1. Dezember 2021

Ich radle gern im Winter

Im Winter radelt doch keiner. Radfahren ist ein Schönwetterding, sagen  vor allem die, die für den Radverkehr nichts tun wollen. 

Aber im Winter radeln schon deutlich weniger Menschen. Die Rad-Ratgeber verzweifeln an der Wasser- und Schneescheu der Radfahrenden, die sommers zu Zehntausenden die Radwege bevölkern.
Und jedes Jahr wieder ploppen die Argumente auf, warum man auch im Winter das Radfahren nicht sein lassen sollte (Spaß, Fitness, Gesundheit). Aber zu Recht haben wir auch Angst vor vereisten Stellen und verschneiten Radwegen, denn weggerutscht ist man schnell. Und das tut weh. Anderseits sind die Schneetage in Stuttgart auch wieder rar, und es regnet auch weniger als beispielsweise in der Fahrradstadt Münster. Selten sinken die Temperaturen für länger unter minus 10 Grad. Also spricht nichts dagegen, auch im Dezember, Januar, Februar und März Rad zu fahren. 

Klar: Man bekommt kalte Hände. Und kalte Füße. Wir alle, die wir im Winter radeln haben mit Handschuhen und Schuhen experimentiert, und eine Lösung gefunden, die zumindest für Durschnittstrecken ausreicht. Und eigentlich schadet es uns nicht, wenn wir Kälte spüren, wir sind als Lebewesen dazu fähig, das zu überleben. Und gegen Nässe und Kälte gibt es ja nun wirklich gute Winterklamotten.  

Ich radle gern im Winter, weil da auf unseren engen Radwegen weniger los ist als im Sommer an sonnigen Wochenenden. Weil nur noch die hartgesottenen radeln, die sich mit Regeln und Gefahren gut auskennen. Inzwischen ist aber im Winter auf Stuttgarts Straßen doch auch so viel Radverkehr wie vor zehn Jahren im Sommer. Ich radle gern im Winter, weil man da eh zu viel in Innenräumen ist und sich zu wenig draußen bewegt. Winterluft stärkt dass Immunsystem um den Kreislauf. Ich radle gern im Winter, weil ich dem Wetter nahe bin: Licht, Luft, Sonne, Wind, Frische. Schnee liegt ja meistens nicht.  Ich radle aber langsamer im Winter, achte mehr auf den Untergrund, auf Glätte und Laub, und wenn es mir zu riskant ist, dann steige ich ab uns schiebe. Macht nichts. Mal gehen ist ja auch gut. Ich radle im Winter, weil ich mich da lebendiger fühle. 

Kurz und gut, in all den Stuttgarter Wintern habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich so gut wie immer mit dem Fahrrad fahren konnte, allemal im Kessel, wo die Fahrbahnen schnell gestreut werden. Zwar hapert es noch mit dem Räumen der Radwege, aber davon gibt es ja eh nicht so viele im Kessel. 

In Kopenhagen, heißt es, radeln sie auch auf schneebedeckten Radwegen. Immerhin gibt es Spike-Reifen für Laufräder, aber so was habe ich mir noch nie draufgeschraubt, meistens braucht man sie ja nicht. Schneeketten für Räder gibt es auch. Und zur Not kann man sich mit Kabelbindern behelfen (Link). Trotzdem könnte man bei uns in Deutschland die Radinfrastruktur etwas zügiger räumen als das derzeit geschieht (da werden erst die Hauptstraßen freigeräumt, damit die Krankenwagen und Feuerwehren fahren können). Deshalb ist Winterradeln immer ein wenig abenteuerlicher als Sommerradeln. Aber es ist auch sehr viel interessanter als Auto oder Stadtbahn Fahren im Winter. Also tue ich es gern. 

19 Kommentare:

  1. Das eigentliche Ziel der Verkehrspolitik: durch gezielten Einsatz von CO2 die Temperaturen soweit ehöhen, dass ganzjährig eis- und schneefrei Fahrrad gefahren werden kann.
    Danke!

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  2. Winterdienst gestern auf der HRR 1 zwischen Heslach und Kaltental: in regelmäßigen Abständen wurde eine Haufen Streusplit auf den Radweg gekippt. Wer reinfährt, wird aprupt abgebremst, wer ausweicht, landet ggf im Gegenverkehr oder auf der Nase. Ist es wirklich so schwer, das Zeug analog zu den Fahrbahnen halbwegs gleichmäßig zu verteilen? Gelbe Karte ist raus, bringt aber vermutlich wie immer nichts.

