Der Stuttgarter Gemeinderat hat kürzlich mit satter Mehrheit 13 Korridore für Radschnellverbindungen auf Stuttgarter Gemarkung gebilligt. (Dazu unten mehr). Bleiben wir erst mal bei Leipzig und Halle. Es gibt dort bereits drei Trassenvorschläge, und die MDR-Redakteurin (die in Coronazeiten nicht Zug fahren wollte) hat schon mal ausprobiert, wie sich das so radelt. Ihr Bericht ist lang und interessant und zeigt, dass es Spaß machen kann, 35 km zu radeln, vor und nach der Arbeit, auch wenn sie bei der Testfahrt über teils ungebahnte Wege dafür noch kapp vier Stunden unterwegs war. Auf einer nahezu kreuzungsfreien, gut asphaltierten Strecke, würde sie (allemal mit einem Pedelec oder als sportliche Radlerin) knapp zwei Stunden brauchen. Täglich würde sie das nicht machen, schreibt sie, aber ab un zu vermutlich schon.
Von der Idee, über die Machbarkeitsstudien bis zur Planung und dann gar dem Bau kalkuliert man im Raum Halle/Leipzig zwischen 35 und 46 Millionen Euro, was verglichen mit dem Straßenbau für Autos nicht viel ist. Es wird allgemein damit gerechnet, dass zwischen anderthalb und zweitausend Radfahrende dann dort täglich unterwegs sein werden. Ich vermute aber, dass es schnell wesentlich mehr werden. Achillesfersen aller Radschnellwege sind die Teile, die ruch Städte führen: warten an roten Ampeln, Missachtung der Radstreifen durch Autofahrende und schlechter Bodenbelag.
Halle/Saale |
Auch In Baden-Württemberg laufen rund 40 Machbarkeitsstudien zu Radschnellverbidnungen. Das Land übernimmt die Koordination für drei Pilotstrecken, nämlich Heidelberg–Mannheim, Heilbronn–Neckarsulm–Bad Wimpfen und Esslingen–Stuttgart. Allerdings ist diese Meldung 3 Jahre alt. Am weitesten ist man bislang auf der Strecke Heidelberg-Mannheim gekommen. Das Planfeststellungsverfahren ist für das kommende Jahr geplant.
Eine Schnellverbindung haben wir bereits zwischen Stuttgart-Rohr und Böblingen, die auch gut angenommen und gut genutzt wird. Leider endet der Luxus an der Stadtgrenze, und gegen die Idee, auf der Waldburgsrtaße eine Fahrradstaße einzurichten, laufen einige Anwohner:innen derzeit Sturm.
Von den 13 Korridoren für Radschnellverbindungensind vier priorisiert: Einer von Esslingen zum Karl-Benz-Platz, ein Korridor im Abschnitt Kaltental, einer zwischen Fellbach und Remstalstraße und im Bereich Wilhelmsplatz in Cannstatt und der Abschnitt Nord-Süd-Straße.
Nach der Auftaktversanstaltung vor zwei Jahren wurden insgesamt untersucht und vorgeschlagen wurden 102 km, deren Ausbau nach stand heute ungefähr 1 Millon pro Kilometer kostet. Beschlossen ist, dass die Bezirksbeiräte (die Gremien) in mehreren Veranstaltungen informiert werden. Ich vermute aber, dass einige Details auch heftig diskutiert werden, und zwar vonseiten der Radfahrenden als auch vonseiten der Anwohner:innen. Wie immer dürfte sich die generelle Zustimmung im Gemeinderat zu den Korridoren dann in Ablehnung beim konkreten Projekt verwandeln. Aber es ist beschlossen, dass wir dieses Radschnellverbindungsnetz umsetzen. Auch eine Stelle beim Stadtplanungsamt ist damit verbunden, die zum kommenden Haushalt beantragt wird.
