25. Januar 2024

Auf Solar-Radwegen in die Zukunft

In Freiburg gibt es seit April vergangenen Jahres den ersten Radweg mit einem Solardach. Er schützt Radfahrende vor Regen und erzeugt Strom. Die Strecke ist über 300 Meter lang. 

In den Niederlanden werden schon länger Radwege mit Solarplatten ausprobiert. Inzwischen ist die neue Generation am Start. Sie PV-Module sind wenige Millimeter dick und leicht angeraut, damit man mit den Radreifen nicht rutscht. Und sie sind effizienter als die ersten. Im vergangenen Jahr wurden zwei neue Solar-Radwege eingeweiht, die von dem Unternehmen Wattway gebaut wurden, das nach eigenen Angaben weltweit 40 Solarradwege betreibt. 

Auf baumlosen und nicht von Häusern beschatteten Strecken ist das durchaus eine Option auch für Deutschland. Eine Fläche für den Radverkehr, die ohnehin versiegelt ist oder werden muss, produziert dann auch noch Strom. Auch wenn die Solarplatten robust sind, sollten sie aber vermutlich nicht mit Autos befahren werden, und das muss sichergestellt sein. In Deutschland scheiterte ein erster Solarradweg 2019

Erftstadt, Quelle Extra 3
 Er befand sich in Erftstadt, aber seine Technik funktionierte nicht, es gab Kurzschlüsse, Brände und Schäden, worüber sich dann auch Extra3 weidlich lustig macht. Er musste abgedeckt werden, es gab einen Rechtsstreit und inzwischen wurde er abgebaut. Das Experiment kostete rund 100.000 Euro. Vielleicht hätte man eine Firma fragen sollen, die sich damit auskennt. 

Die Solarwegüberdachung in Freiburg, hergestellt von badenovaWÄRMEPLUS scheint gut zu funktionieren.  

5 Kommentare:

  1. Wie kommt ein Solarradweg mit Verschmutzung zurecht ? Ich nehme mal an er muss öfter gereinigt werden als es bisher bei Radwegen der Fall ist.
    Ist der Radweg im Bild ein Zweirichtungsradweg ? Wenn ja, kommt er mir etwas schmal vor. Etwa die 2m "lichte Breite" , die in Deutschland als Minimun gefordert werden.

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  2. Hallo Christine,

    den überdachten Radweg finde ich eine enorme Verschwendung von Ressourcen und unnötige CO2 Produktion:
    Es müssen in gewissen Abständen für die Paneele Stahlsäulen und eine Stahl-Trägerkonstruktion erstellt werden. Die Stützen werden wiederum mit einem Beton (=Zement + Zuschlag) im Boden verankert. Die Erzeugung der ganzen Werkstoffe verursacht auch einen CO2 Ausstoß. Auch der Einsatz von Sand und Kies ist nicht unkritisch; weltweit wird Sand knapp.
    Effizient wäre es, die Solar-Paneel auf/ an Dächern zu befestigen und nicht aufwändig „in die Luft“ zu stellen.

    Auch Paneele als Fahrradwegbelag finde ich kritisch. Wir schaffen es ja heute nicht einmal, die simplen Beton- oder Asphaltwege zu pflegen. So ein Loch im Radweg kann man mal einfach „zuschmieren“. Aber ein Paneel, eine (hoch)technische Anlage? Außerdem: Wer soll das den zukünftig erledigen? Es gibt ja heute schon an allen Ecken ein Problem, Menschen zu finden, die den Job machen.

    Solarradwege sind als „wir machen was, wir sind dran“ – Projekt ja ganz nett. Aber darin liegt m. E. nicht die Zukunft.
    Gruß
    Joachim

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  3. Mal ehrlich, kein Vergleich mit Brückenbauten und Tunnels für den Autoverkehr. Was der Radverkehr an Material braucht, ist nichts im Vergleich zu den Ressourcen, die unsere Autostraßen oder auch unsere Wohnungs- und Bürobauten fressen und zu dem CO2, das die produzieren. Ich kenne auch Leute, die sagen, man dürfe keinen Radweg neben eine Landstraße bauen, weil das Versiegelung sei. Ich weiß, wir denken mehr an die Umwelt als andere, aber wir beschneiden unsere eigenen Möglichkeiten, wenn wir ausgerechnet dort so streng sind, wo es um einen selbstaktiven, leisen und umweltschonenden Verkehr geht.

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  4. Jörg
    Das hat Potential, die Verkehrsfläche pro Bürger ist um ein Vielfaches größer als die Wohnfläche. Fangen wir am Autobahnkreuz Stuttgart Richtung Flughafen an.

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