21. April 2019

Die strukturelle Gewalt des Straßenverkehrs

„Es liegt in der Natur des Radfahrers, dass er 90 Prozent der für ihn geltenden Regeln ignoriert“, behauptet der 73-jährige Vorsitzende des Bundes der Fußgänger, Irrgang. 

Das gefällt der Presse natürlich. Eigentlich ging es aber um die E-Scooter-Bedrohung auf Gehwegen.

Diese Aussage (und Schlagzeile) fand viel Beifall. Ich weiß nicht, ob Irrgang alle Radler meinte und was "die Natur des Radfahrers" ist, und ich weiß nicht, wie viele Regeln für Radfahrende Herr Irrgang kennt. Vermutlich bezieht er sich auf genau zwei, die immer genannt werden, wenn es um die Regeln geht, die Radler angeblich nie einhalten: "Radfahrer fahren immer bei Rot" und "Radfahrer fahren immer auf dem Gehweg". Vermutlich hat er keine Vorstellung, wie unglaublich viele Regeln Radfahrrende beherrschen müssen. Denn Radfahrende sind auf Fahrbahnen unterwegs, aber auch auf Radwegen, Radfahrstreifen, Schutzstreifen, Waldwegen und freigegebenen Gehwegen und sehen sich Autoampeln, Fußgängerampeln, Fußgänger-/Radampeln und Radampeln gegenüber, und für alles gelten ganz dezidierte Regeln. Für Autofahrende und Zufußgehende sind die Regeln viel einfacher.

Der Fußgänger, das geknechtete Wesen im Straßenverkehr
Zugegeben, Fußgänger/innen haben es am schwersten. Sie haben nur Gehwege und ihnen geben nur Fußgängerampeln und Zebrastreifen das Recht über die Straßen zu kommen.
Für sie gelten nur wenige Regeln.
  1. Immer schön auf dem Gehweg bleiben
  2. Nur den Zebrastreifen oder die Fußgängerampel zum Überqueren einer Straße nehmen
  3. Es gilt nur die Fußgängerampel
  4. Sorgfältig links und rechts schauen, wenn man die Straße überqueren will.
Bei Zebrastreifen können Fußgänger/innen schon nicht mehr ganz sicher sein, ob Autofahrende oder Radfahrende auch wirklich anhalten. Und sie können auch nie sicher sein, ob Abbiegende ihren Geradeausvorrang beim Überqueren der Einmündung beachten. Als Vielradlerin sehe ich sehr deutlich, in welche Bedrängnis unser Verkehrssystem Fußgänger/innen bringt.

Sie erleben, dass ihre Gehwege von allen missachtet  werden, massiv und sehr platzraubend von Autofahrenden (obgleich den Autos bereits der meiste Platz in der Stadt zugestanden wird) und ebenfalls von Radfahrenden. Autos sind laut, das ist einerseits schlecht, andererseits gut, denn Fußgänger/innen hören sie sich nähern. Radfahrende sind leise. Dast ist einerseits schön, andererseits hören Fußgänger/innen sie nicht, bemerken sie auch nicht, registrieren sie nicht im Augenwinkel und erschecken dann, wenn einer hinter ihnen vorbeifährt.

Der Radfahrer erscheint als der Störenfried
Radfahrende sind das Dritte zwischen Fußgängern und Autofahrern. Sie werden von der Verkehrsplanung zwischen beiden Bereichen hin- und hergeschoben. Von zwei Seiten guckt man grimmig auf das Verhalten von Radfahrenden, durch die Windschutzscheibe und aus Fußgängeraugen, und möchte diese Gesellen am liebsten nicht sehen. Radfahrende stören die eingespielte Hierarchie im Straßenraum, die heißt: Dem Auto alles, dem Fußgänger der schmale Rand. Der Autoverkehr wird nur sekundenweise angehalten, damit der Fußgänger ihn durchqueren kann. Stets und immer, wo er geht und steht, muss sich der Fußgäner umschauen, ob ein Autofahrer in seinem Auto ihm den Platz streitig macht. Oder ein Radfahrer, oder ein Rollerfahrer ...

Der Autofahrer bleibt hübsch unpersönlich in seiner Kabine. Wir sehen die Menschen im Autoverkehr nicht mehr. Statt vom Autofahrer sprechen wir vom Auto, wenn um diesen Verkehr geht. Der Autofahrer verschwindet als Person und wird zum Ding. Auf Autos kann man nicht schimpfen, auf Autofahrer schimpft man komischwerweise nicht (nur auf einzelne, die Raser oder Poser etc.). Der Fußgänger ist dagegen immer Mensch. Er ist ohne Gerät unterwegs, gewissermaßen ohne Schutz und ohne technisches Gerät als Ausweis seiner finanziellen und sozialen Stellung. Er fühlt sich von allem niedergewalzt, angegriffen und weggescheucht, was unter sich Geräte und Räder hat und somit schneller ist als er.

