14. März 2020

Fahrrad-Park-in

In  der Kölner Südstadt gibt es eine Apotheke, die hinter der Eingangstür einen Fahrradparkplatz eingerichtet hat.

Statt vor der Apotheke einen Felgenkiller aufzustellen, der den halben Gehweg versperrt, können Kund/innen in Köln das Rad in die Apotheke schieben (Foto unten), abstellen und am Schalter nebenan etwas kaufen. Umständliches Abschließen fällt weg. Der ADFC Köln ist begeistert.

Die Apotheke hatte zufällig den Platz dafür, deshalb konnte sie das tun. Sie lässt Medikamente auch von Fahrradkurieren ausfahren, und sie hat Kund/innen gehabt, die es offenbar zu kompliziert fanden, die Räder draußen an Radständern anzuschließen, vielleicht weil sie zu weit weg oder vollgestellt waren, und deshalb damit in die Apotheke kamen.


Katharinenapotheke, Köln
Der Apotheker hat sich Gedanken gemacht und Herz für Radfahrende bewiesen. Er hat bedachtt, dass es manchmal oder für manche Radfahrenden ganz schön aufwändig ist, ein Fahrrad abzustellen: Platzsuche, anschließen, Fahrradtasche aus dem Gepäckträger aushängen. Oder sie haben Kinder im Radanhänger, die sie nicht draußen alleine lassen wollen. 10 bis 20 Kund/innen hat er derzeit, die mit dem Fahrrad kommen.

Auch wenn ich es im ersten Moment gar nicht so wichtig finde, mit dem Fahrrad in eine Apotheke oder wie hier in den Bankautomaten-Raum hineinzufahren, weil ich mein Fahrrad mit einem Felgenschloss schnell abschließen kann, scheint es mir durchaus eine Überlegung wert, wie Geschäfte versuchen, es den Radfahrenden bequem zu machen.

Befinden sich Radabstellplätze in Eingangsnähe, dann haben sie Glück. Meistens ist das nicht der Fall. Dann stelle ich das Fahrrad an der Hauswand (manchmal auch am Schaufenster) ab. Wer sein Fahrrad anschließen möchte, braucht einen Masten oder eine Baumbeetumrandung. Manche Apotheken oder Läden stellen als Werbefläche auch Felgenkiller auf (da kann man das Fahrrad nicht anschließen). Die machen dann den Gehweg schmaler. Das ist auch nicht so das Wahre. Zumal wir ja sehen, dass der Straßenrand von Autos vollgestellt ist, die also ihren Platz kriegen.

Ich finde allerdings, dass wir Radfahrenden es viel leichter haben, unser Fahrzeug mal kurz irgendwo abzustellen, als Autofahrende. Das ist ja gerade der Vorteil des Radfahrens. Allerdings fehlen eben auch in vielen Einkaufsbereichen Stuttgarts eklatant die Radbügel. Und ich sehe: Wo es Radbügel gibt, sind sie schnell voll. Sie signalisieren allen: Du kannst deine Besorgungen auch mit dem Fahrrad mache. Und ich habe den Eindruck, dass sie tatsächlich Radverkehr erzeugen.

5 Kommentare:

  1. Ich bekomme die breiten Mountainbike Reifen meist nicht in die Felgenkiller, und schließe mein Rad immer irgendwo an. Ich würde sagen, ein Laden mit Radbügel hat eine deutlich höhere Chance, dass ich dort das Angebot sondiere, als einer bei dem ich umständlich ein Schild suchen muss.

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  2. Jeden 5. Parkplatz auf der Straße entfernen und an der Stelle Radbügel installieren.

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  3. Also die Apotheke Hasenberg- Ecke Rotebühlstraße macht's genau anders herum:
    Rote markierte Fahrradspur ist herrlich praktisch, um kurz das SUV drauf zu stellen und "nur schnell" noch ein paar Schutzmasken zu holen.
    Der Lieferwagen mit eiliger Medizin steht da übrigens auch sehr gut.

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    1. Ich finde es auch immer netter, wenn vor einem Laden Radbügel stehen (allerdings keine Felgenkiller, meine Reifen sind auch zu breit). Oder wenn überhaupt Platz vor oder neben dem Laden ist, ein Fahrrad abzustellen. Wenn es nach mir ginge, würde vor jedem Laden am Straßenrand auf der Fahrbahn Fahrradbügel stehen. Meinetwegen von der Stadt aufgestellt, die dort ja auch die riesigen Flächen für Autoabstellplätze vorhält und instandt hält. Und vor jedem Restaurant natürlich auch.

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  4. Das erinnert mich an Marktkauf/Edeka in Feuerbach, die mir die Zufahrt zum Parkhaus untersagt haben, als ich versucht habe, mit dem Lastenrad Getränke zu holen. Das Parkhaus schließt direkt an den Getränkemarkt an. Mit welcher Arroganz erhalten Kostenverursachende Kunden einen Bonus?

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