle für unsere Regelverstöße gute Gründe.

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