Immerhin sind Radfahrende sprachlich noch als Beweger ihres Verkehrsmittels sichtbar, ganz im Gegensatz zum Autofahrer. Eine Kommunikation zwischen Fußängern und Radlern sollte also eigentlich gelingen, man sieht sich an, man lächelt, man kann Handzeichen geben, man kann Bewegungsrichtungen aufeinander abstimmen, man kann sich (wie dass alle Menschen gleich den Tieren können) durcheinander bewegen, ohne zusammenzustoßen. Doch diese Kommunikation von Angesicht zu Angesicht gelingt seltsamerweise nicht. Fußgänger sehen den Radfahrerer nicht mehr als Menschen, sondern als eine Art gefährliches Raubtier ohne Augen und ohne menschliche Reaktionsfähigkeit. Sozusagen als Abart des Autos, nur noch schlimmer.

Der Radler zwischen Mensch und Abart des Autos
Manchmal kommt es mir so vor, als würden Fußgänger/innen in einem Radfahrer oder einer Radfahrerin nur das Gerät sehen, das unaufhaltsam und blind, ohne jegliche Fähigkeit zu bremsen seine Fahrlinie verfolgt, als säße auf der Maschine kein Mensch, sondern ein Berserker, der alles niederwalzt, was ihm in den Weg tritt. Während in Autos noch Menschen zu sitzen scheinen, die bremsen können oder Kinder auf dem Gehweg sehen. Radfahrer sind die Feinde, die die Autofahrer schon lange nicht mehr sind.
Und so schlägt ihnen der Hass entgegen. Ein Mann kann mit seinem Auto auf dem Gehweg parken, und wenn ich ihn darauf anspreche, dass das nicht geht, mich anpampen: "Du du darfst nicht auf dem Gehweg radeln, verpiss dich!" (Er hat nicht gesehen, dass der Gehweg freigegeben war.)

Radfahrer sind nur in sofern noch Menschen, als man sie beschimpfen kann. Niemand sagt: "Ich hasse Autos, sie fahren immer noch bei Rot durch", niemand sagt: "Ich hasse Autofahrer, denn sie parken ihr Fahrzeug immer vorm Bäcker auf der Ecke", aber man sagt: "Ich hasse Radfahrer." Niemand behauptet, es liege in der Natur des Autos/Autofahrers, neunzig Prozent der Regeln zu missachten oder auch nur zwanzig Prozent. Autos sind gegeben, sie sind Inventar unserer Straßen. Sie sind so übermächtig, dass sich das Schimpfen auf sie nicht mehr lohnt.

Über die Gefahren des Autoverkehrs regen wir uns nicht auf, aber dafür aber über die Gefahren, die von Radfahrenden ausgehen. Die Gefahr scheint die von Autos noch zu übertreffen. Manche Menschen fürchten sich mehr, eine Fahrradstraße zu überqueren als eine vierspurige Autostraße. Anwohner wehren sich gegen Fahrradstraßen, aber nicht gegen den Durchgangsverkehr der Autos. Radfahrer scheine immer zu rasen, auch wenn kaum einer in unseren Stadtstraßen schneller fährt als 22-28 km/h. Und anders als Autos (in denen man den Fahrer kaum erkennt), scheinen Radfahrer nichts zu sehen, nicht bremsen zu können und es gewohnheitsmäßig darauf anzulegen, Kinder zu üerfahren, die auf einem angrenzenden Spielplatz spielen. Radfahrer/innen werden von vielen Fußgänger/innen (jedenfalls denen, die sich zu Wort melden) entmenschlicht und zu wahren Ungeheuern der Straße stilisiert. Das ist übertrieben und wird dem Problem nicht gerecht.

Dann höre ich: "Solange Radfahrer auf Gehwegen fahren, sollen sie auch keine Radinfrastruktur bekommen, die sollen sich erst mal an die Regeln halten."

Die strukturelle Gewalt der Autogesellschaft
Regeln müssen eingehalten werden. Von allen. Aber wissen Autofahrende und zuFuß Gehende, wie viele Regeln Radfahrende zu beachten haen? Und was ist, wenn aber viele Regeln nicht einzuhalten sind, weil sie nur fürs Auto und den Fußverkehr gemacht wurden? Dass es Regeln sind, die daraus entstanden sind, dass man Radfahrende irgendwie zwischen den Autoverkehr und den Fußverkehr klemmt. Was ürigens Einschränkungen bedeutet, nicht etwa Vorrechte.

Für Radfahrende gibt es nämlich nur ein einziges Vorrecht: Sie dürfen langsam rechts an einer Autoschlange zur Ampel vorfahren.

Fußänger haben übrgigens auch nur ein Vorrecht, nämlicht das, auf einem Zerastreifen ungehindert die Straße zu überqueren. Nur dass leider die Stadtverwaltung festlegt, wo solche Zebrastreifen sein dürfen und sind.

Dass Radfahrer und Fußgänger das Recht haben, sich auf Radfahrstreifen/Radwegen beziegungsweise auf Gehwegen ungehindert fortzuewegen, scheint mir kein Vorrecht gemessen an dem Vorrecht der Autofahrenden, sich auf ihren Straßen fortzuewegen und dabei den meisten Platz zu beanspruchen. Und selbst diesen Platz nehmen sie Fußgängern und Radlern noch weg, indem sie auf Radstreife/Radwege und Gehwegen hochfahren und dort ihre Autos abstellen.

