9. März 2021

Hauptradroute 1 gestern geschlossen

Auf der Hauptradroute 1 am Tagblattturm war  weiterradeln verboten. 

Gestern sah es hier so aus.  Wenn man aus der Eberhardstraße kommt und zur Tübinger Staße will, steht da jetzt diese Sperre. (Heute war die Sperre entfernt.)

Ein legales Weiterradeln ist nicht möglich, auch wenn die Sperre nur Autos meinen kann. Entweder man fährt über die Gehwegecke, was verboten ist, oder man fährt als Geisterralder:in auf die Abbiegespur in den entgegenkommenden Radverkehr. Beides ist nicht erlaubt, ohnehin verbietet das Schild jeglichen Fahrverkehr.

Wieder mal nicht an Radler:innen gedacht.

12 Kommentare:

  1. Liebe Christine,

    mir gefällt nicht, was Du hier treibst.

    1. Du unterstellst indirekt allen Beteiligten und Verantwortlichen beim Beantragen, Genehmigen und Einrichten der Baustellenbeschilderung Vergesslichkeit, also intellektuelle Defizite. Beteiligt sind einige: der Oberbürgermeister, der Baubürgermeister, der Ordnungsbürgermeister und auf Arbeitsebene die zuständigen Sachbearbeiter sowie die Mitarbeiter des Bauunternehmens.

    Woran willst Du erkennen, dass die alle nur vergesslich waren und die einschlägigen Vorschriften und Leitfäden nicht aus purer Absicht ignoriert haben?

    Diese Frage halte ich für berechtigt, denn bei Sperrungen von Hauptverbindungsstrecken werden die Umleitungsstrecken erfahrungsgemäß gründlichst geplant (Du hattest im Blog ausführlich darüber berichtet). Es gibt Gemeinderatsbeschlüsse, es gibt Musterlösungen vom Land und von der AGFK. Dagegen spricht natürlich die knallhart öffentlich in den Zeitungen kommunizierte politische Ausrichtung des neuen OB, das zart aufkeimende Pflänzchen Radverkehr in die Bedeutungslosigkeit zurückzudrängen. Warum soll es nicht z.B. daran liegen können?

    2. Du überlegst, wie sich Radfahrer am Bauzaun vorbeimogeln könnten. Mit diesen Überlegungen rufst Du indirekt dazu auf, sich nicht an die StVO zu halten und das aufgestellte Verkehrszeichen zu missachten. Das runde Schild mit dem roten Rand (Vz 250, Verbot für Fahrzeuge aller Art) verbietet eindeutig die Einfahrt für alles, was rollt.

    Nebenbei, warum rechnest Du mit Radfahrern, die in Gegenrichtung da herauskommen? Die sollte es nicht geben, denn sonst wäre das Schild mit dem weißen Querbalken aufgestellt worden wie bei Einbahnstraßen in Gegenrichtung (Vz 267, Verbot der Einfahrt).

    Ok, Du scheinst gelegentlich stolz auf den Pfadfinder- und Wildwest-Modus zu sein, den Du Dir angeeignet hast, weil Radfahrende in Stuttgart darin gezwungen werden: Du würdest alle Wege kennen, die man nehmen kann und Dir bei jeder StVO-Situation überlegen, was sich das Ordnungsamt vielleicht etwas ganz anderes gewollt haben könnte, als das, was es nun einmal nach reiflicher professioneller Überlegung angeordnet hat.

    Denke aber daran, Du selbst hast Dich dagegen entschieden, per Rad nach Waiblingen zu fahren, weil Du die Route nicht gefunden hast - immerhin hättest Du nur den Hauptrouten des Radverkehrs in Baden-Württemberg folgen müssen: die HRR1 folgen müssen und einfach weiter auf der Alltagsroute des RadNETZ BW Richtung Winnenden/Backnang durch Fellbach und Waiblingen. So toll ist das mit dem Pfadfindermodus nicht, wenn es dafür sorgt, dass sich selbst jemand wie Du gegen das Fahrrad als Verkehrsmittel entscheidet.

