Was Radfahrende vor Autos schützen soll, wird zum Hindernis für Radfahrende.
Eigentlich war Wangen im Allgäu uns fahrradmäßig voraus. Aber an einem neuen Kreisverkehr ist jetzt dieser Schutzsstreifen entstanden.
Der Streifen beginnt erst kurz vor dem Kreisverkehr. Damit Autofahrende nicht auf ihm weiterrasen, hat man einen Poller mit Warnbake da hingestellt. Leider habe ich so blöd fotografiert, dass man den Aufsteller auf der Fahrbahn hinter der Bake nicht richtig erkennt. Den müssen auch Radfahrende umfahren. Sie müssen also nach links in die Fahrbahnmitte und damit vor die Autos. Danach können sie ein paar Meter auf dem Streifen radeln, der aber aufhört, wie immer in Deutschland, wenn ein Kreisverkehr beginnt. Und wieder müssen sich Radfahrenden zwischen die Autos einordnen.
Nach dem Kreisverkehr beginnt der Streifen wieder, und wieder mit dieser kuriosen Konstruktion, die es dem Radfahrenden verbietet, am rechten Straßenrand geradeaus auf den Streifen zu fahren, wieder muss er sich unter die Autos mischen un den Poller umfahren. Und dies wohlgemerkt nur, damit Autofahrende nicht den Radstreifen missachten und auf ihm weiterfahren.
Ein schönes Beispiel, dass die Maßnahmen zur Schutz vor Fehlverhalten von Autofahrenden für Radfahrende zu Hindernissen führt, die ihnen das Radeln nicht gerade leichter machen.
Zitat:"Den müssen auch Radfahrende umfahren. Sie müssen also nach links in die Fahrbahnmitte und damit vor die Autos. Danach können sie ein paar Meter auf dem Streifen radeln, der aber aufhört, wie immer in Deutschland, wenn ein Kreisverkehr beginnt."
AntwortenLöschenDas entspricht doch genau den Bodenmarkierungen, oder? Also müssten Radler auch ohne diese 'Bake' erst leicht nach links schwenken und dann nach Rechts auf den Radstreifen. Oder sollten hier alle Radfahrer Deiner Meinung nach die Sperrfläche überfahren können?
Sicher wäre es besser, wenn die GESAMTlösung anders aussehen würde, aber die Bake alleine zu betrachten ist zu kurz gegriffen.
Aber warum müssen sich da Radler unter die Autos 'mischen'? das verstehe ich nun wirklich nicht. Müssen das Radler denn auch in Kurven? Etwas anderes stellt die Markierung ja nicht dar, einen Schwenk nach links, den alle Verkehrsteilnehmer vollziehen müssen.
Auch wenn ich die Lösung in den Bildern für sehr unglücklich halte, habe ich den Eindruck, dass Du schon eine Neigung entwickelst, Probleme herzureden bzw. Situationen schlimmer darzustellen als sie in der Realität sind.
Wann kümmerst Du Dich denn mal wieder um die großen Probleme in Stuttgart?
Wie ist denn der Stand der Dinge beim Thema Gäubahn, sobald diese vom HBF abgekoppelt ist? Wie komm ich mit denn dann während der S-Bahn-Sperrzeit mit dem Rad vom HBF nach Vaihingen um dort in die Gäubahn an den Bodensee ein-/umzusteigen?
Ist das im Gemeiderat überhaupt ein Thema oder fällt das durch?
Lieber Bernd, stimmt schon, auch ohne Bake müssten die Radler den Schwenk machen, was sie aber nicht täten. Es tut mir leid, aber über die Gäubahn werde ich auf meinem Radfahrblog nie schreiben.
LöschenAlles was Radfahrer vor und in Kreisverkehren an den Rand zwingt, ist falsch. Kreisverkehre haben nur ein Ziel, den Verkehr flüssig zu halten. Da sind Radler per se erstmal außen vor, denn sie werden ja nie als "Verkehr" betrachtet.
AntwortenLöschenDas heißt sie müussen sich eigenhgändig sich zum Teil des Verkehrsflusses machen: 20, 30 Meter vor dem Kreisverkehr in die Mitte der Fahrbahn, klares Zeichen (rnach leider nur französischem Vorbild), rechts, wenn man bei der 1. Ausfahrt raus will, erst keines und dann rechts, wenn man geradeaus durchfährt, und erst links und dann rechts für jede weitere Ausfahrt, und dann mittig (!), in den Sichtlinien der Autofahrer, um den Kreisverkehr.
Wie all sowas zumindest anfänglich stressig, wenn man es kann, weniger. WENN man denn eine durchsetzungsfreudige, agile Person ist. Das schließt zumindest bei vielbefahrenen Strßen Kinder, ältere Menschen... sehr oft aus.
Sowas wie hier ist nur ein Eingeständnis, dass man Radfahrer prinzipiell nicht mitdenkt, wie gesagt, bei Kreisverkehren geht es per se nur um den Autofluss.
Auf dem zweiten Bild macht das durchaus Sinn. Wenn Radfahrende erst nach den Baken rechts am Bordstein fahren können, so können Autofahrende sie erst dann überholen, wenn die Fahrbahn breit genug ist - und das ist sie direkt nach dem Kreisverkehr eben nicht. So wird ganz klar gesagt "bis hier kann man nicht überholen", anstatt das Autofahrende selbst entscheiden zu lassen.
AntwortenLöschenKann es sein, dass der Schutzstreifen im ersten Bild dazu gut ist, Radfahrenden, die hier vom Gehweg auf die Fahrbahn wechseln sollen, Platz zu schaffen? Ohne die Baken wäre das sicherlich schwieriger.
