3. Mai 2014

Wenn die Polizei mal auf Rädern Streife führe ...

dann sähe sie die Welt aus Sicht des Radfahrers. Sie könnte Radler anhalten, die ihnen auf dem Radsteifen in Geisterfahrmanier entgegen kommen. Radler verletzen auch die Regeln.

Aber wir vermuten, dass der Polizeistreife auf dem Fahrrad zunächst einmal auffallen würde, wie viele Autos Radstreifen und Sicherheitsstreifen als Park- und Halteflächen benutzen.



Hier die Wilhelmstraße beim Rewe. Der Radler muss drum herum. Auf mehr befahren Straßen als dieser ist das nicht ungefährlich. Man muss sich umdrehen, Arm rausstrecken, Bremsen und in den fließenden Autoverkehr. Das sind Manöver, die den Radfahrer destabilisieren (bremsen, Arm raus, umgucken) und auch für den Autofahrer eine optisch unsichere Situation schaffen.

Und so weiter.

15 Kommentare:

  1. Hallo, das ist doch das Auto von Joachim Rudolf, unten an der Tür steht "Rudolf Lichtwerbung". Das ist doch der CDU-Stadtrat-Kandidat in Degerloch.

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  2. In Düsseldorf werden demnächst die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf dem Rad unterwegs sein. Es haben sich wohl zuviele Fußgänger über deren Autos in Parks usw beschwert. Damit verbunden sollen wohl auch direkt Autofahrer verwarnt werden die Fahrradstreifen blockieren oder behindern.

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  3. Aber du musst doch verstehen, wenn das Ordnungsamt solche Falschparker aufschreiben würde, würde das nur zu mehr Aggressivität der Autofahrer gegenüber Radfahrern führen! Das sag nicht ich, das sagt der Stuttgarter Obergrüne, OB Kuhn. Hier: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.radfahren-in-stuttgart-radlerlobby-kritisiert-zu-enge-wege.faf8893b-63f5-48af-94f4-b7ab9c6cb437.html

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    1. Und die Radler würden sich ärgern, wenn sie der Polizei begegnen. Es ist heikel. Ich bin für Belehrung.

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  4. Wieso sollten sich Radfahrer (Radler sind Biermischgetränke) ärgern, wenn sie der Polizei begegnen? Ein mulmiges Gefühl, okay. Aber das hat seit dem schwarzen Donnerstag so gut wie jeder Stuttgarter.

    Auf alle Fälle ist die Erklärung Kuhns, warum bei vielen Ordnungswidrigkeiten die Behörden lieber wegschauen, eine Frechheit. Aber leider wahr. Ich habe nicht nur einmal gesehen, wie Parker an abgelaufenen Parkuhren ein Knöllchen kassiert habe, der Gehweg blockierende Falschparker direkt gegenüber aber nicht. Aus "Opportunitätsprinzip". Kein Wunder daß in Stuttgart massiv falsch geparkt wird.

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    1. Lieber Martin, ich finde es auch nicht gut, wenn wir die Polizei damit beauftragen, die Regelwidrigkeiten zu ahnden, die wir alle begehen. Ich mag den Ruf nach der Polizei nicht. (Auch Radfahrer begehen eklatante Regelwidrigkeiten, und die müsste man dann auch ahnen. Das wäre aber nun ein ganz falsches Signal.) Und Kuhn ist ja nun ganz und gar nicht der, der das Radfahren erschweren will. Im Gegenteil. Mit ihm haben wir zum ersten Mal einen OB, der das Radfahren ernsthaft und aus Überzeugung fördert.

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  5. Liebe Christine,

    erstmal ist die Polizei nur der sekundäre Ansprechpartener. Primär ist für Falschparker das Ordnungsamt zuständig. Und Fakt ist nunmal daß hier schon jahrelang falsch gehandelt wird. Behinderndes Falschparken wird so gut wie gar nicht geahndet, mit dem Effekt, daß es mittlerweile flächendeckend praktiziert wird. Zum Nachteil aller anderen Verkehsteilnehmer. Egal ob Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger mit und ohne Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, usw.

