17. August 2022

Die neurotische Angst vor Radfahrenden

Ein bisschen kurios ist es schon, was zur großen Pause des Katharinen-Stifts im Schlossgarten passiert. 

Wenn die Schüler:innen des Katharinenstifts große Pause haben, dürfen sie raus, queren die Hauptradroute 1 an der Oper und können gegenüber auf dem provisorischen Pausenhof herumstehen. 

Weil Stadt und Schule die Befürchtung haben, dass die Radler:innen die Kinder dabei über den Haufen fahren, stehen Schüler:innen in orangefarbenen Warnwesten herum. Sobald sich ein Radfahrer nähert, wedelt eine Schülerin oder ein Schüler (sofern er/sie nicht gerade abgelenkt ist) mit einem weißen Stock. Nicht in jedem Fall klappt das, bevor der Radfahrer kommt, manchmal auch erst hinterher. Hier auf dem Foto nähert sich gerade die Fahrradstaffel der Polizei. Auch die wird gewarnt, verlangsamt aber ihre Fahrt nicht. Sie radelt so mit 20 km/h. Es ist ja auch gerade kein Kind auf dem Weg. Was für eine Heidenangst vor Radfahrenden wird hier kultiviert. Und völlig unnötig! 

Die Geschwindigkeit von Radfahrenden wird fast immer drastisch überschätzt. Fährräder scheinen immer zu rasen. Dabei tun sie das fast nie. Ein Fußgänger pampte mich auf dem sogenannten Mischverkehrsbereich, der keiner ist, auf der Tübinger Straße mal an, weil ich bimmelte: "Sie fahren auch nicht 20!" Stimmte: Ich fuhr 15 km/h. Er war aber der Meinung ich sei schneller gefahren. Dass Radfahrende den Fußgänger:innen so irre schnell vorkommen, liegt daran, dass sie sie eigentlich als Fußgänger:innen auf Geräten warnehmen, die  mit dem Vierfachen ihrer eigenen Gehgeschwindkeit an ihnen vorbeifahren. Außerdem hörten viele sie nicht. Radfahrende kommen deshalb vielen Menschen vor wie gesichtslose Ungeheuer, die alles umnieten, was sich ihnen in den Weg stellt. Ja, es gibt Unfälle mit Fußgänger:innen, aber die sind vergleichsweise selten verglichen mit denen, die Fußgänger:innen mit Autofahrenden haben, und vor allem weniger folgenschwer. Und wer im Auto sitzt, ist so gut wie immer schneller unterwegs als ein Radler, auch in Fußgängerzonen, beim Parken neben der Oper oder auf Gehwegen. 

Radfahrende fahren auch nicht notorisch Kinder um. Sie sehen sie vor sich, so wie sie hier alle Fußgänger:innen vor sich sehen, durch die sie sich schlängeln müssen. Im Gegensatz zu Autofahrenden sind Radfahrende sehr viel aufmerksamer und sie haben, im Gegensatz zu Insassen eines Autos, eine gute Übersicht, einen guten Rundumblick, keine A- und B-Säulen stören die Sicht auf das, was sich auf der Straße bewegt. Außerdem schützt sie kein Blech, sie stürzen selbst, wenn sie mit einem Fußgänger zusammenstoßen, und verletzen sich. 

Warum ist die Angst vor Radfahrenden größer als die vor Autofahrenden? Oder stehen etwa an allen Schulen Schülerlotsen, um Autofahrende zum Langsamfahren zu bewegen? Dabei sind doch bekanntermaßen morgens vor den Schulen sehr viele Kinder durch Elterntaxis akut gefährdet, die beim Rangieren - beim Rückwärtsfahren oder Wenden -  übrigens auch die Radfahrenden gefährden. Oder soll gar ein Popanz aufgebaut werden, der Radfahrende in Misskredit bringt? 




19 Kommentare:

  1. Ralph Gutschmidt17. August 2022 um 06:32

    Die Angst verstehe ich.

    Autos parken zwar auf dem Bürgersteig, aber sie fahren dort normalerweise nicht.

    Hingegen zwingt die Beschilderung den Radverkehr sehr oft, auch enge Gehwege zu nutzen, somit gibt es ständig Konflikte. Dies gilt umso mehr, wenn Rad fahrende aus Angst illegal den Gehweg nutzen.

    Zu Fuß gehende erleben im eigenen Schutzraum also ständig Konflikte mit Rad fahrenden.
    Übrigens hat Ende Mai in Marburg ein Radfahrer einen Fußgänger totgefahren. Aus den Meldungen geht aber nicht hervor, ob er auf dem Gehweg fuhr oder der Fußgänger die Fahrbahn betrat.

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  2. Im Straßenverkehr wird meine Geschwindigkeit von querenden Fußgängern oder Autofahrernnift unterschätz „Huch wo kommen Sie den her?“ Zack Vorrang genommen oder einfach auf die Straße gegangen.

