19. November 2015

Ein Zeichen soll es richten

Wikipedia, user Ebayabe
Sie heißen Sharrows. Das setzt sich zusammen aus share und arrow (teilen und Pfeil) und bedeutet, dass man auf die Fahrbahn ein Radzeichen mit Pfeil malt. 

Es kommt aus dem englischsprachigen Raum und  zeigt Autofahrern und Radlern, dass sie sich diese Fahrbahn teilen.

In Österreich haben Radler in Reutte und Tulln durchgesetzt, dass solche Sharrows auf die Fahrbahn kommen. Infolgedessen hat Wien in einem Pilotprojekt einen Versuch gestartet. Drei Straßen bekamen die Piktogramme, und es wurde beobachtet, wie es Radlern damit geht. Eine Studie stellt nun fest: Es finden mehr Interaktionen zwischen Radlern und Autofahrern statt, und Radfahrer werden weniger knapp überholt.


Jacsksononwillw Byciclse Coalition
Derzeit weisen mich viele auf diese Studie hin. In Stuttgart müsste man Sharrows auf viele Straßen, vor allem Nebenstraßen malen, vor allem aber in die Tübinger Straße,  wo so manche Autofahrer immer noch nicht einsehen, dass Radler auch ein Recht haben dort zu fahren, oder in die typischen Radstrecken Urbanstraße bis Keplerplatz, auf die Neckarstraße und im Stuttgarter Westen auf die Schwabstraße, die Johannesstraße und so weiter. Nebenstrecken sind zu schmal für Radstreifen oder Sicherheitsstreifen.

Das wäre beispielsweise auch  eine Möglichkeit, die für Radler hochgefährliche Burgstallstaße (Teilabschnitt der Hauptradroute 1 durch Heslach) ansatzweise zu entschärfen. Sie ist schmal und hat an jeder Kreuzung Rechts vor Links, Radler rollen zügig bergab. Sie werden oft als zu schnell empfunden, obwohl sie mit Sicherheit nur in den seltensten Fällen mit mehr als 30 km/h unterwegs sein dürften. Eine ideale Straße, auf der man alle Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam machen kann, dass hier viele Radfahrer unterwegs sind.

Denn in diesem Jahr haben sich in der Burgstallstaße zwei schwere Radlerunfälle ereignet, von denen ich Kenntnis erlangt habe. Autos sind zu schnell unterwegs. In einem Fall hat der Autofahrer dem Radfahrer die Vorfahrt genommen. Beim zweiten Fall kenne ich die Umsätnde nicht.
Auf allen anderen Stecken, vor allem bergauf, ersetzen sie den Radstreifen oder den Sicherheitsstreifen nicht.

In Berlin hat die Stadt unlängst in der Kastanienallee Radpiktorgramme auf den Asphalt gemalt, und zwar, um Radler zu ermuntern, in den Straßenbahnschienen zu fahren, nicht rechts daneben, wo sie immer wieder von sich öffnenden Autotüren geparkter Fahrzeuge aus dem Sattel gewischt wurden. Sind zwar keine Sharrows, aber der Zweck ist derselbe, und das geht offenbar. Diese Info habe ich von Kommentator Tobias. Vielen Dank.

27 Kommentare:

  1. Liebe Christine!
    Was macht dich so sicher, dass Sharrows an anderen Stellen nicht funktionieren? Ist das nur ein Gefühl von dir, oder hast du da belastbare Zahlen?

    Ich lese daraus, dass nachdem hier in den Kommentaren doch viele Radfahrer von Problemen gerade mit Schutzstreifen berichten willst du als Bezirskbeiräten dieses "Glomb" immer noch unterstützen.