    Und natürlich verstoßen auch Radfahrer gegen Verkehrsregeln. Fußgänger auch. Hast du irgendwo heraus gelsen, daß ich das abstreite? Oder gut heiße? Hier geht es doch eher um das Zitat von Kuhn, daß behindernde Falschparker nicht aufgeschrieben werden, weil es die Aggressivität gegenüber Radfahrern fördern würde. Dieses Zitat geht ja gerade durch die Rad fahrende Blogosphäre. Ebenso übrigens, daß es Konflikte zwischen Leuten und Radfahrern gibt. Beides zusammen hinterlässt ein fatales Signal.

    Kuhn will vielleicht nicht das Rad fahren erschweren. Aber er tut es offensichtlich. Und damit ist er auf Linie mit seinem Parteigenossen Hermann, der auf Biegen und Brechen die Helmpflicht einführen will, wider jedem Sachverstand. Dann kommt noch die Forderung nach Radwegen oder -streifen, die auch gerne von Politikern der Grünen aufgegriffen wird, und die sich immer wieder als Bumerang gegen den Radverkehr erweist.

    Wenn ich die Grünen nicht schon seit 98 nicht mehr wählen würde, wäre spätestens jetzt der Ofen aus.

    Aporpos: deine Aktion, deine Wahlwerbung an Fahrräder zu hängen, halte ich für verfehlt. Aus den gleichen Gründen warum Autofahrer die Visitenkarten von Händlern an ihren Autos sauer aufstoßen.

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    1. tut mir leid, dass ich dich so gründlich verärgert habe. Du weißt, dass ich gegen eine Helmpflicht für Radler bin (und mit mir viele weitere Grüne). Dafür gibt es ja auch reichlich gute Gründe. Ich fürchte immer, wenn man nach der Polizei (oder dem Ordaungsamt) ruft, damit Autofahrer aufhören wild zu parken, dass man damit ein Problem delegiert, das wir alle miteinander in dieser Stadt haben: der Mangel an Respekt für andere Verkehrsteilnehmer. Du und ich, wir haben diesen Mangel an Respekt nicht. Ich möchte gern in Stuttgart für stressfreie Mobilität werben und diesen Blog als Denkfabrik verstehen. Ich habe viele Diskussionen mit Auto-Liebhabern (die manchmal auch Radhasser sind) und Fußgängern geführt. Wenn sie erfahren, wie schwierig für uns Radler das Radfahren in Stuttgart ist, dieses ständigen Systemwechsel, diese Bastelei, die Baustellen, dann werden sie leiser und erkennen, dass man was für Radler tun muss. Und ich trete derzeit auf allen Ebenen für unsere Belange ein (derzeit auch im Bezirksbeirat Süd).

      Übrigens über die Kärtchen von Autohändlern an meinem Auto ärgere ich mich auch. Und das daran denke ich auch, wenn ich meine Anhänger verteile. Andere finden die aber gut. Und ein bisschen Wahlkampf muss ich machen, damit ich die Interessen der Radler am Ende vielleicht tatsächlich im Gemeinderat vertreten kann. Das finde ich so wichtig, dass ich meine eigenes mulmiges Gefühl ignoriere.

      Wenn du magst, schreib mir eine direkte E-Mail, ich hätte noch ein paar Hintergrundinformationen für dich. (Mailadresse im Impressum.)

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  6. Altmünsteraner5. Mai 2014 um 13:57

    Na das ist ja Klasse!! Ich bin schon in vielen Städten Rad gefahren, aber so viel Agressivität und Intoleranz wie in Stuttgart durch Autofahrer ist mir noch nirgendwo entgegengeprallt. Und dafür ist die Polizei/ Ordnungsamt doch da: mir und anderen Verkehrsteilnehmern ein sicheres Fortkommen zu gewährleisten und Regelverstoßer -und damit zumeist Sicherheitsgefährder - aus dem besagten Verkehr zu ziehen und zu bestrafen. Da brauche ich doch kein schlechtes Gewissen oder über die Gedanken des Täters sinnieren, sonst müsste man ja über unser gesamtes strafbewährtes Gesellschaftssystem philosophieren und es in Frage stellen.....

