8. September 2017

Das möchten wir auch haben

 W. Hermann, Foto von seiner FB.Seite 
Friedrichshafen weiht morgen das erste Teilstück eines Radschnellwegs ein. Er heißt Veloring, weil er halbkreisförmig um die Stadt führt. 

Der Abschnitt ist 1,7 km lang. Der Veloring soll einmal sieben Kilometer lang sein. 8,5 Millionen gibt Friedrichshafen in den kommenden Jahren dafür aus.

In Friedrichshafen wird gern Rad gefahren. Und im Sommer quellen Touristenwolken von Radfahrenden, die am Bodenseeufer entlang radeln. Für Radpendler braucht es dort mit Sicherheit einen Schnellweg, damit sie durchkommen. Das Foto zeigt Landesverkehrsminister Hermann beim Proberadeln. Das Land fördert Radschnellwege massiv. (Wir werden unseren ersten im kommenden Jahr zwischen Rohr und Böblingen haben.)
Für Stuttgart kann ich mir auch sehr gut einen Veloring vorstellen.
Rahmenplan City-Radwege
Und zwar für den Anfang auf dem Cityring rund um das Stadtzentrum. Natürlich mit Radbrücken über die großen Kreuzungen am Charlottenplatz und am Gepard-Müller-Platz. Ganz wichtig auch der  Radschnellweg die Heilbronner Straße hinauf (und hinunter) bis zum Pragsattel. Der würde richtig viele Radler produzieren, weil hier derzeit nur die Hartgesottenen radeln, die schlechte Gehweg-Radwege und Gemurkse durch Tankstellenzufahrten und Hoppeln über Asphaltaufschüttungen an Gehwegkanten in Kauf nehmen. Gleichzeitig wird der Radschnellweg die Neue Weinsteige hinauf gebaut. Auch das würde viele Autofahrer aufs Fahrrad bringen, weil Degerloch und die Gegenden dahinter bisher nur über die Alte Weinsteige (sehr steil, sehr nervig wegen des illegalen Bergab-Autoverkehrs und drängelnder Bergauffahrer) mit der Innenstadt verbunden sind. 

In meinem Archiv habe ich diesen Plan gefunden, von dem ich nicht mehr weiß, woher ich ihn habe. Vielleicht weiß es von euch jemand. Darauf sind keine Radschnellwege, aber immerhin die wichtigsten Cityradwege eingezeichnet, von denen wir die meisten noch gar nicht haben.


Ach könnten wir nur ein bisschen schneller und mutiger sein, was unseren Radverkehr betrifft. Es würde so viel helfen bei der Verringerung des Autoverkehrs. Es würde die Stadt lichter und leiser machen, es wären mehr vergnügte Leute unterwegs, denn Radfahren auf schönen Strecken macht einfach gute Laune. Und die Stadt würde so viel Geld sparen, wenn sie jetzt einmal 30 Millionen in den Radverkehr investieren würde, der dann im Unterhalt so viel billiger ist als der Autoverkehr, und der dafür sorgt, dass Menschen weniger oft krank sind, was Gesundheits- und Sozialkosten senkt.

Ach könnten wir doch mal anfangen, fröhlich in die Zukunft zu denken, statt ideologisch alte Pfründe zu verteidigen. Radverkehr tut ja nichts Böses, er hilft einfach nur den Innenstädten.




9 Kommentare:

  1. Ganz guter Plan. Vor allem an der Heilbronner Straße muss dringend was getan werden, denn das ist die Verbindung von Zuffenhausen/Feuerbach und der dahinter liegenden Stadtteile ins Zentrum.

    Nur eins: wirklich Brücken über Charlottenplatz und Gebhard-Müller-Platz? Wenn ich mal die Strecke über den Schloßgarten wähle, brauche ich an der Brücke über die Wolframstraße, über die Baustelle und den Ferdinand-Leitner-Steg am meisten Puste. Vermeidbare Steigungen sind was für Autos.

    Martin

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  2. Den "Rahmenplan City-Radwege" aus deinem Archiv habe ich (und vielleicht andere) dir Anfang Juni letzten Jahres per Mail zukommen lassen (08/07/2016).