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  3. Jörg
    Die Angst vor Autos ist größer. Sie ist anerkannt und wird Vorsicht genannt. Deshalb parkt man auf dem Rad-oder Fußweg. Nur wenige joggen auf der Straße und das auch nur in der Zone 30.
    Wenn ich Essen oder Werkzeug zur landwirtschaftlichen Verwandtschaft mit dem PKW auf das Feld gebracht habe, springen Fußgänger in weiter Entfernung vom Feldweg. Sie retten ihre Kinder und halten ihre Hunde fest. Wenn Du als Radfahrer kommst wirst Du ignoriert oder sie pruddeln. Pruddeln können übrigens alle Menschen, nicht nur die Schwaben.
    Es wäre schön eine Vorsicht vor Radfahrenden zu bekommen. Dazu braucht es Struktur. Wo ist der Radweg wo ist der Fussweg. Die gemischt Zonen dürfen nicht länger als 50 m sein. Ab Meter 51 sinkt die Bereitschaft zur besonderen Vorsicht mit jedem Meter Fahrstrecke. Nach dem langen Park im Gemischtbereich ist die Bereitschaft zur besonderen, mehr als normalen, Rücksicht bei Null angekommen. Das kleine Stück Trennung an der Baustelle hebt die Moral etwas, aber die Radführung an der Oper senkt die Moral stark ab. Zwei breite Zweirichtungsradwege auf der 8 bis 10 spurigen Konrad-Adenauer Autobahn sind überfällig.

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    1. Ist mit "Pruddeln" das bruddeln, also meckern, motzen, mosern gemeint?

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    2. Die Angst vor Autos gehört zu unserem Lebenskonzept, wir sind uns ihrer nicht mehr bewusst, trainieren aber natürlich unsere Kinder darauf, sodass auch sie es irgendwann nicht mehr merken. Wir halten den Autoverkehr auch für ein sehr kalkulierbares Risiko: Wir müssen ja nur gucken und aufpassen, dann passiert uns nichts, so die Idee. Radfahrende dagegen erscheinen unberechenbar, man hört sie nicht, Auge und Ohren sind auf die nicht trainiert. Wir erschrecken, wenn sie plötzlich auftauchen. Deshalb erscheinen sie uns gefährlicher. Das wäre meine Erklärung.

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  4. Fußgänger sind übrigens auch nicht immer so ohne.
    Wie bei Autofahrern auch, sehen sie dir in die Augen und fahren (autos) oder laufen (Fußgänger) vors Rad.
    Manchmal fühle ich mich unsichtbar. Und wenn dann man anfängt zu schreien, wird man auch noch angemacht. Wer ist mir auf dem Radweg grad vors Rad gelaufen, sehenden Auges?
    Klingelt man bei auf dem Radweg laufenden, stehenden oder sich nähernden Fußgängern, wird man angemacht. Hallo? Es ist mein Verkehrsraum, der da grad verletzt wird.
    Das Problem ist die gegenseitige, mitunter mangelnde, Rücksichtnahme. Im Mischverkehr haben beide Seiten Rücksicht zu nehmen. Und da haperts halt als mal.
    Aber die Schüler in Warnwesten halte ich echt übertrieben. Da gibt es doch diese hübschen Aufsteller mit der Warnung "vorsicht Kinder". Stehen zwar eher an Kitas für kleinere Kinder würde doch aber auch für größere Schüler gehen. Und dann möchten Jugentlich doch so gerne erwachsen sein. Da gehört es auch dazu, nicht blind durch die gegend zu rennen, sondern beim Queren eines Weges mal nach rechts und links zu schauen. Nennt sich Eigenverantwortung. Warnposten gehören in die Kategorie "Pampers".
    Karin

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  5. Das Verhalten der Schulleitung des Katharinenstifts ist auch widersprüchlich. Auf der einen Seite Kinder in Warnwesten stecken, aus Sorge um die Sicherheit der Kinder, auf der anderen Seite sich aber nicht a6sreichend darum kümmern, wie die Kinder sicher mit dem Rad zur Schule kommen. Auf die Frage über die Gelbe Karte, wie kommen unsere Kinder aus dem Postdörfle sicher mit dem Rad ins Katharinenstift erhält man viel Blabla welche Studien und Untersuchungen die Verwaltung macht, im Schlußsatz sich aber dafür entschuldigt, keine sicheren Wege für Kinder anbieten zu können und man dafür bitte Verständnis haben solle. Nö, hab ich nicht und würde mir wünschen, dass Schulen von sich aus hier aktiver wären. Rainer

