15. September 2024

Eine de facto tödliche Radinfrastruktur

In Hamburg ist in der Nähe der Elbphilharmonie eine 71-Jährige Radfahrerin auf einem Radstreifen von einem Lastwagenfahrer überfahren und getötet worden. 

Die Frau hatte keine Chance, formuliert die Presse. Sie hätte eine gehabt, wenn der Lkw-Fahrer nicht regelwidrig auf dem Radstreifen gefahren wäre. Aber die Entscheidungen des Fahrers interessieren niemanden. "Lkw übersieht Radfahrerin" titelt Tag24, so als ob ein Lastwagen Augen hätte, auch im Artikel kommt kein Fahrer vor, es bleibt beim Lkw. Die Presse konzentriert sich wieder einmal gänzlich auf die Radfahrerin und ihre Entscheidungen und sieht bei ihr den Fehler. Laut diversen Berichten unter anderem in der Welt und der Bild fuhr die Frau "unvermittelt" vom Gehweg auf den Radfahrstreifen und wurde dort vom "Lkw(-Fahrer) erfasst". 

Das ereignete sich auf dem Baumwall in der Hamburger City. Die Frau war Richtung Westen unterwegs. Am Baumwall wechselt die Radinfrastruktur von Radweg (auf dem Gehweg) und einem schmalen Radstreifen hin und her. Der Radstreifen ist außerdem schmal. 

Anders als die Welt schreibt, ist das kein "Radfahrschutzstreifen" (was es auch gar nicht gibt), sondern an dieser Stelle vor der Bushaltestelle Niederbaumbrücke ein Radfahrstreifen mit durchgezogener Linie zu den Fahrwegen der Autos, der allerdings nicht per Verkehrszeichen als Radweg gekennzeichnet ist. Der Gehweg ist nicht freigegeben. 

Kurz vorher, nach der Binnenhafenbrücke, führt der Radweg vom Gehweg an einer Einmündung auf die Fahrbahn und wird zum schmalen Radfahrstreifen. Wie es scheint, radelte die Frau zunächst auf dem Gehweg weiter, bevor sie kurz vor der Bushaltestelle auf die Fahrbahn wechselte (Auf dem Foto sieht man auf Apple Karten den Blick, den sie gehabt haben muss). Da es viele Zeug:innen gab, könnte die Behauptung stimmen, dass die Frau zunächst auf dem Gehweg fuhr, sie muss aber nicht stimmen. Die Radfahrerin kann keine Aussage mehr machen. Der Lkw-Fahrer muss auf dem Radstreifen gefahren sein, der hier eine breite gestrichelte Linie hat, damit der Bus über ihn hinweg in die Haltebucht fahren kann. 

Das ist eine im Resultat tödliche Radverkehrsführung. Zum einen wird Radfahrenden ein rascher Wechsel vom geschützten Gehweg auf die ungeschützte Fahrbahn abverlangt, zum anderen neigen viele Autofahrende dazu, schmale Radfahrstreifen - vor allem aber Schutzstreifen - als Teil ihrer Fahrbahn zu betrachten und selbstverständlich mit den rechten Reifen darauf zu fahren. Vor allem Kurven schneiden sie gern über den Radstreifen hinweg, weshalb immer wieder beobachte, dass Radfahrende auf den Gehweg flüchten. Zudem glauben hier Autofahrende zunächst die Radfahrenden fahrbahnfern auf dem Gehweg - sie müssen also auf sie nicht achten -, doch auf einmal, nach einer Einmündung fahren sie auf der Fahrbahn und sie müssen, um an ihnen vorbeizukommen, auf die linke Fahrspur wechseln, damit die sie gebotenen 1,5 Meter Abstand halten können. Das geschieht so gut wie nie. Die Presse erwähnt auch die Komplikation - sowohl für Radfahrende als auch für Autofahrende - nicht. Den Fehler scheint allein die Radfahrerin gemacht zu haben, als sie anscheinend ohne zu gucken vom Gehweg auf den Radstreifen fuhr. (Auch wenn es auf einigen Fotos in der Presse so aussieht, als sei der Radfahrstreifen gelb markiert verlegt worden, zeigt das Foto der Bildzeitung, dass die Stelle, wo es passiert ist, unverändert war.) 

