Es fällt den Bauunternehmen in der Stadt offensichtlich sehr schwer, den Radverkehr wirklich zu respektieren. Wo die Radler bleiben, ist ihnen wurscht.
Bloglseserin Andrea schreibt mir: "Auf meinem Weg zur Arbeit musste ich gestern (10.01.2020) feststellen, dass der Radweg am Kräherwald (aufwärts nach der MTV-Ausfahrt) gesperrt war. Während ein gelbes Schild den Radverkehr Richtung Ampel leitet, ist das Radsymbol auf dem Schild direkt dahinter durchgestrichen. Eine Umleitung für Radfahrende gibt es an dieser stark befahrenden Straße nicht, der Gehweg auf der anderen Straßenseite ist für Fahrräder nicht freigegeben, was hier auch zu gefährlich wäre.
Schon im Dezember war der Radweg immer wieder wegen Baumpflanzarbeiten – ohne ausgeschilderte Umleitung – gesperrt; außerhalb der Arbeitszeiten hätte man gut mit dem Rad vorbeifahren können, aber es war wohl bequemer, den kleinen Bagger mitten auf dem Weg abzustellen und den Weg abends und nachts gesperrt zu lassen. Ich habe gerade eine Gelbe Karte geschrieben, aber das bewirkt meistens nicht viel." (Das Foto ist von Andrea)
Danke für die Information, Andrea.
Inzwischen (Mitte der Woche) sind die gelben Umleitungschilder verschwunden. Die Umleitung in den fließenden Autoverkehr existiert aber noch (der Radweg ist gesperrt). Die Geschwindigkeit der Autos wird hier per Schild nur auf 40 runtergebremst, nicht auf 30. So wie es aussieht, werden hier Bäume gepflanzt. Ist ja gut. Aber wieso eigentlich auf Kosten des Radverkehrs?
Im Zielbeschluss Fahrradstadt Stuttgat ist festgehalten, dass Radwege und Radsteifen immer freigehalten werden müssen, und wenn das nicht geht, muss es eine sichere Umleitung geben (die auch von 12-jährigen Kindern und Eltern mit Kinderanhänger befahren werden kann, ohne dass die Angst bekommen). Zur Not eben auf der Fahrbahn, was dann zu Einschränkungen für den Autoverkehr führt.
Dieser Beschluss muss eingehalten werden. Es ist nun aber auch so, dass das zuständige Amt nicht alle der vielen Baustellen kontrollieren kann. Womöglich wurde ein Konzept genehmtigt, das dann aber nicht umgesetzt wurde. Schilder werden grundsätzlich gern mal irgendwie aufgepflanzt. Sind ja bloß die Radler, die sehen können, wo sie bleiben.
Keine Sorge, mit der Neuen wird das alles besser.
AntwortenLöschenWoher nimmst du die Information, dass das Bauunternehmen hier die angeordnete Baustellen-Beschilderung nicht richtig umgesetzt hat, und stattdessen auf eigene Faust irgendwelche Beschilderung aufgestellt hat?
AntwortenLöschenDenn es ist nicht das Bauunternehmen, was über die Beschilderung entscheidet - es ist die Stadt. Diese genehmigt einen Beschilderungsplan oder ordnet einen an, und das Bauunternehmen stellt das so auf. Dass gegenüber einer wie-auch-immer angeordneten Umleitung so stark abgewichen wurde, aber dann trotzdem explizit Schilder, die sich an den Radverkehr richten, aufgestellt wurden, deutet meiner Meinung nach eher darauf hin, dass hier schon die Anordnung der Schilder gar keine Umleitung wie du sie dir vorstellst geplant hatte.
"Während ein gelbes Schild den Radverkehr Richtung Ampel leitet, ist das Radsymbol auf dem Schild direkt dahinter durchgestrichen. Eine Umleitung für Radfahrende gibt es an dieser stark befahrenden Straße nicht, der Gehweg auf der anderen Straßenseite ist für Fahrräder nicht freigegeben, was hier auch zu gefährlich wäre."
