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Einem Bericht der wa.de/NRW zufolge wurden rund um die Kreuzung an den Masten Kameras installiert, die die Umrisse aller Verkehrsteilnehmenden erfassen und errechnen, wie lange die brauchen, bis sie da sind, um dann gegebenenfalls eine Grünphase zu verlängern, damit der Radler noch drüber kommt. Das scheint tatsächlich zu funktionieren, wie dieser Selbstversuchbericht zeigt. Radfahrende, aber auch Fußgänger:innen äußern sich zufrieden. Außerdem soll das System lernen, wie an dieser Kreuzung der Verkehr funktioniert und die Ampelschaltung selbst optimieren. Nach Angaben der Stadt liegt der Fokus darauf, dass die Radfahrenden nicht so lange warten müssen. Solche Ampeln soll es sonst nur noch in Wien und Salzburg geben.
Die Ampeln stehen an der Kreuzung Marker Allee und Heßlerstraße in Hamm. Die, die auf der Marker Allee unterwegs sind, haben dabei wohl eindeutige Vorteile gegenüber denen, die auf der querenden Heßlerdtraße fahren und gehen.
So richtig intelligent ist das System also nicht, es bevorzugt nur die Verkehrsteilnehmer:innen in zwei von vier Richtungen. Bei Autos und Fahrrädern könnte man das mit Induktionsschleifen auch hinkriegen. Fußgänger:innen könnten durch eine Lichtschranke gehen, oder der Drücker würde halt dann mal sofort reagieren und ihnen Grün geben. Und sowas geht aber auch nur, wenn auf der Querstraße nicht so viel Verkehr herrscht (Radwege gibt es da gar keine).In Salzburg regeln sogenannte "intelligente Ampeln" allerdings als Pfötnerampeln den Autoverkehrsfluss in die Innenstadt. Sie messen das Autoaufkommen auf den Einfallstraßen und verlängern dann die Rotphasen. In Wien gibt es Ampelanlagen, die den Querungswunsch von Fußgänger:innen erkennen können und schneller auf Grün schalten. Außerdem will Wien Ampeln untereinander und mit Navis vernetzen und damit den Autoverkehr verflüssigen. Über Radfahrer:innen lese ich da nichts. Insofern wäre Hamm nach meinem Kenntnisstand Vorreiterin in Sachen fahrradfreundliche Ampel.
Die Integrierte Verkehrsleitzentrale in Stuttgart dient wiederum nur dem Zweck, den Autoverkehr flüssig zu halten, und dem Busverkehr Vorrang zu verschaffen. Wenn die Mitarbeiter:innen eingreifen, dann, um einen Autostau aufzulösen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. So kann es vorkommen, dass man als Fußgängerin oder Radlerin auch mal vier Minuten braucht, bis man die Heilbronner Straße überquert hat. Einige wenige Ampeln geben Radfahrende mithilfe von Induktionsschleifen schneller Grün, und eine Ampel steht für Autofahrende immer auf Rot, sie fordern Grün ihrerseits über Induktionsschleifen an. Viel Autoverkehr ist auf diesen Straßen nicht.
Ampeln gibt es nur wegen des motorisierten Verkehrs. Bau und Betrieb der Ampelanlagen verursachen CO2-Ausstoß zusätzlich zum CO2-Ausstoß des motorisierten Verkehrs. Davon dass die Dinger die Städte verschandeln ganz zu schweigen.
AntwortenLöschenEine Ampel mag verhältnismäßig noch so intelligent sein, im Grunde ist und bleibt sie strunzdumm.
Jörg
AntwortenLöschenMit der Anwendung von Technik können die negativen Folgen von Ampeln für den Rad- und Fussverkehr abgemildert werden.
Den Ansatz sollte man weiter verfolgen. Es würde den Radfahrenden erleichtern sich z.B. nachts an Lichtzeichen zu halten und zu halten.
Wie der Vorredner schon sagt, sind Ampel wegen und für den Autoverkehr auf Hauptstraßen da. Die Leichtigkeit des Autoverkehrs steht über allem.
Die Ampelprogrammierung mit einer Abmilderung der Benachteiligung von Fuss- und Radverkehr sehe ich da als Fortschritt. Wie sehr das hilft hängt davon ab wie viel Zeit uns der gütige Autovater auf den Kreuzungen zu gesteht. An der Technik liegt es nicht, sondern an den Menschen die sie steuert.
Finde ich super. Es gibt so viele Kreuzungen an denen man steht und es passiert --- nichts, weil Spuren grün haben auf denen niemand fährt. Ja es ist erstmal teuer aber ich sehe da ganz große Chancen für einen besseren Verkehrsfluss drin.
AntwortenLöschenHoffe das erstickt sich nicht gleich wieder in den typisch deutschen Zweifeln, wie man bspw gleich wieder in den Kommentaren unter dem verlinkten Artikel findet...
KI? Das ist reine Programmierarbeit, ein Algorithmus, ein Ablauf von Abfragen in Schleifen. Würde man die Kreuzung entschleunigen, bräuchte es überhaupt keine Ampel- das wäre dann intelligent und noch nicht mal künstlich, sondern menschlich.
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