Der Lkw-Fahrer fuhr rechtswidrig auf dem Radfahrstreifen. Da ein Radweg zwar wie ein Teil der Fahrbahn aussieht, es aber nicht ist, sondern ein exklusiver Fahrweg für Radfahrende, hätte der Lkw-Fahrer niemals annehmen dürfen, dass dort nicht plötzlich Radfahrende auftauchen. Der ADFC schreibt: "Radfahrstreifen haben eine durchgezogene Linie und sind rein rechtlich betrachtet kein Teil der Fahrbahn. Autofahrer*innen dürfen nicht darauf fahren oder halten. Die durchgezogene Linie zwischen Fahrstreifen und Radweg darf grundsätzlich nicht überfahren werden – auch nicht teilweise." Die Aussage, die Radfahrerin sei "plötzlich", "unvermutet" oder "überraschend" vom Gehweg auf den Radfahrstreifen gefahren, dürfte niemals als Erklärung oder Selbstrechtfertigung" herhalten und akzeptiert werden. Die richtige Formulierung muss lauten: "Der Lkw-Fahrer fuhr rechtswidrig teilweise auf dem Radfahrstreifen." Das war die Ursache des Zusammenstoßes, der für die Radfahrerin tödlich ausging. 

Nachtrag, 18. Sept. 24: Inzwischen hat die Polizei - einer Darstellung des Hamburger Abendblatts zufolge - herausgefunden, dass die Fahrerin des Lkw illegal auf dem Radstreifen fuhr und deshalb die Radlerin, die nichts falsch gemacht hat, überfuhr und tötete. Hamburgenize zeigt die Stelle in Fotos und mit einem Video, in dem man sieht, wie viele Autofahrende nicht auf die linke Fahrspur wechseln, sondern der Baustelle über die für sie gesperrte rechte Fahrspur ausweichen. 

21 Kommentare:

  1. Interessant, wie die beiden heutigen Artikel die Menschenfeindlichkeit und Dummheit, die grenzenlose Arroganz bei tatsächlicher völliger Ignoranz,der herrschenden neoliberalen kapitalistischen Ideologie darstellen, einmal im ganz Großen, und einmal im Kleinen, Individuellen. Und schön sieht man auch, im Großen wie im Kleinen, die unheilige Allianz, die dabei Politik und Medien (und nicht nur die des hassenswerten Springer-Verlags) eingehen.

    Mein Beileid der Familie der alten Dame. Sie ist eines von jährlich Millionen Opfern dieser Ideologie.

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  2. Lieber Marmotte, dass zwei Artikel veröffentlicht wurden, war eine Panne. Zum ruhiger Lesen kommt der andere etwas später wieder.

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    1. Hab mich schon gewundert, vorab mein Kommentar zu späteren Artikel: Ich sage immer "Klimaschutz wird nie so günstig wie JETZT!"

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  3. Farbe ist halt keine Infrastruktur. Bei einer baulichen Trennung, und wäre es nur ein Bordstein, wäre das wahrscheinlich nicht passiert.
    Krass auch die Aussage im Bildartikel
    "Das Schlimme: Viele Passanten mussten den schrecklichen Unfall mit ansehen." Der Unfall an sich wird wohl erst dadurch schlimm!?

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    1. Da ist ja nicht mal Farbe. Und ja, auf einem baulich getrennten RAdweg wäre das wohl nicht passiert (dafür passieren da Abbigezusammenstöße), weil der Lkw-Fahrer seine eigene Fahrspur gehalten hätte.

