17. August 2020

Rechtsfreier Raum Fußgängerzone Milaneo

Die StVO muss auch durchgesetzt werden. Geschieht das nicht, entstehen schnell rechtsfreie Räume. Die Fußgängerzone an der Stadtbibliothek ist so einer.

Fast alle Fußgängerzonen werden von Autos befahren. Oft ist der Lieferverkehr bis 11 Uhr frei. Hier am Milaneo ist das nicht so. Das ist Fußängerzone mit Rad frei. Wegen der Baustelle an der Stadtbibliothek ist der Weg ohnehin eng. Dennoch fahren ziemlich viele Autofahrer völlig unbefangen geradeaus aus der Moskauer Straße dort hinein und durch. Die Fotos enstanden innerhalb von weniger als zwei Minuten.

Zuerst kam dieser Mercedesfahrer (Foto oben) herausgefahren. Er hätte sich niemals so weit in den Fußgängerbereich des Milaneo veirren dürfen, um hier oder auch Richtung Wolframstaße rauszufahren. Es war ihm offensichtlich egal.

Er war kaum raus, das fuhr der Paketlieferdienst unter dem Fußgängerzonenschild durch. Die Fußgänger:innen mussten sich an den Zaun drücken, damit er durchkam.
Selbstverständlich betrachen auch Mopedfahrer:innen sämtliche Fußgägnerbereiche (und Radwege) als ihre Fahrwege. Übrigens darf das Motorrad auch nicht an dieser Stelle parken. Es steht im Parkverbot.

Und dann kam dieser Lkw. Der Fahrer konnte nicht mal abwarten, bis die Radfahrerin raus war, er fuhr rein, musste aber nach rechts lenken und kam dem roten Plakat mit dem Außenspiegel zu nah. Er brauchte viel Zeit, um sich da rauszukurbeln. Die Radfahrerin kommt währenddessen nicht heraus, vermutlich also steht sie mit ihrem Fahrrad an den Zaun gedrückt. Erst nachdem er das Plakat überwunden hatte, konnte sie wieder aufsteigen und ihre Fahrt fortsetzen.

Wenn überhaupt irgendjemand mit dem Auto zum Milaneo und zum Hotel muss, dann geht das über die Wolframstraße. Abkürzen über die Moskauer Straße und durch die Fußgängerzone zwischen Baustelle und Stadtbibliothek geht gar nicht und sollte geahndet oder mit Pollern unterbunden werden.

4 Kommentare:

  1. Hier gibt es nur eine Lösung. Poller. Schilder, Kontrolle, Strafe, Info hilft alles nichts. Poller. Und bis es Poller gibt, nicht vor den Durchfahrern kuschen, ansprechen und zurückschicken.
    Wenn Dir in der Einbahnstraße mit dem PKW ein anderer PKW begegnet, machst Du doch sicherlich auch nicht Platz, sondern lässt ihn zurückfahren. Warum soll das in der FuZo anders sein.
    Gruß
    Karin

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Wenn man dann einem illegalen Auto gegenübersteht, ein nicht gerade gerne gehörtes Argument in der Diskussion, wer denn nun Platz machen soll, ist vielleicht wegen des Überraschungseffekts wirkungsvoll:
      "Sie haben einen Rückwärtsgang, ich nicht."

      Natürlich habe ich Verständnis für den blau gekleideten Radfahrer, dass er sich eben vorbeidrückt. Autofahrer zu vergrämen ist nervenaufreibend, kostet Zeit und kann gefährlich sein. Man kennt den Charakter des Autofahrers schließlich nicht...

      Ob der Fahrradfahrer in Familie und unter seinen Freunden und Bekannten Werbung für das Radfahren in Stuttgart machen wird? Welches Verkehrsmittel würde er seinen Kindern für den Schulweg und den Weg zur Bibliothek empfehlen oder verbieten?

      Löschen
  2. es ist schon lustig: in dem quartier, das nun wirklich von grund auf neu geplant wurde, stimmt es so ganz und gar nicht.
    (und ich meine nicht die abwesenheit jeglicher lebendwerter urbanität)

    wo sind die bundes- und landesminister, die sich vor ort die klinke in die hand geben, um drakonische maßnahmen zu fordern?

    AntwortenLöschen
  3. Mal eine blöde Frage: Wozu sollen eigentlich die Halteverbotsschilder in der Füssgängerzone gut sein?

    AntwortenLöschen