8. April 2025

Ampelstopps machen uns intelligenter

Wer durch die Stadt mit dem Rad zur Arbeit pendelt oder regelmäßig mindestens eine halbe Stunde mit dem Rad fährt, hat ein ideales Intervalltraining für geistige Gesundheit. 

Das sagt der dänische Hirnforscher Troels W. Kjær, wie unter anderem der Nordschleswiger kurz berichtet. Radfahren macht klüger, weil es das Gehirn stimuliert, über Botenstoffe, die zu neuen Verknüpfungen führen. Viele Verknüpfungen im Gehirn machen geistige Leistungen schneller und leichter.  Dass die Radfahrt zur Arbeit gut für die geistige Leistungsfähigkeit ist, wissen wir allerdings schon lange. 

Neu ist mir, dass die vielen Ampelstopps auf städtischen Wegen besonders gut für uns sind. Laut Kjær muss der Puls in Schwung kommen, aber man muss auch Pausen einlegen, um ein Intervalltraining hinzukriegen. Als Unterbrechungen zum Runterregeln von Puls und Atmung und danach erneutem Hochfahren von Puls und Atmung taugen gut die von uns so gehassten Stopps an Ampeln oder Kreuzungen. Fahren-Halten-Starten ist offenbar noch besser als kilometerlang im Flow durch ampelfreie Grünzonen zu gleiten. Radfahren als Intervalltraining macht noch mehr Nerven im Gehirn und schafft noch größere neuronale Netze. Wir Stadtrad-Pendler:innen können noch besser denken, uns besser erinnern und sind letztlich intelligenter. 

Wenn das so ist: Ach, ich liebe diese Ampeln, die alle alle rot werden, wenn ich angeradelt komme. 


13 Kommentare:

  1. Auf meinen Fahrten zur und von der Arbeit stehe ich nicht gerne an roten Ampeln. Und diese Fahrten sind auch kein Intervalltraining (dafür strenge ich mich zu wenig an, schließlich ist es keine Trainingsfahrt).
    Thomas

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    1. Es geht hier um Intervall-Training fürs Gehirn, nicht ums Herz-Kreislauf-System. (Wie wär's damit, die Artikel mal wirklich zu lesen?)

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  2. Interessant. Was mich noch interessieren würde, ob der Ampelabstand einen Einfluss hat. Also, weil, wenn ich ständig an Ampel stehen bleiben muss, finde ich das sehr mühsam. Wenn aber nur alle 1-2 km eine Ampel ist, bin ich oft ganz froh, wenn ich mal durchschnaufen kann und z.B. mal Nase putzen kann (im Winter ständig).

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    1. Ich glaube, so exakt muss man das nicht definieren. Schließlich strengen sich auch nicht alle zwischen den Ampelstopps richtig an. Radfahren ist in jedem Fall gesund, egal, ob man im Trainingsmodus fährt oder gemütlich mit mäßiger 'Anstrengung. Und Abwechslung schadet auch nie.

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  3. Und der andere Vorteil ist, sich umzuschauen und zu orientieren, wo ich den nun fahren darf. Zumindest an Orten die man nicht so gut kennt. Kurz Pause um den Pfadfindermodus anzuschalten ;)

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  4. Cool.
    Auch Kopfsteinpflaster ist bestimmt so ein super-food fürs Gehirn, das dann endlich mal so richtig in beständigen Mikrointervallen durchgerumpelt wird.
    Möglicherweise hat der dänische Hirnforscher ja seit Jahren ziemlich excessiv Kopfsteinpflasterstrecken genossen und es ist ihm dadurch dieser sensationelle 'Durchbruch' vom Ampelfrust zur Ampellust gelungen?

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    1. Genauso wie Umlaufsperren, unvermittelt endende Radwege, umwegige Radverkehrsführungen, Scherben usw. bestimmt alle total gut für das Gehirn sind ...
      Mannmannmann/Fraufraufrau

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    2. Nein Kopfsteinplaster ersetzt das teure Training auf der Rüttelplatte.
      Wir müssten also Gebühren an die Stadt überweisen, weil wir uns das Studio sparen, und den gleichen Effekt haben.

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  5. Radfahren hält halt wach und aufmerksam, wegen all der Hindernisse und Unbillen. 😊

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  6. Dank unserer Braunschweiger Fahrradampelschaltungen bin ich inzwischen hochintelligent.

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    1. ... ist zwar ironisch gemeint, aber wenn man sich das Verhalten mancher nur Autofahrer ansieht, und deren Pro Auto Argumentation anhört, könnte man fast meinen der Einfluss des Radfahrens auf die geistigie Leistungsfähigkeit wäre statistisch signifikant.

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    2. Es gibt bereits Untersuchungen, dass Radfahrende ,wenn sie Auto fahren, die besseren, weil aufmerksameren und reaktionsschnelleren Autofahrenden sind. Radfahren unterstützt geistige Kompetenzen vor allem deshalb, weil zur Bewegung ja noch räumliches Sehen und Koordination des Rades hinzukommen (verglichen mit gehen). Kinder, die mit dem Rad zur Schule fahren, sind besser, aber auch besser in Mathe. Also ist das Ganze durchaus kein Scherz. Ich halte es für möglich, dass das Radeln in der Stadt, das körperlich durchaus herausfordernder sein kann als Radeln auf langen Strecken ohne Unterbrechung, anspruchsvoller und deshalb fürs Gehirn besser ist (als Autofahren sowieso).

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    3. Das mag sein, aber auch (bzw. selbst) auf dem Ergometer haben sich signifikante Vorteile des Radfahrens (im Vergleich zur Kontrollgruppe) zB auch bei Klavierklassen eingestellt. Technik, Konzentration, Ausdauer und - erstaunlicherweise - auch die Ausdrucksfähigkeit waren bei der Rad-Gruppe erheblich stärker verbessert als bei der Vergleichsgruppe.
      Sauerstoffversorgung, Koordination, und div. Stoffwechselvorgänge scheinen beim Radfahren offenbar in günstiger Kombination vorzuliegen.
      Und stimmt:
      Häufiges Autofahren macht tendenziell dumm (Bewegungsarmut, Abgasbelastung, passives Rumsitzen, Stressaufstauungen, etc.).
      Alfons Krückmann

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