Die Autor:innen der Machbarkeitstudie haben sehr intensiv untersucht, wo die Ziele und Quellen des Radverkehr liegen, wo es Bahnknotenpunkte gibt und wie viele Radfahrende (mindestesn 2.000) dort radeln werden. Auch wenn ich immer wieder höre, im Winter radle ja niemand, so hat gerade das Jahr 2020 gezeigt, wie dringlich eine Förderung des Radverkehrs ist. Das ist gut investiertes Geld für die Zukunft solcher Städte wie Stuttgart oder eben auch Leipzig und Halle.
Rad-Schnellverbindungen gut und schön. Aber niemand sollte 36km zur Arbeit pendeln müssen und es wird auch so gut wie niemand das mit dem Fahrrad tun. Insofern sind Radschnellwege ein Rumdoktern an Symptomen.
AntwortenLöschenDie verantwortlichen Ursachen sind mit so viel CO2-Asstoß verbunden, dass ein paar Fahrradfahrer nicht die geringste Verbesserung bringen werden.
Was ich mich bei solchen Überlegungen wie der deinen immer frage: Wonach richtet es sich denn, wie weit ich pendle, nach meinem Arbeitsplatz oder meinem Wohnort? Die Forderung, dass Arbeitsplätze in Wohnortnähe sein sollten, ist doch etwas realitätsfern, gerade heutzutage, wo man seinen Arbeitsplatz nicht mehr sein Berufsleben lang hat. Immer in Arbeitsplatznähe eine Wohnung zu finden, ist schwierig und vielleicht will man auch gar nicht umziehen. Und die Aussage, dass "niemand" 36 km mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, ist gewagt. Es gibt Leute die radeln lange Strecken zur Arbeit und nach Hause, und tun es gern
LöschenMeine Strecke ist 29 km lang, und ich brauche mit dem S-Ped dafuer 55-60 Minuten. Mein Chef, der 500 von mir entfernt wohnt, braucht mit dem Auto gerade mal 10 Minuten weniger.
LöschenDas liegt daran, dass die Strecke im Randbereich einer Grossstadt ueber Feldwege und entgleiste Bahnstrecken verlaeuft, die ohne Probleme Geschwindigkeiten bis 40 km/h erlauben. Das sind ja auch die Kriterien fuer einen Radschnellweg.
Ich bin die Strecke vor dem S-Ped immer mit dem Auto gefahren, mittlerweile tue ich das noch 5 Tage pro Jahr, wenn es zu glatt respektive zu gefaehrlich fuer die hohen Geschwindigkeiten ist.
Gruss - Matthias
Wenn ich kein Home-Office habe, fahre ich auch mit dem Rad zur Arbeit. Das sind schon 30 km die Strecke.
LöschenBei uns sollen auch Radschnellwege zwischen den Städten entstehen, größtenteils auf bestehenden Wegen, welche teilweise gar nicht mehr breiter werden können, weil an einer Seite ein Fluss, an der anderen Seite Teiche im Naherholungsgebiet.
AntwortenLöschenParallel dazu verlaufen bereits jetzt gut asphaltierte Wege an Straßen und asphaltierte Feldwege, nur eben nicht beleuchtet in Radschnellwegbreite.
Ich halte von beleuchteten Wegen im Wald, im Feld und in Naherholungsgebieten wegen der Lichtverschmutzung und der Irritierung von Insekten, Vögeln und Tieren gar nichts. Wenn ich mir die Breite da oben samt Seitenstreifen ansehe, graust mir schon da im Sommer bei Hitze zu fahren.
Der Stromverbrauch für nachts weitgehend unbenutzte Wege ist m.E. auch unnötig. Man sollte hier mal über intelligente Lichtsteuerungen nachdenken, welche das Licht nur bei Anäherung eines Benutzers einschaltet, statt stundenlang sinnlos zu leuchten. Ich verweise auch auf einschlägige Vorschriften wie die StVZO §67 und bin der Meinung, dass heutige eigenständige Beleuchtungsanlagen an Fahrrädern vollkommen ausreichend sind.