Das Auto übt in unserer Straßengesellschaft eine offene Platz-da-hier-komm-ich-Gewalt aus. Die strukturelle Gewalt des Autovekehrs trifft unmittelbar den Radfahrenden, der auf den Fahrbahnen unterwegs ist. Zehn Prozent flüchten auf Gehwege, auch auf verbotene, und geben die Gewalt an die Fußgänger weiter.  Auf Gehwegen trifft die strukturelle Gewalt unserer Autoverkehrsgesellschaft dann den Fußgänger. Ich bin absolut und grundsätzlich gegen das Gehwegradeln (vor allem dort, wo es nicht erlaubt ist). Aber ich verstehe, warum jemand den Gehweg oder Park wählt, nachdem er oder sie einmal geschnitten, zwei Mal angehupt und drei Mal viel zu knapp überholt wurde. Aus Angst. Und ja, auch mal aus Bequemlichkeit, weil er oder sie nicht im Autostau stehen will (das ist die Natur des Radfahrers), weil ein Auto den Radstreifen blockiert oder weil sich wieder mal an einer Kreuzung fünf dicke Autos gegenseitig blockieren.

Ich bitte die Fußgänger/innen zu verstehen, dass wir gemeinsam gegen die Gewalt des Autos angehen müssen.  Denn das Auto und ihre Besitzerinnen und Besitzer sind es, die uns - den Radlern und Fußgängerinnen - den Platz wegnehmen, und zwar immer mehr und immer dreister. Eine gute Radinfrastruktur schützt auch Fußgänger vor Radfahrern. Denn wenn wir eine gute Radinfrastruktur bauen und Radfahrende ernsthaft schützen vor der Gewalt des Autos und der in ihnen sitzenden Autofahrerinnen und Autofahrern, dann gibt es keinen Grund mehr für Radler/innnen, auf Gehwege auszuweichen. Und wenn man eine radgerechte Infrastruktur baut, dann hat die auch radgerechte Ampelschaltungen, und die Rotlichtverstöße nehmen ab. Und wenn man mit einer schönen Radinfrastruktur mehr Menschen verführt, das Fahrrad anstelle des Autos zu nehmen, dann nimmt auch der Autoverkehr ab und dessen Gefahren für den Fußverkehr.

Nur ein Autofahrer kann einen Fußgänger oder Radfahrer töten, ohne sich selbst auch nur zu verletzen. 
Ein Radler verletzt sich fast immer selbst, wenn er einen Fußgänger touchiert. Aber Medien und öffentlich Redende skandalisieren nicht den Autoverkehr, schon gar nicht den Autofahrer, sondern den Radfahrer. Er hält sich nicht an Regeln. Er fährt bei Rot. Und wenn schon, könnte man sagen, der Radler tut damit ja niemandem was. Nur Autofahrer brauchen Ampeln, weil ihre dicken Geräte sich sonst rettunglsos auf Kreuzungen blockieren würden. Fußgänger und Radler brauchen keine Ampeln (nur solche, die ihnen Grün geben, wenn der Autoverkehr sie nicht durchlassen will).

Übrigens zeigen polizeiliche Messungen über einen Tag hinweg, dass sehr viel mehr Autofahrende das Rotlicht missachten als Radfahrende. Das scheint man aber vom Gehweg aus nicht zu sehen. Oder Fußgänger haben sich schon so sehr daran gewöhnt, dass noch ein letzter Autofahrer bei Rot über die Fußgängerfuhrt drückt, dass sich keiner mehr darüber aufregt. Über Autos aufregen bringt ja auch nichts. Es scheint, als würden vor allem Fußgänger/innen gar nicht mehr bemerken, welche wirklich gefährlichen Regelverstöße viele Autofahrenden tatsächlich ständig begehen.

Bei Rot beschleunigt und noch rüber
Wenn man sich die Behauptung Irrgangs anhört, praktisch alle Radler würden praktisch alle Regeln missachten, dann klingt das als sei der Autoverkehr praktisch problemlos für Fußgänger/innen, weil sich Autofahrer/innen immer an die Regeln halten.
Also:

Autofahrer/innen parken  nie auf Gehwegen
Sie fahren nie durch Fußgängerzonen
Sie fahren nie bei Rot
Sie biegen nie ab, ohne auf Fußgänger (und Radler) zu achten
Sie fahren nie zu schnell
Sie blinken immer vorm Richtungswechsel
Sie halten immer an Zebrastreifen
Sie töten nie andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger/innen und Radfahrende.

Wir Radfahrende wissen, dass das die Regeln sind, die Autofahrende am häufigsten missachten. Und das hat für uns und für zu Fuß Gehende leider immer wieder gravierende, wenn nicht tödliche Folgen.

