14. März 2018

Radfahrende sind entspannend für Fußgänger

Mir gefällt die Gemütlichkeit in der Tübinger Straße, die seit anderthalb Jahren Fahrradstraße ist. Sie zeigt sich besondern an der Einbahnstraßenausfahrt zur Cottastraße. 

Die Baken hat man sehr schnell dorthin gemacht, damit Autofahrende mehr Hemmungen haben, gegen die Einbahnstraße durch zu fahren. Es tun immer noch manche, die teils überhaupt nicht checken, dass sie bis zur nächsten Kreuzung tatsächlich als Falschfahrer gegen eine Einbahnstraße fahren, aber es ist deutlich besser geworden.

Eine solche Schleuse für Radler passt nicht zu einer Fahrradstraße, die Radfahrende eben gerade nicht an den Rand verbannt- Auf Einer Fahrradstraße geben Radler die Geschwindigkeit vor und Autofahrer sind nur Gast. Das mögen auch Fußgänger gern. Auf der Tübinger Straße hat der Rad- und Fußgängerverkehr deutlich zugenommen.  
Menschen zu Fuß wechseln hier die Straßenseite leichter, auch abseits der Zebrastreifen, die ein Überbleibsel aus Zeiten der Autodominanz sind und etwa Kindern oder älteren Menschen einen Vorrang bei der Querung verschaffen, die manche brauchen.

Wegen der Baustelle links, haben Fußgänger hier keinen Gehweg zur Verfügung. Diese Schleuse ist deshalb ein beliebter Ort zum queren der Fahrbahn. Viele laufen aber auch gern entweder auf der Fahrbahn oder auf dem Fahrradstreifen. Dieser Streifen ist allerdings gewissermaßen kein Element der StVO. Er ist kein Radweg, auf dem Radler fahren müssen. Das ganze ist Fahrradstraße, die hier für Radler entgegen der Einbahnrichtung freigegeben ist. Radfahrer können hier also überall fahren, sie sollten nur die Autofahrer nicht behindern, die über ihren Richtungspfeil herausfahren. Auch in Fahrradstraßen gibt es ein Rechtsfahrgebot, das auch für Radfahrende gilt, wenn sie andernfalls andere Fahrzeuge behindern würden.

Dass Fußgänger es genießen, wenn auf einer Straße nicht mehr die Autos alles bestimmen, sieht man hier aber gut. Radfahrende werden offensichtlich nicht als stressig empfunden oder als Fahrzeuge, auf die es groß zu achten gelte. Wir Radfahrer passen auf, dass den Fußgängern, die über die Straße und durch die Radschleuse laufen, nichts passiert. Sie selbst erkennen oft nicht einmal, wo sie gerade laufen, vor allem, wenn sie mit einem Handy beschäftigt sind.

Wenn die Baustelle weg ist, wird der Fußweg dort auch wieder funktionieren. Aber ein bequemer Aufgang für Fußgänger rüber zur Dinkelacker-Seite wäre wünschenswert. Die laufen nämlich die Schleuse entlang, weil auf dem Gehweg Motorräder parken und der Bordstein abweisend hoch ist.

Wollen wir hoffen, dass die Gemütlichkeit der Fahrradstraße, die vom Marienplatz bis zur Paulinenbrücke 750 Meter lang ist, im Sommer nicht doch noch durch die Baustelle am Österreichischen Platz und den Umleitungsverkehr auf dem 200 Meter langen Abschnitt zwischen hier und der Feinstraße kaputt gemacht wird. Gerade in den Sommerferien genießen es Menschen allen Alters draußen zu sein und steigen auf ihre Fahrräder.

5 Kommentare:

  1. Also ergeht es nur mir so, aber für mich sehen die beiden Passanten auf den beiden Fotos der Schleuse arg gestellt aus:
    haben zum einen Blickkontakt und laufen zum anderen einmal hin und dann wieder zurück - merkwürdig?!?

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    1. Täusche ich mich, oder wirfst du mir vor, ich würde gestellte Fotos verwenden?

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    2. @Christine
      Du täuschst dich. Nils wollte einfach mit seinem unsachlichen und nicht zielführenden Kommentar das hohe Niveau deines Blogs senken 😉 netter Versuch

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  2. Ich empfinde es ähnlich und das freut mich sehr. Ganz am Anfang gab es ja doch einige (oder waren es wenige, sehr laute?) Stimmen von Seiten der Fußgänger, die den Radfahrern vorgeworfen haben rücksichtslos zu sein. Die Interaktion Rad-Fußgänger ist einfach anders als Auto-Fußgänger. Schön, dass es nun funktioniert!

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