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    1. Nicht alle finden Schutzstreifen ein Glomp, vor allem die, die auf Gehwegen radeln, weil sie auf der Fahrbahn Angst haben. Routinierte Radler fahren, wo es für sie richtig ist, ängstliche oder ungeübte wollen ein Radzeichen und einen Streifen auf der Fahrbahn sehen, bevor sie sich da hin trauen. Und Autofahrer sehe, dass hier Radler unterwegs sind. Vielleicht würden Sharrows bei uns auch helfen. Könnte sein. Wäre gut.

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    2. Kann durchaus sein, das nicht alle Schutzstreifen für ein Glomp halten. Aber das ist ja auch nur eine Meinung, wäre es deutliche Zeichen, und auch Studien gibt wenn ich recht weiß, dass sie eben dies sind.

      Es geht auch nicht um routinierte Radler. Gerade für ängstliche und ungeübte Radfahrer sind Schutzstreifen nichts, denn gerade die halten dann Rad fahren wegen den Dichtüberholern für noch gefährlicher.

      Sharrows sind auch Radzeichen auf der Fahrbahn, erfüllen also deine Forderung.

      Ich wiederhole also: die entsprechenden Berichten von den problematischen Schutzstreifen hast du nicht gelesen, und unterstützt also weiterhin das Aufbringen von gefährlichen Schutzstreifen in deiner Position als Bezirksbeirätin?

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    3. Im zweiten Satz "wäre es deutliche Zeichen" bitte durch "während es deutliche Zeichen" ersetzen.

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    4. Ja, Schutzstreifen sind problematisch (Radstreifen oder Radwege noch mehr), aber es ist auch hochproblematisch, wenn Radler auf den Gehwegen bergab sausen, weil sie sich nicht trauen, auf der Fahrspur zu fahren (z.B. Hohenheimer Str.). Und in der Olagastraße sieht man, wie nützlich ein Schutzstreifen ist, denn da nehmen Radler den Streifen bergauf und nicht den Gehweg. Übrigens ist dort schon mal ein Busfahrer hinter mir geblieben, bis er genug Platz hatte, mich zu überholen. Im Grunde ist es so: Erst mal mit Schutzstreifen die Präsenz von Radlern auf den Fahrbbahnen einführen und durchstzen, dann alle Schutzstreifen wieder weg, weil alle, Autofahrer und Radler sich daran gewöhnt haben, auf Fahrbahnen unterwegs zu sein und auf einander zu achten. Wir sind in Stuttgart ja noch hintendran, verglichen mit Wien. Hier glauben immer noch viele Autofahrer und Radfahrer, Räder gehörten nicht auf die Fahrbahn, sondern irgendwo anders hin.

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    5. Erst mal im speziellen: die Hohenheimer Straße ist ein Problem, dass sich so weder mit Schutzstreifen noch mit Sharrows verbessern oder gar beseitigen lässt.
      In der Olgastraße sind man tatsächlich, wie nützlich Schutzstreifen sind. Bzw die Zielgruppe. Nämlich Paketdienst. Ansonsten verschärfen sie die Probleme noch. Die Teile mit Schutzstreifen sind genau die Stellen, an denen ich in Stuttgart am öftesten zu dicht überholt werde. Und zusätzlich existiert dort noch das Problem, dass die Schutzstreifen in der Dooring Zone geführt werden. Ausgerechnet diese völlig verkorkste und extrem gefährliche Radfahrerführung führst du als Beispiel für die Nützlichkeit an? Weia.

      Wenn du sagst, dass Radstreifen oder Radwege noch problematischer sind als Schutzstreifen: ist dir das wirklich ernst? Ausgerechnet diese Alibistreifen, für die am wenigsten Anforderung in der VwV existieren, die auch von den meisten Separierungsbefürwortern als die schlechteste Lösung angesehen wird, der redest du das Wort? Ich bin ehrlich gesagt entsetzt.

      Und dann der Irrglaube, dass diese Schutzstreifen irgendwann wieder entfernt werden. Mit gefährlichen Radwegen kämpfen wir spätestens seit den 70ern, die StVO-Novelle von 97 wird immer noch von Städten, auch von Stuttgart, ignoriert, trotz dem Urteil des BVwerG von 2010, und ausgerechnet Schutzstreifen sollen wegfallen?

