25. Februar 2021

Auch Radwege müssen eben sein

Radwege sind ja doch oft nicht in so schönem Zustand. Wurzeln, Schlaglöcher, fehlende Pflastersteine können recht gefährlich werden und uns aus dem Sattel hauen. 

In Nordrhein-Westfalen wird ein kleines Fahrzeug (leider kein E-Fahrzeug) eingesetzt, das auf Radwegen mit Laser nach Unebenheiten und Beschädigungen sucht. Gute Idee! 

Dann könnte man auch gleich erkennen, dass das Pflaster im Schlossgarten an der rechtwinkligen Kurve zur Platanenallee so große Spalten aufweist, dass Rennradfahrer:innen darin hängen bleiben und stürzen können. 

Und gerade auf der Hauptradroute 1 zwischen Charlottenplatz und Ferdinand-Leitner-Steg radeln wir auf extrem unebenem Untergrund, über schief stehende Platten hinterm Neuen Schloss, über Kopfsteinpflaster, über aufgeworfnene Platten bei der Oper, über Schlaglöcher und Flickwerk. Der Laser des Buggys dürfte hier heißlaufen. 


15 Kommentare:

  1. Das ( laut Kennzeichen) gleiche Fahrzeug wie in NRW wurde auch schon in BW eingesetzt:
    https://vm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-mvi/intern/Dateien/Brosch%C3%BCren/Schlussbericht_Zustandserfassung_Radwege.pdf

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  2. Warum werden eigentlich Radwege so aufwändig gepflastert? Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich einzelne Steine lösen. Ich wäre schon mit einer einfachen Asphaltschicht zufrieden.

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    1. Am besten ist Beton, denn der widersteht im Gehensatz zu Radwegen aus Asphalt auch Baumwurzeln:
      http://www.aviewfromthecyclepath.com/2018/06/concrete-cycle-paths-smooth-maintenance.html?m=1

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    2. Leider werden bei Beton die Platten aber selten bündig verlegt, so dass man erst alle 2m eine Kante überfahren muss ...

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    3. Einspruch Euer Ehren! Bei mir in der Nachbarstadt kenn ich so einige Betonplattenradwege, welche so zwischen 194x und 1970er verlegt worden sein müssen. Einige Platten sacken ab oder reissen und dann ist der gute Fahrkomfort schnell dahin.

      Außerdem gibt es hier viele Feldwege mit Betonplatten, beim darüber fahren ergibt sich an den Kanten auch ein leicht spürbarer und hörbarer Stoß...datong...datong..datong...datong...

      Je nachdem wie das aze gepflegt ist, wuchern in den Rillen zwischen den Platten Wildkräuter. Manchmal wird auch eien Art Bitumen an die Plattenstöße gekippt, wecher dann heraus gequollen ist...datong...datong....datong....datong.

      In meiner Stadt hatte dann vor einigen Jahren irgendein ganz schlauer Experte vom Tiefbauamt, vorgegossene Betonplatten auf Baumwurzeln zu legen, weil die (Zitat) "garantiert nicht hochgedrückt werden würden".... die Garantie des "Experten" hat an einigen Stellen nicht wirklich gehalten ;-)

      Das Einzige was gegen Radwegschäden hilft ist Kontrolle und regelmäßige Ausbesserung. Naja, und die Stadtverwaltungen sollten sich nicht so anstellen, wenn der gemeine Bürger mal nen Schaden meldet. Hier ist das odt so, dass man derartige Schadensmeldungen einfach mal frech und hochnäsig abwatscht ("Schaden ist bekannt, wir sehen keinen Anlass es zu ändern").

      Irgendwie sind die Bilder im Internet wie Hochglanzprospekte, alles schön sauber, alles toll, schon fallen die Leute drauf rein und wollen auch haben...
      Und wenn sie es dann haben, nicht pflegen, nicht reparieren, vielleicht auch schon fehlerhaft verlegt wurde, fühlt sich niemand zuständig oder verantwortlich.