Ich glaube die beiden Schilder sind hier anders gemeint: Das erste leitet Radfahrende auf die Fahrbahn (so wie du es auch am Ende des Artikels vorschlägst: "Zur Not eben auf der Fahrbahn"). Und das zweite leitet Fußgänger auf den Gehweg auf der anderen Seite.
Übrigens, wenn ich als Bauunternehmen nicht dafür bezahlt würde, eine Umleitung für den Radverkehr einzurichten, dann würde ich das natürlich auch nicht auf eigene Kosten tun - ich mach das ja nicht zum Spaß. Die Schuld ist hier also nur bei den Bauunternehmen zu suchen, falls diese tatsächlich die angeordnete Beschilderung falsch umsetzen.
(Nein, ich hatte nicht erwartet dass Christine auf diesen Kommentar reagiert. Vielleicht lernt trotzdem der ein oder andere etwas aus meinem Kommentar.)
LöschenGerade bemerkt: Dort wurde auch das Tempo auf 30 runtergesetzt und ein "Achtung Radfahrer"-Schild aufgestellt. Sogar die Fahrbahnmarkierung für die normalerweise geltenden 50 wurden ausgekreuzt. Zum Vergleich: Die Weinsteige runter, wo seit einiger Zeit permanent 40 angeordnet ist, hat immer noch die alten 50 als Fahrbahnmarkierung. Die 30 am Kräherwald wird also eher nicht kurz zusammengepfuscht sein.
AntwortenLöschenDas ganze sieht man sogar ganz links im Bild in diesem Blogeintrag.
Und abgesehen von der hier gewählten Fahrbahn und dem nachts nicht beleuchteten Wald, wo könnte man hier überhaupt eine sinnvolle Umleitung einrichten?
Vielleicht das nächste mal noch ein Fahrradzeichen auf die Fahrbahn, dann macht das den RAdlern mehr Mut und zeigt den Autofahrern, dass sie sich den Weg wirklich mit Radlern teilen müssen.
LöschenJörg
AntwortenLöschenTempo 30 wäre mir neu, am Do und Fr war da noch 50.
Die Baumpflanzung ging schon Mitte Dezember los. Die Radler sollen dort auf die Straße. Es heißt ja auch hier im "Forum" auf der Straße ist es viel sicherer. Das ist nicht meine Meinung. Nur soviel: Es wird nur tagsüber im Hellen gearbeitet. Es ist ratsam abends oder früh die Sperren leicht zu verücken und "durch die Baustelle" zu fahren. Es steht eigentlich nur ein Bager dort rum. Besser wäre es: Der Bagger wird abends an den Rand gestellt. Sein Parkplatz wird mit den Baken gesichert und der Weg frei gehalten. Gut war es, dass die Absperrungen dort zu setzen wo Querungen sind. Besser wäre eine Hecke auf dem Grasstreifen, die Autos blenden dort sehr. Es ist Autos erlaubt nach rechts den Fahrbahnrand auszuleuchten egal, ob man Fussgänger, Tiere oder Radfahrer blendet. Es fahre die Krone der Mobilität! Eine Bitte an die Radler, stellt eure Lichter nach unten ein. Für die dunkle Abschnitte, nutzt ein zweites "Fernlicht", dass ihr bei Gegenverkehr abblendet. Einige von uns blenden mit Lichter, die ihnen den Weg nicht ausleuchten. Das Thema Licht kommt daher, dass ich den Kräherwald gerade nur im Dunklen passiere.
Wenn du das nächste mal vorbei kommst, schau mal auf den temporär aufgestellten Schildermast ganz links im Bild. Da sollten die 30 hängen.
LöschenNaja. Nix Neues: OB Kuhns Tiefbauamt bzw. Strassenverkehrsbehörde wütet munter weiter vor sich hin. Wobei hier einige Tatsachen bzw. Vorgehensweisen klargestellt werden müssen: Wenn die Stadt nicht selber rumbuddelt, stellt sie auch nicht die Schilder hin. Wurde eine private Baufirma fürs buddeln beauftragt, muss diese für die Schilder sorgen. Die privaten Baufirmen vergeben daher diese Aufgabe daher Subunternehmen. Leider gibt es kein eindeutiges Urteil aus dem hervorgeht, ob dann beim murksen die Stadt völlig aus der Pflicht ist.
