Auch wenn es heute leider regnet: Der Radentscheid und Greenpeace laden zum Probe-Radeln ein.
Greenpeace schreibt in seiner Einladung: "Am
Samstag (heute) schließen wir die Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart und
verwandeln sie zwischen 11.30 Uhr und 15.30 Uhr in einen Fahrradweg!
Kommt vorbei und radelt mit uns auf einem Stück Straße, um eure
Zustimmung für den Ausbau von Fahrradwegen zu zeigen! Wir wollen eine
Stadt für Menschen und nicht für Autos." Eine ähnliche Aktion gab es bereits auf der Mercedesstraße in Cannstatt.
Auf der Theo soll in den Pfingstferien eine temporäre Radspur auf Fahrbahnbreite entstehen. Ich habe darüber berichtet. Sie deckt nicht die ganze Länge ab, aber doch einen stattlichen Teil. Auch in der Holzgartenstraße werden je eine Autospur in Radspuren verwandelt. Das immerhin hat der Gemeinderat beschlossen.
Weitere schnelle Maßnahmen zur Erleichterung des schnell wachsenden Radverkehrs sind aber vorerst nicht geplant, wie ich im letzten Post berichtet habe, der sowohl hier im Blog als auch auf Facebook eine große Resonanz gefunden hat. Die Beratungen über Maßnahmen, die dem Radverkehr schnell mehr Platz einräumen, sind auf einen Termin kurz vor den Sommerferien verlegt worden. Ein Mobiltiätsausschuss für Radfahrthemen findet erst wieder im September statt. Der nächste Mobilitätsausshuss ist komplett dem Thema Auto gewidmet. Es geht um Informationen zum Nordostring. der vom Gemeinderat bereits abgelehnt wurde und keine Chances auf Realisierung hat, für den die CDU aber noch mal Fachleute und die Stadtverwaltung hören will, um ihn zu fordern.
Also, rein in die Regenklamotten und aufs Fahrrad! Heute zeigen wir mal wieder unverdrossen, dass viele Menschen in Stuttgart große Lust aufs Radfahren haben und dafür auch den Platz haben möchten.
Das, was da diese Woche im Woche Stuttgarter Gemeinderat lief, hat mich tief geschockt. Wie steht Stuttgart jetzt da? Die Stadt kommt aus den Negativschlagzeilen nicht mehr heraus...
AntwortenLöschenSeitdem frage ich mich ernsthaft: Warum soll ich noch die GRÜNEN wählen?
Eine alleinige Mehrheit, werden sie niemals erlangen- das ist völlig unrealitisch. Mit den Autolobby-Parteien CDU, Freie Wähler, FDP ist nichts zu machen. Aber das sie nicht schaffen mit der SPD an einem Strang zu ziehen, schockt mich. Was bleibt dann noch übrig?
Es nur 'zu versuchen', die Radpolitik zu ändern, ist letztlich dann doch zu wenig.
Bin gerade leicht überfragt...Klaus Riegert
Jörg
Löschendas ist wirklich logisch wenn die SPD nicht für nachhaltige Mobilität einsteht, kann man die Grünen nicht wählen. Liegt wohl am, wenn ich da nicht mitkomme.
Aber trotzdem wenn es je zu einen OB-Wahlkampf kommt fragt bitte alle Kandidaten nach Fuß und Rad Themen.
Ich finde die Überlegung auch etwas seltsam, dass man eine Partei, die die Mehrheit nicht hat für zukunftsweisende Themen nicht wählen könne, weil sie die Mehrheit nicht hat und deshalb nicht alles durchsetzen kann. Ich habe ja immer zu einer Minderheit gehört, auf praktisch allen Ebenen meines Lebens, was ich dachte und für richtig halte, hat selten bis nie eine Mehrheit bekommen. Ich finde Partien nicht perfekt, können sie auc hgar nicht sein, weil in ihnen viele Leute reden und agieren und die Menschen so unterschiedlich sind, aber welche Alternative gibt es zu der Partei, die einem selbst die richtige erscheint? Sie nicht wählen, weil sie nicht die absolute Mehrheit hat und keine Aussicht hat, sie zu bekommen? Welche Partei wählt man dann? Eine Partei, die etwas radikaler fordert und noch weniger Aussicht auf Mehrheit hat? Oder die Mehrheitsparteien, die aber nicht das verwirklichen wollen, was man selber will? Übrigens: Fragt die OB-Kandidat:innen nicht nur nach dem Fahrrad, da sagen sie alle, fürs Fahrrad müsse mehr getan werden, fragt sie nach dem Konzept für die Mobilitätswende in Stuttgart.