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    2. Jede 'bauliche Trennung' hört an Knotenpunkten (Kreuzungen/Einmündungen etc.) auf, es sei denn es würden überall Brücken/Unterführungen angelegt.
      Genau dort passieren i.d.R. aber die schweren Unfälle.
      Dass die Niederlande mit ihrer recht konsequenten 'Baulichen Trennung' ein um den Faktor von ca.1,5 höheres Unfalltodesrisiko (im Vergleich mit D) pro gefahrenem Radkilometer haben, spricht auch nicht unbedingt für das als 'Vorbild' angepriesene bauliche Trennungsprinzip.
      Auch ökologisch gesehen haben sich etwaige Hoffnungen auf Erfolge des Separationsprinzips leider nicht eingestellt.
      Im Gegenteil, sowohl beim Vorbild Metropolregion Kopenhagen, als auch in der Vorbildregion Randstad (Utrecht, Amsterdam, ...) stieg der Autoverkehr in Dichte und Fahrleistung kontinuierlich weiter an.
      Wer's ernst meint mit Unfallprävention und Klimaschutz wird in keinem Fall um wirksame(!) systematische Maßnahmen gegen den weiter steigenden Autoverkehr (push-Maßnahmen) herumkommen.
      Separation heisst bei Betrachtung der vorliegenden nationalen wie internationalen Empirie vor allem:
      "Weiter so!", statt des notwendigen Paradigmenwechsels mit echter ökologisch/sozialer Mobilitätswende.
      Dass weiterer Aufbau einer baulichen Separation mit all der zusätzlichen Flächenversiegelung und all der zusätzlichen Attraktivierung der mittleren und längeren MIV-Distanzen (Anti-Stau-Effekt, induzierter MIV) quasi als temporäre 'Brückentechnologie' funktionieren kann wird ja gelegentlich ins Feld geführt, das mag auch in Einzelfällen mal zutreffen, insgesamt aber sprechen die Befunde doch recht klar gegen diese Hoffnung.
      Zumindest wäre ja die stetige Zunahme des Autoverkehrs und die im Vergleich höhere Rad-Todesgefahr in den 'Vorbildregionen' zu klären, genauer:
      warum soll in D plötzlich funktionieren, was in anderen Ländern bei sogar deutlich höheren Standards im Hinblick auf Klima/Umwelt und Unfall-Todesgefahr bereits gescheitert ist?
      Es sollte auch die Genese der NL-Separationsmethode betrachtet werden:
      in den 80ern wurde u.a. durch die Probleme von Autostaus, Ölkrise und hohen Unfallzahlen (Stop de Kindermoord- Kampagne in den 70ern) damit begonnen mit 'pull&pull' sowohl die Entwicklung/Verbesserung des Radverkehrs als auch des Autoverkehrs zu erwirken.
      Das hat in der Tat funktioniert, und das Separationsprinzip hat sich in beide Richtungen (Auto und Rad) als förderlich und zudem als preisgünstig bewährt, weshalb der Radwegebau bzw. die Radseparation in NL auch parteiübergreifend vorangetrieben wurde.
      In D ist das ja seit längerer Zeit nicht anders:
      Von fDP, cDU/csU über BMW und Grüne herrscht Konsens in Bezug auf verstärkten baulich separierten Radwegebau. Überregionaler Autoverkehr wird dabei entstaut/beschleunigt, wodurch dem Wunsch nach vergrößerten Erreichbarkeitsradien des MIV nachgekommen wird (IHK's, etc.), hochpreisige Stadtzentren können 'verkehrsberuhigt' werden, was hohe Immobilienrenditen absichert und den stationären Einzelhandel evtl noch eine Weile über Wasser halten kann, und die ökologisch irrelevanten Kurzstrecken werden verstärkt mit dem flächensparsamen Radverkehr zurückgelegt, wodurch die MIV Schnittstellenstaus reduziert werden.
      Was damit bislang nirgendwo(!) funktioniert hat, ist die Reduktion des Autoverkehrs und/oder des Straßengüterverkehrs. Bei konsequentem qualitativen Radwegbau wird zudem die ökologisch immer bedenklichere Lage der zu starken Bodenversiegelungen relevant verstärkt.
      Planet und Gesellschaft haben sich in den gut 4 Jahrzehnten weiterentwickelt und die heutigen 'Schlüsselprobleme' werden von den altbackenen 80er Jahre NL-Konzepten nicht nur nicht adressiert, sondern sind in etlichen Gesichtspunkten als kontraproduktiv anzusehen.
      Es braucht endlich eine Diskussion um ökologisch/sozial förderliche Maßnahmen abseits der (leider) gescheiterten 'Autogerechten Radverkehrsförderung' a la NL.
      Alfons Krückmann

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    3. Wobei das Design der Infrastruktur und das der Kreuzungen und Einmündungen an sich bei echter separierter Infrastruktur wohl am wenigsten mit den gestiegenen Todeszahlen in NL zu tun haben. Auf dem Niveau hat sich ja nichts geändert, was den dortigen recht plötzlichen Anstieg erklären würde - den entsprechenden Artikel von David Hembrow hatten Sie ja selber schon zitiert.
      Im vorliegenden Hamburger Fall steht außer Zweifel, dass diese hingerotzte Radwegführung zu einem Gutteil mitverantwortlich für den Zusammenstoß ist. Zu welchem Teil werden hoffentlich auch mal die Gerichte feststellen.