    Ich bedaure ja auch (und beklage mich lautstark darüber), dass von den Bürgern erwartet wird, dass sie sie an Gesetze und Regeln halten, dass die Behörden aber völlig willkürlich agieren dürfen, ob und welche Gesetze und Verwaltungsvorschriften sie einhalten wollen und welche nicht. Wenn man daran etwas ändern will, muss man wohl juristisch klagen. :-(

    Viele Grüße,
    Holger

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    1. Was hat das Durchfahrt-Verbot und das Einfahrt-Verbot mit Gegenverkehr zu tun? Richtig: Gar nichts.

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    2. Na, ein wenig schon, und zwar genau den, dass beim einen Schild Fahrzeuge rauskommen können wie aus einer Einbahnstraße. Beim anderen geht gar nichts, weder rein noch raus, d.h. es sagt "hier gibt es keinen Gegenverkehr/rauskommenden Verkehr".

      Das kann bei der Schuldfrage beim Zusammenstoß ein entscheidender Unterschied sein, ob z.B. eine Kreuzung mit "rechts vor links" gilt oder ob das quasi gar keine Kreuzung ist.

      Bezogen auf das reine Reinfahren besteht natürlich kein Unterschied.

      Siehe z.B. https://www.fuehrerscheine.de/verkehrsrecht/verkehrszeichen/267-verbot-der-einfahrt-verkehrszeichen/ :

      "Dieses wichtige Vorschriftzeichen heißt: Verbot der Einfahrt. Oft steht das Schild am anderen Ende von Einbahnstraßen. Beim Zeichen 267 ist nur das Hineinfahren verboten. Hinter dem Zeichen 250 Verbot für Fahrzeuge aller Art herrscht dagegen absolutes Verkehrsverbot."

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  2. Bitte verstehe meinen Beitrag nicht als Vorwurf und Aufforderung, etwas an Deiner Politik und Vorgehensweise zu ändern, sondern als meine persönliche Meinung, die ich versuche, klar auf den Punkt zu bringen und damit eine Diskussion fortzuführen.

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  3. Hallo Holger, lies nochmals den Post und lösch dann deinen. Christine stellt fest, dass Radfahrer vergessen wurden. Gibts eine Umleitung? Nein. Ein Hinweis am Anfang der Fahrradstr. dass man am Besten gleich auf der B14 bleiben soll? Nein, wenn das nicht vergessen wurde was wars dann? Absicht? Christine hat meines Erachtens sehr zurückhaltend formuliert. Ich hätte andere Worte gewählt! Am Wochenende mussten wir das Polizeirevier Wolframstr bitten einzuschreiten, weil eine Baustelle den kompletten Geh- und Radweg an der Heilbronnerstr. blockierte. Ich durfte einem Rollstuhlfahrer beim fahren auf der Heilbronnerstr. helfen. Ich schreibs dir ehrlich, ich habe von der Ignoranz der Verwaltung gegenüber Rad- und Fußverkehr bei der Einrichtung von Baustellen die Nase gestrichen voll. Klar, oft genug handeln die Baufirmen entgegen den Anweisungen von Tiefbau- oder Straßenverkehrsbehörde. In solchen Fällen muss man dann aber Ordnungsgelder verhängen um die Wiederholungsgefahr zu minimieren. Genau das lehnt aber das Ordnungsamt ab und macht sich durch die Ablehnung gemein mit solchen Praktiken. Ich halte deine Kritik in dieser Form für nicht angemessen.

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    1. Mir scheint, ich hatte mich zu kompliziert und umständlich ausgedrückt. Ich teile Deine Kritik am Ordnungsamt als verantwortliche Verkehrsbehörde für die Einrichtung von Baustellen-Beschilderungen und Umleitungen voll und ganz.

      Mich ärgert es ungemein, wie regelmäßig die Stadtverwaltung die Radfahrer ignoriert. Dabei kann es sich nicht um schlichtes "vergessen" handeln. Mein Wunsch an Christine ist, dass sie diese Ignoranz klar benennt und nach Jahren vornehm-zurückhaltender Kritik nicht mehr so geduldig und weichgespült formulieren würde, sondern klar und unmissverständlich darstellt, das das nicht hinnehmbar ist, und zwar auch gerne direkt an die Verantwortlichen - ohne diese dabei herabwürdigen zu wollen. Mir ist das jedenfalls zu sehr Kuschelkurs. Klar, dass die Verwaltung mehr vor der Autolobby kuscht, die ungeniert Klagen einreicht, als vor dem demütigen Hinweis, dass Radfahrer es ein wenig schade finden, wenn sie vergessen werden.

