26. Januar 2023

Das Experiment Dorotheenstraße

So, jetzt sind die Parkplätze auf der Dorotheenstraße weg. Nur Taxis dürfen dort noch stehen. 

Und eigentlich soll die Straße, die die Markthalle mit der Holzstraße verbindet, ja autofrei werden, wie alle Straßen in der inneren City. Nur die Zufahrten zu Parkhäusern sollen noch befahrbar sein. Allerdings muss dafür der Busparkplatz verlegt werden, denn Busse müssten sonst wenden. Und die Taxis müssten auch weg. Solange das noch nicht so ist, fahren immer noch zu viele Autos unten über den Radweg Holzstraße raus auf die Fahrbahn mit den bekannten Konflikten. Und Taxifahrende sind da nicht unbedingt die defensivsten. Der samstägliche Parkplatzsuchverkehr dürfte auch erst aufhören, wenn vor der Markthalle keine Parkplätze mehr sind. 

Wir sehen eine jetzt im Winter natürlich nicht sonderlich anheimelnde und nicht benutzte Stadtmöblierung aus Metall. Aus Gründen des Klimaschutzes hätte ich mir da Holz gewünscht, dann Metall (Aluminium oder Eisen) braucht viel Energie zur Herstellung. Aber jetzt wird probiert, später weiß man, was funktioniert und was nicht und was kreativ zweckentfremdet werden kann. Wir sehen auch eigenartige Steine, die aussehen wie Findlinge im Wald. Finde ich interessant, und vor allem Kinder werden sie wohl zu nutzen wissen.  

Daneben befinden sich ausgewiesene Lastenradparkplätze. Die werden hoffentlich genutzt werden, wenn sich herumgesprochen hat, dass es sie gibt. Allerdings ist die Idee, dass man ein Lastenrad wie ein Auto an irgendeiner Ecke der Einkaufscity abstellt und dann zu Fuß die Shoppingrunde macht, doch sehr dem Denken in der Kategorie Auto verhaftet. Fahrräder werden in der Regel von Laden zu Laden gefahren. Auch Lastenräder. Und auf jeden Fall sind die Lastenradparkplätze viel zu weit weg von der Markthalle. Aber auch das probieren wir jetzt.  

Übrigens, auch wenn es keine Pkw-Parkplätze mehr gibt, findet der eine oder die andere Autofahrer:in sicher immer noch Lücken in der Fahrbahnmöblierung, wo er/sie ein Auto parken kann. Irgendeines steht halt immer herum. So auch an dem Tag als ich fotografierte. 

Ich bin echt gespannt, ob samstags die Zwischenräume zwischen den Sitzgelegenheiten frei bleiben oder von ergrimmten Autofahrenden, die hier immer geparkt haben, zugestellt werden. Wetten? 

12 Kommentare:

  1. Wenn man in den nächsten Wochen konsequent alle Falschparker durch Abschleppen entfernt, dürften die neue Regelung schnell durchgesetzt sein.
    Aber wenn man wegschaut ...

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  2. Das ist ja großartig! Ich hatte mich immer schon gefragt, warum es auf einer Zufahrt zu einem üppigen Innenstadtparkhaus noch kostenlose Parkplätze geben muss.

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  3. Sehr schön :-). Wird dann die Schranke fürs Parkhaus zur Holzstrasse vorverlegt, so dass dann wirklich nur die Parkhausbenutzer da reinfahren? Ein bischen mehr grün anstatt nur Sitzplätze fände ich auch gut, aber vielleicht kommt dann das noch im Frühjahr.

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    1. Eigentlich fährt man das Parkhaus an der Markthalle von der Planie her über die Münzstraße am Karlsplatz an. Viele fahren jetzt über die Dorotheenstaße auf die Holzstraße raus (reinfahrend darf man so nicht, ist Einbahnstraße). Und wann das alles soweit ist, kann ich nicht sagen.

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  4. Falls man sich bei der Beschilderung nicht entsprechende Gedanken hat (aus den Bildern in diesem Beitrag nicht zu erkennen), fürchte ich dass das Parken zwischen der Möblierung, oder parallel zur Möblierung (oder beides), nicht verboten ist.

    Ist an der Stelle schon Einbahnstraße? Wurden Park-/Halteverbotsschilder aufgestellt?

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    1. Da stehen Verkehrszeichen (Halteverbot) schon seit Dezember. Leider achten manche Autofahrende nicht auf solche Schilder. Wir werden sehen.

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    2. Also spätestens mit den Parkschildern für Lastenrädern hört das Halteverbot auf, danach (oder davor, je nachdem wie rum man denkt) darf man dann nach Schildern parken.

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  5. Jörg
    Ein Besuch im rheinischen Köln hat mir gezeigt, dass man Park- und Halteverbote durch setzen kann. Am Sonntagabend standen da nur Autos auf den gekennzeichneten Flächen. Die Stuttgarter hätten den einen Gehweg komplett mit Autos okkupiert. Ja so sind die "Norddeutschen" unordentlich, können nichts, haben superleichtes Abitur und sonst noch was.

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    1. "Ein Besuch im rheinischen Köln hat mir gezeigt, dass man Park- und Halteverbote durch setzen kann".
      Ich habe Verwandtschaft in Köln und seither ein 'inniges Verhältnis' mit dem dortigen Ordnungsdienst. An das Stuttgarter Wegschauen gewöhnt, sammelt man dort ein Ticket nach dem andern ein. Anders ausgedrückt: man kann in Köln nicht verboten stehen, ohne aufgeschrieben zu werden.
      Es geht also durchaus, wenn man nur will.
      Gruss - Matthias

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    2. Danke für das großartige Vorbild.
      In Esslingen wollen wir gemeinsam freie Fußgängerbereiche und Radwege mit der StvO und dem Falschparkererlass durchsetzen.

      Wir haben eine Anleitung online gestellt mit der das recht einfach und zeitsparend geht:
      https://bw.vcd.org/der-vcd-in-bw/esslingen/fussverbindungen-sicher-und-attraktiv-erhalten-zusammen-mit-dem-ordnungsamt

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  6. Alexander Müller26. Januar 2023 um 20:03

    Diese gegen das Auto gerichtete Öko-Politik wird innerhalb kürzester Zeit zum Aussterben des Stuttgarter Einzelhandels führen! (Vorsicht, Sarkasmus)

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