Bei solchen Projekten stellen sich Politik und Verwaltung gerne in den Vordergrund und lassen sich bei Spatenstich und Einweihung von der Lokalpresse ablichten. Wenn dann aber die ersten Probleme und Schäden auftreten, dann verkrümeln sich alle Verantwortlichen und Initiatoren wieder, Kritik ist unerwünscht.
Sowas erlebe ich hier nämlich immer wieder, wenn Radverkehrsanlagen vermurkst werden und das Lieblingsfahrradprojekt einer Rentnerinitiative Schäden aufweist.
Des Weiteren wird früher oder später unerlaubter Kraftverkehr darauf stattfinden, welcher nicht wirksam verhindert oder geahndet wird.
Es wäre besser, das Geld für vernünftige Radverkehrsanlagen in den Städten auszugeben und bestehende Radwege zu sanieren, statt derartige "Leuchtturmprojekte" zu präsentieren, welche nur wenige Radfahrer wirklich nutzen werden.
Ich radele in meiner Freizeit bis zu 150 Kilometer/Tag ohne Elektromotor bei Jahresradfahrleistung zwischen 8000 und 10000 Kilometer. Auf fast ebener Strecke mit kleinen Hügeln hatte ich bei besten Bedingungen auf rund 35 Kilometern mal einen Schnitt von 27km/h mit nem normalen Rad (8-Gang-Tourer) gefahren.
Derartige Strecken fahren nur wenige Alltagsradler ohne E, Berufspendelei bei Wind, Regen, Regenschauer und Schnee/Eis halte ich für utopisch, auch mit Elektro, weil nämlich die Reichweite des Akkus mit schlechteren Bedingungen abnimmt und die Ladeinfrstruktur am Zielort häufig fehlt.
Liebe Anonyma, schade, dass du deine interessanten Überlegungen nicht mit einem Namen unterschreibst, dann können wir dich besser anreden. Der Radschnellweg Böblingen-STuttgart wurde mit einer mitlaufenden Beleuchtung ausgestattet, die auch nicht die ganze Nacht aktiv ist. Das Bedürfnis nach Radschnellverbdindungen ist bei unseren Radpendler:innen groß. Auch wenn sie nicht überall ideal verlaufen, so werden doch Aufenthalte an Kreuzungen verkürzt und hier und dort das Fortkommen bequemer gemacht. Das ist immer noch besser als die teils verwinkelten Routen, die sie jetzt radeln. Und man muss auch alles gleichzeitig machen, sowohl die Städte in den Regionen verbinden, als auch die Radverkehrsführung in den Innenstädten verbessern. Es gibt bei der Radpolitik keine Entweder-Oder, es gibt nur ein: So viele wie möglich überall. Und wenn der Radverkehr dann deutlich zunimmt, vehalten sich auch Autofahrende etwas rücksichtsvoller, weil sie lernen, dass Radfahrende von überall kommen und immer da sind. Das ist dann auch ein Vorteil.
LöschenLiebe Frau Lehmann,
Löschenich möchte aus verschiedenen Gründen anonym bleiben, haben Sie Verständnis dafür.
Das mit der mitlaufenden Beleuchtung finde ich gut, sollte dann aber zum einheitlichen Standard werden. Aus meiner Stadt weiß ich jedoch, dass die Planer hier machen was sie wollen und nicht mal innerhalb der Stadt einheitliche Bedingungen geschaffen werden.
Begradigung von verwinkelten Routen, ja sicher doch, aber hier bei mir in der Ecke sind die vorhandenen Radwege bereits an direkt an den kürzesten Strecken. Hier mus man nicht mit Gewalt nochmal 20-30 Mio Euro in den Sand stecken um, den Weg auf 4m zu verbreitern oder einen vierten Feldweg dazwischen umzubauen.
