4. Dezember 2022

Kein Weihnachtsfrieden am Radweg Holzstraße

Die Autoverkehrsorganisation am Weihnachtsmarkt bringt es mit sich, dass jetzt alle mit ihren Autos von der Markthalle über die Dorotheenstraße rausfahren und dabei den Radweg Holzstraße kreuzen. 

An dieser Ausfahrt gab es schon immer notorisch kritische Situationen, weil Autofahrende von den Radfahrenden stets verblüfft werden. Sie sehen sie selten rechtzeitig. Sie war auch mal ein paar Tage auf dem Sprung zur autofreien Straße ohne Parkplätze, doch die Möblierung für den Aufenthalt von Menschen wurde beiseite geräumt und das Parken wieder gestattet. So stellt sich die Stadspitze wohl den weihnächtlichen Verkehrsfrieden vor: Hauptsache Autofahrende kriegen Platz ohne Ende. Aller andern dürfen sehen, wo sie bleiben. 

Die Zahl der Autos, die sich jetzt die Dorotheenstaße rausschieben und auf dem Radweg stehen bleiben oder gefährlich schnell drüber fahren, hat sich gefühlt verzehnfacht. Ich habe am Freitag gegen 17 Uhr eine Viertelstunde dort gestanden und gefilmt, was so passiert. Am Schluss gibt es das Video am Stück zu sehen, aus dem ich hier ein paar Standfotos rausgreife, um die einzelnen Situationen zu erklären. 

Der Strom der Autos reißt kaum ab. Der Strom der Radpendler:innen war, wie immer freitags um diese Zeit, schon abgeebbt. Aber das erhöht das Risiko für Radfahrende noch mehr, denn Autofahrende scheinen nicht gewillt, mit ihnen zu rechnen. Sie warten zwar am Bordstein zur Gehwegüberfahrt und lassen die Fußgänger:innen durch, aber dann haben sie meistens nur noch Augen für den Verkehr, der vom Charlottenplatz kommt, und vor dem sie draußen auf der Holzstraße sein wollen, und sie schießen förmlich über den Radweg. Das Toilettenhaus verstellt ihnen zusätzlich die Sicht auf die Radler, die von links kommen. Schaffen sie die Ausfahrt nicht, bevor der Verkehr anrollt, dann bleiben sie quer auf dem Radweg stehen und warten und warten und warten ... Radler:innen müssen drum herum oder anhalten. 

Und weil nicht alle Fußgänger:innen von der Ampelanlage Charlottenplatz den Weg finden und dann auf dem Radweg gehen, kommt es zu Überraschungen. Auf diesem Foto sieht man: Das Auto steht quer auf dem Radweg. Die Radlerin bremst und umkurvt das Heck. Die Fußgängerin, die eigentlich nicht auf dem Radweg laufen darf, verlässt den Radweg ebenfalls, um das Heck des Autos zu umrunden, und beide stoßen beinahe zusammen. Die Radlerin bremst und steigt ab, die Fußgängerin ist indigniert. Relativ oft übrigens umrunden Radfahrende solche quer auf dem Radweg stehende Autos - sehr viel Taxis sind darunter, deren Fahrern offenbar der Radweg völlig egal ist, auf dem sie nicht stehen dürfen. Oder sie radeln gleich ganz runter und auf der linken Seite des U-Bahn-Abgangs zur Ampel an der Planie. 

Die Dorotheensttraße ist Einbahnstraße, von der Holzstraße in sie einbiegen darf man nicht, was zwei Verkehrszeichen anzeigen. Aber auch das ist in der Viertelstunde passiert. Ziemlich unverfroren quert auch dieser Lieferwagen von der Holzstraße her den Radweg. Ein Fußgänger bliebt sogar stehen, obgleich er Vorrang hat - es ist eine Gehwegüberahrt - und lässt den Autofahrer durch, der auch gar nicht daran denkt, auf die Fußgänger:innen zu achten. 

