18. November 2020

Sehr schön - Cottastraße

Auf der Cottastraße giebt es jetzt bergauf einen Aufstellplatz für Radfahrende. Der Parkplatz direkt dort ist weg zugusten des kleinen Rotstreifens. 

Bislang standen Radfahrende zwar genauso, aber illegal, weil auf einer weiß gestrichelten Sperrfläche, und die Haltelinie für die Autos war weiter vorn. Das gab ein richtiges Kuddelmuddel, denn Autofahrende wollen hier schnell abbiegen, bevor die Radler:innen von oben kommen. Radnotbremsungen gab es immer wieder.

Jetzt ist die Haltelinie für Autos zurückgesetzt.

Autofahrende sehen also die Radfahrenden deutlich halb vor sich, die geradeaus wollen, das Risiko, dass man als Radler:in von Rechtsabbiegenden umgenietet wird, ist geringer. 

Das wünschen wir uns jetzt ganz dringend auch für die Kolbstraße bergauf. 

Übrigens ist es schon ein Kreuz mit den Autofahrenden, die sich nicht an die Regeln halten. Sobald es eine gibt, wird sie überfahren, so wie dies hier der Mercedes-Fahrer tut, der schon mal ein bisschen rollen will, in der Hoffnung, die Ampel wird endlich grün, obgleich die Fußgängerampel quer noch Grün zeigt. Er möchte wohl auf keinen Fall zulassen, dass die Radler:innen vor ihm starten, was sie aber tun, und er muss dann doch warten, bis wir alle weg sind, bevor er abbiegen kann (übrigens nach links, also wozu der Drängelaufwand mit Regelverletzung eigentlich?).

Ein Rotlicht-Blitzer ist an dieser Stelle übrigens sehr sinnvoll, denn weil die Grünphase für Autofahrende kurz ist, fährt eigentlich immer noch einer bei schon deutlich Rot raus und biegt hastig ab. So ein Blitzer würde auch die blitzen, die wie dieser Autofahrer die Haltelinie missachtet und bei Rot überfahren. Der Schreck, den er oder sie kriegt reicht, auch wenn es nicht zu einem Bußgeld und einem Punkt in Flensburg kommt. Das macht er/sie dann nie wieder. 

Nachtrag: Kommentator:innen weisen mich darauf hin, dass das Radfrei-Schild unter der Ampel hängt und nicht under dem blauen Verkehrszeichen, das es gebietet, dass man nur nach links oder rechts abbiegen darf. Das ist darf so nicht sein. Es würde ja sonst Radfahrenden erlauben, die Ampel zu missachten, zumindest könnte man es so interpretieren.

17 Kommentare:

  1. Falsch. Das ist lediglich eine vorgezogene Haltelinie. Ein 'Aufstellplatz/-bereich' geht über die ganze Fahrbahnbreite.

    Das Grundproblem bei diesen 'vorgezogenen Haltelinien': Die Radfahrer haben keinen wirklichen 'zeitlichen Vorlauf'.

    Dieses Problem haben wird auf HRR 1 von Fellbach nach Cannstatt bei sämtlichen Ampeln. Der Witz dort: Dort ist die Haltelinie auch einen Meter für Radfahrer vorgezogen, aber die Ampel für die Autos und die eigene Ampel für Radfahrer, sind synchron geschaltet. Wieder Murks. Herr Hasenäcker, Mitarbeiter Sachgebiet Verkehrsentwurfsplanung, wollte sich vor knapp 2 Monaten! darum kümmern- passiert ist nichts.

    M.Schneider

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    1. Stimmt, "Aufstellplatz" ist als Fachwort nicht das richtige Wort, allerdings gab es hier vorher nichts, undjetzt gibt es einen Platz zum Aufstellen. Der übrigens breiter ist als auf der HRR1 von Fellbach nach Cannstat an vielen Stellen.

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    2. @ Christine Lehmann Werden wir konkret. Stichwort HRR 1 von Fellbach nach Cannstatt und 'Aufstellbereich über die ganze Fahrbahnbreite': Die HRR1 wird ERST 2022 baulich von Gemarkung Fellbach und nur bis U-Bahnstation 'Nürnberger Straße' zurückgebaut. Ich habe daher gefordert, dass jetzt auf Höhe Theodor-Heuss-Kaserne, Nürnberger Straße, Höhe Taubenheimstraße und Daimlerstr./ARAL Tankstelle besagter 'Aufstellbereich über die ganze Fahrbahnbreite' angebracht wird + die Radfahrerampeln auf einen Vorlauf von 5 Sek. umgestellt werden. Weder Frau Adam noch Herr Hasenäcker, haben darauf bisher reagiert.

