26. April 2025

Bambus-Fahrrad selber bauen - jetzt anmelden!

Im Werkstatthaus findet erneut ein Kurs zum Bau eines Bambusfahrradrahmens statt. Blogleser Stefan hat mich gebeten, folgenden Text zu veröffentlichen: 

In diesem Kurs bauen wir mit dir den Rahmen für dein voll funktionstüchtiges Gravelbike (oder Trekkingrad) mit Scheibenbremse und Schaltung. 

Bambus ist ein nachwachsender Rohstoff mit hervorragenden Eigenschaften für den Rahmenbau. Das Material ist sehr stabil und besitzt dennoch eine gewisse Eigenfederung. Rahmengöße und Symmetrie werden individuell angepasst. Durch den natürlichen Wuchs des Bambus, sowie die jeweilige Bearbeitung und Gestaltung der Verbindungen entsteht ein hochwertiges Unikat. Wir werden für den Rahmenbau erforderliche, handwerkliche Techniken anwenden wie sägen, Teile in eine Rahmenlehre einpassen, verkleben, Gewebe einlaminieren, schleifen und lackieren. Optional unterstützen wir gerne beim Aufbau deines vollständigen Fahrrads mit Rat und Tat. 

Am Samstag den 17. Mai 2025 findet um 15:00 Uhr eine Vorbesprechung für den Workshop statt.Da werden wir eine allgemeine Einführung geben und die Rahmengrößen festlegen. Eine Anmeldung zum Kurs sollte daher bis spätestens zu diesem Termin erfolgen.

Der Kurs selbst findet statt: 
wöchentlich Freitag/Samstag, 5 Blöcke, freitags 18-22 Uhr, samstags 14-19 Uhr
Vorbesprechung ist: 17.05.2025 15 Uhr
Kosten: Verdienende: 600 Euro - Nichtverdienende: 500 Euro (Kurs mit allen Materialien für den Rahmenbau) 14-99 Jahre
Kursleitung: Miki Günter, Michl Schmidt
KONTAKT/Anmeldung: bildhauerei@werkstatthaus.net


Bambus - ein Rohstoff der Zukunft.
Die Stuttgarter Zeitung hat kürzlich auch über die Stuttgarter Bambusradbauer im Werkstatthaus geschrieben. Ihr erklärtes Ziel war es, Bambus aus regionalem Anbau zu beziehen. Und der Zeitungsartikel hat nach Angaben von Stefan tatsächlich bewirkt, dass sich zwei neue Quellen für frische Bambusrohre aus dem Raum Stuttgart aufgetan haben. Für diesen Kurs habe ich bereits im vergangenen Jahr die Einladung veröffentlicht, und offenbar kommen - sagt Stefan - über meinen Blog die meisten und besten Rückmeldungen. Was mich freut. 

Bambus ist ein nachhaltiger Rohstoff, der Rohre aus Stahl oder Aluminium ersetzen kann. Mit Bambus kann man sogar Hochhäuser bauen. Ich fahre selbst seit vier Jahren ein Bambus-Pedelec von My Boo mit Shimano-Motor. Es ist ein leichtes und dabei stabiles Material. Und so ein Bambusrad erregt oft anerkennendes Staunen. Die FH Aachen forscht übrigens auch zu Rädern aus Bambus. Darüber gibt es auf Youtube einen informativen Film. Bambusräder sind nachhaltig und sozial, meinte die SZ schon 2ß216 in diesem Artikel. Sie sparen das CO2, das bei der Herstellung von Aluminium und Stahl anfällt. Bambus bindet beim Wachsen sogar CO2. Diskutiert wird aber immer wieder, ob das Verbindungsmaterial (Klebstoff und Fasern) recycelbar ist oder nicht. Eine Antwort darauf ist für mich schwer zu finden. Allerdings ist ein Fahrradrahmen als Ganzes ja entweder weiterverwendbar oder kaputt und nicht mehr verwendbar. Einzelne Rohre können mit Bambus vermutlich genauso einfach oder schwierig ersetzt werden wie Rohre an Alu- oder Stahlrädern. Wegen eines möglicherweise noch nicht ideal gelösten Elements einen ganzen nachhaltigen Werkstoff abzulehnen, ist nicht seriös. Dass auch Bambusräder noch Rohre für Sattel und Lenker und andere Elemente aus Metall brauchen, ist auch nachteilig, aber kein Gegenargument gegen den Werkstoff Bambus für große Teile eines Fahrrads. 


2 Kommentare:

  1. Gibt es eigentlich Untersuchungen, wie gut oder schlecht Bambusräder an Ampeln mit Induktionsschleifen erkannt werden? Hast du da eigene Erfahrungen und kannst das eventuell sogar vergleichen wie es an gleicher Stelle mit Bambus oder Alu funktioniert?

    Nicht dass ich Alu für die Lösung halte, im Gegenteil. Ich war am Wochenende ausnahmsweise in der Stadt unterwegs mit Alurahmen aber ohne e-Motor, der ja durch seinen Metallanteil besser erkennbar wäre. Mal geht's, mal nicht. Da freut man sich fast über jedes Auto, das einem die Ampel schaltet. Manche Autofahrer verstehen es sogar, wenn ich sie ranwinke und dann auf die Umrisse der Induktionsschleife zeige.

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    1. Meines wird sehr gut von Induktionsschleifen erkannt. Es hat allerdings einen Elektromotor. Aber auch Bambusräder haben ja eine Kurbel, Ritzel, von denen ich vermute, dass sie nicht alle aus Alu, sondern Einzelteile auch aus Eisen sind. Ich kenne überhaupt keine Untersuchungen, wie gut Fahrräder durch Induktionsschleifen erkannt werden, es hängt immer davon ab, wie empfindlich sie eingestellt sind. Wenn sie nicht für Radfahrende eingestellt sind, erkennen sie keine Fahrräder, sondern nur Autos. Induktionschliefen, die nur Fahrräder erkennen (meistens zählen) sollen, erkennen wiederum oftmals große Lastenräder nicht (und auch Autos nicht).

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