Dabei sind die Regeln für Autofahrende vergleichsweise einfach:
  1. Rücksicht nehmen
  2. Auf der Fahrbahn fahren
  3. Sich nach Autoampeln richten
  4. Verkehrszeichen beachten
  5. Blinken bei Richtungswechseln
  6. Nach hinten gucken, bevor man die Autotür aufstößt
  7. Vorfahrtsregeln beachten 
  8. Nicht mit dem Handy in der Hand fahren
  9. Promille-Grenze beachten
  10. Das Fahrzeug muss funktionierende Bremsen, Licht und eine Hupe haben
In der Führerscheinprüfung werden natürlich auch sehr viel mehr Regeln abgeprüft, die auch für Radfahrende gelten, etwa Vorfahrtsregeln (links vor Rechts, Vorfahrtsstraßen, abbiegende Vorfahrt, Linksabbiegen etc.), aber auch solche, die technische Ausrüstung des Fahrzeugs, Gewichtsgrenzen, Beleuchtung bei Anhängern etc. betreffen. Die Grundregeln im Staßenverkehr sind jedoch sehr einfach, weil es für Autofahrende überall nur für sie angelegte und für sie perfektionierte Fahrbahnen gibt (sogar Autobahnen) und weil sie ihre eigenen, nur und ausschließlich auf sie zugeschnittenen Ampeln, Spurenführungen und Verkehrszeichen haben. Wo sie am Straßenradn parken dürfen und wo nicht, wo sie abbiegen dürfen und wo nicht, wo sie reinfahrend dürfen und wo nicht, wird ihnen per Verkehrzeichen stets vor Augen geführt. Und für jeden Autofahrer ist klar, wie es nach der Kreuzung weitergeht, nämlich auf derselben Fahrbahn.

Nicht mehr durch Schilder visualisiert sind allerdings die Regeln für Autofahrende, wenn es ums Fahrrad geht.
Vom Geheweg trennt den Autofahrer in seinem Auto ein Bordstein (und meist eine lange Reiher am Bordstein geparkter Autos). Vom Radstreifen trennt ihn eine durchgezogene weiße Linie. Aber da sie kein phsyhisches Hinternis dastellt, kann er sie überfahren. Dass man auf Radstreifen nicht halten oder gar parken darf, wissen viele Autofahrer nicht. Es steht da nicht angeschrieben. Schon Schilder missachten, sagen wir mal im Irrgang-Stil, vermutlich 90 Prozent der Autofahrenden immer wieder im Straßenverkehr (Halteverbotsschilder, Einbahnstraßenschilder, Verbotsschilder für den Kraftverkehr, Sperren, Schranken etc.), die nicht explizit ausgeschilderten Regeln missachten vermutlich noch mehr, weil sie sie nicht kennen. Und der Radler hat nicht mal den Bordstein als Raumgrenze (und der wird ja von Gehweparkern auch nicht respektiert). Radfahrende scheinen in den Augen vieler Autofahrender die Vogelfreien, die Gesetzlosen, gegenüer denen es auch keine Gesetze einzuhalten gilt. Mit Sicherheit kennt kein Autofahrer die gut dreißig Regeln, die Radfahrende beachten müssen, aber wenn ein Radler vor ihm an einer roten Ampel weiterfährt und rechts abbiegt, dann sind das die neunzig Prozent aller Regeln, die die Radfahrer nicht einhalten. 

Kein Verkehrsteilnehmer hat so viele Regeln zu beachten wie ein Radfahrender.
Vielleicht kein Wunder, dass viele gegen jeweils unterschiedliche Regeln verstoßen. Sind sie doch auch noch sehr komplex. Beispielsweise muss ein Radler rollend und auf den Verkehr achtend binnen Sekunden entscheiden, wo er nach der nächsten Kreuzung noch radeln darf oder muss, welche Ampel jetzt gerade für ihn gilt und welche nicht, und welche Sonderwege man ihm anbietet, damit er weiterkommt. (Ein Autofahrer weiß immer, dass seine Fahrahn nach der Kreuzung noch da ist.) Oft steht der Radler vor Situationen, für die es keine Verkehrsregel gibt, weil Fahrbahnen eben nur für Autofahrer und querende Fußgänger organisiert sind, nicht aber für ihn und sein Fahrrad. 

