17. Januar 2019

Mit dem Rad in die Stadtbahn

Man darf in Stuttgart Fahrräder in den Stadtbahnen kostenlos mitnehmen, allerdings nicht zu Stoßzeiten.  

Nicht mitnehmen darf man Räder in Stadtbahnen Montag bis Freitag zwischen 6 und 8:30 Uhr und von 16 bis 18:30 Uhr. In S-Bahnen darf man das, muss aber zwischen 6 und 9 Uhr ein Kinderticket lösen. Die Zahnradbahn hat einen Radwagen, den man bergauf immer benutzen darf, ohne dass es was kostet.

Die Fahrradmitnahme ist für einige, auch gerade Berufspendler wichtig, weil geeignete Radwege bergauf fehlen.

Von Degerloch morgens runter fahren geht ja, aber abends mit dem Normalrad wieder rauf, geht nur, wenn man sehr fit ist. Aber gerade dann, wenn alle heimfahren, auch der Radler, darf man die Räder nicht in der Stadtbahn mitnehmen. Der Grund ist offensichtlich: die Bahnen sind meist gestopft voll. Dennoch wünschen sich gerade diejenigen, die eine solche Strecke bergauf radeln müssen, dass es möglich wäre.

Ich kenne einige, die spät nachts den Heimweg mit dem Fahrrad mit der Stadtbahn machen. Und ich sehe immer wieder welche, die mit ihren Rädern in die U-Bahn-Haltestellen kommen. Und da den Weg zur Stadtbahn zu finden ist nicht immer leicht, wie man an der Haltestelle Charlottenplatz sieht (Collage).

Vielleicht haben solche Radler/innen am Ende ihrer Stadtbahnfahrt noch eine weite Strecke mit dem Fahrrad zu fahren. Es ist ja gut, wenn man nicht das Auto nimmt, sondern Rad und Bahn kombiniert.

Andererseits regen sich so manche Stadtbahnfahrer/innen furchtbar über Fahrräder auf. Sie sind sperrig, sie nehmen Platz weg, womöglich den für Kinderwagen, sie versperren die Gänge oder es sind auf einmal zu viele.

Und so müssen wir uns einigen, alle miteinander. Wir müssen Verständnis füreinander aufbringen und Rücksicht aufeinander nehmen. Stuttgart ist im Kessel eine enge Stadt. Für Stadtbahnen gibt es zu den Stoßzeiten nicht mehr Raum, enger takten geht nicht, alle Züge sind im Einsatz und viele Menschen nutzen sie. Für längere Züge sind vielerorts die Haltestellen noch zu kurz. Wir sind im Umbau, aber das dauert eben auch.

Wäre die Radinfrastruktur besser, würden vielleicht weniger die Stadtbahn nutzen. Nach Degerloch hinauf gibt es keine Radstrecke mit mäßiger Steigung. Die Neue Weinsteige wäre eine, aber da wird noch ein paar Jahre gebaut, bis der Gehweg für Räder befahrbar ist. Wer mit dem Fahrrad fahren will, könnte sich den Kauf eines Pedelecs überlegen, mit dem man die Alte Weinsteige hochkommt, wenn auch gerade zur Hauptverkehrszeit arg bedrängt von Autofahrern, vor allen solchen, die da vollständig illegal hinunter fahren. Nachdem wir da mal die Autos gezählt haben, die nachmittags regelwidrig rauf und runter fahren, hat die Stadt jetzt wieder die Schranke installiert, und sie ist immer unten. Sie zeigt allen Autofahrenden, die von oben unter kommen und an der Wielandshöhe das Schild "Einfahrt verboten" missachten, dass sie nicht dürfen. Aber auch das nützt bei notorischen Regelbrechern nichts. Da könnte die Stadt noch viel verbessern, um das Radfahren leichter zu machen.


6 Kommentare:

  1. Ich finde die Stadtbahnen überhaupt nicht für Fahrräder geeignet, die stehen praktisch immer im Weg. Ich habe es bisher nur 2x genutzt, als mein Rad kaputt war - das war (zufällig) nachts um 10, da konnte es niemanden stören.

    In den S-Bahnen kann man dagegen Räder sehr gut transportieren, da lassen sie sich sehr gut verstauen. Und man kann damit auch auf die Höhe fahren, zumindest Möhringen und Fellbach.

    Zahnradbahn wurde ja schon angesprochen, für mich im Osten allerdings völlig unnütz.

    Bahnen dürfen aber niemals ein Ersatz für die fehlenden Radwege sein!!!!!!!

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    1. Stimmt, dafür sind Stadtbahnen nicht da und auch nicht geschaffen. Wobei man darauf hinweisen muss, dass der Fahrradboom ja erst ein paar Jahre alt ist, die Stadtbahnen aber viel älter. Und ich kann mir durchaus denken, dass man für Strecken vom einen Ende der Stadt zum anderen (bei Wind und Wetter) auch mal das Fahrrad ein Stück in der Stadtbahn transportiert und sie dafür eingerichtet sein sollten.

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  2. Der Fahrradboom ist nicht erst ein paar Jahre alt. Schon in den 90ern war davon die Rede, als durch MTBs auch viele Leute leichtgängige Trekking-Mann und Tourenräder für sich entdeckten, und die ganze Fahrradtechnik sich vehement weiter entwickelte. Seit damals steifen kontinuierlich jedes Jahr immer mehr Menschen aufs Fahrrad.

    Martin

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  3. Genau deswegen habe ich seit Jahren ein Faltrad. Morgens mit Unterstützung des Bahn zur Arbeit und Nachmittags komplett heim radeln.

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  4. Off topic, aber vielleicht Christine das hier auf: m.spiegel.de/auto/aktuell/sicherheitsabstand-autofahrer-duerfen-radfahrer-vielerorts-nicht-ueberholen-a-1247985.html

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    1. Liebe off-Topic-Anonymus, ich kann nicht alle Themen auf einmal abhandeln, und das Thema kommt auch demnächst dran, zum x-ten Mal natürlicht, aber ich gehe auf diese Untersuchung auch ein.

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