31. März 2014

Bürgerbeteiligung beim Radverkehrsplan

Verkehrsminister Hermann (Grüne) will einen Landesradverkehrsplan für Baden-Württemberg entwickeln. Wir sind nicht das erste Bundesland mit einem solchen Plan, aber das erste, in dem die Radlerinnen und Radler gefragt werden. 

Das Umweltforschungsinstitut ufit hat zunächst einen Fragebogen entwickelt, den man online ausfüllen konnte (habe ich hier auch gepostet), dann die Antworten ausgewertet und jetzt für die vier Regierungspräsidien Workshops mit Radfahrer/innen vorbereitet. Der Stuttgarter Workshop hat am vergangenen Freitag stattgefunden. (RiS war dabei.)

Wir haben erfahren: 1480 Personen haben an der Befragung teilgenommen, 512 Menschen sind außerdem interviewt worden. Einladungen zur Befragung lagen auch in etlichen Fahrradläden aus (die Resonanz darauf war allerdings wohl gering).

29. März 2014

Hofener Straße am Neckar - der zweite Versuch beginnt

Und zwar mit einem Kompromiss. Wir erinnern uns: Im vergangenen Sommer war die Hofener Straße unterhalb der Weinhänge des Zuckerbergs den Neckar entlang am Wochenende für Autos gesperrt.

Die Idee war: Radler auf die Straße zu bringen, damit auch Spaziergänger ungestört auf dem Gehweg am Neckar entlang spazieren können. Die Anwohner an der Hofener Straße haben sich darüber gefreut. Es gab einige schöne Straßenfeste.

28. März 2014

Autofahrer in Parkplatznot

Etwas weniger Fantasie bei der Besetzung von Freiflächen ist wünschenswert. Diese beiden Fahrzeuge haben sich vermutlich am Nachmittag auf die Rad-Hauptroute 1 (Abschnitt zwischen Landtag und Oper) gestellt. 

Abends zwischen 16 und 19 Uhr sind hier reichlich Radfahrer unterwegs. Und selbst, wenn nicht: Das ist ein Fußweg, hier laufen Leute. Und auch Fußgänger kommen hier definitiv nicht mehr durch. Auch sie müssen außen rum. Und gerade Fußgänger lieben Umwege nicht. Sie müssen nämlich jeden Meter aus eigener Kraft zu Fuß machen.

26. März 2014

Der Radfahrer von Hirrlingen

Dies ist der Ausschnitt aus einem Gemälde, welches das Hirrlinger Schloss zeigt.

Der Legende nach wanderte ein ehemaliger Bürgermeister von Hirrlingen (in der Nähe von Rottenburg) einst nach Stuttgart aus. Dort gründete er eine Kneipe als Unterschlupf für diejenigen, die der Macht des Gesetzes vorübergehend ausweichen wollten. Das Bild brachte er Anfang des 20. Jahrhunderts mit. Offenbar fuhr man damals in Hirrlingen schon fleißig Fahrrad. Das Fahrrad, das hier gefahren wird, sieht noch fast so aus wie das Veloziped, welches der Stuttgarter Turnlehrer Johann Friedrich Trefz 1869 baute, hat die Pedale aber schon nicht mehr am Vorderrad.

24. März 2014

Stuttgart ist eine geniale Fahrradstadt

Manche brauchen etwas länger, bis sie etwas kapieren. Zum Beispiel ich. In Stuttgart kann man eigentlich ganz gut radfahren. Aber eines ist wirklich genial. 

Jetzt habe ich es auch gemerkt: Stuttgart besitzt etwas für Radfahrer, was uns so leicht keine andere Stadt nachmacht, nämlich den Schlossgarten und damit eine kilometerlangen ampel- und stoppfreie Fahrt durch die Innenstadt.

22. März 2014

Die Hoffelder Nasen


Wer von Degerloch nach Hoffeld radeln will, tut dies auf direktem Weg entlang der Hoffelder Straße, auf der man auch in dem Abschnitt über freies Feld nur 50 fahren darf. Von Hoffeld Richtung Degerloch gibt es einen parallelen Feldweg für Radfahrer.

Aber wir fahren ja nach Hoffeld. In fast jedem Ort kommt alsbald der Moment, wo Stadtplaner den Autoverkehr verlangsamen wollen. Hoffeld tut dies mit einer Nase. Der Gehweg wird nasenförmig auf die Fahrbahna ausgeweitet, um die Fahrbahn zu verengen. Das heißt, hier hat man eigentlich nur Asphalt aufgeschüttet und eine Warnbake hingestellt. Ein Ein- und Ausfahrt teilt die Nase in zweie. Dahinter parken Autos.

19. März 2014

Rätsel gelöst, neues Rätsel

Hier endet ein Radweg. Aber welcher? Das habe ich mich gefragt, als ich im Autos saß und aus der Neckarstraße zum Schwanenplatz-Tunnel abbiegen wollte.

Da sieht man dieses Schild, am Eingang der Reitzensteinstraße, aber keinen Radweg, sondern einen Fußgängerüberweg.

Wo kommt der Radweg her, der hier endet? Ich habe es mir auf der Karte angeguckt und mir gedacht: Hier endet ein Radweg, der von der Haltestelle Mineralbäder kommt. Ein echter Geheimtipp. 