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    4. Mit dem Thema habe ich mich, zusammen mit Fachleuten aus der Schweiz vor einem Jahr lange beschäftigt. Statistiken lassen sich schwer vergleichen, weil beispielsweise die Niederlande ein System haben, mit dem sie auch die Fahrradstürze und -Zusammenstöße erfassen, die nicht polizeilich gemeldet werden, bis hin zu Todesfällen. Die niederländische Statistik scheint ehrlicher als unsere. Außerdem radeln in den Niederlanden sehr, sehr viele ältere Menschen, und deren Unfallrisiko ist viel höher als das von Jüngeren. Hier mein Blogbreitrag dazu: https://dasfahrradblog.blogspot.com/2024/03/niederlande-fahrradparadies-oder.html

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    5. Ich hatte ja darunter kommentiert und gefragt, ob es irgendwelche Belege gäbe für eine angenommene Untererfassung in D oder den unterstellten Altersbias.
      Gibt es diese mittlerweile, bzw. hast Du da was gefunden?
      Mir ist da immer noch nichts untergekommen, so dass m.E. weiterhin bei seriöser Betrachtung und in Übereinstimmung mit u.a. der UDV-Studie von einem pro km ca. 1,4-1,5 fach höheren Radunfall Todesrisiko in NL gegenüber D auszugehen ist.
      Nur weil Daten den gängigen 'lets go dutch' Ideologien widersprechen, müssen sie ja nicht falsch sein. Im Gegenteil ist Empirie ein zentral wichtiges Korrektiv gegenüber interessengeleiteten Marketingkampagnen, vagen hypothetischen Annahmen und verkürzten Schlussfolgerungen.
      Alfons Krückmann

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  4. Mein Beileid allen Angehörigen der getöteten Radfahrerin.
    Dieser Murks an Infrastruktur kostet jeden Tag Leben.
    Karin

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  5. Hallo Zusammen,
    Ich habe mir gerade das auf NDR verfügbare Video angesehen. Da ist zu erkennen, dass der Gehweg in dem Bereich vor der Unfallstelle teilweise wegen einer Baustelle abgesperrt ist. Man erkennt auch ein Verkehrsschild, dass auf eine Fahrbahnverengung auf der rechten Seite hinweist. Das passt zu den gelben Linien, die auf dem Foto zu erkennen. D.h unmittelbar nach der Unfallstelle wird Radspur und Fahrstreifen nach links verschwenkt. Sollte die Seniorin bis dahin wirklich auf dem Fußweg gefahren sein, wäre das eine Erklärung warum sie auf die Radspur wechseln wollte.
    Im Video wird immer noch von vielen offenen Fragen gesprochen, und der Hoffnung weitere Zeugen könnten zur Klärung beitragen. Das im Zusammenhang mit einigen Situationen, die ich selbst erlebt habe, lässt mich daran zweifeln, dass die Radfahrerin mit Sicherheit auf dem schmalen Restfußweg gefahren ist. Ich habe schon oft erlebt, dass Zeugen nicht erzählen was vor einem markanten Ereignis passiert ist, sondern was sie für eine plausible Vorgeschichte halten. D.h eine korrekte Erinnerung, dass die Radfahrerin auf dem Fußweg war, nehme ich nur Fußgängern ab, für die das schon ein Ereignis ist, dass man bewusst wahrnimmt.
    Die meisten anderen werden erst nachdem der Unfall passiert ist darüber nachdenken ob sie die Vorgeschichte gesehen haben, und dann ggf erzählen was sie glauben gesehen zu haben.

    Nachdem was ich auf Google gesehen habe, finde ich die Radverkehrsführung dort nicht so schlimm. Die Überleitung vom separaten Teil auf der Brücke zur Radspur ist gut markiert und es ist eine echte Einleitstelle, kein abrupter Übergang. Auch deshalb halte ich es nicht für gesichert, dass die Radfahrerin überhaupt jemals auf dem Fußweg gefahren ist.

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    1. Ja, das habe ich mir auch angeschaut, und Zeug:innen ist nicht so recht zu trauen. Natürlich ist die Radinfrastuktur nicht so schlimm, schlimm ist, dass gerade Fahrer breiter Fahrzeuge sich von der durchgezogenen Linie nicht so einschüchtern lassen, sondern den Radstreifen mit benutzen (obgleich es hier zwei Richtungsfahrspuren gibt). Dass die Radlerin über den Radstreifen hinausgeschossen sein könnte, halte ich für unwahrscheinlich. Das deutet auch niemand an. Für junge, fitte und immer hellwache Radler:innen ist so ein Infrastrukturwechsel unproblematisch, aber für Ältere sind diese abrupten Wechsel schwieriger. Und wenn man sich dann noch darauf verlässt, dass sich die Menschen im Auto an die Verkehrsregeln halten, kann es schnell kritisch werden.