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    1. Gelbe Karten sind immer gut. Das Räumen von Radwegen wird von einer Privatfirma gemacht (im Auftrag der Stadt), und die Stadt ist durchaus daran interessiert zu erfahren, ob die dass ordentlich machen. Rückmeldung von Radfahrenden ist erwünscht.

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  3. Leider liegt auf einigen Radwegen in und um Stuttgart noch das Laub vom Herbst... Da mache ich mir bei Schnee wenig Hoffnungen. Der Winter kommt für die Stadt Stuttgart jedes Jahr wieder überraschend.

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    1. Ja, leider, auch auf Hauptrouten. Seit ca. 3 Jahren kümmern sich die Stadt, das Land und die Bahn zunehmend um die Reinigung, die "Wildkrautentfernung" und den Winterdienst. So in 5-8 Jahren könnten wir evtl. damit rechnen, dass die Hauptrouten durchgängig in einem befahrbaren Zustand gehalten werden (also nicht täglich kontrolliert und gereinigt, wie das für Pendler notwendig wäre, aber wenigstens ungefähr alle 2 Wochen einmal).

      Dass Streugut auch zügig wieder weggekehrt werden muss und nicht erst zwischen Ostern und Pfingsten, soweit haben die Verantwortlichen die Vorschriften auch noch nicht gelesen, sondern wimmeln einen mit abenteuerlichen Antworten ab.

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    2. "Dass Streugut auch zügig wieder weggekehrt werden muss und nicht erst zwischen Ostern und Pfingsten"
      Hahaha, von wegen zwischen Ostern und Pfingsten. Man wartet einfach, bis der Wind und sonstige Umstände das Zeug an den Rand befördern. So liegt z.B. am Steg beim Hbf an den Rändern immer noch das Streugut und der Dreck vom letzten Winter.

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    3. Ja, auf dem Ferdinand-Leitner-Steg beginnen im Frühjahr immer schon Pflanzen zu wachsen und zu blühen. Erst wenn da Zeug beginnt, auf die unter dem Steg fahrenden Autos zu krümeln, wird das weggemacht.

      Die Reinigung ist nach meiner Beobachtung räumlich und zeitlich anlassbezogen. Um Strecken, über die der Stuttgart-Lauf geführt wird, kümmert man sich in den Wochen vor dem Termin.

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  4. Jörg
    Winterradeln geht. Das Winterdienst Thema bleibt traurig. Ich werde konsequent um meine Steuern betrogen, da ich zu über 90 % mit dem Radl zur Arbeit fahre.
    Es ist dann ein Erfolg der Radverkehrsförderung hier oder dort 500 m Radweg zu räumen. Salzstreuen ist obendrein was ganz Böses gleichzeitig ist es auf den riesigen Flächen der Fahrbahnen selbstversändlich.
    Hier oben auf den Fildern sollten endlich die Hauptradrouten auch wo sie durch Zone 30 und über Wirtschaftswege führen in den Winterdienstplan rein. Das meine Steuern weiterhin veruntreut werden ist skandalös.
    Verkehrswende kostet halt.

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    1. Hallo Jörg,
      wenn Du auf den Fildern radelnd unterwegs bist und Wege nicht so sind, wie Du es gern hättest, dann wende Dich doch einfach per Mail an den Radbeauftragten der Filder unter: amt66@filderstadt.de (die sind auch für Scherben oder starke Verschmutzungen auf Radwegen zuständig)!
      Weitere Infos einfach mal hier nachlesen: https://www.filderstadt.de/start/freizeit/Rad_Infrastruktur.html

      Gruß Christian

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  5. Winter - welch schöne Jahreszeit zum Radeln! Es fahren nur noch die Rad, die verantwortungsbewußt damit umgehen können und die Regeln kennen.
    Verschneiter Radweg? Kein Problem - da weiche ich generell auf die meist parallel geführte Straße aus. Ist schließlich erlaubt. Die Autos fahren sofort sehr vorsichtig und auch beim Überholen wird plötzlich ausreichend Abstand genommen. Vorausgesetzt das gelegentlich Hupen wird geflissentlich überhört... bei ganz penetranten Autofahrenden kann ich auch ganz langsam dahin zuckeln... ;-)

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    1. Wenn ich rutsche und die Autos möglicherweise auch, und in Schneematsch-Spurrillen, da habe ich ernsthaft Angst. Auf kurzen Streckenabschnitten habe ich auch schon auf dem Grünstreifen und auf parallelen Wiesen geschoben, wenn die Wege vereist sind. Beim Max-Eyth-See hat man beispielsweise die Option.