      Jetzt muss ich ernsthaft fragen, seit wann du dich für Radverkehr einsetzt, und was dich dazu befähigt.

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  2. Das ist eine tolle und einfache Möglichkeit, alle Verkehrsteilnehmer darauf hinzuweisen, dass sie sich die Straße nur teilen.
    So ein Sharrow wäre auch sehr gut geeignet für die Paulinenbrücke, wo einem als Fahrradfahrer der PS-Wind nur so um die Ohren bläst.

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  3. werden die Autofahrer nicht denken dass sie sich auf einem Radweg befinden?

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    1. So was habe ich mir auch gedacht, als ich das obige Foto gesehen habe, aber such' mal nach der Wiener-Version, die ist "europäischer". Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, dass dann manche Autofahrer die sehr breiten Radfahrstreifen der Waiblinger Straße mitbenutzten und als Ausrede diese als Sharrows bezeichnen könnten.

      Man müsste halt Sharrows mit strukturieren Hinweisen ankündigen oder eben einer großen Info-Kampagne diese bekanntmachen und klar abgrenzen.
      Wobei sich heute schon viele bewusst sind, dass sie gerade einen Fahrradeinrichtung mit dem Auto benützen - zumindest für den ruhenden Verkehr trifft das sehr wohl zu.

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    2. Man kann doch als Symbol "Fahrrad + Auto" nebeneinander aufpinseln, dann wird es deutlich (und kommt der Realität auch näher)

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    3. Schöne Vorschlage. Diese Radstreifen weg und statt dessen per Symbol Auotfahrern klar machen, dass sie am rechten Rand Platz für Radler lassen müssen. Und diesen Platz wollen wir schon, welcher Radler will sich denn in den Autostau einreihen? (Und über den Gehweg ausweiche, das geht nicht.)

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    4. Der so gefürchtete Autostau ist für Radfahrer kaum ein Schrecken, da die wenigsten Radfahrer solche Strecken fahren müssen, auf denen es zu solchen Stau kommt. Warum? Weil es für Radfahrer freigegebene Einbahnstraßen gibt (leider immer noch zu wenig), oder Durchleitungen für Radfahrer wie am Lukasplatz, in der Nähterstraße (Hauptradroute 2), Tor-/Eberhardstraße (Hauptradroute 1) und vielen weiteren Stellen.

      Und ja, ich stehe lieber mal kurz im Stau, statt auf dem Gehweg zu fahren. Es gibt ja immer noch die Möglichkeit, abzusteigen und das Rad bis zur nächsten Ampel zu schieben. Doch, das mache ich auch manchmal, wenn es sich lohnt.

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  4. Informativer Artikel - hab mich da letztens schon gefragt, was Sharrows sind. Gibt's da mittlerweile noch kein hochkompliziertes deutsches Wort dafür?

    Ob das in Stuttgart was ändern könnte - einen Versuch wäre es allemal wert! Zudem der bisherige Ausbau der Fahrradinfrastruktur furchtbar gerne mit Straßen-Pinseleien umgesetzt wird.
    Hat das jemand schon der Stadtverwaltung vorgeschlagen bzw. was hält unser Fahrradbeauftragter Herrn Köhnlein davon?

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  5. Es gibt tatsächlich umfangreiche Studien über die Wirksamkeit dieser Sharrows. Ich halte auch viel davon, sie sehr umfangreich zu nutzen.