Die Regeln für Radfahrende, die teils juristisch umstritten sind, lauten zusammengefasst:
  1. Rücksicht nehmen
  2. Auf der Fahrbahn fahren
  3. Aber wenn das blaue Schild dasteht, muss auf Radstreifen und Radwegen gefahren werden
  4. Handelt es sich um einen gemischten Geh- und Radweg, muss man auf dem Gehweg radeln 
  5. Linke Radwege dürfen nicht benutzt werden, es sei denn sie liegen auf der linken Seite der Fahrbahn und sind so ausgeschildert
  6. Wenn ein Gehweg freigeben ist, dann gilt Schrittgeschwindigkeit
  7. Fußgängerampeln gelten nicht für Radfahrende (auch wenn der Fußgängerüberweg als einzige Weiterführung angeboten wird)
  8. Autoampeln und Radlerampeln gelten für Radfahrende (zuerst die Radlerampel, dann die Autoampel)
  9. Radfahrende müssen rechts fahren
  10. Radfahrende müssen einen Sicherheitsabstand zu parkenden Fahrzeugen einhalten
  11. Radfahrende müssen einzeln hintereinander fahren
  12. Sind es mehr als 15 Radfahrende, dürfen sie als Verband auch nebeneinander fahren
  13. Kann man auf dem Radweg nicht fahren, muss man die Fahrbahn nehmen
  14. Radfahrer dürfen verkehrtherum in eine Einbahnstraße fahren, wenn sie freigegeben ist 
  15. Kinder müssen bis 8 Jahre auf dem Gehweg fahren
  16. Eltern dürfen Kinder bis 8 Jahre auf dem Gehweg begleiten
  17. Kinder müssen absteigen, wenn sie an eine Querstraße kommen und sie schiebend überqueren
  18. Radfahrende dürfen einen Zebrastreifen fahrend benutzen, haben aber keinen Vorrang
  19. Radfahrende müssen Autos links überholen, ist aber rechts einer Autoschlange genügend Platz, dürfen sie auch rechts überholen
  20. Will man abbiegen, muss man als Radler den Arm rausstrecken
  21. Man darf auch indirekt links abbiegen (also rüberfahren, sich neu aufstellen und wieder rüber fahren)
  22. Kinder (bis 7 Jahre) dürfen auf dem Fahrrad mitgenommen werden, Jugendliche und Erwachsene nicht.  
  23. Radfahrer dürfen nicht freihändig fahren (zum Richtungsanzeigen müssen sie allerdings eine Hand vom Lenker nehmen). 
  24. Sie dürfen auch die Füßge nicht von den Pedalen nehmen, es sei denn der Straßenzustand erfordert das (§ 23 Abs. 3 StVO, eine echt kuriose Regel!). Beim Halten dürfen sie vermutlich die Füße von den Pedalen nehmen, explizit erlaubt ist es allerdings nicht. 
  25. Man darf nicht mit dem Handy in der Hand Rad fahren. 
  26. Es gilt eine Promille-Grenze beim Radfahren (1,5 Promille), wird die überschritten, ist man den Autoführerschein los
  27. Das Fahrrad muss mit stets einsatzbereitem Licht, zwei Bremsen und einer hell tönenden Klingel ausgestattet sein
  28. Aber Hupen oder andere Geräuschmacher sind verboten. 
  29. Pedelecs sind nur dann Fahrrädern gleichgestellt, wenn die Kraftzugabe bei 25 km/h gedrosselt ist
  30. Kinderräder (die in Spielstraßen oder auf Gehwegen gefahren werden) gelten als Spielzeug und brauchen keine Beleuchtung. 
  31. Und natürlich: Auf Verkehrszeichen achten und sie befolgen. 
  32. Und immer wieder gern empfohlen: Radfahrer sollen lieber auf ihre Vorfahrt verzichten, wenn sie anderfalls von einem Autofahrer oder Lkw-Fahrer, der sie nicht sieht oder sich nicht nach ihnen umschaut, umgefahren werden würden

19 Kommentare:

  1. Ich kann verstehen, dass Fußgänger grundsätzlich etwas gegen Radfahrer haben. In meiner Stadt beträgt die Gehwegradler-Quote bestimmt 80 bis 90 %. Das Problem wird auch deshalb stärker wahrgenommen, weil Gehwegradler in den (kleinen) geschützten Raum einer eh schon benachteiligten Gruppe eindringen und sich dort wirklich ziemlich rücksichtslos verhalten. Autofahrer machen das (vom Gehwegparken abgesehen) nicht in einer derart eklatanten Weise. Da ist es in der Summe dann auch egal, dass Radfahrer weniger Fußgänger verletzen oder töten. Hier haben die Fußgänger das gleiche Problem mit völlig falsch eingeschätzten Risiken wie Radfahrer, die wegen ihrer Fahrbahn-Paranoia eben auf dem Gehweg fahren - oder halt separate (oder gemeinsame Geh- und) Radwege fordern.

    Dass Radfahrer so eine Vielzahl von zusätzlichen Regeln beachten müssen, ist halt auch eine logische Konsequenz, wenn man für sich Extrawürste wie separate Radwege fordert. Die sind dann oftmals baulich und von der Beschilderung her so dilettantisch ausgeführt, dass die legale Benutzung im Grunde gar nicht oder nur mit großen Nachteilen möglich ist. Leider fällt den Wenigsten auf, dass das eben eine strukturelle Benachteiligung des Radverkehrs ist, wenn man ihn in ein Ghetto einsperrt und dort rechtlich (durch teils widersprüchliche Regelungen, wie z. B. Ampeln) und strukturell benachteiligt. Viele Radfahrer wollen aber absurderweise ja weggesperrt und benachteiligt werden...!?

