Das ist ein ganz netter neuer Radweg mit kleinen Mängeln, z.B. Ein Haltebalken vor der Ampel von dem aus man die Ampel nicht sieht. Linksabbiegen ist mal wieder problematisch (letzte Kreuzung vor der B10), außerdem ist die Absenkung vom Bürgersteig auf den Radweg noch teilweise Abgesperrt, da muss man vom Bordstein "springen".
schreibt mir Viola in mein Facebook. Und, "Hast du schon die Löwentorstraße gesehen?", fragt mich ein Autofahrer. Nein, warum? "Die Kreisverkehre, die musst du dir anschauen." Habe ich gemacht. Der Radweg oder auch Radschutzstreifen ist schön breit. Nur leider endet er am ersten Kreisverkehr.
Die Fahrbahn wird plötzlich zu eng für beide - Auto und Rad - nebeneinander. Und das wieder einmal an einer Stelle, an der alle Verkehrsteilnehmer aufpassen müssen, weil sie in den Kreisverkehr einfahren wollen. An einer Stelle also, an der Radler und Autofahrer besonders wenig aufeinander achten können. Das ist gefährlich! Denn der Radfahrer muss sich nach links hinten umgucken und sicherstellen, dass ein Autofahrer es nicht darauf anlegt, ihn abzudrängen. Dabei sollte er eigentlich nach vorn schauen, auf das Geschehen im Kreisverkehr.
Und das ganze passiert jedes Mal. Der Radweg protzt sich auf, macht sich breit, hustet und verkümmert plötzlich vor der Einfahrt in den Kreisverkehr. Danach plustert er sich wieder mächtig auf, schnürt aggressiv am Gehweg entlang, und dann geht ihm doch wieder die Puste aus vor dem nächsten Kreisel, er wird schmal und verendet.
Ja, zum Teufel. Da hat man nun schon so viel Geld in die Hand genommen, um die Löwentorstraße zum attraktiven Verbindungsstück zwischen dem Hallschlag und dem Gebiet Pragstraße zu machen, den Hallschlag also an die Stadt heranzuholen. Aber für die Radler war an den gefährlichsten Stellen dann doch kein Platz oder kein Geld oder kein Gedanke mehr übrig.
Sehr schlecht! ? Nein, doch nicht so schlecht.
Mir widerspricht ein Leser des Blogs auf Facebook. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer kommt zu folgendem Ergebnis: "Es stellte sich heraus, dass Kreisverkehre auch innerorts ein höheres Sicherheitsniveau erreichen als signalisierte oder unsignalisierte Knotenpunkte. Während Kraftfahrzeuge und Fußgänger vom Sicherheitsgewinn deutlich profitieren, kann allerdings die Sicherheit für den Radverkehr nicht immer verbessert werden. Insbesondere die Führung auf umlaufenden Radwegen kann zu Sicherheitsproblemen führen, sofern der Radverkehr an Zu- und Ausfahrten nicht durch Zeichen 205 StVO „Vorfahrt gewähren“ wartepflichtig ist. Die sicherste Führungsform für den Radverkehr ist der Mischverkehr auf der Kreisfahrbahn. Insbesondere, wenn der Innenring baulich deutlich ausgeprägt ist, kann auch bei starken Verkehrsbelastungen ein hohes Maß an Sicherheit für den Radverkehr erreicht werden.
Mischverkehr auf Kreisfahrbahn ist sicherste Form der Radverkehrsführung, auch bei hohen Belastungen. Radwege mit Bevorrechtigung (Furtmarkierungen) sind unsicherste Führungsform und bieten für Radverkehr keine Verbesserung gegenüber signalisierten Knotenpunkten (aber auch keine Verschlechterung)." Das heißt, wenn alle aufeinander achten und sich auf dem Kreisverkehr die Radfahrer in die Reihe der Autofahrer einreihen, gibt es am wenigsten Unfälle. Ansonsten sind Radler vor allem an den Aus- und Einfahrten in Gefahr.
Dennoch bleibt das enorme Unbehagen angesichts solcher Verengungen und gestresster Autofahrer, die noch vor mir Radfahrer in den Kreisverkehr hinein wollen und beschleunigen und mich schneiden.
Mein Plädoyer für eine Radspur am Außenrand des Kreisverkehrs scheint dennoch wohl auch kein guter Lösungsvorschlag zu sein. Allerdings stelle ich mir die Frage, ob es wirklich bereits einen im Kreisverkehr umlaufenden roten Radweg gegeben hat. Und auf welchem Zahlenmaterial die Untersuchung tatsächlich basiert.
*Und dass mir niemand denkt, ich hätte bei der Autofahrt mit der anderen Hand geknipst. Die Bilder stammen von einer fest installierten Kamera.
Andere Kreisverkehre machen Radlern andere Probleme. Siehe: Undrund - Kreisverkehre
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