Greenpeace hat in dreißig Städten Deutschlands heute mit Pop-up-Bike-Lanes für mehr Radwege demonstriert, auch in Stuttgart.
In Absprache mit Polizei und Ordnungsamt wurden Fahrspuren in Radspuren umgewidmet. So auch auf der Theodor-Heuss-Straße.
Das Wetter war leider nicht so prickelnd. Aber Radfahrende gibt es immer und viele radelten lächelnd auf einem kleinen Abschnitt der Theodor-Heuss-Straße zur Bolzstraße vor. Mit dabei auch OB-Kandidatin Veronika Kienzle.
Allerdings begann in Stuttgart die Radspur für vier Stunden mit einem veritablen Hindernis. Die Polizei ließ da auch nicht mit sich verhandeln. Der Streifen hinter diesem Vorwarnwagen mit Lichtsignal stehe der Aktion doch zur Verfügung. Wie man auf ihn kommt, spielte keine Rolle. So ganz klar schien den Beamt:innen nicht zu sein, dass es hier ums Radfahren ging. Aber die Polizei hatte an diesem Tag in Stuttgart mit vielen Demonstrationenn zu tun.
Hatte man den Einstieg in die Radspur gefunden, entweder von außen über die linke Autospur oder zwischen Wagen und Bordstein hindurch, dann fuhr es sich schön auf dem breiten Radstreifen.
Auch die Bezirksvorsteherin von Stuttgart Mitte und OB-Kandidatin Veronika Kienzle (Bündnis 90/Die Grünen) ließ sich vom Dauerregen nicht abschrecken, genoss die Fahrt und stand den Radaktivist:innen Rede und Antwort.
Dies ist ein Teil der Strecke, wo in den Pfingsferien von der Stadt tatsächlich temporäre Radstreifen angelegt werden sollen, damit Radfahrende sich nicht mehr durch die Fußgänger:innen schlängeln, aber auch nicht mit dem Autoverkehr auseinandersetzen müssen. Der Radstreifen Richtung Bolzstraße wird allerdings bereits bei der Langestraße beginnen.
Und dass man diese Radstreifen dann extrem sehr vor Missbrauch durch Autofahrende schützen muss, zeigte sich auch heute. Es hielten, abgesehen von einem Polizeifahrzeug selbst auch andere Autos
auf diesem mit Baken geschützten Radstreifen und mussten weggeschickt
werden.
Weitere temporäre Radstreifen - also schnelle Umwidmungen von Autofahrspuren zu Radstreifen für den schnell wachsenen Radverkehr - wird es in Stuttgart zunächst aber nicht geben. Weil Die SPD nicht mitgehen wollte, gab es dafür keine Mehrheit im Gemeinderat. Es soll aber noch mal beraten werden.
Hier der Link zum wenig euphorischen Bericht der Stuttgarter Zeitungen. (Übrigens mit mir auf dem Foto.)
Betreibt die STZ wieder 'Politik' und verfällt in alte Verhaltensmuster wie bei S21? Nichts daraus gelernt?
AntwortenLöschenDer Redaktuer Armin Friedl schreibt: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pop-up-radweg-am-samstag-in-der-city-kaum-interesse-an-einem-zusaetzlichen-radweg.0050ec30-ca7b-4b47-a2de-5112c2a075e1.html
Während der temp. Pop-Up-Radweg in Cannstatt vor einigen Wochen keine Erwähnung fand, erscheint jetzt dieser hier als Leitartikel in der Online-Ausgabe.
Auffällig: Die Sprache. Die Headline: 'Kaum Interesse an einem Pop-Up-Radweg'. Der Link zum Artikel heißt sogar: '...kaum-interesse-an-einem-zusaetzlichen-radweg'. Es steht nicht: 'Wegen Regen: Kaum Interesse an diesem Pop-Up-Radweg'.
Seine Headline suggeriert, das in Stuttgart grundsätzlich kein weiteres Interesse an Radwegen besteht. Erst später im Artikel spricht er explizit von Diesem. Zufall oder gezielte Manipulation? Oder kommt jetzt die Ausrede, das kein Platz für eine Headline über zwei Zeilen da ist?
Irgendwie hat das Ganze einen komischen Beigeschmack...Klaus Riegert
Na ja, so verächtlich ist der Artikel dann ja auch nicht, obgleich die Titelzeile in die Irre führt. Der Autor weist ja auch darauf hin, dass Auto keine Option ist für Stuttgart. Über die Presse und RAdfahren schreibe ich demnächst wieder, anlässlich zweier Unfallberichte.
LöschenAlso das mit dem Absperrwagen sehe ich als reine, fest geplante Schikane!
AntwortenLöschenIn Stuttgart gibt es auf allen Bundesstrassen so viele Baustellen, auf denen eine Spur weggenommen wird und es reichen meist die Hütchen, nirgends steht so ein Monster! Auch 200 Meter weiter nicht, wo auf Höhe des Palast eh eine Spur der Theo wegfällt, ist das nicht so geregelt.
Hier wird doch wieder von irgendwelchen "Verantwortlichen" gezielt gegen den Radverkehr geschossen!
Ich habe das Gefühl, dass seit einigen Wochen/Monaten von verschiedenen Stellen aus gezielt(!) Politik gegen das Rad in der Stadt gemacht wird. Mit voller Unterstützung der Medien.
Also, ich glaube, die Polizei, die die Pläne bekam und sich dann die Sicherungsmaßnahmen überlegen musste, war sich nicht im Klaren darüber, dass hier ums Radfahren geht, die haben eine Aufstellfläche (eine Aufmarschfläche) geschützt und das so, dass kein aufgebrachter Autofahrer da rein fahren konnte. Die Beamt:innen vor Ort konnten daran nichts mehr ändern, haben die Veranstalter aber darauf hingewiesen, dass man bei einer nächssten Veranstaltung im Vorfeld auf die Mängel aufmerksam machen könne, um eine bessere Lösung herbeizuführen. Böse Absichten steckten das mit Sicherheit nicht dahinter, eher Ungeschick. Die Polizist:innen verstnden auch gar nichts vom Radfahren, sie hatten keine Ahnung, wo Radwege verlaufen, sie wussten nicht, dass die Fußgängerzone zur Bolzstaße hin kein Radweg ist, sie haben die Begriffe Radstreifen etc. nicht gekannt, und das, obgleich Polizei normalerweise immer Fachsprache redet.
Löschen@ Christine Lehmann Wie schlecht ist mittlerweile die Ausbildung zum Polizisten in Deutschland? Deine 'möglichen' Erklärungen sind genauso beängstigend wie die Tatsache, das dort der grüne Kastenwagen stand! Beides völlig inakzeptabel. Oft kommt man schon mit gesundem Menschenverstand im Leben weiter...Claudia S.
AntwortenLöschen1. Die Radspur war lächerlich kurz. 100m?
AntwortenLöschen2. 4 Stunden lang?
3. Gleich zu Beginn wurde Radfahrern eine enorme Schikane in den Weg gelegt
4. In weiterer Folge ebenso
Sowas kann man doch nicht ernst nehmen...