23. September 2024

Wenn man mit dem Fahrrad den Weg zur Ampel nicht findet

Wer genau hinschaut, sieht auf dem Foto auf der gegenüberliegenden Seite eine Radlerin und einen Radler auf der falschen Seite des Radstreifens stehen und auf Grün warten. 

Sie werden losradeln, wenn die Frau vor mir und ich losfahren und die parallele Fußgängerampel Grün zeigt. Sie radeln als Geisterradler und komen mir auf meinem Radstreifen entgegen. Ich habe ihnen zugerufen, dass sie auf der falschen Seite fahren. Die Frau antwortete mir: "Da rüber zur Ampel kommt man ja nicht." An der Kreuzung von Marienstraße mit der Paulinenstraße funktioniert nichts gut für Radfahrende. Darüber habe ich bereits geschrieben

Aus der Marienstraße kommt man stadtauswärts über die Paulinenstraße Richtung Reinsburgstraße ja noch ganz gut. Aber wer die Reinsburgstraße runter kommt, muss irgendwie nach rechts und dann die Gegenfahrbahn der Marienstraße überqueren, wo sich (unsichtbar, wenn dort Autos stehen) ein kurzer Radstreifen im Mittellage auftut. Wer das nicht weiß, kann es nicht erkennen, wenn er so der sie die Reinsburgstraße runter kommte (Doppelbild Foto unten) und kommt gar nicht auf die Idee, dass es drüben irgendwas für den Radverkehr gibt. Das ist schon seit einigen Jahren so und für Radfahrende keine Hilfe. 

Es führt offensichtlich zu völlig regelwidrigem Radeln, geboren aus dem Pfadfindersinn und der Verzweiflung beim Radfahren in Stuttgart. 



7 Kommentare:

  1. Ganz ehrlich: Ich finde es nicht so schlimm. Es gibt eine Spur für Rechtsabbieger und eine für Linksabbieger (hier Radfahrer frei, also auch für Geradeausfahrer). Es ist aber unglaublich viel Asphalt, um den Autofahrenden den optimalen Fahrspaß zu bieten.
    Thomas

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  2. Ich musste noch nie zum Geisterfahrer werden. Spätestens, wenn es nicht mehr gescheit auf dem Radweg weitregeht, gehts runter auf die Fahrbahn. Von dort geht es in der Regel immer gescheit weiter, egal wo in Deutschland.
    Karin

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    1. Das hatten wir doch schon (mehr als öfters), dass es eben Radler gibt, die sich im Autoverkehr nicht wohl fühlen, und deshalb immer nach einer Alternative suchen werden, so schlecht die letzten Endes dann auch sein mag. Und je gräuslicher die Straße (so wie hier), desto mehr.

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    2. Das Problem sind eigentlich die Radstreifen oder Radwege, die plötzlich aufhören, ohne dass deutlich sichtbar ist, wo und wie es nun eigentlich weitergeht. In Stuttgart kann man gut Rad fahren, man muss sich allerdings halt auch gut auskennen. Kommt man das erste Mal an eine Stelle, kann es passieren, dass man nicht weiß, wie das da organisiert ist, und erst einmal falsch radelt. Das ist mir auch schon passiert.

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    3. ... ich gehöre auch zu denen die spätestens beim zweiten Mal auf der Fahrbahn fahren. Meine Frau würde das niemals machen, spätestens wenn ich mit Kindern dort entlang fahren müsste würde ich wahrscheinlich Fußgänger spielen. Und genau das ist das Problem, Radfahren muss für alle funktionieren, nicht nur für die Furchtlosen, die es irgendwie geschafft haben sich ein dickes Fell anzueignen die es braucht um sich zwischen den KFZ zu bewegen. Schwimmen lernt man auch nicht im Meer bei hohen Wellen.

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  3. mir fehlt da insgesamt die klarheit und ich denke nicht, dass sowas durchreguliert werden kann.
    am ende läuft's so, wie beim heizungsgesetz: überkomplex und im konsensbrei komplett verwässert
    (wobei dem geg unrecht getan wird, wenn man es mit der radwegesituation in stuttgart vergleicht)

    üblicherweise endet dieser ansatz in der bedeutungslosigkeit.

    karl g. fahr

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    1. Eindeutig. Das gehört von Grund auf neu und anders gemacht. Und das wiederum geht nur im Zusammenhang mit einer grundsätzlich anderen Verkehrspolitik.
      St. Nimmerlein lässt grüßen.

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