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    1. Antwort auf 7. Altmünsteraner 5. Mai 2014 13:57:

      „Und dafür ist die Polizei/ Ordnungsamt doch da: mir und anderen Verkehrsteilnehmern ein sicheres Fortkommen zu gewährleisten und Regelverstoßer -und damit zumeist Sicherheitsgefährder - aus dem besagten Verkehr zu ziehen und zu bestrafen“

      In Stuttgart ist das anders. Da sind Polizei/Ordnungsamt dazu da, die Radfahrer aus dem Verkehr zu ziehen, weil sie „den Verkehr“ aufhalten. Solches habe ich schon öfter erlebt auf der B14 zwischen Neckartor und Marienplatz. Der Vorwurf lautet dann meistens: „Das ist eine Bundesstraße, da dürfen Sie nicht fahren“. Ich sage dann immer: „Bundesstraße ja, aber keine Kraftfahrstraße“. Üblicherweise fällt dann der Groschen immer noch nicht. Entweder kommt dann die Aufforderung, die Fahrbahn zu verlassen, in dem Fall hat man dann schlechte Karten, weil man gegen eine – wenn auch falsche – Anweisung nach §36 der StVO, „Zeichen und Weisungen der Polizeibeamten“, unmittelbar nichts unternehmen kann, oder die Bürokratie geht ihren Gang, d.h., nach einiger Zeit erhält man einen Anhörungsbogen. Und spätestens dann ist klar, dass auch das Ordnungsamt aktiv versucht, das Recht zu verbiegen, denn das hätte ja die Möglichkeit, die Zeugenaussage der Polizeibeamten kritisch zu prüfen und die Angelegenheit von sich aus zu beenden, weil es ja feststellen könnte, dass im fraglichen Straßenabschnitt das Radfahren erlaubt ist. Aber nein, Polizeibeamte haben ja immer Recht, da braucht man gar nichts prüfen. Deshalb muss man sich erst dazu äußern und auf die Rechtslage hinweisen. Und wenn man das getan hat, bekommt man trotzdem erst lange verzögert oder überhaupt keine Nachricht, dass die Angelegenheit eingestellt worden ist.

      Einmal allerdings ist es besser verlaufen: Ein Polizist auf dem Motorrad nähert sich mir. Da gerade Stau ist, können wir uns unterhalten. Er bringt das übliche „Da dürfen Sie nicht fahren“. Ich widerspreche und begründe, dann schwenkt er um auf „so gefährlich“. Da sticht mich der Hafer und ich sage: „Ich fahre hier jeden Tag, da werde ich die Gefährlichkeit doch wohl selbst beurteilen können“. Das nimmt er dann zum Anlass, sich über Funk (ich kann mithören) bei seiner Dienststelle zu erkundigen. Und von der bekommt er zu hören, dass an der fraglichen Stelle das Radfahren sehr wohl erlaubt ist. Er erkundigt sich dann noch nach Ausweichstrecken und bekommt die Tübinger Straße genannt. Also empfiehlt er mir nochmal von wegen „so gefährlich“, die Ausweichstrecke zu nehmen. Da lasse ich ihn dann reden.

      So geht es also zu in Stuttgart!

      „[…] Regelverstoßer […] aus dem besagten Verkehr zu ziehen und zu bestrafen“

      Im Übrigen bin ich jedem Regelverstoßer dankbar (Hallo Partner, dankeschön!), der auf Radverkehrtanlagen parkt, und froh darüber, dass die Polizei solche nicht eifrig aus dem Verkehr zieht, weil ich eine zugeparkte Radverkehrtanlage nicht benutzen kann, egal, ob benutzungspflichtig oder nicht. Solche Vorfälle werde ich nicht anzeigen.

      Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, public2014.fwnsp@spamgourmet.com

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    2. Antwort auf 7. Altmünsteraner 5. Mai 2014 13:57:

      „Und dafür ist die Polizei/ Ordnungsamt doch da: mir und anderen Verkehrsteilnehmern ein sicheres Fortkommen zu gewährleisten und Regelverstoßer -und damit zumeist Sicherheitsgefährder - aus dem besagten Verkehr zu ziehen und zu bestrafen“

      In Stuttgart ist das anders. Da sind Polizei/Ordnungsamt dazu da, die Radfahrer aus dem Verkehr zu ziehen, weil sie „den Verkehr“ aufhalten. Solches habe ich schon öfter erlebt auf der B14 zwischen Neckartor und Marienplatz. Der Vorwurf lautet dann meistens: „Das ist eine Bundesstraße, da dürfen Sie nicht fahren“. Ich sage dann immer: „Bundesstraße ja, aber keine Kraftfahrstraße“. Üblicherweise fällt dann der Groschen immer noch nicht. Entweder kommt dann die Aufforderung, die Fahrbahn zu verlassen, in dem Fall hat man dann schlechte Karten, weil man gegen eine – wenn auch falsche – Anweisung nach §36 der StVO, „Zeichen und Weisungen der Polizeibeamten“, unmittelbar nichts unternehmen kann, oder die Bürokratie geht ihren Gang, d.h., nach einiger Zeit erhält man einen Anhörungsbogen. Und spätestens dann ist klar, dass auch das Ordnungsamt aktiv versucht, das Recht zu verbiegen, denn das hätte ja die Möglichkeit, die Zeugenaussage der Polizeibeamten kritisch zu prüfen und die Angelegenheit von sich aus zu beenden, weil es ja feststellen könnte, dass im fraglichen Straßenabschnitt das Radfahren erlaubt ist. Aber nein, Polizeibeamte haben ja immer Recht, da braucht man gar nichts prüfen. Deshalb muss man sich erst dazu äußern und auf die Rechtslage hinweisen. Und wenn man das getan hat, bekommt man trotzdem erst lange verzögert oder überhaupt keine Nachricht, dass die Angelegenheit eingestellt worden ist.

      Einmal allerdings ist es besser verlaufen: Ein Polizist auf dem Motorrad nähert sich mir. Da gerade Stau ist, können wir uns unterhalten. Er bringt das übliche „Da dürfen Sie nicht fahren“. Ich widerspreche und begründe, dann schwenkt er um auf „so gefährlich“. Da sticht mich der Hafer und ich sage: „Ich fahre hier jeden Tag, da werde ich die Gefährlichkeit doch wohl selbst beurteilen können“. Das nimmt er dann zum Anlass, sich über Funk (ich kann mithören) bei seiner Dienststelle zu erkundigen. Und von der bekommt er zu hören, dass an der fraglichen Stelle das Radfahren sehr wohl erlaubt ist. Er erkundigt sich dann noch nach Ausweichstrecken und bekommt die Tübinger Straße genannt. Also empfiehlt er mir nochmal von wegen „so gefährlich“, die Ausweichstrecke zu nehmen. Da lasse ich ihn dann reden.

      So geht es also zu in Stuttgart!

      „[…] Regelverstoßer […] aus dem besagten Verkehr zu ziehen und zu bestrafen“

      Im Übrigen bin ich jedem Regelverstoßer dankbar (Hallo Partner, dankeschön!), der auf Radverkehrtanlagen parkt, und froh darüber, dass die Polizei solche nicht eifrig aus dem Verkehr zieht, weil ich eine zugeparkte Radverkehrtanlage nicht benutzen kann, egal, ob benutzungspflichtig oder nicht. Solche Vorfälle werde ich nicht anzeigen.

      Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, public2014.fwnsp@spamgourmet.com

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  7. Das ist wahr. Wenn ich auf der Fahrbahn radle, werde ich mindestens einmal angehupt. Das ist schon sehr frech. Die Autofahrer drängen die Radler auf die Gehwege ab. Und dort wird dann der Konflikt zwischen RAdlern und Fußgängern ausgetragen. Gestern habe ich auf dem Neckardamm gesehen, wie zwei Radler eine alte Frau mit zwei Krücken beinahe umgefahren hätten, weil sie unbedingt zwischen ihr und entgegenkommenden Fußgängern durchmussten. Deshalb müssen die Radler auf die Fahrbahn. Und zwar so viele, dass die Autofahrer sich endlich daran gewöhnen, dass ihnen die Straße nicht allein gehört.

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  8. Hab kürzlich am Stöckach eine Fahrradstreife gesehen. Die waren mit einem Zettel an einem Falschparker unterwegs. Es gibt sie doch... (viel zu selten)

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