Wenn es auch nicht in Sprüngen, sondern in kleinen Schritten aufwärts geht. Inzwischen messen elf Zählstellen den Radverkehr.
Vergleicht man die Daten der Zählstellen von 2021 mit denen von 2022 gibt es zwei Auffälligkeiten und insgesamt eine Zunahme des Radverkehr von ungefähr 8,5 Prozent. Die größten Steigerungen gab es auf der Stuttgarter Straße in Feuerbach mit knapp 28 % und in der Lautenschlagerstraße in der Innenstadt mit knapp 22 %. Auf der König-Karls-Brücke ging der Radverkehr hingegen im vergangenen Jahr leicht zurück, so etwa um 1,5%. Vielleicht haben sich Radler:innen Alternativwege gesucht. Auch in der Waiblinger Straße gab es eine Steigerung von gut 10 %, obgleich der Anschluss über den Wilhelmsplatz in Cannstatt suboptimal ist. Auch über den Samara-Weg (das ist bei den Leibfriedschen Gärten zwischen Nordbahnhof und Pragsattel) ist man auffällig fleißiger geradelt (kapp 15 %). Hier mein Diagramm:
Schaut man sich die Balken der Tübinger Straße an, wundert man sich über eine Halbierung des Radverkehrs. Das dürfte aber damit zusammenhängen, dass das Tiefbauamt vergessen hat, für das Jahr 2022 die gemessene Zahl der Radler:innen zu verdoppeln, so wie im Jahr davor, denn wegen der Baustelle fahren die Radler:innen dort nur stadtauswärts über die Induktionsschleife der Zählstelle. Verdoppelt man das Ergebnis, gibt es auch hier eine leichte Zunahme von 6,6 %.Über die König-Karls-Brücke fahren täglich im Durchschnitt gut 3.000 Radler:innen, in der Tübinger Straße sind es 2.300, und in der Böblinger Straße sind im Durchschnitt 1.500 Radler:innen unterwegs.
Ich kann nicht erkennen, dass sich auf all diesen Strecken die Radrouten oder ihre Umgebungen nennenswert verbessert hätten. Der neue Radstreifen bergauf auf der Böblinger Straße, der seit August 2022 das Radeln viel stressfreier gemacht hat, dürfte sich erst dieses Jahr auswirken. In der Umgebung der Lautenschlagerstraße könnte die Neugestaltung der Bolzstraße und der Verkehrsinsel am Hauptbahnhof die Zufahrten erleichtert haben. Am Kräherwald wurde die Zufahrt über die Lenzhalde bei der Doggenburg mit roten Radstreifen gestaltet. Es mag sein, dass kleine Maßnahmen helfen, aber ich habe eher den Eindruck, dass mehr Leute das Fahrrad nehmen, weil sie es wollen, nicht unbedingt, weil die Radinfrastruktur sie dazu verführt. An der Kremlerstraße in Sonnenberg (Foto oben) hat sich beispielsweise baulich überhaupt nichts verändert, es gab aber eine Zunahme von fast 13 Prozent. Hier wird an der Einmündung des Feldwegs beim Hallenbad gemessen, es kommen Radler:innen vorbei, die zwischen Degerloch und Möhringen oder Vaihingen unterwegs sind.
Jörg
AntwortenLöschenWir haben für die Fahrräder deutlich weniger Zählstellen als die vielen nicht veröffentlichten Zählstellen der Verkehrsleitzentrale für die Autofahrbahnen (ca. 350 Induktionsschleifen, dazu Kameras). Dennoch lassen sich Aussagen ableiten, wenn sich das Netz, also die Wege, an der Zählstelle sich nicht ändern.
Daher können wir die König-Karl-Brücke nicht so richtig werten. Mal ist das eine Neckarufer gesperrt mal das andere, mal keins. Bei Tübinger Straße weiß ich nicht wie das mit Baustelle funktioniert. Daher wurde ja auf vermutlich hoch gerechnet.
there are three kinds of lies: lies, damn lies and statistics
AntwortenLöschenkarl g. fahr
Am Samaraweg gibt es eine Datenerfassung? Eine Zählstation habe ich da noch nie gesehen. Die Zählstelle an der Stuttgarter Straße beim Obi ist deplatziert, denn der meiste Radverkehr läuft über die parallele Burgenlandstraße- aus Gründen.
AntwortenLöschenDie Stadt Stuttgart trägt übrigens keinerlei Anteil an der Radverkehrzunehme, im Gegenteil.
Dennoch hat gerade in der Stuttgarter Straße der Radverkehr an der Zählstelle stark zugenommen. Und nicht jede Zählstelle hat auch das sogenannte Barometer, also die Säule mit den Daten. Man erkennt sie an den Induktionsstreifen im Asphalt, wenn man weiß, wo man gucken soll.
LöschenDie Wege über die Felder zwischen Sonnenberg/Möhringen/Vaihingen wurden dieses Jahr neu geteert. Das kann schon zu einer Steigerung der Zahlen am Hallenbad beigetragen haben. Gruß Christian
AntwortenLöschenBin da heute mal wieder von Möhringen nach Sonnenberg geradelt und konnte nicht feststellen, dass der Weg neu geteert worden ist. 😊 Die Wege nach Vaihingen könnten besser geworden sein. Aber glaubst du wirklich, dass das was ausmacht?
AntwortenLöschenEin weiterer Grund für den Rückgang an der König-Karl-Brücke, könnte die autofreie Rosensteinbrücke sein. Gruß Rainer
AntwortenLöschenJa, das sehe ich auch so, wobei der Radverkehr über die Rosensteinbrücke marginal ist, ich sehe eigentlich nie jemanden da lang radeln, wenn ich vorbeiradle, auch die Wilhelmsbrücke wird von Radfahrenden noch nicht so frequentiert, aber ich denke auch, dass die Zunahme an Alternativen die Abnahme auf der König-Karls-Brücke erklärt. Ohnehin ist die Radinfrastruktur dort bereits zu eng für den Radverkehr.
LöschenBieg das nächste Mal vor dem Hallenbad links ab nach Richtung Vaihingen, dort ist der neue Asphalt. Gerade im ersten Teil gab es Unebenheiten durch Wurzeln quer über den Weg die jetzt weg sind, für Leute ohne Federung am Rad ist das ein deutlicher Unterschied
AntwortenLöschenIch bin da regelmäßig - ohne Federung - nach Vaihingen geradelt, ich kenne diesen Weg seit meiner Jugend. Feldwege sind mal besser mal schlechter, und wenn sie frisch alsphaltiert werden, ist das natürlich ein Gewinn. Radler:innen treffen durchaus Entscheidungen für den einen oder anderen Weg aufgrund der Bodenbeschaffenheit, aber die Alternative Kremlerstraße war eigentlich nie so gut, dass ich vermuten würde, dass nun die Kremler-Staßen-Radler:innen auf den Feldweg gewechselt haben. Aber wer weiß. 😊
Löschen