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  6. nachdem ich neulich wieder einmal auf einem freigegebenen radweg von 2 mir entgegenkommenden fußgängern attackiert wurde, klärte ich das paar freundlich aber bestimmt über die stvo auf und bat um direkte kontaktaufnahme mit unserem mdb samt einforderung verlässlicher fahrradinfrastruktur. frei nach dem motto: "wenn das der führer wüsste"

    die schulwegsituation ist eine andere, denn hier bewegen wir uns ausserhalb vernunftbegabten handelns.

    nachdem in der grundschule meinen kindern vom radeln in die schule ausdrücklich abgeraten wurde, wurde im gymnasium die teilnahme am unterricht in eigenverantwortung der eltern wg. vorhandener gefahren (hier: ein starkwetterereignis) freigestellt.
    mein umgehender hinweis bei verkehrs- und kukltusministerium, dass auf grund der gefährdung durch parasitären individualverkehr vom schulbesuch zukünftig abgesehen werde blieb - wie stets - unbeantwortet.

    sie drangsalieren dann wohl doch lieber die radler an der unzulässigen steilrampe am bahnhof.

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    1. Schon interessant, dass die Schulen heute solche Probleme mit radfahrenden Kindern haben, in meiner Schulzeit war das nicht so, und es gab jede Menge Abstellanlagen für Räder, sogar einen Fahrradraum. Das man Schüler:innen auf Gehwegen (freigegebenen) radeln lässt, gefährdet sie viel mehr, als Eltern, Lehrkräfte oder die städtischen Behörden denken, denn jede Querung einer einmündenden Straße wird zu einer Gefahr. Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Kinder und Jugendliche nicht vernünftig genug sind, sie werden aber durch diese Gehwegradführungen unvernünftig gehalten.

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  7. Es ist doch immer wieder schön, dass Radfahrerenden nur positive Attribute zu gestanden werden. Ich habe ja persönlich auch noch nie einen Radfahrer/-in mit einem Handy am Ohr gesehen. Wenn man genau hinsieht, wird man feststellen, dass alles was Autofahrer machen, auch Radfahrer machen. Nur die Auswirkungen sind meistens nicht so gravierend.

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    1. "Nur die Auswirkungen sind meistens nicht so gravierend."

      Genau DAS ist aber der springende Punkt. Wie ich schon neulich hier vorgerechnet habe, sind Autofahrer per se , also noch bevor irgendein Regelverstoß begangen wurde, 100 mal (!) gefährlicher als Radfahrer. Danach also 150 oder 200 mal oder noch mehr.

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    2. Liebe Anonyma (oder bist du ein Anonymus?) Bitte künftig mit Namen unterschreiben, wir erkennen dich ja daran, dass du den Radfahrenden gerne vorhältst, sie täten alles, was Autofahrende machen, und seien darum nicht ungefährlicher. Ja sicher verletzen Radfahrende die Regeln, so wie das alle Menschen tun, nur die Folgen bei Autofahrenden sind sehr, sehr, sehr viel gravierender. Ein Radler mit Handy am Ohr (habe ich auch schon gesehen) tötet nicht gleich andere im Straßenverkehr, wenn er nicht aufpasst, ein Mensch im Auto aber sehr wohl, wenn er in den Gegenverkehr gerät oder das Kind auf dem Zebrastreifen nicht gesehen hat. Mir ihren Regelverstößen gefährden Radfahrende vor allem sich selbst (was auch nicht gut ist, denn auch sei haben Freund:innen und Verwandte, die das betrifft), Menschen in gepanzerten Fahrzeugen aber andere und kaum sich selbst. Das ist der riesige Unterschied. Auch Fußgänger:innen laufen mit Handys am Ohr herum, du würdest aber nie auf die Idee kommen, dass sie dadurch andere töten, wobei sie das könnten, wenn sie einem Radfahrenden vors Rad laufen und der unglücklich stürzt. Sie würden sich dabei allerdings auch selbst verletzen, so wie sich Radfahrende selbst verletzen, die mit einem Menschen zu Fuß zusammenstoßen. Nur Autofahrende können andere verletzen und töten, ohne selbst auch nur verletzt zu werden. Das Gesetz spricht ihnen deshalb auch eine größere Verantwortung wegen der hohen Betriebsgefahr von Autos zu. Die Verkehrsregeln müssen so gemacht sein, dass die Gefahr, die von Autos und ihren Fahrer:innen ausgeht, möglichst klein gehalten wird. Sonst trauern Eltern um ihre Kinder, Ehefrauen um ihre Männer, Freund um ihre Freundin.