Ein Problem sind hier immer die Busse,  die rausfahren und nicht etwa an der imaginären Haltelinie vor dem Radweg anhalten, sondern vorfahren bis zur Bordsteinkante. Wenn dann gerade vom Charlottenplatz die Einbieger kommen, dann steht er da lange und versperrt nicht nur den Radweg, sondern auch die Gehwegfläche, und alle warten oder machen sich auf den langen Weg, ihn zu umrunden. Dieser hier hatte zum Glück für den Radfahrer gerade freie Fahrt und hielt nicht lange. 

Knapp wird es immer wieder, wenn Radfahrende von der Planie her hinter dem Klohaus auftauchen. Autofahrende, die eigentlich vor allem dem Autoverkehr auf der Holzstraße im Auge haben, sind dann überrascht. Dieser Smartfahrer kann gerade noch bremsen, der Radfahrer hat sich erschreckt und weicht mit einem Lenkradschlenker aus. 

Immer wieder rennen übrigens auch Leute zum Bus, den sie kommen sehen, diagonal über den Radweg, oder sie kommen von der Bushaltestelle her und gehen ebenfalls schräg über den Radweg oder ganz auf ihm entlang. An der Einmündung Dorotheenstaße trifft sich dann alles: Autos, Radfahrende, Fußgänger:innen. 


Und das hier war wirklich extrem knapp. Der Porschefahrer ließ seinen Wagen einen Sprung nach vorn machen, er fuhr viel zu schnell auf den Radweg und brachte sein Auto immerhin zum stehen. Der Radler von links bremste (für mich deutlich hörbar) mit allen Bremsen. Hob resigniert fragend die Hand und umrundete den Porsche dann vor dem Kühler. Was mich an der Szene besonders erscheckt hat, war, dass die nachfolgenden Autofahrer mit ihren Autos eigentlich genausoschnell auf den Radweg vorfuhren, so als hätten sie diese Szene und damit die Gefahr, die sie für Radfahrende darstellen, gar nicht bemerkt. 

Und zum Schluss: Auch die Polizei hat entweder ein sehr scharfes Auge für Radfahrende und ihre Geschwindigkeit, oder eben auch keines, denn sie fährt äußerst knapp vor den beiden Radlern mit nicht unerheblicher Geschwindigkeit über den Radweg, weil die Holzstraße gerade frei ist. Die beiden Radler hören auf zu treten, machen langsamer und treten dann wieder an, nachdem das Polizeiauto durch ist. Da darf man wohl schon von Behinderung des Radverkehr sprechen, oder? 

Nach meiner Erfahrung ist das, was innerhalb einer Viertelstunde an einer Stelle passiert, ein taugliches Abbild dessen, was dort ständig passiert. Eine Viertelstunde ist zu kurz, als dass der Zufall mich als Beobachterin mit seltenen oder krassen Ereignissen versorgen würde. 

Hier das Video (auch auf Youtube). 

  

Die Situation ist nicht gut, eigentlich gefährlich, allemal voller kritischer Momente. Ja, es sind hier alle so langsam unterwegs, dass es bei Zusammenstößen von Autos mit Radfahrenden nicht zu schwersten oder tödlichen Verletzungen kommen dürfte. Aber auch Prellungen und aufgeschürfte Hände oder ein Schulterbruch tun höllisch weh und ihre Heilung kostet viel Zeit und viele Stunden Schmerzen. Wollen wir hoffen, dass jetzt in der Weihnachtszeit hier kein Radfahrer und keine Radfahrerin verletzt wird. 

Vielleicht würden größere Schilder die Autofahrende vor Radfahrenden warnen, helfen, vielleicht auch eine weiße Haltelinie vor dem Radweg samt Stoppzeichen. Allerdings soll die Dorotheenstraße ja aus dem Autoverkehr rausgenommen werden, jedenfalls im Prinzip. Denn wenn ich mir die Freigabe aller Parkplätze jetzt zu Weihnachten, so anschaue, dann ahne ich, dass auch bei einer Öffnung der Straße für den Rad- und Fußverkehr und für Menschen, die auf ihr herumstehen wollen, der Autoverkehr nicht aufhört.