Insbesondere die Strecke im Naherholungsgebiet würde eh zum "normalen" Mischweg wie bisher werden und damit zum Hindernis für Schnellradler. Was bei mir in der Stadt geschieht sind nur gelinde gesagt leere Worthülsen und Arbeistbeschaffungsmaßnahmen an falscher Stelle.
in den 1990ern begann mal hier einen Radweg um die Stadt auf ehemaliger Bahntrasse. Das Ding hat eine Initiative voran getrieben, die Stadtverwatung sah eine Möglichkeit hier zeitweise eine ABM für 1€-Jobber zu schaffen. Es sind aber von Anfang an Fehler gemacht worden, zu schmal, wassergebundene Oberfläche (matschig), zu schmale Brücke über einen Fluss, Rampen von Straße zu Radweg fehlen oder sind am falschen Ort. Wo man die Bahntrasse verlassen hat, sind viel zu enge Kurven um Häuser und Ecken die man nicht einsehen kann. Auftretende Schäden werden nicht oder spät beseitigt. Temporäre Baustellen werden nicht korrekt abgeschlossen, der Ursprungszustand der Oberflächen oft nicht wieder hergestellt.
Jeden Tag fahren mittlerweile auch noch Mopedfahrer auf diesen Wegen.
Kritik vertragen weder die Initiatoren, noch sind Bürgerbeteiligung, Einwände und Beschwerden gegenüber der Verwaltung erwünscht... Meldet man z.B. einen zu schmalen Pollerabstand von 80cm, ignoriert das die Verwaltung so lange, bis man öffentlichen Druck über die Zeitung aufbaut.
"So viele Radwege wie möglich, überall".
Tut mir leid, noch mehr Asphalt, noch mehr Flächenverbrauch ist kontraproduktiv mit Umweltschutz. Wichtige Verbindungen gerne, innerstädtische sichere Radwege ja bitte, Radwege an Bundes-, Landes- und ggf. auch Kreisstraßen, sowie Bahnstrecken, Kanälen auch gerne.
Ich muss leider auch sagen, dass nicht wenige E-Radler mit Pedelec und S-Pedelec sich zu Fahrradrambos entwickeln, die keine Vorfahrtregeln mehr beachten, mit erheblichem Tempo überholen, ja sogar mit S-Pedelec ohne Helm auf dem normalen Radweg, bzw. Freizeitweg rasen.
Insbesondere ältere Pedelec-Fahrer überschätzen Ihr Können dabei schon mal und gefährden sich und andere. Äußerst problematisch dabei auch die Regelverstöße wie Geisterradeln und Überholen in Gegenverkehr, Radfahren auf Gehwegen.
Sie glaben doch nicht ernsthaft, dass sich Autofahrer rücksichtsvoller verhalten werden? Die werden immer rücksichtsloser, egistoscher, weil im Stress und die Kontrollen fehlen. Gestern abend erst wieder zwei Autos auf dem Radfahrstreifen geparkt, obwohl daneben ne Parklücke war, die Fahrer saßen drin, ich sprach enen an, der drohte mir gleich Schläge an. So läuft das hier fast jeden Tag.
Die Autofahrer regen sich auf, weil eben die Radfahrer von überall kommen und sich kaum noch an grundsätzliche Regeln halten.
Und mich regen diese Geisterradler, Gehwegradler, Fußgängerzonenradler und Ohne-Licht-Radler auch auf. Ich halte mich größtenteils an die Regeln und werde durch andere Radfahrer gefährdet.
Sorry, an mehr Akzeptanz gaube ich nicht mehr, wir Radfahrer sind mitterweile sowohl von Fußgängern, als auch von Autofahrern, LKW-Fahrern verhasst, aber ich persönlich sehe auch eine Mitschuld bei nicht wenigen Radfahrern. Daran werden neue Radschnellwege nichts verbessern, sondern eher wegen der Animierung zum Schnellradeln mit E-Bikes die Konfikte verschärfen.
Sorry für den langen Post.
