Schwabstr über Rotebühlstraße Richtung Tunnel |
Sie sieht eine Erweiterung der je zwei Fahrspuren auf der Rotebühlstaße auf je drei an der Kreuzung vor. Der Eingang zu U-Bahnhaltestelle muss dafür für 800.000 Euro verlegt werden. Fürs Fahrrad ist gar nichts vorgesehen, keine Radstreifen, keine Aufstellplätze, nix. Das geht so nicht.
Plan Tiefbauamt, November 2018 |
Sicherlich haben die Verkehrsfluss-Analysten festgestellt, dass veränderte Ampelschaltungen zur Hauptverkehrszeit oder die Wegnahme einer Geradeausspur zu längeren Staus führen könnten. Aber wenn wir bis in zehn Jahren den Autoverkehr im Kessel um zwanzig bis dreißig Prozent verringert haben (was das erklärte Ziel der Politik ist), dann wird auch die Rotebühlstraße mit ihren drei bis vier Spuren überdimensioniert sein. Schon jetzt wirkt diese Kreuzung außerhalb der drei Stunden Hauptverkehr am Tag viel zu groß für den geringen Autoverkehr (wie fast alle Straßen in Sutttgart). Wir können es uns nicht mehr leisten, Flächen für den Autoverrkehr zu erweitern, wir müssen sie verringern.
Ohnehin darf in Stuttgart nach dem Zielbeschluss zum Radverkehr keine Straße mehr neu beplant werden, ohne eine Radinfrastruktur vorzusehen. Auch die Rotebühlstraße braucht also Radfahrstreifen (aber keine Parkplätze), auch wenn Radler, die sich auskennen, sich parallel dazu durch die Nebenstraßen fädeln. Sie ist die direkte Verbindung aus dem Zentrum hoch zum Westbahnhof und in den dortigen Industriepark. Man stelle sich einen Menschen vor, der aus Heilbronn mit dem Zug kommt, am Bahnhof ein Leihfahrrad nimmt und in den Westen hochradeln will. Der sucht sich nicht den Weg durch die ihm unbekannten Nebenstraßen, er richtet sich vor allem nach den Schildern entlang der Hauptstraße und radelt den direkten Weg. Deshalb brauchen wir entlang aller Hauptstraßenverbindungen eine Radinfrastruktur, ganz egal wie die Ortskundigen radeln.
Diese Planung kann also so nicht mehr umgesetzt werden. Ohnehin müssten wir im Gemeinderat dafür erst die Finanzmittel bereitstellen. Wir brauchen eine neue Planung der Kreuzung Schwabstaße und Rotebühlstraße mit Radfahrstreifen.
Als Heilbronner würde ich durchaus die Gutenbergstraße nutzen, wenn es gut ausgeschildert wäre.
AntwortenLöschenIch kapiere es nicht, wieder steht in meinem Beitrag anonym.
LöschenDurch den Westen wird es gut ausgeschilderte Routen mit Fahrradstraßen geben, sind schon in der Planung. Aber Radfahrende brauchen ja nicht nur eine STraßte, sondern viele, weil sie viele verschiedene Ziele haben, die sie jeweils auf dem bequemsten Weg (subjektiv oder objektiv) erreichen wollen. Ich habe die Argumentaton noch nie verstanden, die in etwa so geht: "Baut doch diese Nebenstraße X aus, dann brauchen wir keine Radfahrstreifen auf der Hauptstraße." Ich finde, wir brauchen beides, gute Nebenstrecken oder Grünstrecken und immer den schnellsten und direktesten Weg, den auch Autofahrende nehmen, die kriegen nämlich immer den direktesten Weg mit den geringsten Steigeungen und mit großen Kurvenradien.
LöschenAn dieser Kreuzung gibt es Bushaltestellen. Und an Bushaltestellen habe ich noch keine Lösung mit Radverkehrsanlagen gesehen, die überzeugender ist, als die Führung auf der Fahrbahn. Alle anderen Lösungen führen zu noch stärkeren Konflikten mit Bussen oder Busfahrgästen
AntwortenLöschenDie Fahrradstraßen sind längst da, man muss sie nur dem Autoverkehr wegnehmen und den Fahrradfahrern geben. Würde man alle Parallelstraßen, z. B. in Stgt. West zu Einbahnstraßen machen, könnte man in JEDER Straße den frei werdenden Fahrstreifen zu Fahrradwegen machen. Das würde fast nix kosten, außer der Beschilderung und viele könnten endlich mit dem Fahrrad fahren statt mit dem Auto.
AntwortenLöschenWo ein Wille ist ist ein Weg! Mir scheint es, dass hier der Wille, nicht der Weg fehlt!
Lieber Anonym, "man muss nur" ist immer leicht gesagt. Ich bin auch dafür, dass wir mehr STraßen zu Einbahnstraßen machen, allerdings führt das immer wieder auch zum gegenteiligen Effekt. Bergauf beschleunigen Autofahrende auf solchen Einbahnstraßen viel mehr als erwünscht, weil sie ja wissen, es kommt ihnen kein Auto entgegen. Trotzdem wäre ich für ein System aus gegenläufigen Einbahnstraßen in diesen Wohnblockgebieten. Der Durchgangsverkehr muss auf den Hauptstraßen bleiben. Und für Tempo 30 überall, und all das. Ist jedoch nicht so banal in der Umsetzung. Und man darf die Anwohner/innen nicht vergessen, die doch gerne auch mal ziemlich Aufstand machen, wenn man ihr gewohntes Umfeld grundlegend verändert. Nichts ist einfach, wenn es um Politik fürs Fahrrad geht, aber wir fangen ja jetzt mit all diesen Kämpfen an.
LöschenEinbahnstraßen sind Tempobeschleuniger, das hat Christine gut erläutert. Modale Filter- also eine Durchfahrtssperre für den MIV ist die einzige Möglichkeit, den Verkehr zu beruhigen.
LöschenBedauerlichweise sind vollkommene Unfähigkeit und vollkommene Verblödung keine Straftatbestände.
AntwortenLöschenAmtsträger genießen Quasi-Immunität.
Der EuGH urteilt demnächst über die Beugehaft von Politikern. Ich erhoffe mir eine Signalwirkung damit auch für Amtsträger.
Ich gehe mittlerweile davon aus, dass alles was aus dem OB Kuhn-Tiefbauamt und VM Hermann-Regierungspräsidium Stutgart kommt, zu 99,9% kompletter Murks ist.
Martha