      Was sagst Du dazu? Und was kannst Du als Stadträtin dagegen tun? M.Schneider

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    3. Hier die Antwort, die du im Kommentar zum nachfolgendnen Post angefordert hast: eimal gelegte Infrasttrukturen ändern, ist immer schwierig, aber ich stimme die zu, vorgezogene Aufstellplätze sind auf der HRR1 in Cannstatt dringend nötig, habe ich auch schon mehrmals hier besprochen. Der übliche Weg ist der über den Bezirksbeirat, hier Cannstatt: Man wende sich an eine der Parteien, der man zutraut, einen Antrag zu schreiben, in dem an einer konkreten Stelle eine Verbesserung gefordert wird, die macht das dann, wenn sie das auch richtig findet. Meistens finden solche Anträge auch Mehrheiten im Bezirksbeirat. Leider gibt es in Stuttgart so unendlich viele Ecken, wo die Radinfrastruktur dringend Verbesserungen bräuchte, dass man die Verwaltung überschütten könnte mit solchen Antrgägen, die sie aber nicht abarbeiten könnte. Leider sind wir in Stuttgart mit der Radinfrastruktur um dreißig Jahre im Verzug, weil es über viele lange Jahre dafür keine Mehrheiten im Gemeinderat gab, auch jetzt wackelt sie immer dann, wenn Parkplätze wegfallen sollen. Eine Mehrheit für Radinfrastruktur und Radförderung gibt es erst seit der letzten Gemeinderatswahl, also seit zwei Jahren (die fünf Jahr vorher war sie eher Glückssache, es gab sie aber auch, wenn man viele Kompromisse gemacht hat, abe sie war äußerst knapp), und selbst jetzt steht sie nicht immer, wenn es um Parkplätze geht. Ich empfehle immer allen Radfahrenden, vor allem jenen Stadträt:innen Briefe zu schreiben, die bei Radthemen eher unwillig sind, damit sie merken, dass es Radfahrende gibt, die auch von ihnen erwarten, dass die Verkehrswege bequem und sicher sind.

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    4. "eimal gelegte Infrasttrukturen ändern, ist immer schwierig": stimmt.

      Deshalb ist es wichtig, dass es gleich beim ersten Mal richtig gemacht wird. "Richtig" im Sinne des Radentscheids und der in den nächsten Jahren zu erwartenden und gewünschten (Rad-)Verkehrsstärken (Stichwort induzierter Verkehr) und mindestens in den Regelmaßen der heute geltenden Gesetze und Vorschriften.

      Da gibst Du mir zu schnell und zu häufig klein bei. Bei diesem Argument ist es doch besser, eine ungenügende Maßnahme wird erst einmal nicht umgesetzt, weil wir andernfalls jahrzehntelang darunter leiden.

      Der andere Aspekt ist, dass die Verwaltung überwiegend einseitig die Verwaltungsvorschriften zitiert, die den KFZ-Verkehr bevorzugt, statt derjenigen, die den Radverkehr fördern.

      Die Bezirksbeiräte werden regelmäßig übergeordnete Randbedingungen ignorieren (z.B. dass eine Strecke Teil des RadnetzBW ist und Hauptradroute) zugunsten lokaler Interessen.

      Der von Dir beschriebene Weg führt unter diesen Randbedingungen regelmäßig zu unbrauchbarem Stückwerk. Wie sollte es da zu einem Interessensausgleich kommen?

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    5. Du weißt ja, ich vertrete die Ansicht, dass Radinfrastruktur so schnell wei möglich auf die Straße muss, und man kann eben nicht über ganz Stuttgart auf einmal ideale Radwege und Radstreifen stülpen, die dann lückenlos wären. In der analogen Welt, in der wir leben, muss man nacheinander die Dinge abarbeiten. Selbst wenn man doppelt so viele in den Ämten hätte, die sich mit dem Radverkehr beschäftigen, ginge immer vieles nacheinander, weil es ja auch Flaschenhäsle gibt wie einen Mangel an Baufirmen. Nörgeln kann man immer. Und wir neigen sehr dazu, das, was entsteht dadurch zu entwerten, dass wir sagen: Aber es muss hier und dort ja noch viel mehr kommen, das da reicht nicht. Natürlich muss noch viel mehr kommen, und ich wünschte mir, es ginge auch schneller. Und ich hätte dort auch gern noch eine Radlerampel. Aber so ist es viel besser als vorher.

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    6. Ja, dass überhaupt schon mal die Haltelinie für Radfahrer vorgezogen wurde, ist schon ein beachtlicher Fortschritt. Und wenn die Beschilderung mal korrigiert ist, dann gibt es an dieser Stelle keinen Fehler mehr (aber noch Optimierungspotential wie ARAS und Radlerampel). Das muss nicht zwingend gleich korrigiert werden. Da sind andere Stellen wichtiger.

      Dennoch sollte es möglich sein, die optimale Lösung aufzuzeigen und zu diskutieren, sodass es an der nächsten Kreuzung noch besser gemacht wird.

      Andere Stellen haben objektiv Fehler. Auch die sind nicht alle gleich wichtig und dringend. Daher ist es m.E. schon wichtig, dass alle Stellen bekannt sind und entsprechend der Dringlichkeit (z.B. nach Unfallhäufigkeit, Unfall-Risiko, potentielle Unfall-Schwere) priorisiert abgearbeitet werden.

