10. September 2022

Gelbe Karte bei Störungen auf dem Radweg

In Stuttgart haben wir Radfahrenden eine schnell und wirksame Möglichkeit, mit der Verwaltung in Kontakt zu treten. Nämlich die Gelbe Karte

Viele von uns, vor alle, die, die dieses Blog lesen, wissen das und nutzen das Mittel auch. Sind Scherben auf dem Radstreifen, liegt Laub oder irgendwelches Gerümpel auf dem Radweg, dann wählt man den Online Service der Stadt und füllt das Formular aus, genaue Ortsangabe ist sehr wichtig, dann kann die AWS ausrücken und fegen oder weggräumen. Das klappt recht gut. 

Wuchert Grün in den Radweg, hängen Zweige zu tief, versperren Büsche die Sicht oder ragen aus privaten Gärten dornige Rosenzweige in den Radweg, dann kann man ans Garten- und Friedhofsamt schreiben. Wer sich beim Blick auf die Adressseite des GFF fragt, an wen er/sie jetzt schreiben oder wen anrufen soll, dem empfehle ich wiederum die Gelbe Karte ausfüllen, die wird dann weitergeleitet. Diese Kontaktadressen und Links hat die Stadt unter dem Titel "Fahrrad - Fahrrad und Service" veröffentlicht. Ich höre, dass das allgemein zufriedenstellend klappt und besser als früher. 

Das Kritischste sind nach unserer Erfahrung zugeparkte Radwege.

Da soll man dem Amt für öffentliche Ordnung melden. Man muss aber erst mal recherchieren und das mit den richtigen Schlagworten. Auf der Seite "Abschleppen vorn Fahrzeugen" wird die Telefonnummer 0711−216−32150 aufgeführt, die von Montag bis Sonntag von 6 bis 22 Uhr erreichbar ist. Erfahrungen zeigen aber, dass sie  immer wieder auch nicht erreichbar ist - es läuft eine Bandansage - und dass außerhalb der üblichen Arbeitszeiten nicht gleich Maßnahmen in Gang gesetzt werden. Unser Erfahrungen mit dem neuen Radstreifen Böblinger Straße zeigen, dass die Polizei (die dem Land unterstellt ist), sich nicht autorisiert fühlt, ein Auto abschleppen zu lassen, das auf dem Radfahrsteifen parkt. Dies sei Aufgabe des städtischen Vollzugsdiensts. Weil die Polizei in der Regel vor allem damit beschäftigt ist, die vielen Autounfälle in der Stadt aufzunehmen, kann es auch sehr lange dauern, bis dann jemand kommt und sich die Lage anschaut. An Stellen, an denen notorisch rechtswidrig auf Radwegen geparkt ist, wird dann aber auch immer mal wieder wirklich abgeschleppt, wie man an dem Radstreifen Liststraße beobachten konnte, bis es die Anwohner:innen kapiert haben. Allerdings stehen Autos hier in einer Kurve, was die Polizei als gefährlich betrachtet, anders als Falschparker auf gerader Radstreifenstrecke. 

Schrotträder, also solche, die schon lange irgendwo stehen und hängen und schließlich nur noch ein Gerippe sind, kann man dem Tiefbauamt per Mail melden. (Eine Gelbe Karte geht auch.) Die Mitarbeiter:innen überprüfen dann, ob das Fahrrad von der AWS entsorgt werden kann. Es wird erst einmal in Wangen eingelagert. Die Abwägung ist schwierig, denn nicht alle Räder, die nicht mehr ganz komplett herumstehen, sind vergessene Fahrräder. Bei diesem hier, das vor der Apotheke in der Eberhardstraße steht (ohne Sattel, ohne Akku und ohne Lenkercomputer), wäre ich mir nicht so sicher. Wer sein Fahrrad vermisst, weil es als Schrottrad entfernt wurde, kann ans Tiefbauamt mailen oder dort anrufen und fragen, wo es gelandet ist und ob er/sie es noch irgendwo abholen kann. Das kommt aber äußerst selten vor. 



3 Kommentare:

  1. das Rad auf dem Foto sehe ich auch immer wieder, allerdings scheint das eine sehr vorsichtigen Radler zu gehören, das Sattel, Akku und Display täglich abnimmt - ich dort schon jemand mit Sattel und akku weggehen gesehen.

    gruss

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    1. Sehr schön. Vielen Dank. Das beantwortet eines meiner Rätselfragen. Ich hatte auch den Eindruck, dass das Rad ohne Sattel samt Rohr, Akku und Display abgestellt wird. Ist ja auch mit guter Kette angeschlossen. Vielleicht jemand, der schon extrem schlechte Erfahrungen mit Klauerei gemacht hat.

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  2. Keine Zeit für "Abschleppstreit" mit den unwilligen Behörden. In Düsseldorf gibt es Drittanzeigen, die werden auch bearbeitet. Foto, kurzes Diktat mit dem Smartphone (geht sehr gut) oder paar Zeilen Tippen oder https://www.weg.li/ nutzen und schon bekommt der Falschparker eine Rechnung, bei Behinderung auch einen Punkt. Das macht der 8 mal, danach wird sein Führerschein eingezogen. Das wirkt sehr gut. Nur in verkehrsberuhigten Bereichen müsste man noch abschleppen lassen, 15€ ist viel zu billig und hier geht es um die Sicherheit unserer Kinder und Senioren.

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