    Ein paar weitergehende Infos finden sich unter http://ka-radler.blogspot.de/2015/11/mehr-sicherheit-durch-richtige.html und http://itstartedwithafight.de/2015/10/28/stadt-wien-veroeffentlicht-positive-sharrow-studie/

    Die Sharrows haben nach m.E. erhebliche Vorteile gegenüber den Radstreifen. Die Radstreifen werden von Autofahrern ja auch nicht als Tabuzone gesehen. Da wird munter drauf geparkt und gefahren, wenn kein Radler da ist. Und es wird davon ausgegangen, dass es ausreichend ist, wenn das Auto grad so nicht auf dem Radstreifen fährt, wenn dort ein Radfahrer unterwegs ist.

    Die Pfeile haben offensichtlich einen wesentlichen Einfluss auf das Verhalten der Autofahrer - aber auch auf das der Radfahrer. Es wird auf sehr einfache Weise sehr deutlich gemacht, dass die Radfahrer auf dieser Fahrbahn eine Daseinsberechtigung haben.

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  6. Liebe Christine, ich stimme Deinem Beitrag voll zu und finde Deinen Vorschlag, ein paar Nebenstraßen entsprechend zu kennzeichnen sehr gut. Das ist auf jeden Fall mal einen Versuch wert und wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Beste Grüße und - wie immer - vielen Dank für Deine Arbeit!

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    1. Danke fürs Kommentieren. Das ist hier eine schöne Diskussion.

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  7. Ich finde die Idee der Sharrows für den Moment gut. Insbesondere zur Kennzeichnung im Verlauf von Radverkehrsnetzen, wo es keine Radwege oder freigegebene Gehwege gibt.

    Sein wir doch mal ehrlich und sehen uns das Nutzungsverhältnis der Verkehrsflächen mal an. Dazu aus der Bast-Studie: "Ob bauliche Radwege als benutzungspflichtig ausgewiesen sind oder nicht, ist für die Unfallbelastung des Radverkehrs und für die Flächennutzung fast aller Radfahrer nicht ausschlaggebend." Ich gehe mal davon aus, dass ähnliches auch für freigegebene Gehwege gilt.

    Und vorallem in Nebenstraßen (Tempo 30 etc). halte ich Sharrows für ziemlich überflüßig. Da wäre eine längst überfällige Aufkärungskampange (ala Radfahrer dürfen in der Regel die Fahrbahn nutzen) m.M.n. deutlich effektiver. (Man muss den Autofahren ja nicht von benutzungspflichtigen Radwege erzählen, da die davon ja nur indirekt betroffen sind.)

    Wo kommt man denn hin, wenn man jeden Paragraphen der StVO einzenld als Schild oder Zeichen oder Markierung in den Straßenraum einbringen würde. Stellt euch doch mal vor, an und vor jeder Einfahrt würden "Vorfahrt achten"-, "Vorfahrt an der nächsten Einmündung"-, und/oder Halteverbotsschilder stehen oder Grenzmarkierung für Halt- oder Parkverbote aufgepinselt werden.

    Bast weiter: "Die Beachtung der technischen Entwurfsempfehlungen hat maßgeblichen Einfluss auf eine niedrige Unfallbelastung"

    Auf solchen Radwegen kann dann auch ein geübter Radfahrer, oder jemand mit einem Pedelec, locker seine 25kmh fahren. Wird dann noch auf die Benutzungspflicht verzichtet, können die Radfaherer die schneller sind und/oder das wollen (z.B. Rennradfahrer, wie ich) auch gerne auf der Straße fahren.

    Radfahrstreifen und Schutzstreifen sind für mich nur Krücken, die Platzsparen und vorallem Geld sparen.