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    2. ... nachdem ich mir die Bilder auf hamburgize angesehen habe, bin ich davon überzeugt, dass die eigentliche Gestaltung der Radverkehrsführung dort nicht das Hauptproblem ist. Die Verkehrsführung wegen der Baustelle ist das Problem. Da rechts der Baken platz ist, fahren viele KFZ Fahrer regelwidrig über Radspur und Bushaltestelle. D.h hier wird ohne Not, nur für wenige Sekunden Vorteil die Radspur gequert, die ja ein für Radfahrer reservierter Teil der Straße ist. Die Bilder wurden sicher anlässlich des Unfalls gemacht, also nach dem Unfall. Die Polizei rätselt immer noch über die Unfallursache, dass aber das Umfahren der Verschwenkung über den für andere reservierten Bereich Teil des Problems ist scheint die Polizei nicht erkannt zu haben, sonst stünde da einer der das sanktioniert.
      Ich persönlich finde bauliche Trennungen immer einen schlechten Kompromiss. Leider ist es, öfter als mir lieb ist, notwendig den KFZ Verkehr vom Missbrauch der Fahrradinfrastruktur abzuhalten. Wenn das nicht notwendig wäre, wäre der hindernisfreie Übergang für alle ein Gewinn: Radfahrer können andere Radfahrer mit ausreichen Abstand überholen, wenn von hinten kein schnelleres KFZ naht, und KFZ können um stehende Hindernisse fahren wenn kein Radler in der Nähe ist.
      Leider funktioniert das so oft nicht, dass ich die Forderung nach konsequent getrennten Wegen nachvollziehen kann.

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    3. @anonym 17:05 Genau dasselbe Problem mit der Baustelle habe ich vorhin in einer Antwort angemerkt, die seither verschwunden ist. Der LKW ist offensichtlich (NDR- Video!) über die Radspur und die Bushaltestelle den Baken ausgewichen, und hat dabei die Frau überfahren.
      Weshalb Polizei und Presse,dieser auch nur die geringste Schuld andichten wollen, ist völlig rätselhaft.

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    4. tut mir leid, ich wollte keine These für mich beanspruchen, nur stützen

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  6. Eine weiter Quelle mit vielen Fotos von vor Ort ist hier zu finden: https://hamburgize.blogspot.com/2024/09/todesfall-in-hamburg-radfahrerin.html

    Dort sieht man auch schön, wie viele Autofahrer einfach illegal dort fahren weil sie meinen die Verkehrsregeln gelten nicht für sie...

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  7. Danke, den tue ich noch oben in meinen Blogpost hinein.

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  8. Hamburger Abendblatt:
    "Die polizeilichen Ermittlungen ergaben nun neue Erkenntnisse. Unter anderem mithilfe eines 3-D-Scanners konnte der Unfall rekonstruiert werden: Die Fahrerin des Lkw fuhr auf der Straße Baumwall mutmaßlich auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung Landungsbrücken. Im Bereich der Baustelle, dort, wo der Autoverkehr auf die rechte Spur umgeleitet wird, fuhr sie dann allerdings nach rechts in Richtung der Bushaltebucht – und querte illegalerweise den Radfahrstreifen. Dabei kam es zur Kollision mit der 71 Jahre alten Radfahrerin, die den Radweg regelkonform befuhr."
    Alfons Krückmann

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    1. im Ganzen:
      https://www.abendblatt.de/hamburg/hamburg-mitte/article407245143/toedlicher-fahrradunfall-lkw-fuhr-unerlaubt-auf-radweg-1.html
      Thomas

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    2. Danke.

      Dazu brauchen die also einen 3-D-Scanner?! Es ist doch schon beim ersten Betrachten des NDR-Videos klar, was da abgelaufen ist, besonders wenn man dann noch das X-Video, das auf dem hamburgize-blog verlinkt ist, mit dazu nimmt!

      Die eigentliche Frage aus unserer Sicht als Radfahrer ist jetzt: wie kann es angesichts der offensichtlichen Tatsachen zu einem so skandalösen Polizeibericht (auch im Blog verlinkt) wie dem ersten kommen, wie kann es sein, dass sämtliche (oder zumindest mehrere in großen Medien) Berichte daraus eine alleinige Schuld der Radfahrerin konstruieren? Und damit nicht nur das Gedächtnis der Toten beschmutzen, sondern auch Radfahrer insgesamt massiv gefährden!?

      Ich hoffe wie gesagt, dass sich vielleicht hier endlich mal ein Gericht grundsätzlich mit der Problematik auseinandersetzt.

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    3. Danke für den Link zu dem Artikel, ich habe ihn oben im Post ergänzt. Es ist schon erstaunlich, wie sehr der verquere Blick auf Radfahrende (die machen immer irgendwas, weshalb es zu einem Crash kommt) die Wahrnehmung der wahrscheinlichen Realität verstellt. Der Presse stehehn noch keine Register zur Verfügung, Zusammenstöße zwischen Rad und Auto anders zu beschreiben.

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