17. März 2014

Eine Helmpflicht nützt nichts, schadet aber

Die meisten Radfahrer verunglücken übrigens allein. An ihrem Sturz ist niemand anders schuld als sie selbst. Der typische Unfall zwischen Auto und Radfahrer ist der: Autofahrer will abbiegen, Radfahrer will geradeaus. 
In neunzig Prozent der Fälle trägt der Autofahrer die Schuld an Unfällen mit Fahrrädern. Das geht aus einer Untersuchung der Unfallforscher der Versicherer (UDV) hervor. (Und die sind wahrlich nicht autofeindlich.) Je weiter der Radweg von der Fahrbahn weg ist, je mehr Grünzeug oder anderes zwischen Autofahrbahn und Radweg ist, desto höher ist das Risiko, dass der Autofahrer beim Abbiegen den Radler übersieht, der geradeaus weiter will. 
Also liebe Städte, baut niemals Radwege parallel zu Fahrbahnen, die mit einem Grünstreifen von der Straße abgesetzt sind. Ihr sorgt sonst nur dafür, dass Radfahrer umgefahren werden. Da hilft dann auch der Ruf nach einer Helmpflicht nichts mehr. Er ist vielmehr eine Kapitulation vor der eigenen falschen Radpolitik. Eine Helmpflicht hilft nur der Helm-Idustrie.

15. März 2014

Was tut mit dem Schwabtunnel?

Der Bezirksbeirat Süd hat am Dienstag an die Stadtverwaltung den Antrag gestellt, zu zeigen, wie eine Radverbindung zwischen den Stadtteilen Süd und West hinzukriegen ist. 

Es gibt aus dem Süden nur zwei Wege, nämlich durch den Schwabtunnel oder die Hohnestaufenstraße hinauf zur Silberburgstraße. Letzterer Weg ist steil und für alle, die aus Heslach kommen und in den Westen des Westens wollen, ein großer Umweg.

Der Schwabtunnel ist dagegen kurz und direkt. Die meisten Radler weichen allerdings derzeit auf den Gehweg aus, der hier nicht freigegeben ist, also verboten.  Als Mitglied des Bezirksbeirats Süd für die Grünen, habe ich zusammen mit Fraktionschef Wolfgang Jaworek deshalb diesen Antrag gestellt.

13. März 2014

Optische Verwirrspiele der Stadt

Was ist das eigentlich? Eine Straße, eine Fußgängerzone, ein Mischvekehrsweg? 

Das ist die das Querstück der Königstraße zum Rotebühlplatz hin gesehen. Hier gehen Fußgänger, die aus der Fußgängerzone kommen, einfach weiter. Sie merken gar nicht, dass sie ohne zu gucken auf eine Autostraße treten, denn der optische Unterschied fehlt.

Aber es ist eine Straße. Hier fahren Autos, hier halten Busse. Für Radler sehr gefährlich, denn Radfahrer werden von Fußgängern meistens nicht bemerkt. Hier bimmelt man sich durch. Und die Fußgänger werden auch noch wütend, weil sie glauben, sie befänden sich in einer Fußgängerzone.

Und dies ist der von mir hinlänglich oft beschriebene Mischverkehrsweg.

11. März 2014

Der kleine Unterschied

Jemand erzählt mir, dass auf dem Radweg auf dem Neckardamm so viel los ist, dass man eigentlich einen breiteren bräuchte. Irrtum. Auf dem Neckardamm gibt es keinen Radweg. Es ist lediglich ein für Radler freigegebener Gehweg. 

Das bedeutet, Radfahrer haben hier nicht Vorrang und müssen eigentlich Schrittgeschwindigkeit fahren. Tun sie natürlich nicht, denn für sie ist dies ein Radweg, weil es der einzige Weg entlang des Neckars ist, auf dem man verhältnismäßig ampelfrei von Münster bis Esslingen kommt. Und weil so viele Radler dort fahren. Und überhaupt!

9. März 2014

Stopp - Radwege nicht in Gegenrichtung befahren

Wie verhindert man, dass Radfahrer den Radweg auf der falschen Straßenseite benutzen. Plochingen zeigt es. So macht man allen Radfahrern zumindest klar, dass sie als Geisterfahrer unterwegs sind. 

Auf Radwegen in Gegenrichtung zu fahren ist saugefährlich. Autofahrer rechnen nicht damit, dass ein Radfahrer aus der falschen Richtung kommt. Radfahrer rechnen nicht damit, plötzlich Gegenverkehr zu haben. Und auch Fußgänger, die den Radweg kreuzen müssen, gucken in die falsche Richtung.

4. März 2014

Die Neue Weinsteige hoch fahren

Die Neue Weinsteige kann man nur auf der Fahrbahn hochfahren. An sich lediglich eine Frage der starken Nerven, denn die Autofahrer haben zwei Spuren und können einen Radfahrer gut überholen. Allerdings mögen die meisten Radfahrer die Konfrontation mit dem Autoverkehr nicht. Sie fühlen sich unsicher. 

Springen wir schon mal in den Sommer voraus, der bestimmt kommt, und fahren wir die Neue Weinsteige hinauf.

Man kommt sie definitiv nicht auf dem Gehweg hoch, jedenfalls nicht die erste Hälfte. Auch wenn am Bopser der breite Gehweg lockt. (Übrigens nicht freigegeben für Radfahrer.)

2. März 2014

Selbstbewusst fahren

Viele Radfahrer haben die Seele eines Fußgängers und bevorzugen Gehwege. Rennradler - meistens männlich - fahren dagegen lieber auf den Fahrbahnen für Autos. 

Denn sie sind meistens glatter und man kommt voran, ohne Slalom um Fußgänger zu fahren. Dagegen bevorzugen Frauen oft die Gehwege. Diese Radlerin aber fährt nicht auf dem parallelen Neckardamm, sondern auf der Hofener Straße. Und zwar selbstbewusst, eindeutig und berechenbar.