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    3. Hallo Anonymos, finde deinen Kommentar besonnen und zutreffend. ist nicht so, das von uns Radfahrer keine Gefahr ausgeht, und das nicht mehr passiert, ist Zufall. Ich fahre selbst regelmäßig von Cannstatt durch den Stadtgarten Richtung Eberhardstraße oder Liederhalle. Was mir da an vor allem jungen Leuten auf dem Rad begegnet...., Naja. Da wird mit hohem Tempo durch Engstellen gedonnert,- Leuze oder Provisorium bei Planetarium-,besonders gern mit Lastenrad,- oder was jetzt auch wieder trendy ist,- mit Rennrad.Was das
      dann bei einem zusammenstoß eines Lastenrades mit einem Kind bedeutet,mag ich mir auch nicht vorstellen. Vor allem, wenn der Lastenraum im vorderen Teil ist. Selber habe schon einige beinahe Zusammenstöße erlebt. Dank meines
      Alters und Ehrgeizes habe ich hohes Tempo nicht mehr so nötig.Und was das telefonieren betrifft: jeder zweite auf dem Rad hat jetzt Stöpsel im Ohr, tres chic!
      Übrigens binn ich selber viele Jahre Rennrad gefahren. Wir mussten nicht unseren Ego in der Stadt austoben.Bei uns war es üblich,zuerst mit der S-Bahn rauszufahren, bevor wir es krachen ließen.Das schreibe ich, wie schon mal erwähnt,der sich nur mit dem Fahrrad fortbewegt und kein Auto hat-

      Grüsse, Andreas

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  8. "Oder soll gar ein Popanz aufgebaut werden, der Radfahrende in Misskredit bringt?"
    Zu dem Popanz gehören übrigens auch Helm und Warnweste. Wer mit so einer Rüstung ausgestattet ist, geht offensichtlich einer gefährlichen Tätigkeit nach und muss im Umkehrschluss auch für andere eine Gefahr darstellen. Alles was erlaubt, Menschen in der Weise als "Andere" zu klassifizieren, ist kontraproduktiv (und kann durch den allenfalls hypothetischen Sicherheitsgewinn in keiner Weise aufgewogen werden).

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  9. Der "Zu schnell"-Vorwurf wird mittlerweile gerne aufgenommen, um im Anschluss eine Verdacht auf Pedelec-Tuning mit allen Konsequenzen zu unterstellen. Auch bergauf. Extrem lächerlich und unangenehm, wenn man als Unfallopfer nach der Polizei gerufen hat und von denen erstmal minutenlang zusammengebrüllt wird. Aber so bringt man die Leute wohl dazu sich nicht mehr zu melden. Gut für die Statistik.

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    1. Der Zuschnell-Vorwurf wird auch eingesetzt, wenn man von einem Gehweg auf einen Radstreifen fährt, man ist dann automatisch auf dem für Radler nur freigegebenen Gehweg zu schnell gewesen (schneller als Schrittgeschwindigkeit) und hat ein Viertel der Unffallfolgen selbst zu tragen. Beweisbar ist das nicht, aber es interessiert auch niemanden, ob der Radler oder die Radlerin das Gegenteil beteuert. Zeug:innen helfen da nicht, denn die finden Radfahrende ja immer zu schnell. Da kenne ich mehr als zwei Fälle persönlich. Die Polizei unterstellt jedenfalls Radfahrenden eher, dass sie sich gegen die Regeln verhalten haben, während Autofahrende, die den Unfall verursacht haben mit Verständnis betrachtet werden, das habe der ja nicht mit Absicht gemacht, der habe den Radfahrer gar nicht sehen können.

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    2. und mittlerweile überwacht der parasitäre individualverkehr auch noch alles und jeden mittels on-board kameras und vorratsdatenspeicherung - allerdings nur auf privat-servern, ohne öffentliche kontrolle und daher allein zum eigennutz.

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  10. Autofahrer könnten genauso umsichtig, bremsbereit, defensiv und rücksichtsvoll fahren wie Radfahrer. Dann würden Schüler (und andere Fußgänger) auch die Hauptverkehrsroute Hauptstätter Straße ohne Ampelregelung aber mit ein paar fähnchenschwingenden Lotsen queren können. An diesem Unterschied zeigt sich, wie der MIV bevorzugt wird: Alles ist darauf ausgerichtet, dass Autofahrer (trotz der hohen Betriebsgefahr) mit niedrigem Aufmerksamkeitslevel mit hohem Tempo durch die Stadt fahren sollen. Radverkehr als umweltfreundlichere und ungefährlichere Alternative zum MIV wird noch massiv ausgebremst.

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  11. Das ist schon komisch. Wir wollen ein zivilisiertes Land sein. Aber im Straßenverkehr ist es immer jeder gegen jeden. :( Dass der Radfahrer oft falsch wahrgenommen wird, kann ich nur bestätigen. Viele unterschätzen die 15-25 km/h. Jeder will noch schnell vor dir vorbei. Fahrradfahrer und Auto passen nicht zusammen und Fahrradfahrer und Fußgänger auch nicht. Wenn nicht jeder getrennte Wege hat, kommt es immer zu Reibereien.

    VlG
    Jens Mathejczyk

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