      Wir Radfahrer sind vollwertige Verkehrsteilnehmer, die im Machtkampf nach wie vor den Kürzeren ziehen - den Machtkampf, den Christine in ihrem Blog-Beitrag "uneingeschränkte Macht..." sehr treffend analysiert hat.

      Christine möchte nicht, dass Kommentar-Schreiber in ihrem Blog überdeutliche Kritik an (anderen) Politikern und Verwaltungs-Führungskräften geübt wird. Sie hat gute Gründe dafür, denn ihre Hoffnung ist, ohne Konfrontation eher etwas zu erreichen. Diese Hoffnung teile ich seit längerem nicht mehr.

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  4. Jörg
    Es sind solche Beschilderungen und scheinbar sinnlos aufgestellte Blockaden, die zum Ignorieren dieser Schilder einladen. Es ist natürlich praktisch eine Baustelle rechtzeitig einzurichten, wenn man dann erst 4 Tage später die Straße aufreißt. Ob das die richtige Abwägung der Interessen darstellt sei dahin gestellt. Meist wäre es möglich einen Durchlass für Fahrräder offen zu lassen. Man muss nur dran denken.

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  5. Es war, wie sich heute herausgetellt hatte, eine Sperrung für die Busse und den Taxi- und Autoverkehr, der da reinfahren darf, weil die Frauentagsdemo stattfand, die abe schon lange vorbei war, als ich dort vor der Sperre stand. Und auch dann hat man nicht an Radfahrende gedacht, die meistens in die Tübinger Straße abbiegen und in diesem Fall, solange die Demo dauerte, eben nicht bis hoch zum Finanzamt radeln konnten. Was dich, lieber Holger treibt, mir mal irgendwelche Leviten zu lesen, auch noch sehr wenig wertschätzend formuliert, weiß ich nicht, muss ich auch nicht wissen. Wenn dir nicht gefällt, wss ich "hier treibe" msust du ja nicht hierher kommen. Aber andererseits kenne ich dich und deine abwertende und wenig wertschätzende Sprache und Haltung, dass ich verstehe, was du zu sagen vesucht hast. Zuerst dachte ich, du meinst es ironisch, denn es ist schon aberwitzig, mit was für inkonsistenten Hindernissen wir konfrontiert werden, und wir wissen alle, dass wir immer wieder überlegen müssen, ob das so gemeint ist oder ob man nur an uns nicht gedacht hat und man, hätte man an uns gedacht, eine Durchfahrt gestattet hätte. Ich sehe der Sperrung ja nicht an, ob sie temporär für eine Demo ist und ich mir halt für ein oder zwei Stunden mit Ortskenntnis eine Umleitung suchen muss oder ob das der Beginn einer Baustelle mit langer Verweildauer ist.

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    1. Liebe Christine, diese schlampig gemachten und inkonsistenten Hindernisse regen mich tierisch auf. Ich will mir als Radfahrer nicht ständig überlegen müssen, wie etwas gemeint sein könnte und mich irgendwie durchwurschteln müssen. Ich will nicht auf einer Umleitungsstrecke vor einem "Durchfahrt verboten"-Schild anhalten (2 mal im letzten Jahr an verschiedenen Stellen, ein mal für mehrere Wochen auf der HRR1) und über Inkonsistenzen und juristische und verwaltungstechnische Spitzfindigkeiten nachdenken müssen. Ich will mir dann nicht anhören müssen, Radfahrer würden sich "nie" an die Regeln halten, wenn die Verwaltung die Radfahrenden zum Regelbruch verführt. Ich habe es gehasst, meinen Kindern erzählen zu müssen, dass sie sich als Radfahrer aus Sicherheitsgründen gelegentlich nicht an die Verkehrsregeln halten dürfen, weil die Behörden Unsinn angestellt haben.

      Wir Radfahrer haben das Recht darauf, Ernst genommen zu werden.
      Gegenüber den Behörden gehört dann eben auch dazu zu zeigen, dass man deren Anordnungen so pingelig genau befolgen gewillt ist und deshalb ordentliche Arbeit von ihnen einfordert.