    Das mit den 90 % mag hinkommen. Allerdings muss man dann auch sagen: Angesichts dieser Anarchie passiert doch auch recht wenig, oder? Also könnte man auch zum Schluss kommen, dass diese Regeln nix taugen / überflüssig sind? Die Sache mit den 90 % gilt aber auch für alle Verkehrsteilnehmer. Es gibt wohl keine andere Rechtsnorm, die tagtäglich derart häufig missachtet wird, wie die StVO. Autofahrer halten sich bspw. beim Überholen in 90 % der Fälle nie an die Regelungen zu durchgezogenen Linien oder überholen auch bei unklarer Verkehrslage. Aber auch hier: Passieren tut dann doch recht wenig. Die StVO erfüllt zumindest in den Fällen einen Zweck, wenn es dann doch mal zum Unfall kam und die Schuld verteilt werden muss. Auch hier dann oft genug zu Lasten des Radfahrers (siehe bspw. die Dooring-Rechtsprechung)...

    Licht muss man übrigens (bei gutem Wetter) tagsüber nicht mehr mit herumschleppen.

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    1. Es sterben jedes Jahr 3000 Menschen auf deutschen Straßen. "Passieren tut dann doch recht wenig" ist eine falsche Aussage. Diese Zahl entspricht der Anzahl der Toten bei den Terroranschlägen vom 11. September. Jedes Jahr. Oder alle drei Wochen eine 737 Max 8 die vollbesetzt vom Himmel fällt. Wir als Gesellschaft dürfen dass nicht hinnehmen, und erst Recht nicht verniedlichen wie diese Aussage.

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    2. Du hast mich da wohl ein wenig falsch verstanden. Andererseits: Ja, es sterben immer noch zu viele Menschen im Straßenverkehr. Die Frage ist, ob es dafür immer eine Regelverletzung braucht? Sehr viele sterben schließlich im Straßenverkehr auch bei Alleinunfällen.

      Das sind zudem ja auch nicht die einzigen vermeidbaren Tode in unserer Gesellschaft. Sehr viele sterben bspw. auch bei Unfällen im eigenen Haushalt. Ertrinken im Badesee. Infizieren sich in Krankenhäusern mit multi-resistenten Keimen. Oder durch Gewalttaten. Sehr viele sterben im Rahmen einer brutalen "Leistungsgesellschaft" auch früher; langsam, einsam und von allen unbeachtet wegen einer völlig verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik. Oft auch durch Suizid. Aber genauer muss ich das an dieser Stelle wohl nicht ausführen.

      Mir ging es darum, dass es eben doch so ist, dass angesichts dieser extremen Anarchie da draußen trotzdem relativ wenig passiert. Sicher - immer noch zu viel. Aber in anderen Ländern sieht es da deutlich düsterer aus. Das ist auch von meiner Seite keine Relativierung zu gar nichts. Unsere Gesellschaft funktioniert so, wie das die Mehrheit will: Ein paar Kollateralschäden interessieren da niemanden; die sind fest mit einkalkuliert; zum Wohle des Automobils - oder der Wirtschaft.

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    3. Nun, ein Blick auf die Unfallstatistik hilft auch bei der Frage ob Regelverstoß Ursache des Unfalls mit Todesfolge ist. Allein 1000 Menschen im Jahr, fast jeder dritte, stirbt wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Ich vermute, wenn die Polizei die Nutzung des Mobiltelefons der Fahrer auswerte würde und könnte, wäre die Geschwindigkeit nicht auf Platz eins. Und in fast jedem Fall verstoßen die Unfallverursacher wohl gegen StVO Artikel 1.
      Schau mal hier: https://www.runtervomgas.de/unfallursachen/artikel/die-haeufigsten-unfallursachen.html

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  2. Lieber DS, Fahrradstädte und -Nationen zeigen, dass dein Schluss falsch ist, die Sonderinfrastruktur für Radfahrende sei schuld an der Misere. Dort hat man für Radfahrende viele Wege angelegt, und das hat eien gro0en Radverkehr erzeugt (weil sich die meisten Menschen eben nicht ind en Raumkampf mit den Autofahrenden begeben wollen) und in der Folge mehr Sicherheit für Radler und dann Regelungen (Ampeln, Kreuzungen, Wegweisug für Radfahrende, die das Radfahren wiederum erleichern. Wir diskutieren darüber ja jedes Mal. Der Übergang zu einer Fahrradstadt ist schwierig und führt nur über eine breite und präsente Radinfrastruktur, nicht darüber, dass man sagt, Radler sollen alle zwischen den Autos auf den Fahrbahnen fahren. Dann fahren sie nicht, sie nehmen dann die Gehwege. Es werden eher wenig Menschen durch Radfahrer verletzt und noch seltener getötet, der Autoverkehr ist da viel gefährlicher, sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer, und ich finde schon auch, dass 3.000 Tote pro Jahr (und ein toter Radler pro Tag) sehr viel sind. Dennoch stimmt es auch, dass es riskantere Tätigkeiten gibt als Radfahren.