      Fies ist halt, wenn bei Glatteis sich weder "Flora und Fauna", noch Land (Wilhelma) noch Stadt für Räumen und Streuen auf der HRR1 zuständig halten, wo es keine Ausweichmöglichkeit gibt. Man rutscht dort dann eben mit Ansage "Achtung glatt!" auf einem Werbeaufsteller. Und vom Mühlsteg kann ich bei Glätte auch nur abraten. Der ist relativ steil und das Schieben technisch anspruchsvoll, wenn man das seitlich wegrutschende Rad halten will, selbst rutscht und sich irgendwie auch noch am Geländer festhalten will.

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    2. Deshalb nutze ich gerne die ganz normale Straße, die bereits frühmorgens geräumt und gestreut wird. Ob Land- oder Kreisstraße ist dabei ganz egal. Manchmal selbst auch Bundesstraßen, aber dort ist es dann ausserorts schon etwas "gefährlicher" - innerhalb Stuttgarts sind diese frei und meist bloß nass.

      Wer als Radfahrer damit Probleme hat und eben auf Radwege ausweicht, muss mit der unzureichenden Räumung derselben noch solange auskommen, bis die Verantwortlichen in den städtischen Betrieben es endlich geblickt haben, dass auch im Winter Radfahren HIP ist.

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  6. Bei einer Schneefallgrenze von etwa 350m (Bopser) oder besser noch 400m sind große Teile der Stadt inkl. Rathaus tatsächlich weitgehend schneefrei und man kann hier als Radler unbeschwert die kalte Jahreszeit genießen. Sehr schön.
    OK, weiter oben zB zwischen Büsnau und Birkach sieht das oft ganz anders aus - aber das scheint an verantwortlicher Stelle (im Zentrum) niemand zu interessieren.
    Dort "oben" liegt dann im Winter oft Schnee und Eis auf den Straßen der Wohngebiete mit Tempo 30, falls nicht zufällig eine SSB-Buslinie durchführt, dann wird natürlich geräumt. Ansonsten bleiben Schnee und Eis bei passendem Wetter über Wochen liegen (Inversion), blöderweise in dem Fall zusammen mit Ruß, Feinstaub, NOx und Abgasgestank in der Luft.
    Auch auf den Radschmutzstreifen häuft sich dort oben der dreckige Matsch vermischt mit Eisklumpen – irgendwo muss das Zeug von der Auto-Fahrbahn ja offensichtlich hin. Und alle übrigen Wege zwischen den Bezirken zählen scheinbar nur im Sommer zum großen Radnetz mit dem sich die Landeshauptstadt brüstet. An vorgeschriebenen Abstand und ein gemäßigtes Tempo halten sich nach meiner Erfahrung die meisten Autofahrer nur, wenn es unmittelbar geschneit hat. Paar Stunden oder Tage später fördern eine trockene, schwarze Kfz-Straße und parallel eine total vereiste Radstrecke leider keinerlei Verständnis oder Rücksichtnahme. Auf keiner Seite.
    Wirklich sehr wichtig wäre mE im Winter ein "durchgängig" befahrbares Radnetz in und zwischen den Bezirken, also auch zwischen Büsnau - Vaihingen - Möhringen - Plieningen - Birkach und Degerloch. Und zwischen Degerloch und dem Zentrum. Da profitieren und freuen sich Radfahrer, Fußgänger, Eltern mit Kinderwagen usw. sogar gemeinsam.
    Die bayrische "Radlhauptstadt" etwa hat schon 2013 zwei Winterdienst-Kategorien beschlossen – rund 100km priorisiert, ggfls. im 2-Stunden-Intervall und 820km bei Bedarf im 3-Stunden-Intervall.
    Vorab als Basisnetz mit einem Klick gut sichtbar auf einer Karte (online-Stadtplan) wie zB in Karlsruhe. Dann ist es eindeutig wo man sicher fahren kann. Mit einem Winterdienst der mit Räumbeginn, Nachräumung etc. sich am tatsächlichen Bedarf orientiert. Und den sieht man ansatzweise heute schon in Stuttgart auf jedem Schulhof wo frühmorgens werktäglich selbst bei "Winterchaos", Blitzeis usw. eine Vielzahl an Fahrrädern stehen. Aber auch das scheint an verantwortlicher Stelle leider niemand zu interessieren.
    Viele Grüße Lale B.