      Ja, ein bisschen färbt meine Aufregung dann auch auf Dich ab, weil Du immer wieder verschleierst, wer die Verantwortung trägt, und die Verantwortlichen damit in Schutz nimmst: das sind nicht die (ausführenden) Bauarbeiter, sondern Stadtverwaltung (Ordnungsamt/Verkehrsbehörde). Wenn ich das benenne, werde ich von Dir abgewatscht. Wie willst Du denn erreichen, dass die Verantwortlichen ihr Verhalten ändern, wenn Du sie gar nicht adressierst?

      Meine Sprache ist nicht ausgefeilt - ich bin kein Schriftsteller wie Du eine bist. Die Kritik an meiner Sprache ist wohl angemessen und ich muss sie einstecken.

      Mir eine nicht wertschätzende Haltung zu unterstellen, trifft mich dagegen hart. Um es noch einmal klar zu sagen:

      a) Ich schätze Dich sehr. Deinen jahrelangen unermüdlichen Einsatz für eine lebenswerte Innenstadt bewundere ich.

      Mir geht es nur VIEL zu langsam voran, und für Dein Maß an Geduld habe ich kein Verständnis mehr. Hau doch bitte mal mit der gleichen Selbstverständlichkeit auf den Tisch, wenn die Rad-Hauptverbindung für zwei Stunden einfach ersatzlos gesperrt wird - so wie die politischen Autoverkehrs-Verfechter poltern würden, wenn die B14 einfach so mal für einen Tag gesperrt wird. Die Behörden sollen erfahren, dass sie mit solcher unsäglicher Ignoranz nicht mehr durchkommen. Sag' es doch gleich im Blog-Beitrag so deutlich wie jetzt im Kommentar mit Worten wie "aberwitzig"!

      b) Und ich schätze die Arbeit und Kompetenz der Mitarbeiter auf "unterer" Arbeitsebene. Aus Rücksprachen weiß ich, dass sie genau wissen, wie sie ihre Arbeit richtig machen würden. Sie können leider nicht auf die Straße bringen, was sie drauf haben, weil ihre Vorgesetzten anders priorisieren.

      c) Was die Vorgesetzten, Behördenleiter und Bürgermeister dagegen abliefern, ist erschreckend. Eine ineffiziente X-Buslinie kann mit hohen jährlichen Kosten, Baumfällungen, Fahrstreifen-Umwidmung, neuem Fahrstreifen, neuen Lichtsignalanlagen, und allem Pipapo in 3 Jahren geplant, gebaut und in Betrieb genommen werden. Es geht doch. Also geht es auch beim Radverkehr. Es ist nur eine Frage des Willens, d.h. der Priorisierung, wenn der Ausbau der Hauptradrouten als Schnellfahrtrassen nach 10 Jahren noch nicht einmal fertig geplant ist. Über 1.000.000.000 Euro für 3 Minuten Fahrzeitverkürzung zur Schweizer Grenze können in die Hand genommen werden. Wie viel Euro sind 3 Minuten Fahrzeitverkürzung auf dem RadNETZ BW für Radfahrer quer durch Stuttgart wert (und wie viele Bürger profitieren jeweils davon)?

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  6. Ralph Gutschmidt9. März 2021 um 21:13

    Ja, das ist genau das Problem. Die Leute in den Ämtern denken aus der sogenannten Windschutzscheibenperspektive. Verkehr ist gleich Auto.

    Und ja, auch wenn es weh tut: das hat sich nicht einmal nach Jahren Grün geführter Verwaltung geändert. Und solange eine Verwaltung nur an Autos denkt, nützt kein Radentscheid oder Ähnliches.

    Und @Holger, deine Aussage, dass es sich um Absicht handeln könnte, macht es doch noch schlimmer. Es ist net von Christine, dass sie lieber Inkompetenz oder Unachtsamkeit unterstellt, statt bewusster Gesetzesverstöße.

    und so weiter nachdenken,

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    2. Ja, genau, für so schlimm halte ich es. Deshalb kritisiere ich Christine auch, das nicht klar zu sagen. Streng genommen ist es aber kein Gesetzesverstoß, den die Verwaltung begangen hat, sondern "nur" ein Verstoß gegen die Verwaltungsvorschriften (soweit ich das beurteilen kann, da ich weder Jurist noch Verwaltungsfachmann bin).

      Die Verwaltung war nicht insgesamt grün geführt. Schau Dir mal die Parteibücher von Baubürgermeister, Ordnungsbürgermeister etc. an.

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