Die Brücke über die Stadtbahnhaltestelle Fauststraße in Vaihingen ist endlich fertig. Sie schwingt sich in sanften Kurven über die vierspurige Rottweiler Straße und die Stadtbahnschienen.
Den Planer:innen war es wichtig gewesen, dass sie einfach mit Fahrrädern befahren werden kann, weshalb man den Ab- und Aufgang von und zur Fauststraße in einem Bogen gestaltet hat. Vorher war es eine 90-Grad-Ecke (Fotos ganz unten). Geplant war die Brücke als "Fuß- und Radweg-Brücke", denn sie stellt für beide Verkehrsarten eine wichtige Abkürzung und Schulwegstrecke zischen dem Gebiet ums Fanny-Leicht-Gymnasium und dem Gebiet um die Österfeldschule dar, ist aber auch für die Radfahrt zur Vaihinger Uni wichtig. Von Radwegbrücke kann jedoch (noch) keine Rede sein.
Ich habe sie am 1. Oktober fotografiert. Da waren die Treppen noch gesperrt und die Rampe an der Fausstraße noch nicht ganz fertig.An den Zufahrten standen Verkehrszeichen, die die Brücke als Gehweg ausweisen fürs Radfahren freigeben. Das bedeutet, dass wir Radfahrenden uns immer in der Illegalität bewegen, wenn wir schneller als Schrittgeschwindigkeit fahren. Dabei ist die Brücke breit genug für einen gemischten Geh- und Radweg.
Eine echte Radinfrastruktur ist das also nicht. Ich hoffe, das ändert sich noch.
Wie Blogleser Frank im Kommentar unten bemerkt, ist das bei der neuen Brücke über den Seeblickweg genauso. Auch die ist keine Radbrücke, sonder nein Fußweg, der fürs Radfahren nur freigegeben ist.
Denn ein Radweg ist ein Radweg. Und das ist die Faustbrücke nicht. Obgleich sie so geplant und auch so genannt wurde und obgleich sie mit den grünen Radwegweisern als Radroute ausgewiesen ist. Die Brücke ist schlüssigerweise auch Teil des Schulwegplans für den Radverkehr der Stadt Stuttgart. So gewöhnt man Schulkinder daran, nicht auf Verkehrszeichen zu achten und die Regeln, die gelten, nicht zu befolgen.
Auch die Zufahrt von der Haeberlinstraße ist als Gehweg mit Radfreigabe ausgewiesen (wie so viele wichtigen Radverbindungen), obgleich auch dieser Weg breit genug wäre für eine radverkehrsgemäße Beschilderung. Der E-Scooter, der da abgestellt ist, hätte auch nicht über die Brücke gefahren werden dürfen, denn auf freigegebenen Gehwegen ist das Fahren mit E-Scootern verboten.
Der alte Steg (über den ich noch als Kind zur Österfeldschule gelaufen bin) musste wegen Baufälligkeit ersetzt werden. Die Rampe war für Rollstuhlfahrende auch zu steil, jetzt passt es. Der Neubau sollte laut Baubeschluss 5,3 Millionen Euro kosten. Hier Bilder vom neuen und alten Steg. Der neue ist in jedem Fall ein Gewinn.
Wie Blogleser Frank im Kommentar unten bemerkt, ist das bei der neuen Brücke über den Seeblickweg genauso. Auch die ist keine Radbrücke, sonder nein Fußweg, der fürs Radfahren nur freigegeben ist.
Dasselbe gilt für die neue Brücke über den Seeblickweg. Auch dort ist nur Gehweg, Rad frei
AntwortenLöschenDanke für den Hinweis, Frank. Ich hätte es vermutet.
AntwortenLöschenDa hätte man sich die Respekt oder Rücksicht aufeinander Kampagne auch sparen können, wenn man die Infrastruktur so beschildert wie davor
AntwortenLöschenist jetzt allerdings eine andere Stelle.
LöschenWenn es für "Fahrradinfrastruktur" zweckgebundene Fördermittel gab macht sich da jemand vielleicht sogar strafbar (Veruntreuung). Wenn trotz solcher Fördermittel und dem Auftrag "Fahrradinfrastruktur" zu bauen am Ende die Bedingungen für einen in beide Richtungen befahrbaren Geh- und Radweg nicht erfüllt sind kann der Bauunternehmer Betrug begangen haben (Strafverfahren und Einzug der gesamten Umsatzsumme). Aber ich bin ja kein Volljurist...
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