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  8. Im allgemeinen interessieren sich Autofahrer nicht für Verkehrsregeln. Bestes Beispiel: In der Bochumer Straße wird eine Spielstraße tagtäglich zugeparkt. Und wenn man Autofahrer darauf anspricht werden sie entweder böse und sagen das es ja keine Parkplätze rundherum gäbe und sie nicht fähig sind 300 m zu laufen, oder es wird woanders geparkt aber beim nächsten Mal stehen sie wieder in der Spielstraße. Noch ein Beispiel gefällig? Nordbahnhof: Dort ist die Durchfahrt für Kraftfahrzeuge, ausser Bussen, verboten. Dort erlebe ich tagtäglich wie ein Auto hinter dem Anderen durch die, für sie verbotene, Straße fahren. Weiteres Beispiel? B 27 Höhe Haltestelle Eckartshaldenweg, hier gibt es eine Fussgängerampel die auch öfter von Radfahrern benutzt wird. Wenn man dort steht und auf Fussgänger grün wartet, sieht man das trotz der roten Ampel für den Autoverkehr die Autos munter weiter fahren, teilweise bis zu drei Sekunden nach dem auftauchen des roten Lichts. Noch mehr? Ehrmannstraße Ecke Nordbahnhofstraße, hier gibt es eine Fussgängerampel die auch fleissig von Radfahrern genutzt wird die unter dem Nordbahnhof Richtung Löwentor weiterfahren wollen. Autofahrer stehen hier oft im Stau. Jedoch ist es diesen Autofahrern nicht klar zu machen das sie denn Fussgängerüberweg frei zu halten haben. Auf Frage ob sie wüssten das sie hier nicht stehen dürften bekommt man nur genervte Kommentare. Fazit: Im Allgemeinen halten sich Autofahrer in Stuttgart nur dort an die Verkehrsregeln wo sie es MÜSSEN oder wo sie dazu GEZWUNGEN werden, ansonsten nicht. Die Polizei interessiert sich übrigends in keiner der Situationen dafür das die Stellen entschärft werden oder das es Massnahmen gibt die die Autofahrer dazu bringen die Regeln einzuhalten.

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  9. In Brüssel findet man die Sharrows schon,

    aber sie werden meist NICHT mittig auf die Fahrbahn gemalt. Wie ich finde, ein Fehler. Wer erreichen will, dass wirklich geteilt wird, muss unmissverständlich deutlich machen, dass die Autofahrer im Zweifel auch einmal warten können müssen.
    Eine gute Idee auf den aus der EU-Hauptstadt, die Busspuren auf den grossen Hauptachsen sind immer auch für Radler freigegeben, gerade zur Rushhour ein echtes Plus.

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  10. Ich habe die Sharrows dieses Jahr in Nordamerika (USA und Kanada) kennen gelernt. Grundsätzlich halte ich sie für eine gute Idee, weil sie zumindest dort i.d.R. mittig auf der jeweiligen Spur aufgemalt sind und sich regelmäßig wiederholen. So werden Radfahrer dazu ermuntert sich Raum zu nehmen und Autofahrer werden daran erinnert, dass Radfahrer dort mittig in der Fahrspur nichts "Verbotenes" tun. Bei uns in Deutschland pressen sich die allermeisten Radfahrer ja an den Außenspiegeln vorbei, wenn es mal keinen Radweg gibt. Nur ja nicht dem "Verkehr" im Weg sein. Auch wenn es die eigene Gesundheit kostet.
    Toronto hat ein ganz nettes Erläuterungsheft rausgebracht, dort werden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Fahrradinfrastruktur gezeigt und erklärt, welche Arten auf welchen Straßen zum Einsatz kommen. Ich hoffe, der Link funktioniert... http://www1.toronto.ca/wps/portal/contentonly?vgnextoid=a983970aa08c1410VgnVCM10000071d60f89RCRD

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  11. Mag sein, dass Sharrows eine gute Idee sind. Nur wie ich die deutschen Verhältnisse kenne, müssten diese Symbole erst einmal Eingang in die StVO bekommen. Und dazu bedarf es politischen Willen. Ob der vorhanden ist, darf bezweifelt werden. Verkehrsminister zeigen sich gerne auf der IAA. Und auf der Eurobike?

    Dabei wäre es doch so einfach. Die StVO in der geltenden Fassung schickt Radfahrer auf die Straße, es sei denn, es gibt blaue Schilder, sprich Radwege, die definierten Anforderungen entsprechen müssen.