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    1. Ich wäre sehr interessiert, wenn du das hier im Blog auch mal belegen würdest! Also dass erst die "Sonderinfrastruktur", und dann die Radfahrer kamen. Es gibt viele Gegenbeispiele dafür, dass selbst am Reißbrett mit perfekter "Radinfra" geplante Städte keinen nennenswerten Radverkehr induziert haben (z. B. Milton Keynes). In Holland und Dänemark sind die Leute aus kultureller Gewohnheit und wegen der flachen Topographie schon immer Rad gefahren. Auch, weil es da keine Kfz-Industrien gab. Ein Großteil ist da nix anderes als: Gewohnheit. Wo deutsche Kinder auf dem Rücksitz eines SUV aufwachsen, fahren sie in Holland mit dem Rad zur Schule. Ob da nun Radwege sind oder nicht, ist erst einmal egal. Angeblich sorgt doch ein hoher Radverkehrsanteil für weniger Kfz-Verkehr? Warum braucht es grade in Kopenhagen überhaupt noch "Sonderinfra"? Ich hab da letztens ein absurdes Video gesehen: Auf den Fahrbahnen ist recht wenig los, dafür stauen sich die Radfahrer auf der (überflüssigen) "Sonderinfra" daneben...

      Radwege wurden schon immer nur zur Förderung des Kfz-Verkehrs gebaut. Auch in Holland und Kopenhagen. "Radwege" werden oft nur dann gefordert, wenn bereits zu viele Radfahrer "den Verkehr" aufhalten. Dann wird er meistens per Z 240 einfach auf den Gehweg verbannt.

      (weil sich die meisten Menschen eben nicht ind en Raumkampf mit den Autofahrenden begeben wollen)

      Tja, wer um seinen Platz nicht kämpft, hat auch keinen verdient - oder? Das gilt doch in unserer Gesellschaft überall, vor allem im Beruf, aber auch im Privatleben. Warum meinen die Leute, es wäre grade bei der Benutzung öffentlicher Straßen zielführend, den Schwanz einzuziehen? Und dann auch noch einen auf klassischen "Radfahrer" machen: "nach oben buckeln, nach unten treten" - und dann eben vor lauter Feigheit einfach auf Gehwegen rumfahren? Und dort den Fußgängern auf die Nerven gehen...!?

      Und dann fordert man auch noch, dass ALLE Radfahrer sich auf minderwertige "Infra" mit diskriminierenden "Sonderregeln" zu verpieseln haben, die du hier in deinem Beitrag doch ausführlich beschreibst...!?

      Damit kriegst du keine "Verkehrswende" - und vor allem keine Autofahrer dazu, aufs Rad umzusteigen. Das Rad wird unter dieser Prämisse auf immer und ewig ein sprichwörtliches Rand-Verkehrsmittel bleiben! Man glaubt ja selbst nich daran, dass die Mehrheit irgendwann mal mit dem Rad auf den Fahrbahnen rumfahren könnte. Wahrscheinlich hätten viele Radfahrer selbst bei einem Radverkehrsanteil von 80 % (ohne Radwege) immer noch "Angst", auf der Fahrbahn zu fahren.

      Tut mir leid; mit diesen Waschlappen werdet ihr diese Schlacht nicht gewinnen...

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    2. Vielleicht hilft es ja, wenn man den Straßenverkehr nicht als Schlacht oder Kampf ansieht. Wir wollen ja einfach nur wo hin.

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    3. Ganz genau!
      Waren wir nicht einmal eine zivilisierte Gesellschaft? Wurde das Faustrecht bzw. das Recht des Staerkeren nicht einmal durch partnerschaftliche Regelwerke abgeloest, die uns im Alltag ermoeglichen, dem Andern entspannt und gelassen gegenueber zu treten?
      Alles Vergangenheit?

      Gruss - Matthias

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  3. Vielen Dank für diesen guten Artikel.
    Insbesondere die Aufstellung der Regeln für die verschiedenen Fortbewegungsarten finde ich sehr gut.
    Ich habe die Regeln für Radfahrer übrigens für mich persönlich klassifiziert und priorisiert:
    1. STVO
    2. Empfehlungen des ADFC
    3. Infrastruktur
    4. ungeschriebene Regeln der jeweiligen Stadt in der ich unterwegs bin
    Da sich Regel 1 und 2 leider immer wieder mit 3 und 4 widersprechen, setze ich immer mein persönliches Risikomanagement ein, welches auch noch meine persönliche Tagesform, die Tageszeit, Witterungsbedingungen, Wochentag, Saison ... einbezieht. Ist kompliziert momentan allerdings für mich leider die einzige Möglichkeit um einigermaßen sicher und effizient voran zu kommen.

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    1. was sind denn so die bemerkenswertesten ADFC-Empfehlungen, die der StVO widersprechen, die du anwendest?

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    2. Liebe Ex-Leipzigerin,

      mir geht es so wie dir, auch ich versuche 1&2 anzuwenden sofern 3&4 das zulassen.

