An der Kreuzung mit der Talstraße hat es vor kurzem zwei schwere Unfälle mit Radfahrenden gegeben. Deshalb hat der Radentscheid dort am vergangenen Montag einen Radlerflashmob veranstaltet.
Es kamen rund dreißig Radler/innen. Wir fuhren zwanzig Minuten lang auf der Klingenstraße über die Kreuzung, wohlwollend beobachtet und hin und wieder auch geschützt von zwei Polizeibeamten. Um 16:30 Uhr begann auch der Berufsverkehr. Viele Autofahrende wurden nervös, als sie sahen, dass sie nicht wie gewohnt über die Radspuren links und rechts abbiegen konnten, sondern warten mussten, bis die Radfahrenden durch waren. Das führte prompt zu einem Rückstau auf der Klingenstraße, die recht exzessiv als Schleichweg genutzt wird.
Zugleich war es angenehm, nicht die einzige Radlerin auf der großen Kreuzung zu sein, sondern den Schutz vieler anderer Radler zu genießen. Da konnten wir sicher sein, dass die Autofahrenden uns sehn. Sie waren alle auf hab Acht. Allerdings konnten wir nicht sicher sein, dass sie die Verkehrsregeln kennen. So drängte ein Autofahrer, der rechts abbiegen wollte, recht massiv in den Geradeaus-Radlerverkehr. Es war ihm nur schwer beizubringen, dass er warten muss. Die Kreuzung ist schwierig, wie man hier in eine Analyse nachlesen kann. Die Autofahrenden missachten recht konsequent die Linien der Radspuren und Radaufstellplätze.
Die Stadt will prüfen
Beide Stuttgarter Zeitungen haben über den Flashmob berichtet. Der Artikel meldet auch, die Stadt wolle noch mal prüfen, wie die Sicherheit hier verbessert werden kann. Das ist schon mal eine sehr gute Nachricht. Aber das muss die Stadt auch tun, denn der Gemeinderats-Zielbeschluss Fahrradstadt sieht vor, dass an Kreuzungen, wo die Infrastruktur mitverantwortlich ist für einen Fahrradunfall, zügig Abhilfe geschaffen wird.
Bezirksbeirat Ost fordert Prüfung
Gestern, Mittwoch, hat die Stadtistin bei PULS im Bezirksbeirat Ost die einstimmige Billigung für ihren Antrag bekommen, der die Verwaltung auffordert, zu prüfen, wie der Verkehr hier für Radfahrende sicherer gemacht werden kann. Denkbar wären: Eine separate Ampelschaltung für Radfahrende (sie kriegen deutlich eher grün als die Autofahrenden), separate Grünphasen für die beiden Richtungen der Klingenstraße, was den Konflikt mit entgegenkommenden Radfahrenden beim Linksabbiegen der Autofahrenden unterbinden würde (aber nicht den Konflikt mit Geradeausradlern am rechten Fahrbahnrand, wenn Autofahrende rechts abbiegen wollen). Erneuerung der Radstreifenlinien und farbige Kennzeichnung, und eine Fortführung der Radstreifen über die Kreuzung hinweg.
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