Aber darum geht es offenbar gar nicht. Die Urbanstraße 47 ist zwischen Urbansplatz und Sängerstraße endlich renoviert und ein Parklett hergestellt worden. Wenn man vom Kernerplatz her kommt (die Straße ist in dieser Richtung Einbahnstraße) stößt man auf diese Ecke. Ein Radzeichen auf der Fahrbahn mit Pfeil dahinter zeigt, dass man sich links halten soll (was auch gar nicht anders ginge).
Worauf sich der Pfeil vermutlich bezieht, zeigt sich hinter der Anlage.
Denn dahinter parken Autos senkrecht zumGehweg. Und für sie die Stadt wieder eine Verlängerung der Parkplatzmarkierung auf die Farbahn gemalt, die wir aus der Reinsburgstraße kennen, und die dort gerne mit einem Radstreifen verwechselt wird. Dabei ist es eher eine Ausparkhilfe, und uns - Autofahrenden wie Radfahrenden - wird per Markierung gezeigt, dass Autos hier das Recht haben so weit zurückzustoßen (die Fahrer:innen sehen ja beim rückwärts ausparken auch praktisch gar nichts), wie die Markierung zeigt. Das Auto auf dem Foto fährt also genau richtig, und wir Radfahrenden sollten auch so fahren. Ob Autofahrende die hinter uns Radler:innen hängen, das aber auch so sehen, bleibt fraglich. In der Reinsburgstraße wird man gerne angehupt, weil Autofahrende meinen, das sei unser Radweg.Hm ja. Mir scheint, da haben die städtischen Behörden mal wieder furchtbare Angst um uns Radfahrende, weil die Infrastruktur, die sie hergestellt haben, ein gewisses Gefahrenpotezial bereithält, da sich Autofahrende gelegentlich nicht umsichtig verhalten. Bisher haben wir uns hier über gefühlt Jahre durch eine Baustellenschleuse geschlagen, davor sind wir auch schon an all den vielen Senkrechtparkern vorbei geradelt, aber nun, wo alles übersichtlich ist, kriegen wir per Fahrbahnbildchen Empfehlungen für unsere optimale Fahrlinie. Das hat was von überbehütet an eine völlig verblüffenden Stelle.
Ich nehme wahr, dass Ordnungsamt und Tiefbauamt sich zunehmend um die Führung des Radverkehrs kümmern an Stellen, die überdurchschnittlich unfallträchtig sind: Engstellen, Kreuzungen, Kreisverkehre, Einmündungen und an Anfang und Ende von Radwegen, Radfahrstreifen und freigegebenen Gehwegen.
AntwortenLöschenSo wird sichtbar, wie der Radverkehr geführt werden soll (und dass es Radverkehr geben soll). Die Radsymbole sind auch in vernünftigem Abstand zum Gehweg/Straßenrand aufgebracht. Alles ist eindeutig. Rätsel geben Radsymbol und Pfeil nicht auf. Dass die Behörden Angst davor enwickeln, dass die von ihnen geplante und eingerichtete Infrastruktur Radfahrer gefährdet, darauf warte ich - ganz ehrlich - schon ziemlich lange. Die ernsthafte Berücksichtigung des Radverkehrs werte ich sehr positiv.
Nachteil einer derartigen Markierung ist natürlich, dass manche Leute dann erst recht dem Irrtum unterliegen werden, dass Radfahren auf allen Straßen verboten sein könnte und dass man keine Rücksicht auf Radfahrer nehmen müsste, wo weit und breit kein Radsymbol zu sehen ist. Ich glaube aber, die Vorteile überwiegen in einer Stadt wie Stuttgart, die noch ganz am Anfang steht bei der Planung und Gestaltung ihres Radroutennetzes und in einer Stadt, in der es eben noch nicht richtig im Bewusstsein vieler Verkehrsteilnehmer angekommen ist, dass Radverkehr keine exotische Randerscheinung mehr ist.
Dafür hat die Stadt ein Händchen: Überregulierung auf der einen Seite, Ausbleiben jeglicher Hinweise auf der anderen Seite. Ersteres überfordert Autofahrer, die sowieso schon mit sich selbst überfordert sind und Letzteres gefährdet Radfahrer, die gegen einen ungesicherten Bauzaun fahren- wie auf der Wolframstraße.
AntwortenLöschenSolche Schrägparker sind immer gefährlich, weil man gezwungen ist, vorwärts einzuparken. In Querparker kann man auch rückwärts einparken, was viel sicherer ist.
AntwortenLöschenWenn schon Schrägparker, dann bitte so, wie für die Polizei inder Theo. Die können vorwärts wegfahren und es gibt weder beim Einparken noch beim Aussparken eine Gefährdung für Fahrräder (oder Autos).
Solche Autolagerplätze am besten gar nicht mehr anordnen, vor allem nicht dort, wo Radfahrer*innen unterwegs sind. Schon gar nicht auf einer Hauptradroute, die zu einer Fahrradstraße werden sollte.
AntwortenLöschenMit zunehmender Anzahl von E-Autos werden solche Stellen noch kritischer, da man im Zweifelsfall nicht hört, dass jemand den Motor anlässt, bevor jemand herausfährt.
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