    Dabei handelt es sich um einen thematischen Plan (Seite 58) aus dem Rahmenplan Stuttgart 21 vom 24. Juli 1997 nachzulesen unter http://www.stuttgart.de/img/mdb/publ/2735/58825.pdf

    Grüße Sebastian ;-)

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    1. Sehr gut man sieht ja schon daran, dass es sich um einen S21 Bebauungsplan handelt, weil sich im Gleisvorfeld des Hauptbahnhof bisher nicht existente Gebäudekomplexe befinden :)

      Von da her würde ich diesem Plan nicht all zuviel Glauben schenken, zum einen weil er doch nun etwas älter ist und seit dem Stuttgart 21 auch mehrfach verändert wurde, als auch die damaligen Annahmen, wie im umgesetzten Abschnitt Heilbronner Straße zu sehen eh nicht mehr zeitgemäß sind.

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  3. Ich freue mich, dass du das Thema Heilbronnerstr. in deinem Blog ansprichst. Es ist ein einziges Trauerspiel. Wenn man berücksichtigt, wieviel Millionen in dem Bereich zwischen Wolframstr und Türlenstr. in die Hand genommen wurden und der Radverkehr so gut wie unberücksichtigt blieb (Bsp Radverbot Türlenstr nach links in die Heilbronnerstr)bleibt nur Staunen und Verwunderung übrig. Teilweise schickt die Stuttgarter Straßenverkehrsbehörde Radfahrer ohne Lichtsignalisierung über die Heilbronnerstr. Offentsichtlich ist es dort unbekannt dass sich die Gesetze anfangs des Jahres geändert haben. Fußgängerampeln gelten für Radfahrer nicht mehr. Immer wieder Sperrung des Radwegs durch die S21 Baustelle der SSB (zum Glück vorbei, besser ist es aber nicht geworden). Eine Anordnung der Benutzungspflicht die 5 Meter später wieder aufgehoben wird weil der Weg absolut nicht den Verwaltungsvorschriften entspricht (Tankstelle), aber baulich die Möglichkeit verweigert wird auf die Straße auszuweichen um nicht mit Schrittgeschwindigkeit fahren zu müssen. Im weiteren Verlauf ein beidseitig benutzungspflichtiger, gemeinsamer Rad- Fußweg der viel zu schmal und durch Wurzelaufbrüche bald nicht mehr benutzbar ist. Man könnte ein Buch füllen mit den schlechten Zuständen für Radfahrer an dieser Straße. Dabei ist es doch ein wichtiges Einfallstor in die City! Erstaunlich, dass da der Bezirksbeirat Nord so mut- und einfallslos ist und kein Engagement zu erkennen ist. Bitte bleib da dran! So darf das nicht bleiben!

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    1. Lieber Rainer, ich radle diese Strecke auch regelmäßig, wenn ich nach Stammheim muss. Eigentlich erstaunlich, was wir Radlern zumuten, und das über Jahre. Wir haben schon sehr geduldige Radfahrende hier in Stuttgart, die sich emsig ihre Wege suchen, die sie legal oder halblegal befahren können. Gerade dort. Ich fahre immer stadtwärts linksseitig runter, weil es rechtsseitig eigentlich gar nicht geht.

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  4. Hallo Christine,

    hier hast du das Foto schon mal verwendet:
    https://dasfahrradblog.blogspot.de/2016/07/radentscheid-in-berlin-meistert-erste.html

    Einfacher Trick:
    Google Bilddersuche verwenden.
    Im Crome Browser Rechtsklick direkt ausf Bild und dann "Mit Googla nach Bild suchen" auswählen.

    Beste Grüße aus dem Marburger Land!
    Boris Lang
    http://www.burgwaldregion-mobil.de/

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  5. Muss man heute alles gleich Radschnellweg nennen? Geteerte EX-Bahntrassen etc. in der Breite gibt es doch schon zu haufe ...

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  6. Ich wäre ja schon froh, wenn die 40 Jahre alten Radwege mal endlich neu geteert würden. Jeder Politiker labert rum, aber es passiert nichts. Angeblich wird ja nur Neubau durch Land finanziert. Instandhaltung ist unterfinanziert. Merke ich: Seit sieben Jahren werden die Wurzelerhebungen nicht entfernt. Man baut natürlich einen Radweg direkt an einem Baum vorbei. Die Absenkung wird seit 25 Jahren provisorisch nach geteert. Eine gute Erneuerung mit Verdichtung des Untergrunds: Fehlanzeige!

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    1. So seh ich das auch.
      Neckardamm Radweg, teilweise eine Holperstrecke 1. Klasse wegen den Wurzeln.

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