21 Kommentare:

  1. Straßenmalerei ist keine Infrastruktur.

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    1. Schilder auch nicht! Nur bauliche Maßnahmen, wie Schwellen, ( Poller, Gehwegnasen an anderen Stellen) zusätzlich Beleuchtung der Radstreifen/Fuß-/Radwege...helfen! Wenn Geld vorhanden ist, wie Christine schreibt, kann es doch nur noch am fehlenden Willen liegen oder?

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  2. Hallo Christine, du beschreibst genau die Situation, aber welche Lösung gäbe es denn?

    Ich kenne die Strecke gut, da ich Sie zwei bis dreimal in der Woche von Cannstatt her kommend als Radfahrer in Richtung Berliner Platz durch die Eberhardtstr. befahre-

    Und ich muss sagen, sie ist ein einziger Murks.Das von dir beschriebene Klohaus ist nur ein Problem von vielen, die Ampelanlage am Charlottenplatz ist ebenfalls ein großes Problem. Es zieht sich weiter durch die angebliche Fahrradstraße Eberhardtsr.
    mit gefühlt hundert Zebrastreifen, die unübersichtliche Stelle am Tagblatturm usw,usw.
    Nun muss ich halt als Radfahrer das beste daraus machen. ich habe den Vorteil, das ich als Radfahrer die Situation besser überschauen kann, was meine Handlungsfähigkeit verbessert. Auch muss ich nicht so eine große Masse beim abbremsen zum stehen bringen, vorrausgesetzt ich passe mein Tempo an, was leider nicht bei allen meiner radelnden Zeitgenossen zutrifft, wenn ich dort an ihnen vorbeifahre.
    Als Autofahrer ist mein Sichtfeld eingeschränkt, gleichzeitig muss ich mich aber in den fließenden Verkehr einordnen. Das die meisten Autofahrer sehr wohl den Radfahrer im Kopf haben, zeigt ja doch das Sie an dem sogenannten Radfahrweg anhalten.ich denke mal, das es nicht produktiv ist, sich an den Autofahrer abzuarbeiten. Es muss eine technische Lösung her, die kostet aber sehr viel Geld. Charlottenplatz: Brückenquerung nur für Radfahrer; dort gab es ja mal einen Steg, wenn auch nur für Fussgänger. Eine Radspur parallel zur Bundesstraße und diese konsequent vom Neckartor unter die Erde.Aber solange man das Geld lieber für Opernsanierung und Stuttgart 21, was nicht mehr zu stoppen ist ausgibt....

    Grüsse, und schönen Sonntag
    Andreas

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    1. Glaubst du, das Geld würde für Radfahrer ausgegeben, wenn es die Opernsanierung und den Bahnhof nicht gäbe?
      Natürlich muss man sich am Autoverkehr abarbeiten, der muss einfach weg da, und ganz allgemein aus den (Innen)städten. Punkt.

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    2. Der Verkehr muss eben nicht aus den Innenstädten weg, sondern in den Wohngebieten. Denn ein großer Anteil der Bevölkerung, der dies fordert, fährt selber Auto und parkt die Randgebiete zu . Ich selber wohne am Stadtrand und weiß wovon ich rede.
      Und was die Opernsanierung und Stuttgart 21 betrifft: das ganze reiht sich doch in ein Gesamtbild ein. Und auch wenn ich mich wiederhole: Das abarbeiten an den bösen Autofahrern und der bösen, bösen Autoindustrie verdeckt nur die eigene Unfähigkeit, bestehende Probleme pragmatisch zu lösen.
      Andreas