AntwortenLöschenWas die konkrete Situation vor Ort angeht: Die ist nicht eindeutig klar, weil beim Bildausschnitt einiges fehlt. Allein gelbe Schilder sind rechtlich nicht bindend. 1. Ist das ein VZ 240 Gemeinsamer Geh- und Radweg? Wenn ja, muss dieser aufgehoben werden, mit VZ 254. Die Ausleitung selber ist natürlich eine Zumutung. Wohin wird man ausgeleitet? Straße oder entgegengesetzter Gehweg? Über einen 10 cm hohen Bordstein?
Ich hoffe, das der zukünftige OB in Stuttgart seinen Laden mehr im Griff hat, als der 'glücklose' Kuhn. Als grüner Wähler stelle ich mittlerweile auch VM Hermann in Frage. Nathalie Müller
Das 254 steht auch etwas weiter hinten, die Bushaltestelle sollte wohl noch erreichbar bleiben.
LöschenVor dem auf dem Bild sichtbaren gelben Schild mit schrägem Pfeil steht noch ein Schild mit "Fahrbahn benutzen" darunter. Und für die Autos gilt, wie schon erwähnt, eine reduzierte Geschwindigkeit.
AntwortenLöschenIst trotzdem unglücklich, da es gerade hier bergaufgeht, die Autos keinen Platz zum Überholen haben und schnell voran kommen wollen. Angehupt wurde ich aber noch nicht bisher.
Ärgerlich finde ich auch, dass die Sperrung eingerichtet wurde und dann erstmal ein paar Tage nichts passierte (keine Bauarbeiten).
Wie könnte eine Alternative denn aussehen? Für Autos in eine Richtung sperren? Wäre wohl unverhältnismäßig.
Die Frage ist schon, ob wir das Schulkinder runter auf die Fahrbahn schicken wollen. Die Eltern haben Angst. Und unser Stuttgarter Autofahre sind ja manchmal auch gar nicht nett. Eigentlich müsste man die Radfahrenden per gelb aufgemaltem Radstreifen drum herum leiten. In dem Fall durch einen Schutzstreifen. Der würde die Fahrbahn so schmal machen, dass Autofahrende hier nicht mehr fahren könne, ohne mit den rechten Reifen auf dem Schutzstreifen zu fahren, was ja erlaubt ist, es würde ihnen aber eben auch klar machen, dass sie Geduld hinter dem Radler haben müssen, der vor ihnen fährt. Könnte klappen. Allerdings dürfte so mancher versucht sein, den Radler zu überholen. Aus dieser Überholpanik entstehen dann gern auch mal im Gegenverkehr Unfälle. Hätten wir einen Autoverkehr, der Rücksicht nimmt und weniger hastig und drängelig unterwegs ist, wäre das kein Problem. Aber so ist es eben eines. Ich weiß keine Lösung.
LöschenAuf dem Foto sehe ich noch ganz links einen Teil eines Schildes "Vorsicht Radfahrer", dass die Autofahrer warnt, dass Radfahrer ab jetzt auf die Fahrbahn wechseln. Also alles richtig gemacht.
AntwortenLöschenAllerdings ist die Beschilderung undeutlich (jedenfalls auf dem Foto). Außerdem fehlt offenbar ein abgesenkter Bordstein, denn wie sollen die Radfahrenden auf die Fahrbahn kommen?
Für die korrekte Beschilderung gibt es Muster. Die Baufirma muss bei Beantragung der Baustelle angeben, welches Muster sie für die Beschilderung verwendet. Tatsächlich werden aber nur für die Autos die Schilder korrekt und sinnvoll aufgestellt. Für die übrigen Verkehrsteilnnehmer werden die Schilder "irgendwie" aufgestellt. Oft falschrum, oder das falsche Schild oder an die falsche Stelle. Das kontrolliert niemand und interessiert auch niemanden.
