Dass Mopedfahrer sich für Radfahrer halten und gegen die Einbahnstraße über die Radfuhrt in die Tübinger Straße fahren, regt ja schon keinen mehr auf, so oft passiert das. Aber dass ein Autofahrer sich für einen Fußgänger hält und ungeniert die Verkehrsinsel benutzt, um nach links abzubiegen ist schon bemerkenswert.
Das Foto stammt von Blogleser Simon, der die Szene am Vormittag des 17. Juli am Charlottenplatz beobachtet hat. Von wo der Böblinger gekommen ist, konnte er nicht beobachten. Der Fahrer hat jedenfalls mitten auf dem Aufstellplatz auf der Seite für Radfahrende den Verkehr abgewartet, der die Charlottenstraße herabkam und ist dann in die Planie Richtung Tunnel/Schlossplatz) abgebogen. Dass schwer Motorisierte Fußgängerbereiche befahren, passiert gar nicht so selten, denn ich habe mehrere Fotos davon.
Dass Motorrad- und Mopedfahrende sich gerne auch für Radfahrende oder Fußgänger:innen halten, habe ich schon gesagt. Sie nutzen für Radfahrende freigegebenen Gehwegbereiche und, wie dieser Motorradfahrer die Fußgänger- und Radfurt zwischen Hauptbahnhof und Lautenschlager Straße. Es ist immerhin ein schweres Motorrad, mit dem der Fahrer sich ansonsten so schnell wie Autos unter Autos bewegt.Dass Moped-Fahrende sich für Radfahrende halten, ist Usus. Nicht nur, dass die Fahrzeuge (wie Motorräder auch) auf Gehwegen abgestellt werden, sie werden dorthin ja auch auf dem Gehweg gefahren.
Davon abgesehen brausen Mopedfahrende auch gern mal aus der Möhringer Straße über die Radweg- und Gehwegbereiche über die Rad- und Fußgängerampel Schreiberstraße bei der Matthäuskirche.Und der auf dem Foto ganz unten hat das Stella-E-Moped gemietet und sich entschlossen, die Theodor-Heuss-Straße zusammen mit den Fußgänber:innen auf dem Fußgängerüberweg zu überqueren.
Unnötig zu sagen, dass sowas nicht erlaubt ist. Interessant finde ich, dass diese Leute, die Fahrzeuge fahren, die ihnen nicht die geringste Anstrengung abverlangen, um sie vorwärts zu bringen, und die oft mit Navis ausgerüstet sind, die jede Irrfahrt abfangen, so extreme Abkürzungen suchen, um ans Ziel zu kommen, zu Not auch einfach mal die Mittelinsel eines Fußgängerüberwegs.
Aber was würden dieselben Leute sich aufregen, wenn ein Radfahrer mal kurz einen Autobahn- oder Schnellstraßenabschnitt nutzt, um schneller an sein Ziel zu kommen, das er mit Muskelkraft erreichen muss. Merke: Die Flächen derer nutzen, die in der Hackordnung des Straßenverkehrs weiter unten stehen, geht immer (ungestraft), aber wehe, ein Fußgänger oder Radfahrer erhebt Anspruch auf den Raum, den Autofahrende für ihren eigenen halten!
Entsprechende Zahlen fehlen praktischerweise ja für Deutschland, aber es ist hier natürlich ganz genauso wie z.B. im Vereinigten Königreich, wo Dutzende Fußgänger jedes Jahr von Motorisierten auf Fußgängerflächen getötet werden. (https://www.cyclinguk.org/briefing/cycling-and-pedestrians)
AntwortenLöschenDie Wilhelmsbrücke wird mit allem, was noch durchpasst, auch gern genommen, natürlich überholt man dort auch und hält dann in den Gegenverkehr, - die so genannte (von wem eigentlich, cui bono?) "Hackordnung des Straßenverkehrs" scheint es ja herzugeben. Friss oder stirb....Hajö.
AntwortenLöschenEin weiteres für mich schockierendes Beispiel vom letzten Ende der Liststraße Richtung Goldener Adler. Dieses Stück ist eine Einbahnstraße, die nach oben hin auch für Radfahrer freigegeben ist. Als ich mit dem Rad auf der Autospur regulär r
AntwortenLöschennach unten fuhr, fuhr ein schweres Motorrad den Radweg in die falsche Richtung hinunter, an den Autos vorbei. Wenn in diesem Moment ein Radfahrer von unten nach rechts korrekt auf den Radweg eingebogen wäre, den man nicht einsehen kann, wäre ein sehr schlimmer Unfall passiert.
Da gäbe es einige technische Lösungen, z.B. mehr Poller auch um die Fussgängerinseln zu schützen, oder höhere Schwellen. Ansonsten könnte man auch ein "Geoblocking" / "Geofencing" für Autos / Mofas einfürhen. Also via der GPS Sensor wir das Fahren auf gesperrte Flächen / Bereiche verunmöglicht, bei den Flugdrohnen gibt es das ja schon seit einigen Jahren. Aber von so was sind wir wohl noch sehr weit entfernt in D, zumal ja schon die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn nicht durchsetzbar scheint....
AntwortenLöschenPoller sind die falsche Lösung. Warum muss man Radfahrer gefährden, nur weil sich Autofahrer nicht an die Regeln halten?
LöschenIch denke, das Befahren von Fussgängerbereichen mit Motorrädern wird dadurch begünstigt, dass das Parken auf diesen Flächen toleriert wird. Wenn der Motorradfahrer mitten im Fussgängerbereich steht, wählt er nicht den kürzesten Weg zurück zur Fahrbahn, sondern den für ihn Vorteilhaftesten.
AntwortenLöschenSo gewöhnt man sich halt daran. Es ist natürlich außerdem so, das die Infrastruktur zum Abstellen für Motorräder auch nicht so gut ist.
christo.
Den Motorrädern steht doch die gesamte bereits übermäßig ausgebaute Parkplatzstruktur gemeinsam mit dem Autoverkehr zur Verfügung.
LöschenGgf. auch im Parkhaus, ggf. auch mal mit ein paar hundert Metern Fußweg zum Fahrzeug.
Alfons Krückmann
Nur als kurze Ergänzung: Parkhäuser sind i. A. für Krafträder gesperrt.
LöschenThomas