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    1. Du hast völlig Recht, eigentlich müsste man alles, wo Fahrräder fahren, sofort räumen und meistens dann auch streuen. Ich stelle mir jedes Mal die Frage, ob wir so viel Salz auf den Straßen wollen, und wie viele Räumfahrzeuge eigentlich unterwegs sein sollen und müssten. Die Räumung der Stuttgarter Straßen kostet für einen Winter 5 Millionen Euro, das Räumen der paar wenigen Radwege und von der Fahrbahn getrennten Radinfrastrukturen kostet fast 1 Million. Man braucht viele kleine Fahrzeuge und viele Leute, die bei Schnee sofort unterwegs sind. Andererseits sehe ich Fotos von Kopenhagen, wo auf den Radwegen eine geschlossene Schneedecke liegt und alle trotzdem radeln. Ich weiß nicht, was ideal wäre.

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    2. Es ist jetzt rund 3 Jahre her, da habe ich jeden Tag, als der HRR1 im Bereich Kaltental nicht geräumt worden war der Stadt Stuttgart eine GELBE KARTE ausgestellt (https://www.stuttgart.de/service/gelbe-karte/).
      Es dauerte dann keine 2 Wochen, da begann die Stadt damit sich Mühe zu geben. Insbesondere nachdem ich auch meine persönlichen Daten wie Name, Adresse und E-Mail mit angegeben hatte, weil ich eine Antwort auf meine GELBE KARTE hatte haben wollen. Auf jede Antwort habe ich selbstverständlich freundlich reagiert - manchmal auch, indem ich Verständnis gezeigt hatte, dass nicht sofort reagiert wurde. Und siehe da, langsam drang bei einzelnen Verantwortlichen durch, dass deren Service für Radfahrer völlig unzureichend war.

      Einfach mal penetrant GELBE KARTEN ausstellen hilft dabei ein Thema in die Köpfe von Verantwortlichen zu rücken... VIEL ERFOLG beim NACHMACHEN
      :-)

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    3. Mir wäre am liebsten: am Tag des Schneefalls und am Tag danach räumen, aber nicht streuen. Splitt streuen nur dann, wenn sich die festgefahrene Schicht nicht mehr räumen ließ.

      Salz streuen wirklich nur bei Glatteis.

      Damit bewirkt man, dass die Strecken nicht ewig nass bleiben und immer wieder überfrieren. Meist haben wir wochen- bis monatelange Phasen zwischen Schneefall, wo die Strecken eigentlich gut befahrbar sein könnten.
      Ich vermute, wir haben häufiger Temperaturen um den Gefrierpunkt als Kopenhagen. Dann taut die Schneeschicht an, es gibt gefroren-vereiste Spurrillen usw. Dann ist das Fahren echt eine Strafe.

      Bei ordentlicher Kälte und einer dünnen oder festgefahrenen Schneeschicht lässt es sich gut fahren. Da nehme ich auch gerne die Spikes, man kommt zügig voran und die wenigen kurzen, geräumten Abschnitte in der Innenstadt, wo man auf dem blanken Asphalt fährt, tragen nicht übermäßig zur Abnutzung der Spikes bei.

      Die hohen Kosten kann ich nicht nachvollziehen. Da lässt sich die Stadt abzocken. Klar muss man Bereitschaftszeiten bezahlen und kann nicht nur die 3-10 tatsächlichen Reinigungs- und Streu-Einsätze im Jahr berücksichtigen.

      Dazu kommt das Zuständigkeits-Wirrwar, z.B. dort, wo Wasserwirtschaftsamt o.ä. Anlieger sind. Da weiß dann niemand, wer in wessen Auftrag was tun soll. Und das, was bei meinen Nachbarn und mir klappt, dass man sich gegenseitig selbstverständlich aushilft, klappt zwischen den Betriebshöfen der AWS oder den beauftragten Dienstleistern gar nicht. Vorbildlich sind nach meiner Einschätzung die Landes-(Wilhelma-)Mitarbeiter, die für einen Großteil des Schlossgartens zuständig sind. Die helfen auch mal aus, wenn die Stadt nicht nachkommt. Ob sie das gedankt bekommen? Keine Ahnung...