Die Grünen-geführte Verwaltung macht das rein nach Windschutzscheibenperspektive. Ich fände es hilfreich, wenn hier VCD oder ADFC mal konsequent klagen würden. Nach all den Jahren selbst bei Grüner Verwaltung sehe ich den politischen Weg nun wirklich als erschöpft an.
"Außerdem fehlt offenbar ein abgesenkter Bordstein, denn wie sollen die Radfahrenden auf die Fahrbahn kommen?" 5 Meter vorher ist eine Ampel mit abgesenktem Bordstein, sieht man auf dem Foto aber nicht mehr.
Löschen"Für die korrekte Beschilderung gibt es Muster. Die Baufirma muss bei Beantragung der Baustelle angeben, welches Muster sie für die Beschilderung verwendet. Tatsächlich werden aber nur für die Autos die Schilder korrekt und sinnvoll aufgestellt. Für die übrigen Verkehrsteilnnehmer werden die Schilder "irgendwie" aufgestellt. Oft falschrum, oder das falsche Schild oder an die falsche Stelle. Das kontrolliert niemand und interessiert auch niemanden."
Wenn die Stadt das falsche Muster anordnet kann die Baufirma dafür nix. Ich behaupte auch, dass die Baufirma Schilder, die keine Autofahrende betreffen, nicht anders behandelt - es ist bei diesen nur viel einfacher, etwas ohne Absicht falsch zu machen. Ganz eindeutig ist die Situation hier auch nicht für die Autos: Die reduzierte Geschwindigkeit hängt zusammen mit einem Gefahrenzeichen (Achtung Radfahrer), das heisst sie gilt solange, bis die Gefahr vorbei ist. Aber wie lange ist das? Sind das die paar Meter, wo Radfahrer sich auf die Fahrbahn einordnen, obwohl sie auch danach deutlich langsamer als der restliche Fahrverkehr auf der Fahrbahn unterwegs sind? Oder gilt das, bis die Radwegsperrung aufgehoben ist, obwohl das Tempolimit an der nächsten Kreuzung nicht wiederholt wird, man also als Einbieger dort gar nichts von dem Limit mitbekommt?
Und wenn beim Autoverkehr mehr geändert wird, als nur das Tempolimit zu senken, wird man natürlich auch entsprechend mehr Unklarheiten und Fehler in der Beschilderung entdecken.
Vorhin gesehen: Der Gehweg ist in Gegenrichtung (also für die andere Richtung rechts) freigegeben. Vielleicht wäre es an diesem Stück besser gewesen, ihn nur bergauf freizugeben (also andersrum wie momentan) und dieses Stück bergab mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn fahren zu müssen. Dann hätte man sowohl zwischen Fussgängern und Radfahrern, als auch zwischen Radfahrern und Autofahrern deutlich geringere Geschwindigkeitsunterschiede als in der jetzigen Situation.
AntwortenLöschenJa, der Radverkehr wird tatsächlich auf die Straße "Am Kräherwald" geleitet. Ich bin die letzten 3 Tage so gefahren: An die Geschwindigkeitsbegrenzung 40 km/h hält sich fast niemand (nur bei Stau), man wird auf dieser Hauptverkehrsstraße als Hindernis wahrgenommen, angehupt und viel zu knapp überholt.
AntwortenLöschenIch fühle mich auf diesem Abschnitt extrem unsicher und bin jedes Mal froh, wenn ich die Stelle erreiche, an der ich wieder auf den Radweg wechseln kann. Für mich ist das eine sehr schlechte "Lösung" für den Radverkehr - zu einer Geschwindigkeitsbegrenzung an dieser Stellte gehört auch deren Überwachung, die allerdings fehlt.
Katastrophal ist der Abschnitt vom Kräherwald auf die Geißeichstraße.Abstand zum Verkehr 40 cm, Geschwindigkeit gefühlte 70 km/h. Wer hat das zu verantworten?
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