LöschenNa der Ausgangspunkt ist ja wohl ein anderer: Die GRÜNEN versprachen!!!! deutlich mehr für den Radverkehr zu tun. 20% Radfahrer war das Ziel bis 2020. Resultat: 8%. Heißt: Passiert ist damit -real- erschreckend wenig. Sprich: Alleine bekommen sie es anscheinend nicht hin.
AntwortenLöschenAndererseits finden sie auch keine Partner dafür. D.h. für mich als Radfahrer sind die GRÜNEN die falsche Partei. Den real setzen sie dann doch nichts um...
Und laut MP Kretschmann stehen die GRÜNEN für das Auto und ein bißchen für den Rest...
Ich und mein Umfeld werden definitiv die GRÜNEN nicht mehr wählen...Klaus Riegert
Aber wen denn dann? Bin auch ratlos.
LöschenDas Prinzip der bequemen Delegation ans parlamentarische 'System' ist doch nun erfahrungsgmäss (und es sind ja bereits etliche Jahrzehnte Erfahrungen vorhanden) naiv.
AntwortenLöschenNatürlich muss bei allem was nicht 'renditenkompatibel' ist und ins Konzept der 'marktkonformen Demokratie' passt, über viele Jahre massiver und hartnäckiger Druck von der Strasse kommen.
Wie sonst soll das gehen?
Das ist klar eine David-Goliath Situation, auch wenn, wie Christine richtig schreibt, alle Parteien aus vollstem Herzen 'was für den Radverkehr tun' wollen, wobei gerade DAS vielleicht das eigentliche Problem ist.
Auch die Grünen schaffen es nicht aus diesem autogerechten Konsens (Zielsetzung: Radverkehrsanteil erhöhen) herauszutreten und sich zum Notwendigen zu bekennen.
Wer die Klimaproblematik auch nur halbwegs ernst nimmt weiss längst, dass es NICHT auf den öminösen 'Radverkehrsanteil' ankommt, sondern natürlich auf die Reduktion von Autodichte und Autofahrleistung, was dann auch der weiteren Entwicklung der aktiven Mobilität und dem Umweltverbund insgesamt zugute kommt.
Abschreckend Münster:
vielfach bewunderter Traumwert von 40% 'Radverkehrsanteil', maximale Anzahl und Quote an 'baulich getrennten Radverkehrsanlagen' aber kontinuierlich stark steigender Autoverkehr vor allem im ökologisch relevanten Stadt-Umland Verkehr. Zudem steigende Autodichte (PKW pro Einw.) in Verbindung mit Nachverdichtung, was die Autodichte pro Fläche dann extrem eskalieren liess, so dass teilweise in ganzen Quartieren kein Gehweg mehr regulär (Rollatoren, etc.) benutzbar ist.
Dessenungeachtet wird unverdrossen auch in MS von den Grünen noch der 'Radverkehrsanteil' als Zielsetzung auf die Agenda gesetzt.
Das ist dann schon Lernresistenz und Realitätsverweigerung in reinster Ausprägung, wobei sich da in MS angesichts der wirklich verfahrenen Situation im Verkehrsbereich vielleicht was tut bei den Grünen.
Aber ansonsten bundesweit: Radverkehrsanteil erhöhen, Alternativen stärken, etc., 'pull ohne push'.
Warum ist das so?
WAS daran ist eigentlich so schwer zu formulieren, was doch eh LÄNGST eh alle wissen:
wir brauchen WENIGER Autoverkehr!
Also:
Zielsetzung in VEP: Reduktion der MIV-Fahrleistung in der Region um xx% im Zeitraum bis xy und zusätzlich eine quantifizierte Reduktionszielsetzung der Autodichte.
Das Ganze natürlich mit eingebauter 'push'-Eskalation. Wenn Ziel nicht erreicht, dann (Temporeduktion, Parkraumreduktion, Einfahrobergrenze, und etliches mehr) bis mindestens der Zielwert erreicht ist.
Wann, wenn nicht jetzt?
Die Alternative dazu liegt doch auf der Hand: steigender Autoverkehr + separiertes Radwegenetz + Mosswände.
Derweil die Klimasimulationen mittlerweile eine im Sommer eisfreie Arktis bereits ab 2030 errechnet haben ...
Alfons Krückmann