      Gruß,
      Carsten

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    3. @DS. Rückblickend Ursache und Wirkung widerspruchsfrei belegen ist schwierig. Von Kopenhagen aber weiß man, dass dort vor dreißig Jahren so viele Autos gefahrens sind wie in Stuttgart. Es gab Staus ohne Ende. Die Leute sind nicht mit dem Fahrrad gefahren. Dann hat der politische Wille eine Änderung herbeigeführt, und man hat damit begonnen, jedes Jahr fünf Prozent Parkplätze wegzunehmen (weil das unterhalb der öffentlichen Aufregungsgrenze lag) und Radwege zu bauen. Und erst dann sind die Leute aufs Fahrrad umgetiegen. Ich gebe dir Recht, dass heute nicht mehr einleuchtget, warum die Radfahrenden dort sich auf RAdwegen drängeln sollen, sie könnten auch die Fahrahn benutzen. Deshal sage ich auch immer, für einen Übergang braucht man eine einladende Radinfrastrktur, während man gleichzeitig das Autofahren unbequemer macht. Ich kenne hier in Stuttgart Menschen, die sich nicht trauen, das Fahrrad zu nehmen, weil ihnen der Autoverkehr zu dicht erscheint und sie keine Radwege sehen. Solche Leute bekäme man aufs Fahrrad, wenn sie mit ihrem Auto zugleich auch nciht mehr die Parkplätze vorfinden würden, die ihnen das Einkaufen und die Fahrt zur Schule erleichtertn.

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    4. @Christine: die Empfehlungen des ADFC widersprechen sich nicht mit der STVO sondern ergänzen sie, z.b. Empfehlungen zum Abstand zu parkenden Auto etc.
      In Widerspruch dazu stehen nur die Regeln 3 und 4 und das sind gerade in Stuttgart leider viel zu viele Widersprüche.

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  4. Jörg
    das Regelverhalten ist bei Menschen immer etwas schwierig. Die Regeln müssen klar sein und einsichtig und als ungefähr gerecht empfunden werden. Obendrein müssen sie auch durchgesetzt werden.
    Menschen die Autos steuern halten sich auch nur bedingt an Regeln. Bei Tempo 60 auf der Autobahn fahren 3/4 zu schnell.
    https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-02/autobahnen-geschwindigkeit-tempo-schnelligkeit-raser-verkehr?utm_source=pocket-newtab
    Lustig sind immer wieder die Blitzerauswertungen auf der A8 beim Flughafen. Es gibt dort regelmässig massenhaft Regelüberschreitungen.
    Der Selbstversuch "Fahrprüfungsgerecht" Auto zu fahren ist bei mir gescheitert. Und ich kennen eigentlich niemanden der so autofährt. Warum erwartet man ein fahrprüfungsgerechtes Fahren von Radfahrern? Sind Radfahrer die besseren Menschen?


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    1. Jörg, danke, das ist auch mal ein Ansatz, klar zu machen, dass es Blödsinn ist, immer den Radlern vorzuwerfen, sie hielten sich an keine Regeln und immer wieder einen Führerschein für Raddfahrende oder Kennzeichen zu fordern. (DAs nützt ja schon bei Autofahrenden nichts.) Wobei es sicher so ist, dass viele glauen, Radler hielten sich für was Besseres, weshalb sie sich dann auch sozusagen besser verhalten müssten als die Normal-Autos-Sünder.

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  5. Der Vorsitzende des Bundes der Fußgänger heißt echt Irrgang? Ansonsten : toller Artikel!

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  6. Der Autofahren krallt sich den Kuchen und sagt zum Fußgänger: Pass auf, der Radfahrer will dir deine Krümel klauen. Allerdings empfinde ich es als beschämend; ja sogar höchst lächerlich, wenn sich kräftige Männer in feinster Rennmontour auf dem Rennrad auf dem Gehweg durch Menschenmassen bewegen- für so ein asoziales Verhalten habe ich kein Verständnis. Sie nerven vorallem die Schwächeren und wären auf der Fahrbahn viel Komfortabler unterwegs.

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    1. In der Tat, das ärgert mich auch. Rennradler in Rennmontur auf Gehwegen. Ich kann mir das nur so erklären, dass das Freizeitradler sind, die die Wege durch die Stadt per Fahrrad nur ungenügend kennen, die Regeln auch nur ungenügend, und die im Freizeitfußgängermodus unterwegss sind, also darauf aus, autofreie und grüne Strecken zu radeln. Aer so richtig verstehen kann ich es nicht. Und unmöglich finde ich es auch.

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  7. Ja, 90% klingen ja erstmal sehr aufregend. Entlarvenderweise gibt der Herr Belege oder Beweise an, die diese These untermauern könnten. Nein, so funktionieren Schlagzeilen nicht. Wie er auf diese abenteuerliche Behauptung kommt, ist mir ein Rätsel und so können wir auch fröhlich drauf los raten. Jeder der jemals eine Regel gebrochen hat, ist ein Regelbrecher? Dann liegt die Quote aber bei 100%, sei es Verkehrsteilnehmer, Internetbenutzer oder Politiker. Mit solchen Parolen wirft man höchstens ein Schuss Öl ins Feuer und verschärft die nicht gerade emotionalarme Diskussion. Sachliche Artikel tun es.

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