@Christine Lehmann: Vielleicht hast du ja die Dinge noch nicht grundlegend genug betrachtet? 36km Arbeitsweg sind ja nur ein Symptom unserer Gesellschaft der weiten Wege und des induzierten Verkehrs. Radschnellwege sind doch im Grunde nur ein hilfloser Versuch, eine völlig auf motorisierten Verkehr getrimmte Gesellschaft irgendwie klinafreundlich(er), im Grunde sollte man sagen ein winziges bisschen weniger klimafeindlich, zu machen. Und es wird so gut wie nichts bringen, denn solche Distanzen werden nie große Zahlen von Leuten regelmäßig fahren. Ohne E-bike schon gar nicht.
AntwortenLöschenAus meiner Sicht sind diese Radschnellwege oder Hauptradrouten eher nebensächlich.
AntwortenLöschenViel wichtiger wäre mir eine deutliche Fahrradinfrastruktur in der Innenstadt. Also eine die sichtbar ist. So, dass auch Autofahrer sehen: "Oh, in Stuttgart kann man sich radfahren".
Und am besten durchgängig. Es ist immer noch nicht möglich, durch Stuttgart durch zu fahren. Von der Eberhardstraße zum Schlosspark muss man seinen Weg irgendwie suchen.
Die Trassen gehen mitten durch Stuttgart. D.h., die Radschnellwege sorgen auch in der Innenstadt für ein gut ausgebautes Rückgrat im Stückwerk der Radverkehrsanlagen.
LöschenNatürlich ist es wichtig, dass sie für die entsprechende Anzahl von Radfahrenden ausgelegt werden. Ob man das dann Radschnellweg nennt oder nicht, kann uns als Nutzer eigentlich egal sein. Es kommt darauf an, dass Land und Stadt endlich beginnen, die Strecken anhand der Regelwerke für die entsprechenden Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis über 30 km/h zu bauen und anhand der dort festgelegten (verkehrsabhängigen) Mindestbreiten. Und das sind für einige der Strecken immerhin weit über 10000 Radfahrer pro Tag.
Den Begriff "Radschnellweg" zu verwenden ist für Politiker wichtig, um ein griffiges Schlagwort zu haben. Und natürlich, weil es für dieses Stichwort reichlich Fördergelder gibt.
Also ich bin einer, der von Radschnellwegen profitieren würde. Pendlerstrecke knapp 30km einfach macht 8000-12000 km pro Jahr Alltagsweg.
AntwortenLöschenMeine Frau arbeitet in Gegenrichtung und den Wohnort haben wir "in der Mitte" gesucht. Dichter an den Arbeitsplatz heranrücken geht da nicht.
Auch für Strecken von 8 bis 20 km lohnt sich ein Radschnellweg (ist ja keiner gezwungen die 36 km komplett zu fahren) und ich erwarte auch, dass die Nutzung massiv in die Höhe schnellen wird.
Wie sollen wir denn die Klimaziele erreichen, wenn die Pendlermobilität unverändert bleiben soll? In der Region Stuttgart ist eben auch ein Großteil des Verkehrs Pendlerverkehr.
Bei der Beleuchtung muss man nicht übertreiben, wenn die Wege gut markiert sind und wenn sie gut gepflegt und gereinigt werden. Natürlich gehört der entsprechende Ausbau durch das Stadtgebiet zwingend dazu.
Wieso man weit vom Arbeitsplatz entfernt wohnt?
AntwortenLöschenWeil man dafür belohnt wird - Stichwort Pendlerpauschale.
Und ebendiese wird 2021 sogar noch erhöht, damit die Leute einen Anreiz haben, ihren Arbeitsplatz in noch größerer Entfernung zu suchen.
Danke Andi!