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    3. Das Geld ist bei der Radinfrastruktur nicht das Problem. Geld ist da. Es ist der politische Wille, ernsthaft den Autoverkehr zu beschränken und unbequemer zu machen, also solche Straßen wie diese (Münzstraße, Dorotheenstraße) am Karlsplatz wirklich für Autos zu sperren, was beschlossen ist, was im November hätte umgesetzt werden sollen, aber von wem auch immer (ich vermute der obersten Verwaltungsspitze) vor Weihnachten kurzerhand wieder suspendiert wurde. Es ist längst beschlossen, dass man an der Markthalle und an der Dorotheenstraße nicht mehr parken darf, nur noch zur Tiefgarage darf man fahren, weshalb die Autos leider eben doch zur Münsstraße reinfahren müssen, nur müssen sie dann halt dort auch wieder raus. Das tun sie ja sonst, aber jetzt ist die Münzstraße zur Einbahnstraße gemacht worden, damit die Busse Platz haben. Ich sehe diesen Bedarf gar nicht, die Autos müssen dort rausfahren. Sie über die Dorotheenstraße rauszuleiten, ist ein Fehler. Es werden aber leider auch bei Sperrung der Dorotheenstraße für Privatautos, immer noch Busse rausfahren, die dann den Radweg komplett blockieren. Es sei denn, es gelingt der Verwaltung mit dem Segen der Politik, den Busparkplatz am Karlsplatz zu verlegen. Ich finde am Radstreifen Dorotheenstraße wäre schon mal ein Stoppschild ganz gut, auch eine Haltelinie, und ein sehr großes Schild mit dem Hinweise auf querende Radfahrer:innen (wenigstens aber das Dreiecks-Warnzeichen vor Radverkehr). Und das Klohäuschen kommt da auch weg, die Frage ist nur - wie immer - wann endlich.

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    4. "Es ist der politische Wille, ernsthaft den Autoverkehr zu beschränken..."

      Evtl. nicht ganz? Die VwV-StVO ist "bindend" für die Verwaltung und hat offiziell das Ziel "Vision Zero" im Straßenverkehr. Wird dem hier und jetzt Rechnung getragen? Sicher nicht, du beweist es ja durch dein Video.

      Der politische Wille kann sein wie er will, sobald er gegen die VwV verstößt, wird er illegal und kann nicht mehr als "Ausrede" benutzt werden. Evtl. ist das ein neuer, bisher ungenutzter "Hebel", der bei der täglichen politischen Arbeit übersehen wird?

      Stefan, Fürstenfeldbruck, Bayern

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    5. Wie heißt es so schön: Im Prinzip ja, aber Vision Zero meint Schwerverletzte und Getötete. An Stellen, wo vor allem der Autoverkehr langsam fährt - so wie hier - dürfte es bei Zusammenstößen bei den Radfahrenden eher nur leichte Verletzungen geben. Die finde ich persönlich auch nicht so ohne, weil die Schmerzen, die Autofahrende den Radfahrenden und Fußgänger:innen zufügen können, von denen - den Opfern - oft tagelang ausgehalten werden müssen, während der Autofahrer oder die Fahrerin keinen Kratzer erlitten hat.