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    4. Warum so viel gepflastert wird? Schikane. Weil es ideologisch/politisch so gewollt ist! Radfahrer SOLLEN ausgebremst werden, damit sie ja nicht erst auf die Idee kommen zu schnell zu werden. Hierzu gibt es eine interne, inoffizielle 'Anordnung' im Tiefbauamt. Mich wundert, das dies nicht bekannt ist.

      Man braucht Laser-Fahrzeuge um Schlaglöcher zu ermitteln? Ich glaub, ich bin im falschen Film! Dieser Staat wird täglich absurder. Wie wär's mit Augen auf im Straßenverkehr? Mathias

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    5. @anonym am 25.2. Um 18:49 und 19:16:
      Wer redet von Platten? Mal in den Link geguckt? Da sieht man, wie die Niederländer das machen.
      Kostet halt Geld und das will hierzulande eben niemand für Radverkehr ausgeben.

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  3. Leider werden auch heute noch Radwege innerorts selten geteert. Und wenn sie geteert sind und geöffnet werden müssen (Versorgungsleitungen) werden sie oft schlecht wieder gebaut.

    Dieses Schlamassel könnte wohl nur der Bund beheben. So wie man z.B. aktuell nicht T30 einführen darf, sollte der Bund das Blatt umkehren und zum einen den Städten bis T50 freie Hand lassen und zum anderen auch die Breite und Beschaffenheit von Radwegen klar regeln. Z.B. keine abgesenkten Einfahrten, aufgepflasterte Nebenstraßen, Teer muss perfekt glatt sein, 0 cm Höhendifferenz an Straßen, Mindestbreite, Haftbarkeit des OA bei Falschparkern (1h, sind dem Bund 3 Verstöße bekannt schickt dieser für eine Woche Ordnungskräfte und Schulungspersonal), klare Regelungen zur Räumung im Winter, ...

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  4. Ich wette, dass das mit der App von Vialytics (Disclaimer: hab mit der Firma nichts zu tun ;)) auch geht.

    https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.ez-leserinnen-und-leser-koennen-schlagloecher-melden-esslingen-schlagloch-app-fuer-bessere-strassen.e078cbd3-25f0-4418-a5c5-976a69cb2f85.html

    An der Lösung finde ich schön, dass sie (fast) keine Hardware braucht, Smartphone, Halterung und natürlich die App reichen aus.

    Gruss - Matthias

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  5. Ich wettere ja gelegentlich über die 'Autogerechtigkeit' des niederländischen radverkehrspolitischen Ansatzes bzw. über deren hier hochgejazzte autofreundliche Verkehrspolitik, aber innerhalb der Rubrik 'Radverkehrsseparation' gibts da - mal abgesehen vom teils grundfalschen Ansatz des 'pull ohne push' - in der Tat seit langem gute Ansätze.
    'Fietsbalans II' zB beeinhaltet seit langem die Evaluation der Oberflächenbeschaffenheit. Verwendet werden dabei, m.E. sehr sachgerecht, mit Sensoren ausgestattete Fahrräder (Messfiets).
    Der Effekt von Oberflächenbeschaffenheit wird immer noch krass unterschätzt. Erreichbarkeitsradien werden in hohem Umfang durch nicht-rollreibungsarme Oberflächen eingeschränkt, so dass der Radverkehr das Potential der erreichbaren Fläche bei weitem nicht ausschöpft.
    Zusätzlich sind teils erheblichen Auswirkungen auf die Sicherheit festzustellen, sofern die Oberflächen - wie so oft - optische Kontrolle beim Fahren verlangen (Wurzelaufbrüche, nicht geräumtes Zeugs, Kanten, Spalten, fehlende/unzureichende Absenkungen, usw, usw.).
    Insbesondere im Dunkeln bei Regen sind viele Separationswege defacto nicht mit ausreichender Sicherheit (von stark verminderter Reisegeschwindigkeit mal ganz zu schweigen) benutzbar.
    Effekte auf den Gesamtverkehr:
    - Vorhaltenotwendigkeit von Kfz wird zementiert
    - Rad-Erreichbarkeitsradien schrumpfen
    - Unfallgefahren gerade für die nicht sportlich-fitten Gruppen steigen an
    - Viele Strecken, die 'eigentlich' gut mit dem Rad zu erreichen werden fallen in die Rubrik 'zu weit - da nehm ich das Auto' , was dann schnell ins Generelle übertragen wird, weswegen der Radverkehr fälschlich als Kurzstreckenverkehr definiert wird (meist dann zur Stauentlastung in den Kernbereichen eingesetzt, um die Reisezeiten des MIV zu verbessern. Ein problem was durch die Erfahrungen auf den umwegigen holprigen Touristen-Radwegenetzen noch verstärkt wird.