So reduziert man effektiv das Pendeln von Arbeitnehmern!
glaub ich eher nicht, in Ballungsräumen ist der Wohnraum knapp, sodass im Umland kräftig gebaut wird. Es reicht dem Arbeitnehmer auch nicht mehr eine 60-70qm-Wohnung, sondern für die Familienplanung muss schon ein Eigenheim her. Jedes Dorf hier ist schon ne Art Werksarbeitersiedlung für die drei Automobilwerke und zwei Stahlwerke in der Region geworden. An den KFZ-Kennzeichen erkennt man hier die Bandarbeiter-Leasingwagen vor dem "Landsitz".
LöschenUnd diese steigen ganz bestimmt nicht wegen dem Radschnellweg aufs Rad um, wo doch eine gute Autobahnanbindung zum Arbeitsplatz besteht und bereits an den direkten Bundes-, Landes- und Kreisstraßen gute Radwege sind.
Und wenn man weiß, dass man eh nur 1-2 Jahre pendelt und dann woanders arbeitet, oder evtl. arbeitslos wird, zieht man auch nicht weg.
Liebe Anonyma, es müssen ja auch nicht alle Werksarbeiter:innenn aufs Fahrrad umsteigen, es gibt aber immer welche, die das tun, wenn es ein gutes Angebot gibt. Dieses Alles-oder-Nichts ist nicht sinvoll, finde ich. Wenn es Angebote gibt, werden sie genutzt, wenn das Autofahren unbequemer wird, fahren mehr Fahrrad oder Öffentliche. DAs zeigen Städte, die aufs Fahrrad und auf Öffentliche setzen. Parallel dazu gibt es immer auch welche, die wollen Auto fahren und werden nie was anderes nehmen.
LöschenLiebe Frau Lehmann,
Löschenwas nützt der schönste vier Meter breite Radschnellweg bis direkt in die Stadt, wenn die Radwege an den innerstädtischen Straßen aus Kostengründen nicht mehr unterhalten werden und man nur noch mit Schrittgeschwindigkeit wegen der ganzen Wurzelhuckel und Schlaglöcher, schlecht abgeschlossenen Baustellen radeln kann?
ÖPNV ist auch so ein Thema, hier wurden ja sogar fast alle Nahverkehrseisenbahnstrecken abgebaut, statt saniert und attraktiv gemacht. Fast 30 Jahre wurde hier von einen neuen Regionalbahnnetz und neuen Haltepunkten geredet und geredet und geredet, immer weider Fermine genannt udn nichts ist passiert.
ich will nicht alles schlecht reden und negativ denken....
Liebe Frau Anonyma, wie wäre es, wenn du deinen Post mit einem Namen unterschreibts, dann wüssste ich, wie ich dich anreden kann. Vermutlich beziehtst du dich auf eine andere Stadt, denn wir haben in Stuttgart ja kaum Radwege, und da die Radinfrastruktur releativ neuen Datums ist, ist sie noch nicht von Wurtzeln durchzogen. Die Stadt glättet solche Wege auch regelmäßig.
LöschenIrgendwie hat Anonym doch auch Recht, denn Stuttgarts Radinfrastruktur besteht zu 72% aus Forstwegen, und nur zu unter 1% aus Radwegen (insgesamt 6% aus Radinfrastruktur, die exklusiv dem Radverkehr zur Verfügung steht). Über 20% sind erlaubtes Gehweg-Radelstrecken in der einen oder anderen Form.
LöschenUnd auch die ganzen Gehwege, die für Radfahrer freigegeben sind, zählen als "Radverkehrsführung" - obwohl sie nicht entsprechend den Bedürfnissen von Radfahrern ausgebaut und gewartet werden.
Hallo
AntwortenLöschenhier noch einen Link zum Thema Radschnellweg im Lande.
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.radschnellweg-trassenplanung-steht-fest-einen-schritt-naeher-an-der-rad-zeitenwende.94f43f0d-872f-4e39-8eca-b88ed227165c.html?reduced=true
Gruß
Edgar J.
Welche durchschnittlich gefahrene Streckenlänge wurde der Planung zugrunde gelegt? Und welche maximale? Der Pendlerdurchschnitt fährt m.W. um die 15km. Das ist mit Fahrrad und Pedelec auf schneller Trasse in ca. 35 Minuten machbar.