Nee, hinter der Bake, die uns auf die Fahrbahn zwingt, beginnt der Radstreifen (oder Schutzstreifen), der uns verführt wieder an den rechten Rand zu fahren. Der Schutzstreifne hört dann ein paar Meter vor dem Kreisverkehr auf und Autofahrer und Radler müssen sich arrangieren.
LöschenWomit beziehst du dich mit dem "Nee"? Mein erster Absatz geht nur über das zweite Bild, der zweite Absatz nur über das erste.
LöschenNochmal zum ersten Bild: an der Stelle ist doch ein freigegebener Gehweg. Direkt neben dem Anfang des kurzen Schutzstreifens (kein Radstreifen, dafür müsste anders markiert werden!) ist ein stark abgesenkter Bordstein. Das sieht für mich echt so aus, als sollte den Leuten, die auf dem Gehweg angefahren kommen, der Wechsel auf die Fahrbahn erleichtert werden. Tatsächlich sieht der Schutzstreifen so kurz aus, dass es da eigentlich gar nicht genug Strecke gibt, auf der man Radfahrende überholen kann. Der Zweck von diesem Streifen kann also eigentlich echt nur die Überleitung vom Gehweg auf die Fahrbahn sein.
So eine blödsinnige Verkehrsführung gab es auch mal in meiner Heimatstadt- da wurde zu beginn des Radstreifens sogar eine Insel errichtet- der Radfahrer kam bei starken Autoverkehr nicht drum herum. Dieses Stück Fehlplanung wurde zum Glück schnell wieder beseitigt. Grundsätzlich haben Knochenbrechende Hindernisse nichts auf der Fahrbahn verloren. Autos bremst man somit sowieso nicht aus.
AntwortenLöschen"Autos bremst man somit sowieso nicht aus." - ist nicht eines der besten Mittel, Autos zu verlangsamen, die Fahrbahn zu verengen?
LöschenSolche Markierungen und Baken vor Radfahrstreifen haben nur dann einen Sinn, wenn der Radverkehr davor im Seitenraum geführt wird und an (bzw. nach!) dieser Stelle auf die Fahrbahn wechseln soll.
AntwortenLöschenUnd das ist ja hier nicht der Fall. Ich finde diese Konstruktion blödsinnig, ich vestehe sie auch ganz und gar nicht. Ich kann das nur so sehen wie beschrieben: Die Autos sollen vom rechten Fahrbahnrand weggelenkt werden, sobald der Schutzstreifen beginnt. Für die Radfahrenden ergibt sich daraus ein Hindernis.
LöschenIst das im ersten Bild rechts nicht mehr ein freigegebener Gehweg, oder sogar ein Radweg? Zumindest vor dem Umbau zum Kreisverkehr war an der Kreuzung davor, ein paar Hundert Meter weiter, eine Radfurt markiert.
LöschenJörg
AntwortenLöschenDie Baken sind bald weg. Dafür sorgen die Autofahrenden selber. Irgenwann hat die Stadt keine Lust mehr diese auf zu stellen. Diese Idee einen Schutzstreifen zu beginnen ist tatsächlich eine dumme. Nur helfen uns keine noch kleinteiligeren Vorschriften, es muss ein Miteinander in der Planung geben. Es braucht Spielräume in der Planung. Leider werden sie nicht immer sinnvoll genutzt. Ohne Spielräume werden wir immer wieder vor der ERA2010 und der StVO an den Rand gedrückt. Es ist ja nicht mal erlaubt für den letzten Kilometer in der Zone 30 einen breiten Zweirichtungsradweg zur Schule zu bauen. Das heißt praktisch verbieten die Vorschriften den Schutz vor dem Elterntaxi. Hier würde Freiheit in der Planung helfen.
Wozu dieser Schutzstreifen? Warum nur kurz vor dem Kreisverkehr?
AntwortenLöschenEntweder ist die Gefährdung für die Radler auf der Fahrbahn so groß, dass ein "Raaadweeeeg" gerechtigfertigt ist oder eben nicht. Im ersten Fall muss ein "Raaadweeeg" entlang der gesamten Strecke geplant werden.
Die Strecke zwischen Bake und Kreisel ist in wenigen Sekunden passiert. Also warum hinter der Bake nach rechts schwenken?
Gibt es vergleichbare Fahrbahnstummel für Autos?
Ein weiteres Beispiel dafür, dass Sachkenntnis kein notwendiges Kriterium ist, um in Deutschland als behördlicher Verkehrsplaner tätig zu sein
Zwei mögliche Gründe für den kurzen Schutzstreifen: Beim Umbau der Kreuzung hat man im umgebauten Bereich eben gleich einen Schutzstreifen markiert, damit man nicht die frisch neu gestaltete Kreuzung nächstes Mal wieder ändern muss.
LöschenOder, viel wahrscheinlicher: Der Hochbord rechts erlaubt Radfahren, und mit diesem Schutzstreifen wird, in Kombination mit einem vollständig abgesenkten Bordstein, der Übergang auf die Fahrbahn vereinfacht. Dann macht es auch Sinn, dass er so kurz ist: wäre er länger, würden nur noch mehr Überholmanöver direkt vor dem Kreisel produziert, wenn Leute von der Fahrbahn darauf einschwenken.
es tut mir ja leid, aber ich kann es einfach nicht anders in worte fassen:
AntwortenLöschenda sind ahnungslose am werk.
oder menschen, die bewusst konflikte herbei führen, um eine eigene agenda durchsetzen zu können.
(ehrlich gesagt, wäre mir letzteres fast lieber. mit denen wäre fortschritt durch überzeugungsarbeit weigstens theoretisch möglich)