    Was spricht also dagegen, diese Vorgaben einfach umzusetzen? Vielleicht flankiert von geeigneter Öffentlichkeitsarbeit in den Medien? Ganz einfach: Mangelnder Wille.

    Stattdessen: Behörden, die geltendes Recht ignorieren. Diskussionen und Fernsehbeiträge über Kampfradler. Erhobene Zeigefinger, was ich auf der Straße verloren habe (ich wurde tatsächlich schon von wütenden Autofahrern auf den Gehweg verwiesen) ....

    Ich kann nur jeden auffordern, auf der Straße zu fahren, wo es erlaubt ist und Präsenz zu zeigen. Je mehr Präsenz, desto weniger Gefahr für den einzelnen. Und macht die Verwaltungen auf ihren Unsinn aufmerksam. Das ist mühsam und langwierig, aber es lohnt sich bestimmt.

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    1. Ich gebe dir Recht, Sharrows würden es nicht richten. Nötig ist tatsächlich mehr positive Öffentlichkeitsarbeit fürs Radfahren und für die Verdienste der Radler für lebenswertere Innenstädte. Solange die Medien und unsere Nachbarn immer nur darauf warten, dass sie Schauergeschichten über Kampfradler und tödliche Radunfälle erzählen können, haben wir noch kein radfreundliches Klima geschaffen. Das werden Sharrows auch nicht schaffen, es sind ja nur Zeichen.

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  12. Liebe Christine,

    als ich bei uns im ADFC Kempten Sharrows erwähnte, kamen von einem Aktiven Bedenken, dass diese in Deutschland nicht zugelassen seien.

    Wissen Sie um die rechtliche Situation?
    Oder kennen Sie Beispiele von Sharrows in Deutschland?

    Herzliche Grüße
    Tobias

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  13. Ich bin sicher, dass Sharrows in Deutschland nicht zugelassen sind. Der ADFC Leizpig fordert, dass man sie auch in Deutschland benutzt. Ich habe im Internet keinen Hinweis gefunden, dass eine Stadt in Deutschland bereits einen Pilotversuch damit gemacht hat. Wer was anderes weiß, bitte melden Ich finde, wir in Stuttgart könnten das als Pilotversuch mal machen, andere Städte auch. Es ist eine sehr billige Möglichkeit, man muss ja nur die Fahrbahn bemalen. Ich finde aber auch, dass sie eine konzeptionelle Radförderpolitik nicht ersetzen.

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  14. Daniel Doerk hat gehört, dass Sharrows in einer Straße in Osnabrück versucht werden sollen (http://itstartedwithafight.de/2015/10/28/stadt-wien-veroeffentlicht-positive-sharrow-studie/).
    Zwar keine Sharrows, aber Fahrradpiktogramme auf der Fahrbahn gibt es z. B. auf der Kastanienalle in Berlin (http://www.rad-spannerei.de/blog/2007/12/15/fahrradsymbole-in-der-kastanienallee/).

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    1. Vielen Dank, Tobias, ich habe deine Info oben in den Blogpost gesetzt. Sehr wichtiger Hinweis, zeigt, dass man so was in Deutschland auch machen kann.

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  15. Es gibt noch weitere Pilotprojekte. In Trier werden z.B. welche geplant: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Stadtrat-will-Radverkehr-ins-Rollen-bringen-Breite-Zustimmung-fuer-Trierer-Rahmenkonzept;art754,4369320
    In Rüsselsheim gibt es wohl schon welche: http://www.main-spitze.de/lokales/ruesselsheim/fahrrad-piktogramme-sollen-auf-ruesselsheimer-radwegen-klarheit-schaffen_15863791.htm
    In Frankfurt wurden mit ein paar Sharrows zu Versuchszwecken auch gute Erfahrungen gesammelt

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