AntwortenLöschenDann wundere ich mich etwas über die geplanten Kapazitäten. Nur zwischen 2000 und unter 15000 Radfahrende am Tag. Bleibt da nicht immer noch ein x-faches an Kfz-Pendlern übrig, d.h. viel mehr als einem Fahrradanteil von 20% am Gesamtverkehr entspricht?
Immerhin ein erster Tropfen auf den heißen Stein und mit ca. 100 Mio Euro auch ein Schnäppchen. Kosten nicht die paar Hundert Meter Auto-Tunnel ein Vielfaches, die derzeit gebaut werden?
Sehr 'verstörend' was ich hier über das Thema RSW's lesen muss. Und das Radfahrer diese in Frage stellen, 'irritiert' mich umso mehr. Die bisherige Strategie der Planer, irgendwie Nebenstrecken irgendwie zu bündeln die in der Summe eine Art RSW ergeben, ist krachend und kläglich gescheitert. Dadurch hat man 10 Jahre verloren und das Thema kommt trotz dieser Erkenntnis nicht voran. Dabei
AntwortenLöschenist die Sache ganz einfach: was wäre der Autoverkehr ohne Autobahnen in Deutschland? Würde unser Verkehr, Wirtschaft & gesellschaftliches Leben funktionieren? Nein! Würde die Bahn ohne Schnelltrassen in Deutschland funktionieren? Nein! Daher verstehe ich nicht, wie man beim Verkehrsträger Fahrrad, RSW’s in Frage stellen kann. Rein von der Logik her nicht.
@ Christine Leider konzentrierst Du Dich in Deinem Blog geografisch mehr aufs Stadtgebiet bzw. entgegengesetzt der Gemarkung Stuttgart/Fellbach. Ein Beispiel. Stichwort: RSW 5 'Stuttgart-Schorndorf'.
Dort entwickelt sich das Bauprojekt insgesamt schon jetzt zur politischen Posse, bevor es richtig begonnen wurde. Gesamt-Fertigstellung lt. Landratsamt WN 2025. Wurde bereits auf 2026 korrigiert.
Auf Gemarkung Stuttgart muss der jetzige HRR 1-Zulauf von Cannstatt, zurückgebaut werden. Letzter Stand lt. Sachgebiet Verkehrsentwurfsplanung, Stuttgart: Frühestens Ende diesen Jahres wird dem Gemeinderat eine Lösung zur Abstimmung vorgelegt. Dann noch 1-2 Jahre Endlosdiskussionen. Bis die Bagger anrücken: Nicht vor 2023.
Auf Fellbacher Seite (Übergabepunkt Wienerwald) war man schon zunächst weiter: Da sollten bereits Anfang 2020 bereits die Bagger anrücken. (Hätte große psychologische Signalwirkung gehabt) Jedoch wurde das Thema im Gemeinderat völlig überraschend, aus rein politischen Kalkül, komplett ausgebremst: Eine neue Prüfung muss her. Man will jetzt eine imaginäre Alternativroute (die es nie geben wird, weil sonst die RSW-Kriterien nicht erfüllt sind) zur Stuttgarter Straße finden. D.h. man verliert jetzt völlig unnötig, weitere 1,5 – 2 Jahre.