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  3. @Andreas ich verstehe was du meinst und kenne die Perspektive auch als Autofahrer aus der Dorotheenstr. und DoQu Parkhaus. Es dürfte auch für die meisten Autofahrer eine unangenehme Situation sein, besonders für Doppelkennzeichen und Fremde die an solchen Stellen überfordert sind (manche sicherlich auch nicht willens). Es ist schlichtweg Murks was da gebaut wurde und wir Stuttgarter haben wirklich Pech mit unseren Stadtplanern. Was mich wütend macht ist die Ignoranz von Noppers (Verkehrsfrieden, dass ich nicht lache!) und Maiers Amt für öffentliche (Un-) Ordnung. Obwohl sich hier ein Unfallschwerpunkt entwickelt hat ist man nicht einmal bereit Sichthindernisse, wie die Litfasssäule oder an der Einfahrt zur Tiefgarage, zu beseitigen. Man ist nicht bereit Schweller oder ähnliches, die Autofahrer zwingen langsam zu fahren, zu installieren und meine Gesundheit zu schützen. Nicht einmal solche Kinkerlitzchen. Es gibt auch keinen Grund hier Radfahrer über die Benutzungspflicht zu zwingen, sich in solche Gefahren begeben zu müssen. Die Benutzungspflicht dort ist lächerlich. 3 Spuren weiter links, durch die Unterführungen ist Radfahren erlaubt. Nicht aber auf den beiden rechten Spuren an der Holzstr entlang. Es ist als ob man mir jeden Tag aus der Eberhardstr. zurufen will, "selbst schuld, fahr nicht Rad, nimm das Auto, deine Gesundheit ist in unserer Hand, wir entscheiden ob du dich in Gefahr begeben musst und nicht du!" Die Kaltentalerabfahrt hat gezeigt, wenn wir zusammenhalten, gemeinsam um Verbesserungen kämpfen können wir etwas erreichen. Zeit sich um die Holzstrasse zu kümmern, damit dort nicht noch mehr Blut fließt. Engagiert euch beim Zweirat, macht Vorschläge welche gemeinsamen Aktionen wir unternehmen können. Werdet aktiv. Wir sehn uns auf der Strasse! ;-)

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  4. diese umwegige Führung des Radverkehrs um das Breuninger-Haus herum ist Folge des Gemeinderatsbeschlusses aus den 80iger Jahren, als die Überbauung der ehemals frei durchgängigen Karlstrasse durch Breuninger genehmigt wird - eine ehemals öffentliche Strasse wurde quasi privatisiert. Der heutige Radverkehr könnte aus der Eberhardstrasse gerade in den Park geführt werden, ohne den ganzen Kreuzungsmarathon Charlottenplatz. An der jetzigen Lösung fehlt den Autos ein Stauraum von einer Wagenlänge zwischen Strasse und Radweg. Auch stehen die
    Schilder und Pollerpfosten im Weg, derzeit droht dem Radler nicht nur die Kollision mit dem Auto, sondern auch die mit den Pfosten!
    Tho
    Kollisions
    Schilder eine sollte die Atuos d

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  5. hallo Thomas, hallo Rainer, danke für eure Kommentare, stimme in vielen Punkten zu
    Andreas

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    1. Wenn es keinen Autostau zur Tiefgarage gibt (und den gibt es derzeit durchaus vor allem samstags), dann könnte man auf der Fahrbahn der Holzstraße gut radeln. Aber die eine der beiden Spuren ist halt Stauraum für die Einfahrt in die Tiefgarage. Alles Murks, aber das war uns ja von Anfang an klar. Und wir haben es damals auch mit einer Radler-Demo gezeigt, in der wir am Schnürchen auf dem Radweg unterwegs waren. Könnte man wieder mal machen.

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  6. auch auf die gefahr hin, mich zu wiederholen:
    da behindern menschen bewusst andere menschen im freien verkehrsfluss.
    in meiner welt gilt gleioches recht für alle, also:
    30 tage sicherheitsverwahrung es besteht wiederholungsgefahr.

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  8. Jörg
    Der Japaner hätte hier eine Lösung. Es würden Helferlein mit Fähnchen dort stehen und den Verkehr regeln. Die technische Lösung wäre ein Ampel. Für mich gehört sie momentan dahin. Eine Ampel die aus der Dorothenstraße Rot und Gelb blinkend kennt. Die anderen Richtungen dürfen normal Rot-Grün sein.
    Man könnte den Warteraum für Autos schaffen indem die rechte Fahrspur gesperrt wird und erst 10 m weiter wieder freigegeben wird. Muss man natürlich die Sperrung mit Betonklötzen und oder Weihnachtsbäumen sichern.

