Im zehnten Jahr Stadtradeln hat dieses Jahr erstmals Stuttgart mitgemacht. Allerdings eher so im Geheimen.
Die Presse fand es offenbar blöd. Sie hat gar nicht berichtet. Auch die Abschlussveranstaltung mit den Preisvergaben für beste Radler und beste Teams war noch nicht das große Radlerfest, wie ich mir das vorstelle. Im kommenden Jahr wird das bestimmt besser. Dann werden es auch noch mehr Teams und mehr Radler und mehr Kilometer werden.
Immerhin 46 Teams haben dieses Jahr in Stuttgart teilgenommen. 750 Radlerinnen und Radler haben vom an den 21 Tagen im Mai 181.157 km zurückgelegt (das entspricht einer 4,52-fachen Länge des Äqators) und dabei fast 26.000 kg CO2 vermieden.
Bei der Abschlussveranstaltung im Rathaus stellte Umweltbürgermeister Peter Pätzold die Gewinner in verschiedenen Kategorien vor. Am meisten Mitglieder hatte das Mahle-Team, das auch die meisten Kilometer fuhr. Aber in der Betriebssportgruppe wurde wiederum im Durchschnitt die größte Kilometerzahl gefahren. Mein Team hieß "Grünradeln". Wir kamen bei der absoluten Kilometerzahl auf Platz 11 und bei den Durschnittskilometern auf Platz 10. Diese Platzierung entspricht der Größe des Teams auf Platz 11.
Das Stadtradeln wird seit zehn Jahren vom Klima-Bündnis organisiert. Vor allem über die Internetseite und die Software, die es jeder Kommune zur Verfügung stellt, damit sich Teams bilden können. Einer gründet eine Gruppe bei der sich andere dann anmelden können. Alle Teilnehmenden bekommen ihr Login, das ihnen auch Übersicht über die im Team geradelten Kilometer gibt. Dabei hilft auch eine kostenlose Smartphone-App, die bei mir gut funktioniert hat. Es entsteht schnell auch ein kleiner Wettbewerb unter den Teammitglieder und den Teams. Klimaschutz ist Gemeinschafts-Sache, das soll damit herausgestellt werden. Dennoch gibt es am Ende des Stadtradelns vom Klima-Bündnis auch Preise für Teams und herausragende Einzelleistungen.
Da würde ich mir ein anderes System wünschen, das berücksichtigt, dass auch Frauen radeln, die am Wochenende die Familie betreuen, während der Mann Kilometer macht, oder ältere Menschen, bei denen nicht die reine Kilometerleistung zählt. Denn eigentlich kommt es ja darauf an, dass das Auto im Alltag durchs Fahrrad ersetzt wird, nicht dass man während es Stadtradelns zusätzlich lange Radausflüge macht. Aber egal, Hauptsache es geht weiter und wird größer.
Kommunen können sich jeweils bis September des Vorjahres anmelden. Die Gebühr ist gering. Alle, die in einer Stadt leben, arbeiten, einem Verein angehören, studieren oder eine Schule besuchen, können teilnehmen.
Echt lustig fand ich die Einzelauswertung. Ich bin in den 21 Tagen 422 km geradelt, habe dabei 60 kg CO2 eingespart und an Benzinkosten 33 Euro gespart. Soso.
Das lockt keinen vom Auto auf das Rad. An den Zeiten, an welchen die Städte mit machen ist im Sommer!! In diesem Jahr regnet es besonders wenig. Da hätten noch deutlich mehr Personen fahren können. Ich schreibe dazu: Reinfall. Ich habe schon mehrmals mit gemacht, nicht mal eine Teilnehmer Urkunde bekommen! Schade, Ziel verfehlt. Leider gewinnt auch in den Medien derjeninge, mit den meisten Kilometern. Ich fahre zur Arbeit an 220 Tagen im Jahr. In diesem Jahr kaum Regen, kein Frost, kommen 3828 Kilometer zusammen. Wo bleibt der Dank?
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