      Und natürlich nörgle ich, wenn ich sehe, dass andere Themen vorgezogen werde. Und natürlich nörgle ich, wenn ich sehe, dass durchaus Baufirmen beauftragt werden für Straßenbau, ohne dass dabei zielstrebig Verbesserungen für den Radverkehr abfallen.

      Meine Bewertung ist wirklich, dass die Anstrengungen für den Radverkehr eben nicht reichen, wenn z.B. gesetzliche Änderungen mehrere Jahre nach einer mehrjährigen Übergangsfrist nicht umgesetzt wurden - die Übergangsfrist hat den Behörden durchaus Zeit gegeben, entsprechende Aufträge zu erteilen.

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  2. Das ist sogar kontraproduktiv, weil man jetzt als Radfahrer nicht mehr die ganze Spur einnehmen kann, bzw. viel schneller von ignoranten Autofahrern angehupt werden kann, wenn man es doch tut.
    So ungenügende "Radinfrastruktur" ist eigentlich immer ein Rückschritt für Radler, weil sie einerseits das Radeln für die, die sie benutzen, nicht wirklich sicherer macht (und im Zweifelsfall diese Radler sogar in einer falschen Sicherheit wiegt) und gleichzeitig aber das Fahren auf der Fahrbahn, das manche Radler so wie ich aus gutem Grund vorziehen, unsicherer, weil Autofahrer dann denken, man hätte da nichts zu suchen.

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    1. Lieber Marmotte, das sehe ich hier wirklich anders. Ich habe zwar Radfahrende gesehen, die sich an die Haltelinie für Autos mitten auf de Fahrbahn stellten, das aber gelang ja nur, wenn man nach einer Grüßphase der erste Radler war der ankam. Standen da schon Autos, sind alle rechts nach vorn gefahren und haben sich auf der Sperrfläche aufgestellt, die jetzt zu einem Aufstellplatz geworden ist. Tatsächlich biegt ja hier kein Radler nach links auf die Haupstätterstraße ab (auch nach rechts nicht), es fahren sicherlich 99,9 Prozent geradeaus weiter. Deshalb finde ich die Infrastruktur angemessen und hilfreich.

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  3. Anscheinend ist die Einbahnstraße gegenüber für Radfahrer freigegeben. Das Zusatzzeichen ist zwar auf dem Foto nicht genau zu erkennen, aber was sollte es anderes sein, als "Radfahrer frei"?

    Wer aber als Radfahrer einfach geradeaus fährt, begeht eine Regelverletzung. Das Schild rechts neben der Ampel erlaubt nur nach rechts oder links abzubiegen.

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    1. Auf Bild 1 ist direkt unter der Ampel auch ein "Fahrrad frei" Zusatzschild. Ich nehmen an das bezieht sich auf das Abbiegegebot.
      Man könnte es natürlich auch auf die Ampel beziehen. Dann dürften Radfahrer auch über rot fahren? ;) Es ist zumindest sehr merkwürdig positioniert.

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    2. Schilder- und Regelwirrwarr. Radinfrastruktur wird wie immer irgendwie um alles Andere herumgebastelt.

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  4. Ja, glücklich ist die Radfreigab unter der Ampel nicht(sie ist aber nicht identisch mit einem grünen Pfeil, der das Radeln bei Rot erlaubt) und nicht unter dem Abbiegegebotsschild. Es wird schon sehr gewurstelt, wenn es um eine Radbeschilderung geht. Aber echte Unklarheiten dürften hier nicht entstehen.

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  5. Das Schild "Radfahrer frei" unter der Ampel ist da auf jeden Fall falsch und gehöhrt umgehängt. So erlaubt es das Passieren der Ampel bei jeder Farbe.
    Vgl Flensburg https://www.mapillary.com/map/im/v0HAh7wYSN86Q1fPC4D--g
    Solche Flusigkeiten zeigen ganz deutlich wie erst Radverkehr wirklich genommen wird.

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    1. Das "Rad frei" bezieht sich auf die Ampel. Der Radfahrer braucht sie nicht zu beachten :D

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    2. Das Schild wird umgehängt, versichert mit gerade das Tiefbauamt, die LSA (Lichtzeichenanlage) sei noch nicht eindgültig eingerichtet.

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  6. Ein "echter" Aufstellplatz befindet sich in meiner Nähe Tal/Klingenstr., eine fiese kleine Kreuzung, an der es noch vor kurzem einen Unfall gab. Die meisten Autofahrer wollen hier schnell nach links die Talstraße hinunter, bevor der Geradeausverkehr von gegenüber kommt. Und daher unternehmen die Meisten absurde Verrenkungen, um nur ja kein Fahrrad vor sich zu haben. Die erste Haltelinie wird fast grundsätzlich überfahren, und oft stehen welche zur Hälfte über der vorderen Haltelinie (!), damit auf keinen Fall jemand zuvor kommt. Ohne eine Radarfalle ist diese Maßnahme nur eine Malerei auf der Straße.

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