14. April 2025

Endlich freie Radfahrt unter der Bahnbrücke Cannstatt

Der Radweg zur Bahnbrücke und unter der Bahnbrücke hindurch Richtung Wilhelmaplatz in Cannstatt ist fertig. Endlich!  

Es grenzt an ein Wunder. Das Nadelöhr ist beseitigt. Kein Schlängeln durch Fußgänger:innen auf dem sehr schmalen Gehweg unter der Bahnbrücke mehr. Man konnte zwar auf der Fahrbahn unter der Brücke durch radeln (gejagt von unwilligen Autofahrenden), aber auch nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten, denn sonst stand man mit den Autos im Stau. 

Jetzt haben die Autofahrenden nur noch eine Spur, die andere ist in einen breiten Radweg umgewandelt, der  vom "Linienvekehr" also Bussen mit benutzt werden darf.  Unzählbare Jahre nach Fertigstellung der Hauptradroute 1 Richtung Fellbach, gab es hier nur ein Gestoppel. Um einen Radstreifen ab Mercedesstraße haben wir kämpfen müssen, immer wieder war er auch zugeparkt. Auf einem Radweg, der auch Busspur ist, parkt es sich sicher nicht mehr so leicht. Und dieser breite Radweg geht sogar nach der Einmündung Kleemannstraße einfach so weiter unter der Brücke hindurch. Man glaubt es kaum, aber es ist wahr. 

Wie lange das wahr bleibt, wird sich zeigen, denn wie alles, was in Stuttgart für den Radverkehr gemcht wird und dabei dem Autoverkehr (dem ruhenden und fahrenden) etwas wegnimmt, ist es gewissermaßen auf Probe. Wir werden sehen, ob Autofahrende im Berufsverkehr diesen Radweg respektieren oder ob sie ihn benutzen, wenn es im Berufsverkehr eng wird. Es dauert immer eine Weile, bis Autofahrende merken und akzeptieren, dass sie irgendwo nicht mehr parken oder fahren dürfen. Die Ampelschaltung auf der König-Karls-Brücke an der Mercedesstraße muss jedenfalls dafür sorgen, dass nur so viele Autos Richtung Wilhelmsplatz unter die Brücke fahren, wie der Streckenabschnitt fasst, ohne dass der Rückstau auf die Kreuzung geht (und die Stadtbahn blockiert). Ich bin sicher, dass es allerlei Aufregung (vermutlich auch in der Presse) geben wird, nur unter Autofahrende natürlich, während es unter Radfahrenden nur Freude gibt. Dieser Abschnitt ist immerhin Teil der Hauptradroute 1, die nun endlich auch hier durchgängig befahrbar ist, was den Radverkehr auf dieser Route Richtung Fellbach deutlich erhöhen wird.  

Selten war eine Maßnahme so sinnvoll wie diese, eine so große Erleichterung für den Radverkehr. Ähnlich wie die Radfahrstreifen zwischen Heslach und Kaltental entlang der Böblinger Straße. Für alle, die regelmäßig auf der Hauptradroute 1 unterwegs sind. 

Alle anderen, die nicht das Glück haben, dass ihre Routinestrecken über die Hauptradroute 1 führen, warten leider immer noch vielerorts auf ähnlich große Erleichterungen des Radverkehrs. 




6 Kommentare:

  1. Wird man denn von den rechts abbiegenden Autofahrern gesehen, wenn der Autofahrer, der bereits im Hellen ist, schaut, ob rechts jemand kommt? Man ist dann ja noch unter der dunklen Brücke...

    P.S.: Das größere Manko ist ja eigentlich die Gegenrichtung. Wird da in diesem Jahrhundert noch was gemacht?

    AntwortenLöschen
  2. Nu freut euch doch einfach mal über diese Lösung, die so viel besser ist als die Situation vorher. Immerhin müssen die Autofahrenden nun auf eine Bus- und Radspur einfädeln, vorher mussten die Radfahrenden auf eine Autospur einfädeln.
    Ich bin optimistisch, dass die Spur nach einer Eingewöhnungszeit auch funktionieren wird.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Heute bin ich mit der Straßenbahn an der Stelle vorbei gefahren: Der Spurwechsel für die rechtsabbiegenden Autos findet in der Mitte der Unterführung statt. Das Bei so einer kuezen Unterführung gewöhnen sich die Augen nicht an die Dunkelheit, was vor allem im Sommer nei den hohen Kontrasten kritisch ist. Dann heißt es wieder in der Zeitung: "Der Autofahrer hat den Radfahrer übersehen".

      Abert ich freue mich so sehr, falls Du recht behalten solltest! Die Zeit wird es zeigen...

      Löschen
    2. Das ist doch wirklich eine sehr gute Verbesserung!
      Und dass Lernfortschritt und Umsetzung bei der Stadt im Schneckentempo vorangehen - ja gut, wir kennen es nicht anders.

      Löschen
  3. Sofern auf der Spur mehr Radfahrer fahren als auf der Autospur, dann sollte diese bleiben. Anderenfalls sollte die vorwiegend genutzte Mobilität auch den meisten Raum bekommen. Beste Grüße Niko

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Dies ist ein Blog übers Radfahren, und wir diskutieren auf Grundlagen von Fakten.

      Löschen