      Klar, alle Radinfrastruktur, die zu schmal ist, kann mit den größeren, leistungsfähigeren Maschinen nicht gereinigt werden, die 2,50m Breite haben. Die kleinen fassen viel weniger Dreck und Laub und man muss viel häufiger das Zeug abtransportieren und verliert ewig viel Zeit. Daher kommt man beim Laub nicht hinterher. So haben mir das Mitarbeiter von der AWS erläutert.

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  7. hurrah, die Split-Jahreszeit :/ Da werde ich am WE die Winterreifen beziehen. Im Winter fahre ich mehr mit dem Velomobil. Da bin ich gut vor Schnee und Kälte geschützt und muss auch keine Angst haben, dass ich ausrutsche. Auch kann ich in verschneiten Gegenden schauen, ob ich wie in einem Rally-Auto um die Kurven fahren kann :)

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  8. Auf dem Radweg an der Neckartalstraße läuft wohl gerade ein Versuch des Tiefbauamts hinsichtlich Winterdienst (stand so zumindest in einem Bericht) Das ist bei Glatteis vermutlich sinnvoll, aber so wie es gerade abläuft ist das eine Lachnummer. Mir ist es jetzt schon öfters aufgefallen. Man kommt von einer trockenen Straße und auf einmal ist die Fahrbahn nass und knirscht. Am Anfang wusste ich gar nicht was los war, bis ich bemerkt habe dass dort gesalzen wurde. Und das nicht wenig. Teilweise lag Tage danach noch an einigen Stellen cm-hoch das Salz. Vor allem wird das auch bei Plus 3 - 5 Grad hingeworfen. Für mich unverständlich. Das TBA habe ich schon angeschrieben, aber wie zu erwarten keine Reaktion. Na ja..... Das Fahrrad vor allem die Kette "dankt" es wenn man sie schneller tauschen muss

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    1. Die städtischen Ämter arbeiten nicht zusammen und leiten keine Anfragen oder e-Mails weiter, leider nicht einmal bei Gelben Karten. Das ist zumindest meine Erfahrung.

      Man muss das richtige Amt anschreiben bzw. die richtige Tochtergesellschaft. Wer das ist, ist nicht so einfach herauszubekommen.

      Bei der Reinigung ist das i.d.R. die AWS. Ausnahmen sind: im Bereich der Bahn, z.B. auch bei den Umleitungsbauwerken der S21-Baustelle, ist die AWS nicht zuständig. Für den größten Teil des Schloßgartens ist das Land zuständig und die Wilhelma kümmert sich drum. Dort, wo es mehrere Zuständige geben könnte, fühlt sich keiner zuständig. Z.B. dort auf der HRR1, wo Flora+Fauna Anlieger ist, die Stadtbahnhaltestelle angrenzt, wo auch AWS oder Wilhelma reinigen könnten, dort unternimmt niemand was gegen Glatteis.

      Ausnahme ist auch, wenn die Dreck-Sedimente so hoch sind, dass sich bereits Pflanzen ansiedeln. Dann wäre es Aufgabe des Garten- und Friedhofamtes. So grenzt die AWS ihre Zuständigkeit ein.

      Das Ordnungsamt sollte das Ganze war orchestrieren. Die haben aber von dieser Aufgabe keine Ahnung. Wenn man sie anschreibt, dass sie tätig werden sollen (kontrollieren, Zuständige ermitteln, Termin setzen, Knöllchen verteilen etc.) dann überlegen sie, ob sie vielleicht selbst reinigen sollten, sehen das nicht als ihre Aufgabe und fühlen sich einfach gar nicht mehr zuständig.

      Der Umgang mit Salz ist sehenswert. Gerne wird einfach auf das liegen gelassene Laub Salz und Splitt gestreut. Das gibt eine schön korrosive Matsch-Schicht auf Rahmen, Kette und Schaltung, wobei der frische Splitt für die bessere Wirkung Macken in die Lackierung macht und der monatelang liegengebliebene Splitt als Schleifmittel in kürzester Zeit alle beweglichen Teile ruiniert.

      Winterzeit ist Fahrrad-Putz-Zeit. Ein riesen Spaß für die ganze Familie mit Gießkanne, Lappen und klammen Fingern.

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