10. Juli 2021

Autos beschützen Radbügel vor Nutzung

Samstags ist Markt auf dem Schillerplatz. Aber Radfahrende sind bei den Marktbeschickern offenbar nicht erwünscht. Wo wir unsere Fahrräder abstellen könnten, stehen Transporter. 

Die Radbügel am Alten Schloss auf der Seite des Schillerplatzes im Durchgang zur Planie kann man nicht anfahren, und man kann auch kaum ein Rad dort anschließen, weil die Kühler der Autos keinen Platz dafür lassen. Und dann schreien wieder die Radfeindlichen: Wozu hier Radbügel, da steht ja nie ein Fahrrad. Was muss man eigentlich tun, damit Autofahrende den Platz, den die Stadt für Radfahrende ausweist, auch respektieren? 

Muss man überall Poller als Abstandshalter hinstellen? Muss überall Polizei stehen, um Falschparker wegzuschicken? 

Oder braucht der Markt in Stuttgart die Kund:innen nicht, die mit dem Fahrrad kommen. Dann bitte schön, dann komme ich eben nicht mehr. 

Das ist ein Artikel mehr aus der Reihe: traurige Radabstgellanlagen, die von allem Möglichen zugestellt werden, nur nicht von Rädern, weil die dort keinen Platz mehr finden. 

Auch andernorts betrachten sich Autofahrende gerne als Beschützer der Radbügel vor Nutzung durch Radfahrende. Beispielsweise im Hinterhof des Rathauses. 




4 Kommentare:

  1. Ach, das sollen Fahrrad-Abstellplätze sein? Sind das nicht eigentlich Poller, die die Hauswand vor forsch einparkenden Autofahrern schützen und rückwärts einparkende Autofahrer auf Abstand halten, dass dem Gebäude keine Rußflecken aufgepustet werden? Oder eine Rollator-Trainings-Hürdenstrecke auf dem Hindernis-Parcours namens Gehweg? ;-)

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  2. Jetzt ernsthaft: Ja, doch, Ordnungsamt und Polizei müssen kontrollieren und sanktionieren.

    Wenn sie nicht nur freundlich ermahnen, wegschicken und gelegentlich Süßigkeiten etc. als Belohnung für Fehlverhalten verteilen, nur dann wird das langfristig zu Verbesserungen führen, wenn sich rumspricht, dass man ernsthaft Ärger und Umstände bekommt. Wenn man auf Bußgelder und Abschleppen verzichten will: eine wirklich gründliche Belehrung und Wiederholung von Inhalten der StVO im Umfang von vielleicht
    35 Minuten, bis der Autofahrer sich vom Hof machen kann, täte es wahrscheinlich auch. Allerdings arbeiten die Ordnungshüter nur dann kostenneutral, wenn sie durch Bußgelder finanziert werden statt durch Steuergelder der rücksichtsvollen und regeltreuen Bürger.

    Poller, Schranken und Umlaufsperren behindern und gefährden den Fuß- und Radverkehr zusätzlich und sind keine Lösung.

    Verfolgen Ordnungsamt und Polizei in Stuttgart eigentlich immer noch die generelle Strategie, scharf gegen Radfahrer vorzugehen, die Kfz-Verkehr zu behindern, aber Kraftverkehr verständnisvoll zu tolerieren, der Rad- und Fußverkehr behindert und gefährdet?

    Haben sich inzwischen eigentlich die Schwerpunkte der Arbeit der Radverkehrsbeauftragten herauskristallisiert? In welchen Themen ist sie umtriebig, um kurzfristige Verbesserungen zu erreichen? Welche langfristigeren Themen beackert sie beharrlich und penetrant?

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  3. Lösungsansatz: Die Fahrradbügel entfernen, um 90°gedreht, wieder direkt am Ende der Auto-Abstellplätzen einbetonieren. Gibt geringfügig weniger Abstellplätze für Fahr-/Lastenräder, aber dafür mehr Sicherheit und Freiraum für Radfahrende😏!

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    1. Das ließe sich wohl recht leicht realisieren (sogar in Eigenregie einiger beherzter Radler), denn die Radbügel scheinen ja nicht im Boden verankert zu sein.
      Letzteres ist vielleicht auch ein Grund, warum nur wenige da ihr Rad abstellen; ich würde meins daynicht länger als eine halbe Stunde hinstellen.

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