19. Oktober 2020

Automatische Fahrradgarage in Reutlingen

Bei Bosch Global in Reutlingen ist Anfang Oktober eine automatische Fahrrad-Garage eröffnet worden. 

Man muss nur sein Fahrrad hinein schieben, dann wird es verarztet, also alleine in der Garage verstaut. In den Turm passen 122 Fahrräder. So ermuntert der Betrieb seine Mitarbeiter:innen, mit dem Fahrrad zu Arbeit zu kommen. Unterstützt wurde das Projekt mit Fördergeldern des Landesverkehrsministeriums mit 275.000 Euro.

Na, wann ist bei uns in Stuttgart die erste Firma so weit und stellt so einen Parkautomaten für Fahrräder auf? 

Bosch, Daimler, Mahle, der SWR, Porsche ... Es gibt so viele Mitarbeiter:innen, die mit dem Fahrrad kommen und damit dem Betrieb die Kosten für Autoparklätze sparen helfen. Sie werden leider - bis auf löbliche Ausnahmen - in Stuttgart oft etwas stiefmütterlich behandelt. Fahrräder müssen draußen im Regen abgestellt werden oder in irgendwelchen Ecken, die weit entfernt vom eigenen Arbeitsplatz sind, oft sogar vor den Betriebstoren, manchmal auch schwer erreichbar, weil mit Treppen versehen und so weiter. Dabei sind Mitarbeiter:innen, die mit dem Rad fahren meist gesünder und besser gelaunt als die, die mit dem Auto kommen, sie bringen einem Betrieb Gewinn. Man könnte sie auch hätscheln und Förderprogramem im Betrieb fürs Radfahren auflegen. Aber das kommt sicher bald auch bei uns.

Bosch sagt: "Die Fahrrad-Garage am Standort Reutlingen ist eine von mehreren Maßnahmen, die aus einer umfangreichen und systematischen Untersuchung des Mobilitätsverhaltens und der Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH hervorgegangen ist. Eine weitere Bike-Garage ist für das Frühjahr 2021 am Standort Kusterdingen geplant."

Das Foto stammt von der Facebookseite von Winfried Hermann, der bei der Einweihung dabei war.



 

13 Kommentare:

  1. Was ich mich bei automatisierten Fahrradunterständen immer frage, und mir die Links nicht verraten: Wie "normal" muss das Fahrrad sein, damit es mit dem Funktionsablauf dieser "Bike-Garage" konform ist?
    Funktioniert diese Garage auch mit Lastenrädern? Fatbikes? Liegerädern? Fahrradanhängern? Trikes (wichtig für Leute die wegen Gleichgewichtsstörungen kein zweirädriges Fahrrad fahren können)? Tandems (für Berufspendler eher nicht so relevant, aber wenn sich solche Garagen auch mal im Freizeit-/Einkaufs-Sektor ausbreiten sollten, dann durchaus)?
    Wie weit darf ggf. der Rückspiegel vom Lenker herausragen?

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  2. Fördergelder 275 Tsd €!!! für 122 Fahrräder die nun sicher verstaut werden und wir reden hier nur von Fördergeldern. Mir würde es helfen wenn auf 'meinem Radweg' die Wurzelschäden entfernt werden.

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  3. Ein erstes Pilotprojekt darf gerne Fördergelder bekommen. Aber was kostet die Anlage später in Serie? Gibt's Infos über die Abmessungen?

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  4. Ich stell mir das bei Schichtwechsel lustig vor, wenn 50 Radfahrer gleichzeitig an ihr Fahrrad wollen... ;) Interessanterweise unternimmt man in Deutschland alle Anstrengungen, bloß keine Idee aus Holland zu übernehmen. Dort würde man genau aus diesen Grund vom so einem Turm absehen und statt dessen auf eine herkömmliche Garage zurück greifen. Am Platz wird es nicht scheitern, für KFZ war auch immer genug Platz, wenn der Wille da war.

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    1. Jörg
      Aber schon cool einfach Lichtlein und Garmin am Bike lassen, nicht abschließen und abends ein trockenes Bike kriegen. Für den Winter hätte ich gerne den Platz oben, damit mein Schneematsch auf die anderen tropft. :-)
      Die Schienen sehen so aus als wenn wirklich mit schmalen Reifen (z.B. 25 mm)
      und fetten MTB Walzen (65 mm) klar kommen. Schwäbischer Maschinenbau

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  5. Jörg
    Der Hersteller Wöhr sitzt in Friolzheim. Hier ein video https://www.youtube.com/watch?v=OgOnhg5AtJw . Das erste Parkhaus von denen steht in Rutesheim an einer Schule. An einer Schule ist es bestimmt doof wenn, 3 Klassen gleichzeitig aus haben. Stromausfall könnte auch Hause laufen bedeuten. Ob die Anlage eine USV hat, um bei Netzstörungen wenigstens entladen zu können.

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  6. Viele schöne Fragen! Jetzt brauchen wir noch Berichte von Leuten, die solche Garagen täglich nutzen. Mein Fahrrad geht ja auch nicht so einfach in so eine Fahrradgarage.

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  7. Einige Fragen werden hier beantwortet: https://woehr.de/files/uploads/woehr/downloads/datasheets/cycle/de/WOEHR_Bikesafe2019_DE.pdf
    @Christine: dein Rad passt rein ;-)...abhängig von der Beladung deiner Gepäckbox.
    LG Cornelius
    P.S.: neu ist die Sache wirklich nicht - neu vielleicht die Förderung.

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  8. Sowas gibt es schon seit ewigen Zeiten für Autos. In Saarbrücken im Haus Berlin gab es so ein Autoparkhaus (schon vor ca 40-50 Jahren). Auto unten reinstellen, abschicken zum Einlagern und anschließend wieder mit bezahltem Parkschein auslösen. Kein Rumgekurven von unfähigen Fahrern, kein Einparken, kein Eingeparktwerden,, keine Suche, wo die Kiste jetzt steht, keine engen Treppenhäuser, kein überfüllter Aufzug,kein defekter Aufzug, kein Warten auf den Aufzug, der nicht kommt. Äußerst komfortabel. Warum nicht auch fürs Fahrrad? Keine Beschädigung, kein Rumgeschleppe von Anbauteilen, Körben etc., schön trocken, als Frau kein Rumgehiefe, keine Idioten, die einen einkeilen .Ich seh' da nur Vorteile.
    Gruß
    Karin

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    1. In einer gut organisierten Fahrradgarage keilt dich niemand ein, da gibt´s nur ein Fahrrad pro Stellplatz und nicht fünf. Warum hat sich das Modell für KFZ nicht Durchgesetzt? Ich schätze mal, dass diese Technik enorm wartungsaufwändig ist. Ein Ausfall und Panik bricht aus.

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  9. Neu ist das nicht - die Japaner waren mal wieder schneller (2013 oder früher) - vom Prinzip her das Gleiche. In unserem Firmenparkhaus stehen auch jede Menge Räder mit Körb(ch)en, Seitentaschen, Vorderradgepäckträger, ... An diesem Punkt wird es sicher zur Herausforderung für das nette Spielzeug....

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  10. Ich sehe diese Fahrrad-Tower-Garagen mittlerweile nur noch kritisch. Da wird UNVERHÄLTNISMÄßIG Geld verpulvert ohne Ende. Das muss aufhören! Siehe dazu Bespiel aus Fellbach...: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.baukosten-fuer-den-radverkehr-der-bike-tower-wird-erneut-teurer.696c42dc-75f4-43b1-b520-0b007d48c8a5.html

    Klaus Seeger

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