    Fraglich bei diesen Messungen:
    werden die Ergebnisse zur Kostenminimierung eingesetzt und dabei kostenoptimierte Handlungsnotwendigkeiten zielgesetzt (kostensparend spät handeln, aber auch kostensparend nicht SO spät, dass die dann u.U. notwendige Grundrestauration zu teuer wird), oder wird eine durchgängige Qualität zielgesetzt die im Bereich von sehrgut bis gut liegt, mit Handlungsnotwendigkeit bereits bei 'befriedigend' und (temporärer) Herausnahme aus den 'Radwegenetz' nebst Fahrbahnfreigabe und Umwegebeschilderung bei drohendem 'mangelhaft oder ungenügend'.
    Link:
    http://upi-institut.de/UPI41.pdf
    Daraus Zitat:
    "Da die Verkehrsmittelwahl u.a. von der Erreichbarkeit von Zielen in der Fläche abhängt, ist der Einsatzbereich des Fahrrads umgekehrt proportionalzum Quadrat des Energieverbrauchs. Diese Zusammenhänge sind in der Grafik „Energieverbrauch und Einsatzbereich Fahrrad fahren, Abhängigkeit von Oberflächen dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß der Einsatzbereich des Fahrrads als Verkehrsmittel bei Radverkehrsanlagen in guter Straßenqualität rund doppelt so groß ist wie bei Radwegen mit Betonverbundsteinen und etwa 4mal so groß wie bei unbefestigten Radwegen."

    Alfons Krückmann

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    1. Wie immer sehr gut, aber solche Analysen sind leider stratosphärisch über dem aktuellen Niveau der Diskussion von Rad- und Verkehrspolitik (hier und um soviel mehr anderswo).

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  6. Man benötigt eigentlich keine lasergesteuerte Prüfung über die Beschaffenheit deutscher Radwege. Glatte ebene Radwege sind eine absolute Seltenheit. Teilweise entschuldbar weil sie aus dem letzten Jahrtausend stammen. Schlimm ist es, wenn es neue Radwege aus den letzten drei Jahren sind, die man statt zu teeren mit Oberflächen aus Gehwegplatten erstellt hat (Karlsruhe ist dafür ein Beispiel). Eigentlich müssten Radwege generell mit einer Deckschicht aus dem glatten rot gefärbten Asphalt hergestellt/saniert werden. Toll sind auch die neuen Schutzstreifen, übersäht mit Gullideckeln (Karlsruhe!). Masochistische Neigungen werden auf jeden Fall von den Verkehrsplanern gerne befriedigt. :-)

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  7. Am schönsten finde ich ja immer noch das ...Aber-die-Umwelt-Argument! So z.B am Neckar beim Daimler. Pflaster statt Sahneasphalt. Und dann soll man nicht an Verschwörungstheorien glauben! ;-)

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  8. Genau, eigentlich braucht man diesen Laser-Messwagen nicht, ein Blick auf die Fahrbahnen reicht. Jedenfalls bei uns.

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