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  9. Ich habe die Stelle am Freitag gegen 18 Uhr beobachtet und eine zeit lang nur die Autofahrer angeschaut um zu sehen, wo sie hinschauen. Ca. 50% der Autofahrer haben überhaupt nicht nach rechts geschaut. Einige male wurde der Radverkehr blockiert und es war auch ein paar mal kurz vor einem Unfall, die nur durch sehr aufmerksame Radfahrer verhindert wurden. Ich kann deinen Bericht zu 100% unterschreiben. Der Höhepunkt war ein Streifenwagen, welcher ohne Blaulicht und Horn von der Holzstraße in die Dorotheenstr. eingebogen ist.

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    1. Das mit den Streifenwagen der Polizei ist generell ein Problem bei uns, denn die fahren an vielen Stellen verkehrsregelwidrig, ohne Blaulicht, also ohne dass die Fahrt als Einsatz erkennbar wäre. Allerdings darf die Polizei Sonderrechte im Straßenverkehr auch ohne Blaulicht in Anspruch nehmen, der Polizeiwagen hat dann nur keinen Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmern (anders als bei der Blaulichtfahrt). Auch ohne Blaulicht dürfen Polizeiautos schneller fahren als erlaubt oder bei Rot fahren.

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    2. Ach wenn ich mich wiederhole, egal.Das Problem ist weiterhin der vermurkste Radweg.Und da muss eine technische Lösung her, da hilft es auch nicht, ständig die Autofahrer und das Auto als Grund allen Übels zu sehen. Dabei ist es doch vollkommen egal, was das Polizeifahrzeug oder andere Fahrer machen.
      Ehrlich, andere beim Autofahren genau zu beobachten... Das kann nur einem deutschen Mitbürger einfallen, als Halbfranzose geht mir sowas ab.Vielleicht verlasse ich Stuttgart mit meiner Frau doch auf meine alten Tage. Aber das ist ne andere Baustelle, Schade. Schönen Abend Andreas

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    3. Für die Polizei gelten die Verkehrsregeln genauso, wie für alle anderen. Auch wenn selbst Polizisten oft glauben, das wäre nicht der Fall.

      Gegen die Regeln verstoßen, dürfen sie nur dann, wenn es für den Einsatz notwendig ist. Bisher konnte mir aber noch kein Polizist erklären, warum es für seinen Einsatz notwendig sei, nicht auf der Straße, sondern auf dem Radweg oder Gehweg zu stehen.

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  10. Die Polizei darf sich mit ihren Fahrzeugen durchaus über Verkehrsregeln hinwegsetzen, sie hat aber nur mit Blaulicht und Martinshorn dann auch das Recht, dass man ihr den Weg frei macht. Im Ordnungsdienst ist die Polizei in einem Fahrzeug im Einsatz, im Grunde ist sie immer in Einsatz, wenn sie in Polizeiautos durch die Stadt fährt. Sie darf allerdings - ohne Signal und Horn - niemanden gefährden oder zum Anhalten zwingen, der/die Vorrang hätte.

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  11. Lieber Andreas, es ist sicher keine Frage der Nationalität, ob man beobachten, wie der Verkehr an einer Stelle abläuft und ob das gut oder schlecht organsisiert ist. Das machen die Niederländer auch - und zwar sehr viel ausführlicher als wir -, um den Rad- und Fußverkehr zu optimieren. Die Beobachtung des Verhaltens von Verkehrsteilnehmer:innen ist der Schlüssel dazu, zu verstehen, was Menschen tun, wo sie mit einer Situation klarkommen, wo nicht, und wie sie sich verhalten, um ihre jeweiligen Probleme zu lösen. Wenn man diese Stelle beobachtet, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es auch Autofahrenden helfen würde, wenn man ihnen sehr deutlich macht, dass hier Radfahrende queren.

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