Das hat zur Folge, das jetzt Stuttgart völlig vor dem Kopf gestoßen ist und auch nicht so richtig weiß, was Fellbach vorhat. Und das Landratsamt WN wiederum fragt sich, wie den jetzt die Streckenführung hinter Fellbach verlaufen soll. Alle blockieren jetzt irgendwie gegenseitig und nichts geht voran…
Erschreckend finde ich besonders, das die Lokalredaktion der STZ/StN das nicht sonderlich beachtenswert findet und auch keine kritischen Fragen stellt. Da wird alles sehr auffallend wohlwollend durchgewunken…
Das ist ein Paradebeispiel das in diesem Land so gut wie nichts mehr vorangeht. Dagegen immer mehr und schnellere Radfahrer und es fehlt die Infrastruktur. Die Unfallzahlen steigen. Und die Verwaltungen liefern nicht. Ein Armutszeugnis…
Vielleicht kannst Du über dieses Projekt was bringen…Klaus Schwarz
Sehr 'verstörend' was ich hier über das Thema RSW's lesen muss. Und das Radfahrer diese in Frage stellen, 'irritiert' mich umso mehr. Die bisherige Strategie der Planer, irgendwie Nebenstrecken irgendwie zu bündeln die in der Summe eine Art RSW ergeben, ist krachend und kläglich gescheitert. Dadurch hat man 10 Jahre verloren und das Thema kommt trotz dieser Erkenntnis nicht voran. Dabei
AntwortenLöschenist die Sache ganz einfach: was wäre der Autoverkehr ohne Autobahnen in Deutschland? Würde unser Verkehr, Wirtschaft & gesellschaftliches Leben funktionieren? Nein! Würde die Bahn ohne Schnelltrassen in Deutschland funktionieren? Nein! Daher verstehe ich nicht, wie man beim Verkehrsträger Fahrrad, RSW’s in Frage stellen kann. Rein von der Logik her nicht.
@ Christine Leider konzentrierst Du Dich in Deinem Blog geografisch mehr aufs Stadtgebiet bzw. entgegengesetzt der Gemarkung Stuttgart/Fellbach. Ein Beispiel. Stichwort: RSW 5 'Stuttgart-Schorndorf'.
Dort entwickelt sich das Bauprojekt insgesamt schon jetzt zur politischen Posse, bevor es richtig begonnen wurde. Gesamt-Fertigstellung lt. Landratsamt WN 2025. Wurde bereits auf 2026 korrigiert.
Auf Gemarkung Stuttgart muss der jetzige HRR 1-Zulauf von Cannstatt, zurückgebaut werden. Letzter Stand lt. Sachgebiet Verkehrsentwurfsplanung, Stuttgart: Frühestens Ende diesen Jahres wird dem Gemeinderat eine Lösung zur Abstimmung vorgelegt. Dann noch 1-2 Jahre Endlosdiskussionen. Bis die Bagger anrücken: Nicht vor 2023.
Auf Fellbacher Seite (Übergabepunkt Wienerwald) war man schon zunächst weiter: Da sollten bereits Anfang 2020 bereits die Bagger anrücken. (Hätte große psychologische Signalwirkung gehabt) Jedoch wurde das Thema im Gemeinderat völlig überraschend, aus rein politischen Kalkül, komplett ausgebremst: Eine neue Prüfung muss her. Man will jetzt eine imaginäre Alternativroute (die es nie geben wird, weil sonst die RSW-Kriterien nicht erfüllt sind) zur Stuttgarter Straße finden. D.h. man verliert jetzt völlig unnötig, weitere 1,5 – 2 Jahre.
Das hat zur Folge, das jetzt Stuttgart völlig vor dem Kopf gestoßen ist und auch nicht so richtig weiß, was Fellbach vorhat. Und das Landratsamt WN wiederum fragt sich, wie den jetzt die Streckenführung hinter Fellbach verlaufen soll. Alle blockieren jetzt irgendwie gegenseitig und nichts geht voran…
Erschreckend finde ich besonders, das die Lokalredaktion der STZ/StN das nicht sonderlich beachtenswert findet und auch keine kritischen Fragen stellt. Da wird alles sehr auffallend wohlwollend durchgewunken…
Das ist ein Paradebeispiel das in diesem Land so gut wie nichts mehr vorangeht. Dagegen immer mehr und schnellere Radfahrer und es fehlt die Infrastruktur. Die Unfallzahlen steigen. Und die Verwaltungen liefern nicht. Ein Armutszeugnis…
Vielleicht kannst Du über dieses Projekt was bringen…